Finger weg von Harry Potter!

Es dürfen nur noch Bibelerzählung gelesen werden :wink:

Die auch ganz und gar nicht so stubenrein sind! Und Blutrünstiges gibt es genug. Da müssen die Grimms noch einiges nachlegen, ehe sie so weit kommen.

Vielleicht genügt die Bibel tatsächlich als Gruselfundus.

Nicht doch! Wir wollen wenigstens versuchen, sachlich zu bleiben!

Wie soll ein alter Sack ohne Kinder den Reiz von Märchen auf
Kinder verstehen können?
Er ist vermutlich mit der lektüren des einzig wahren Buches
aufgewachsen.

Er ist ein belesener und gebildeter Mann!
Was natürlich manche Seltsamkeiten nicht ausschließt.

Ich sehe das an mir. :wink:
Fritz

Moin Fritz,

„[…]denn dies sind subtile Verführungen, die unmerklich
und gerade dadurch tief wirken, und das Christentum in der
Seele zersetzen, ehe es überhaupt recht wachsen konnte“,

was erwartest Du denn von einem Vorzeigechristen?!
Seine Denke kann/darf so etwas nicht gutheißen, denn es ist nicht der rechte Weg der Tugend. Wenn schon andere Christen ‚Fremdgläubige‘ sind, mit denen man nicht das Abendmahl gemeinsam einnehmen darf, was ist dann so etwas.
Unter diesem Aspekt mußt Du es sehen.
Wer nicht so ist wie ich, muß so werden, oder ich schlage ihm den Schädel ein.

Gandalf

Hallo

Ein weiterer

Grund für einen Christen, seinem Kind nicht unbedingt
solche Gutenacht-geschichten vorlesen zu wollen.

und was willst Du dann vorlesen?

Was ich will stand nie zur Debatte.

Die ganzen Zauberer und Hexen
in den alten Volksmärchen sind schließlich auch nicht
unbedingt christlicher Natur.

Darum sind es auch _Volks_märchen und keine theologischen. Die Kirche hat sich mit verselbständigtem Volksglauben etc. schon immer schwer getan. Das habe ich auch bereits erwähnt…gerade um zu betonen, dass es doch überhaupt keinen Anlass gibt, sich nun zu wundern, dass jemand wie der Papst konservative Standpunkte vertritt. Eine Vereinigung die sich auf einen über 2000 Jahre alten Schinken beruft und diesen als Kanon ansieht muss , wenn sie das ganze nicht nach belieben frei auslegt, rückständig und konservativ gesinnt sein und war es schon immer in der Vergangenheit. Wie kann es also überraschen, dass sie es immernoch ist?

Im Übrigen geht es sehr wohlk um christliche werte bei Harry
Potter. Um menschlichkeit zum Beispiel und Hilfsbereitschaft
und vieles mehr. Und zumindest für mich ist ein Mensch allemal
christlicher, der sein Christentum tagtäglich als mensch lebt
als ein verknöcherter Egoist, der dafür dreimal am Tag in die
Kirche zum besten rennt.

Jaja, das sind jetzt moderne, individualistische Standpunkte. Aber das Wesentliche, das für einen Christen von Bedeutung sein dürfte, geht vergessen: Der Glaube an den Gottvater und seine Allmacht- die Vorstellung, man könne die Natur mit Zauberei beeinflussen widerspricht m.E. diesem Glauben.

Gruss

Wiesel

Hallo Fritz,

Rom - Der Papst mag Harry Potter nicht

München - Ich mag Harry Potter auch nicht

„Es ist gut, dass sie die Menschen in Sachen Harry Potter
aufklären, denn dies sind subtile Verführungen, die unmerklich
und gerade dadurch tief wirken, und das Christentum in der
Seele zersetzen, ehe es überhaupt recht wachsen konnte“, heißt
es in einem jetzt aufgetauchten Schreiben Ratzingers an die
deutsche Potter-Kritikerin Gabriele Kuby aus dem Jahr
2003.

