hallo.
mir wurde die woche im linken knie das vordere kreuzband entfernt und bekomme in 6 wochen ein neues. soll laut arzt, versuchen in dieser zeit viele muskeln im bein aufzubauen. gehe ja seit zehn jahren regelmäßig ins fitneß studio weiß aber jetzt nicht genau, welche übungen ich außer radfahren dem operierten knie antun kann?
da wir auch keinen ausgebildeten fitneßtrainer im studio habe, wende ich mich an euch.
MfG
Daniel
hallo,
das beste wird doch sein, dass du deinen arzt befragst, der kann dich doch individuell beraten da er deinen fall am besten kennt, ich würde mit pauschalen einschätzungen vorsichtig sein,
dir alles gute
Hallo 81db,
„Muskelaufbau“ ist ein Wort, das häufig für etwas gebraucht wird, was man gar nicht erreichen will, bzw. was einem gar nichts nützt.
In deinem Fall gibt es zwei Möglichkeiten:
In der Realität würde dir ein Mittelding aus beiden Arten helfen, was allerdings in erfahrene Hände gehört. Sprich: geh zum Physiotherapeuten.
Ansonsten vermeide im Fitnesstudio endgradige Bewegungen. Lass den „Kniestrecker“ und ähnliches weg. Höchstens im ausdauerbereich trainieren.
Gute Besserung
Hallo,
da wäre ein Rezept für Krankengymnastik am Gerät empfehlenswert.
Das ist ja eine medizinische Behandlung die da stattfinden soll - und das
entsprechende Wissen haben die meisten „einfachen“ Trainer nicht.
Tschüss
Matthias
Hi
Du trinierst in geslossenen Muskelketten, dh. deine Fuesse muessen Kontakt zu dem widerstand haben (wie bei Radfahren) also Beinpresse, Kniebeugen, etc. Du darfst issoliert Waden, Ischios und Adductoren trainiren (alle Muskeln dię ueber das Kniegelenk gehen).Den Quadriceps femoris darfst Du nicht issoliert trainieren.
Brauchst einen Physiotherapeuten fuer eine Stunde im training.
Tschuess
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hi, wenn du vom Arzt schon vollbelastung erhalten hast, würde ich das schwergewicht auf stabilisierende Übungen legen, wie Einbeinstand auf der operierten Seite, Knie leicht gebeugt, mit anderem Bein ruckartige kleine bewegungen ausführe, so dass das standbein ausgleichen muss, nur mal so als beispiel^^
außderdem wäre interessant, ob ein bestimmter muskel ein kraftdefizit aufweißt, lg
Hallo Daniel!
Vielen Dank für Deine Anfrage. Da ich beruflich viel eingespannt war, kommt heute erst die Antwort.
Um das Kniegelenk nach einem Kreuzbandriss optimal zu stabilisieren, ist propriozeptives Training sinnvoll. Du solltest Übungen auf instabilen Untergründen (Sitzkissen, weiche Matten, Balance Pad) im Kraftausdauerbereich oder spezielle Gleichgewichtsübungen in Dein Training einbauen.
Die Dauer ist auf ca. 5–20 Minuten festzulegen. Die Intensität sollte unter 60% der Maximalkraft liegen. Die Übungen sollten 5–30 Mal wiederholt werden oder 10–15 Sekunden durchgeführt werden. Wichtig ist die korrekte Übungsausführung. Außerdem solltest Du ohne Schuhe trainieren. Geeignete Übungen sind freie Kniebeugen auf instabilen Untergründen, Gleichgewichtsübungen im Einbeinstand oder Sprünge auf einem Minitrampolin.
Die beiden wichtigsten Muskelgruppen, die im Trainingsplan berücksichtigt werden müssen, sind die ischiocrurale Muskulatur (Kniebeuger) und der Quadriceps (Beinstrecker). Die ischiocrurale Muskulatur (Beinbeuger) wirkt als Agonist (Gegenspieler) zum vorderen Kreuzband. Diese Muskulatur verhindert genau wie das vordere Kreuzband das nach vorne gleiten des Schienbeins gegenüber dem Oberschenkelknochen. Entsprechend solltest Du Übungen an einem Beinbeuger in Dein Training einbauen.
Der Beinstrecker sichert im Zusammenspiel mit den Kniebeugern die Stabilität des Kniegelenks und ist der Muskel der am stärksten wegen der längeren Minderaktivität durch den Kreuzbandriss an Muskelmasse verliert. Der Beinstrecker ruft die größte Aktivität des Quadriceps hervor. Er verursacht aber nach vorne gerichtete Scherkräfte im Kniegelenk. Daher kannst Du dieses Gerät ca. nach fünf Monaten zum Training einsetzen. Optimal ist es, wenn das Unterschenkelpolster kniegelenksnah eingestellt wird, um die Scherkräfte zu reduzieren.
Anders verhält es sich mit der Beinpresse. Hier sind die Scherkräfte sehr gering. Das Gerät kann von vornherein in den Rehabilitationsprozess integriert werden. Aufgrund der gleichzeitigen Anspannung der Beinbeuge- und Wadenmuskulatur wird das vordere Kreuzband nur wenig belastet. Als alternative Übung bieten sich freie Kniebeugen an. Hier kannst Du die Übung auch wieder ohne Schuhe mit weniger Gewicht auf einem Balnce Pad ausführen.
Das Training der Wadenmuskulatur an der Beinpresse oder im Freihantelbereich über das Wadenheben ist auch in einen Trainingsplan zu integrieren. Es unterstützt die Kniebeugung und stabilisiert so das Knie.
Um die Beweglichkeit zu verbessern sind die Dehnfähigkeit der Muskulatur und die Mobilität des Gelenks entscheidend. Nach einem Riss des vorderen Kreuzbandes entstehen häufig kombinierte Beweglichkeitseinschränkungen. Die vordere und hintere Oberschenkelmuskulatur sind verkürzt. Zudem entstehen sogenannte Verklebungen des Kniegelenks, die die Beweglichkeit einschränken.
Um die funktionelle Beweglichkeit wieder herzustellen, müssen der Quadriceps (Beinstrecker), die ischiocrurale Muskulatur (Beinbeuger) und die Wadenmuskulatur pro Trainingseinheit 2–3 Mal für je 20 Sekunden gedehnt und das Kniegelenk vor allem in der Beugung mit 15 Wiederholungen mobilisiert werden. Als Übung eignet sich das Heranführen der Ferse des gestreckten Beins an den Po. Zur Mobilisation des Kniegelenks in die Beugung ist das Heranführen des gebeugten Kniegelenks an den Oberkörper in der Rückenlage sinnvoll.
Dann hoffe ich, Dir mit der Antwort geholfen zu haben und wünsche Dir Gute Besserung und viel Spaß beim Training.
Mit freundlichen Grüßen
Torsten Hartwig
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