Abgesehen davon, dass ich Herrn Ratzinger mal das Studium der Grundlagen der Eco’schen Lehre von Enkodierung und Dekodierung empfehlen würde, bin ich aber doch der Meinung, dass es durchaus ein legitimes Vorgehen ist, wenn eine Glaubensgemeinschaft die Lektüre bestimmter literarischer Werke für seine Anhänger ablehnt.

Frau Kuby hat „10 Argumente gegen Potter“ veröffentlicht:
Dort heißt es u.a.:
„Jedem, dem an Meinungsvielfalt gelegen ist, sollte sich gegen die Massenverblendung und Meinungsdiktatur durch ein gigantisches Multimedia-Unternehmen zur Wehr setzen.“

Hätte das ein Adorno oder ein Neil Postman sehr viel anders formuliert?
Findet hier Zensur statt? Von welcher Seite?

Oder: „Harry Potter ist kein modernes Märchen. Im Märchen sind Zauberer und Hexen eindeutig Gestalten des Bösen …“

So viel vielleicht zur hier diskutierten Differenz zwischen Potter und Grimm.

Oder: „Es gibt [in „Harry Potter“] keine positive transzendente Dimension. Das Übernatürliche ist ausschließlich dämonisch“

Weshalb sollte die katholische Kirche dies nicht als Gefahr betrachten, als „Zersetzung des Christentums ehe es überhaupt recht wachsen konnte“?

Kubys „10 Argumente“ zum Nachlesen: http://www.stjosef.at/dokumente/kuby_potterbuch_2003…

Mir ging es hier nicht darum, für Kuby oder Ratzinger einzutreten (die „Argumente“ finde ich teilweise eher hanebüchen), aber doch darum einigen Diskutanden ein COOL DOWN in Sachen Inquisition, Zensur, Rückfall zu „Bibel und Gesangsbüchern“ zu empfehlen.

Viele Grüße
franz

P.S.: Ich kann gut nachempfinden, weshalb Frau Kuby zu solchen Argumenten kommt, ist sie doch -wie ich- in der miesesten aller Kleinstädte, in Weilheim i. Obb., aufgewachsen, und hat Soziologie beim miesesten aller Soziologen, bei Dahrendorf, studiert. Für so jemanden muss es einfach mildernde Umstände geben :wink:

Seltsame Logik…
Hallo,

Die
r.-k. Kirche hat zudem schon immer sich damit abgemüht alle
Zauberei, die nicht im christlichen Sinne als Wunder ausgelegt
werden darf, als Machwerk des Bösen zu verurteilen.

Mit dieser Logik müsstest du also auch folgendes verbieten:

  • Gebrüder Grimm: Hänsel und Gretel, Rumpelstilzchen, …
  • Ottfried Preußler: Krabat, Räuber Hotzenplotz, …
  • J.R.R Tolkien: Der Herr der Ringe, Der kleine Hobbite,…
  • J. W. Goethe: Der Zauberlehrling, …
  • Wilhelm Hauff: Kalif Storch
  • Ellis Kaut: Pumuckl
  • Charles Dodgson: Alice im Wunderland
  • James Barrie: Peter Pan
  • Lyman Baum: Der Zauberer von Oz
  • Carlo Collodi: Pinocchio
  • Jonathan Swift: Gullivers Reisen

In all diesen Büchern kommt Zauberei, Hexen, und allerlei andere Dinge vor, die man dann genauso ächten müsste.
Merkst du was? Viele Kinder-Bücher würden dann nicht mehr über bleiben…
Und merkst du noch was? Bis jetzt gabs keine negativen Auswirkungen von o.g. Büchern, also wieso sollte Harry Potter schlecht für Kinder sein?

Abgesehen davon dünkt mich auch, dass in dieser Potter-Welt
keinerlei christlichen Werte gelehrt werden. Ein weiterer
Grund für einen Christen, seinem Kind nicht unbedingt
solche Gutenacht-geschichten vorlesen zu wollen.

Dann sind also die Hauptintentionen von Harry Potter, nämlich:

  • Freundschaft
  • Nächstenliebe
  • Zivilcourage

  • kein Bestandteil christlicher Werte? Hast du Harry Potter gelesen? Harry Potter steht in der Geschichte ja gerade für alle guten Werte und Tugenden, die auch für Christen gelten…

mfg
deconstruct

2 Like

Hi!

Nicht doch! Wir wollen wenigstens versuchen, sachlich zu
bleiben!

ICH BIN SACHLICH!!! :wink:

Wie soll ein alter Sack ohne Kinder den Reiz von Märchen auf
Kinder verstehen können?
Er ist vermutlich mit der lektüren des einzig wahren Buches
aufgewachsen.

Er ist ein belesener und gebildeter Mann!

Das bezweifle ich nicht.
Allerdings ist er in Kinder- und Erziehungsfragen offenbar nicht so sehr beschlagen.
Mich erinnert das alles sehr an Inquisition und BÜcherverbrennung.

Was natürlich manche Seltsamkeiten nicht ausschließt.

Richtig. Und es schließt auch eine einseitige Bildung nicht aus.

Ich sehe das an mir. :wink:

Ich an mir nicht… :wink:

Naja, bevor ich nun Illuminatus geoutet werde, verziehe ich mich wieder aus diesem Brett.

Grüße,

Mathias

ja, das war schon vor einiger Zeit in der Presse.
Also Nicht-Katholikin sag ich nur: So what? Da finde ich die Kondomverbot-Geschichte und das Homosexuellen-Bashing des neuen Papstes wesentlich problematischer, weil die Auswirkungen gefährlicher und dskriminierender sind.

Als Protestantin verlasse ich mich auf meine Glaubens- und Gewissensfreiheit und lese Harry Potter mit Vergnügen (und andere Fantasybücher auch) - ich zaubere z.Zt. sogar regelmäßig als Hexe - in Pen & Paper Abenteuern und vermute, dass das ebenso viele Katholiken tun. Im übrigen tun das die afrikanischen Christen sogar im Real Life - egal ob katholisch oder evangelisch - und gelten in der Kirche mittlerweile doch als die lebendigeren Christen.

Kirche ist eben mehr als das, was ein Kardinal oder ein Papst sagt.

grüße,

barbara

hi

das gleiche vertreten auch angesehene rabbiner in israel.
wenn man sich ein wenig in religion 0auskennt, dann weiß man, daß diese reaktion eigentlich zu erwarten ist.

frage: warum stört dich diese reaktion? einfach ignorieren geht auch.

gruß
dataf0x

Entwirrend
Hallo,

Mal schnell ein Gedanke (wertneutral, so hoffe ich):
Offenbar geht es ja hier wohl im wesentlichen um Harrys Tätigkeit als Zauberer.
Dazu:
Was ist denn der Unterschied zwischen Harrys Zauberstabrumfuchtelei (nebst brabel brabel Spruch) und Ratzingers Messe (da sinds dann halt andere Gegenstände (nebst brabel brabel Spruch)?
Einem neutral-aussenstehenden muss das was in einer Kirche so tagtäglich vor sich geht doch auch wie ein einziges magisches Ritual erscheinen.
In beiden Fällen werden irgendwelche „irrationalen“ Praktiken zum Erreichen eines „vermeintlich“ guten Zieles ausgeübt.

Mir fällt dazu der Spruch vom Butter-vom-brot-nehmer ein, der sich darüber beschweert, dass ihm jemand die Butter vom Brot genommen hat.

Einen schönen Tag euch allen
Stefan

das gleiche vertreten auch angesehene rabbiner in israel.

Das wundert mich nicht.

wenn man sich ein wenig in religion auskennt, dann weiß man,
daß diese reaktion eigentlich zu erwarten ist.

Eben!

frage: warum stört dich diese reaktion?

Was heißt „stören“? Ich finde es bezeichnend und entlarvend. Darum teilte ich es mit.

einfach ignorieren

Tu ich doch! Ich las Potter, nicht mit Begeisterung zwar, aber mit Interesse. Jedenfalls die ersten drei.

Fritz

„Mitbürger! Freunde! Römer hört mich an:
Begraben will ich Cäsarn, nicht ihn preisen.“

Er ist ein belesener und gebildeter Mann!

… und Brutus ist ein ehrenwerter Mann!"

Was natürlich manche Seltsamkeiten nicht ausschließt.

Auch Belesenheit und Gelehrsamkeit sind keine Garantien für Weisheit.
„O Urteil, du entflohst zum blöden Vieh,
Der Mensch wird unvernünftig! - Habt Geduld!“

Grüße
Eckard
[Zitate: Antonius in „Julius Caesar“, William Shakespeare]

Ich finde es bezeichnend und entlarvend.

ich finde es folgerichtig und daher langweilig.
eine nachricht wert wäre das gegenteil gewesen!

gruß
dataf0x

Hallo Fritz,

frage: warum stört dich diese reaktion?

Was heißt „stören“? Ich finde es bezeichnend und entlarvend.

Das Interessante ist doch gerade: wofür bezeichnend und was entlarvend?

Das Ratzinger-Zitat bezeichnet und entlarvt doch nur, dass für ihn (für seine Position) „Harry Potter“ sich gegen die katholische Tradition stellt und nicht -wie andere hier schon betont haben- in sie (Mitgefühl, Hilfsbereitschaft, etc.).

Es geht dabei aus meiner Sicht nicht um Zensur, nicht um Bann, nicht um eine „stärker konservative Linie der KK“, etc.

Das „Vorstandsgremium“ einer „Weltorganisation“ gibt eine Not-to-read-Anweisung heraus; oder übersehe ich da etwas?

Viele Grüße
franz

Hallo Wiesel

Aber das Wesentliche, das für einen Christen von Bedeutung
sein dürfte, geht vergessen: Der Glaube an den Gottvater und
seine Allmacht - die Vorstellung, man könne die Natur mit
Zauberei beeinflussen widerspricht m.E. diesem Glauben.

Wer hat denn die Vorstellung, man könne die Natur mit
Zauberei beeinflussen, oder wer bekommt diese Vorstellung durch die Lektüre von Harry Potter? Das ist doch noch nicht mal bei 5-jährigen Kindern der Fall.

Viele Grüße Thea

Hallo

Das Ratzinger-Zitat bezeichnet und entlarvt doch nur, dass für
ihn (für seine Position) „Harry Potter“ sich gegen die
katholische Tradition stellt und nicht -wie andere hier schon
betont haben- in sie (Mitgefühl, Hilfsbereitschaft, etc.).

Genau. Das, was ein Laie, der eventuell nur mal das Neue Testament gelesen hat, an den Harry Potter Büchern evtl. als christlich empfinden könnte, nämlich die Tatsache, dass in diesen Büchern verachtete und verteufelte Wesen, wie z. B. Hexen, Zauberer, Ratten, Werwölfe usw. mit Toleranz und Sympathie betrachtet werden, liegt ja in der Tat nicht unbedingt in katholischer Tradition.

Viele Grüße Thea

Hallo Gernot,

Ein weiterer
Grund für einen Christen, seinem Kind nicht unbedingt
solche Gutenacht-geschichten vorlesen zu wollen.

und was willst Du dann vorlesen?

vielleicht dieses hier:
ISBN: 3451205912 Buch anschauen

Gruss Harald

Hallo,

das mag doch sein und das streite ich auch nicht ab. Ganz sicher ist Harry Potter nicht gerade ein christliches Lehrbuch.

Das Problem ist doch viel mehr, daß die Kirche hier ganz massiv eine Bevormundung der Leser und eine Zensur betreiben will unter fadenscheinigen Gründen.

Schau mal, als Kind hat mir (ich war gehbehindert) meine Großmutter Grimms Märchen vorgelesen. Trotzdem hatte ich auch als Kind genug Verstand, um zu verstehen, daß das Märchen sind und keine Realität. Ich habe also danach nicht eerwartet, im nächsten Wald Rotkäppchen, einem sprechenden Wolf, den 7 zwergen oder sonstwem zu begegnen und habe auch nicht erwartet, daß Nachbars Ziege plötzlich zu sprechen anfängt.
Genau das gleiche ist es aber doch mit Harry Potter. Alle wissen, daß es ein Märchen ist. Ein sehr interessantes, alle wollen wissen, wie es weitergeht - aber es ist ein Märchen. Und auch noch eins, das die ganze welt begeistert und nicht nur Kinder.

Und dagegen Sturm laufen zu wollen, ist einfach schwachsinnig. weil die Leute nicht plötzlich anfangen, deshalb an Zauberer zu glauben und auch nicht massenhafz versuchen, auf besen zu reiten. Mir ist auch nicht bekannt, daß dieses Märchen in irgendeiner Form zu Kichenaustritten führt. Im Gegenteil - ohne Ratzingers Feldzug wäre ich nicht mal im traum auf die Idee gekommen, das Ganze in irgendeinem Zusammenhang mit Religion zu sehen. Das sin einfach ganz andere Kategorien.

Und wenn ich es so recht bedenke, ist es eigentlich genau das, was mich auf die Palme bringt. Denn daß der scheinheilige Vater Blödsinn sagtm das ist ja eigentlich normal und regt mich kaum auf.
Aber hier spricht aus dem ganzen, daß der seine Schäfchen für zu bekloppt hält, um ein Märchen als solches zu erkennen und es nicht für bare Münze zu nehmen. Und darsu spricht doch letztlich nichts anders als eine Stinküberheblichkeit. „Ich bin so viel klüger als ihr Arschlöcher. Euch muß man doch alles, aber auch alles vorkauen.“

Man soll sich nicht über andere erheben. Das und nichts anderes lehrte Jesus. Aber dazu gehört auch, daß ich dem anderen genau so viel verstand zubillige, wie ich selbst habe.

Gernot Geyer

Ich lach mich tot…
Hallo Ben,

in den Politikbrettern habe ich schon manche gute Aussage von Dir gelesen, um so mehr wundert es mich, dass Du hier fern von jeder Sachkenntnis argumentierst. Und ja, ich bin (bzw. war) in diesem Bereich tätig. Also:

Rom - Der Papst mag Harry Potter nicht

München - Ich mag Harry Potter auch nicht

Ich glaube nicht, dass das der Kernpunkt der Kritik war.

Frau Kuby hat „10 Argumente gegen Potter“ veröffentlicht:
Dort heißt es u.a.:
„Jedem, dem an Meinungsvielfalt gelegen ist, sollte sich
gegen die Massenverblendung und Meinungsdiktatur durch ein
gigantisches Multimedia-Unternehmen zur Wehr setzen.“

Fakt ist, dass der Harry-Potter-Hype die gesamte Buchbranche aus einem dümpelnden Tief gerissen hat und für eine breite Pallete an Büchern derart marktfördernd war, dass sich der Verkauf erstmals seit Jahren wieder etwas lohnte.

Oder: „Harry Potter ist kein modernes Märchen. Im Märchen
sind Zauberer und Hexen eindeutig Gestalten des Bösen
…“

So viel vielleicht zur hier diskutierten Differenz zwischen
Potter und Grimm.

DAS IST HAHNEBÜCHENER UNSINN!!! Wie kommst Du (oder diese seltsame Frau) denn auf die Idee? Fakt ist, von Aschenputtel (gute Feen) bis zu des Teufels rußigen Bruder (wo der Teufel der gute ist), haben Hexen, Zauberer, Feen und sogar der Teufel ebenso positive, wie negative Rollen.

Oder: „Es gibt [in „Harry Potter“] keine positive
transzendente Dimension. Das Übernatürliche ist ausschließlich
dämonisch“

Äh… naja, wenn Frau Kuby das meint… Verstehen kann ich diese Aussage nicht.

Weshalb sollte die katholische Kirche dies nicht als Gefahr
betrachten, als „Zersetzung des Christentums ehe es überhaupt
recht wachsen konnte“?

Anders gefragt: Warum sollte das Christentum ein Vorrecht bei der „Indoktrination“ (wenn man denn so will) der Kinder haben??? Im Gegenteil finde ich die Bibel viel gefährlicher, als Harry Potter, die Bibel hat, im Gegensatz zu Rowling ja sogar den Anspruch ein „reales“ Buch zu sein. Was dann bei frühzeitiger Indoktrination rauskommt sieht man ja an den beiden genannten Gestalten (Ratzinger und Kuby).

Kubys „10 Argumente“ zum Nachlesen:
http://www.stjosef.at/dokumente/kuby_potterbuch_2003…

Ja, da gibt es noch einige Kracher:
Hogwarts, die Schule für Zauberei und Hexerei, ist eine geschlossene Welt der Gewalt und des Grauens, der Verfluchung und der Verhexung, der Rassenideologie und des Blutopfers, des Ekels und der Besessenheit.
Es herrscht eine Atmosphäre
ständiger Bedrohung, die sich auf den (jungen) Leser überträgt.

Da fragt man sich: Hat diese Frau die Bücher jemals gelesen? Sicher, Themen wie Rassenideologie, Flüche und meinetwegen auch gerade noch so Blutopfer werden thematisiert (allerdings negativ), wo Frau Kuby jedoch Grauen, Ekel und Besessenheit hernimmt, kann ich nicht sagen. In der Tat ist es aber so, dass all diese Themen auch in der Bibel (und hier zum Teil nicht negativ besetzt) thematisiert werden.

Das einzige für mich auch nachvollziehbare Argument, was aber auch gar nicht für ein „Verbot“ der HP-Bücher spricht, ist dieses und selbst das nur im letzten Satz (der vorhergehende Satz hingegen ist schon wieder eine Unverschämtheit):
_Da der Glaube an einen liebenden Gott systematisch zerstört wird, ist die schulische Indoktrination mit Harry Potter intolerant und widerspricht dem Geist unserer Verfassung. Die Teilnahme an schulischen Potter-Aktivitäten kann aus Glaubens- und Gewissensgründen verweigert werden.

Mir ging es hier nicht darum, für Kuby oder Ratzinger
einzutreten (die „Argumente“ finde ich teilweise eher
hanebüchen), aber doch darum einigen Diskutanden ein COOL DOWN
in Sachen Inquisition, Zensur, Rückfall zu „Bibel und
Gesangsbüchern“ zu empfehlen.

Sorry, wenn jemand falsche Bedrohungsszenarien aufbaut und dann von Indoktrination und Verfassungsfeindlichkeit spricht, weiss ich genau, wo der Zug hinfahren soll. Hatten wir in Deutschland auch schon mal alles. Vgl: „internationale Verschwörung des Weltjudentums“ vs. „Harry Potter ist ein globales Langzeitprojekt zur Veränderung der Kultur“ [Kuby].

Grüße,

Anwar_

Hallo, Gernot,

als unter massiver Bevormundung versteh ich was anderes. Soweit ich weiß hat die Presse da ne Textpassage aus dem Jahre 2003 ausgegraben. Ich wüsste nicht, dass in den Kirchen Predigten gegen Harry Potter laufen - und ein Statement, wie die offizielle katholische Kirchenmeinung dazu ist, sollte der katholischen Kirche ja wohl erlaubt sein. Die meiste jungen Katholiken haben auch vor der Ehe Sex, obwohl die offizielle katholische Kirche das nicht für gut heißt - ich denke, sie werden auch Harry Potter lesen, wenn sie gerne HP lesen wollen.

Der „Sturm“ ist doch durch die Presse gemacht - und ist selbst jetzt noch nichtmal einer (ich sehe keinen „Sturm“, sondern nur eine Pressemeldung)- nicht durch die katholische Kirche. Mir wäre zumindest in den letzten Jahre eine Medienkampagane gegen Harry Potter seitens der Katholiken entgangen, wenn es diese gegeben hätte.

grüße,

barbara

2 Like