Guten Abend!
Trotz Heimatkunde in der Volksschule bin ich erst jetzt auf das Thema „Fliegerlynchmorde“ gestoßen. Ganz in der Nähe soll ein US-Flieger am 20.6.1944 nach einem Fallschirmabsprung erschlagen worden sein! Mit den üblichen Suchmaschinen erfährt man dazu fast nichts…
Ein Täter soll zu einer Freiheitsstrafe verurteilt worden sein.
Wo erfährt man genaueres zu dem Thema?
Mit freundlichen Grüßen
Dino
Hallo, wende Dich an Deinen örtlichen Heimatverein. Dort gibt es immer jemanden, der sich mit Kriegsereignissen beschäftigt. In der Regel weiss der dann auch über so etwas Bescheid.
Gruss Goetz
Hallo Dino81,
Wo erfährt man genaueres zu dem Thema?
ergänzend zu dem was Goetz bereits geschrieben hat, ist das örtliche Gemeindearchiv auch immer noch ein heißer Tip. Selbst wenn der Vorgang an und für sich dort nicht dokumentiert ist, haben die meist alte Zeitungen archiviert.
Vielleicht findest Du dort alte Artikel dazu.
Hoffe das hilft Dir weiter.
Dein
Ebenezer
Moin, moin!
örtliche Gemeindearchiv auch immer noch ein heißer Tip. Selbst
wenn der Vorgang an und für sich dort nicht dokumentiert ist,
haben die meist alte Zeitungen archiviert.
Man muß auch mal Glück haben, ich war gerade auf einem Treffen vom Heimatverein.
Dort traf ich einen Zeugen…
…er wurde sehr aufgeregt und die Aussagen sind sicherlich lückenhaft aber das ganze muß ich erstmal verarbeiten!
Mit freundlichen Grüßen
Dino
Hallo,
oft helfen hier die Heimatarchive oder aber auch die Zeitungsausgaben von Lokalzeitungen.
Wobei man aber auch bedenken sollte,das Lynchjustiz auch im 3.Reich nicht zulässig war.Daher dürfte nicht immer was im Archiv zu finden sein.
Trotz aller Brutalität der machthaber des Dritten Reiches achteten sie schon sehr genau auf die Behandlung von Soldaten fremder Länder…schließlich konnten die eigenen ja ebenfalls in Kriegsgefangenschaft geraten und damit die Moral der Truppe nicht fiel,
war man natürlich sehr erpicht darauf,hier korrekt mit fremden
Soldaten umzugehen…
Hallo Frank,
Trotz aller Brutalität der machthaber des Dritten Reiches
achteten sie schon sehr genau auf die Behandlung von Soldaten
fremder Länder…schließlich konnten die eigenen ja
ebenfalls in Kriegsgefangenschaft geraten und damit die Moral
der Truppe nicht fiel,
war man natürlich sehr erpicht darauf,hier korrekt mit fremden
Soldaten umzugehen…
wie kommst Du den auf den Trichter?
Neben den, zugegebenermaßen, spontanen Lynchmorden an alliierten Fliegern, gab es auch jede Menge organisierter Kriegsverbrechen* an alliierten Kriegsgefangenen.
Ich verweise da nur auf Kommissarbefehl.
Es gab zwar auch Truppenteile die sich durchaus korrekt verhalten haben und kriminelle Befehle soweit es ging ignorierten. Die „saubere Wehrmacht“ ist und bleibt ein Mythos.
Dein
Ebenezer
*spontan begangene Kriegesverbrechen durche einzelne Soldaten oder Teileinheiten lasse ich hier mal außer acht.
Laut
oft helfen hier die Heimatarchive oder aber auch die
Zeitungsausgaben von Lokalzeitungen.
Oder ein aufmerksamer Rungdang über den nächstgelegenen Friedhof, Abteilung Kriegsgräber von Ausländern.
Wobei man aber auch bedenken sollte,das Lynchjustiz auch im
3.Reich nicht zulässig war.
Formal nicht zulässig, aber insgeheim geduldet. Die Propaganda bezeichnete die alliierten Flieger ja als „Luftpiraten“, und was macht der brave Bürger, wenn er eines Piraten habhaft wird? Eben.
;Daher dürfte nicht immer was im
Archiv zu finden sein.
Es gibt im Archiv den Erlass des Reichsministers des Innern vom 7. Mai 1943. Demnach unterlagen tote alliierte Flieger „nicht der Beurkundung durch den örtlich zuständigen Standesbeamten“. Auf diese
Weise sollten Lynchmorde an abgeschossenen oder notgelandeten Fliegern verborgen gehalten werden.
Trotz aller Brutalität der machthaber des Dritten Reiches
achteten sie schon sehr genau auf die Behandlung von Soldaten
fremder Länder…schließlich konnten die eigenen ja
ebenfalls in Kriegsgefangenschaft geraten und damit die Moral
der Truppe nicht fiel,
war man natürlich sehr erpicht darauf,hier korrekt mit fremden
Soldaten umzugehen…
Das betrifft allenfalls die Westalliierten, und auch die nur, soweit sie es nach der Gefangennahme aus der Kampfzone und in die Listen des Roten Kreuzes schafften. Als sich die Kampfzone ihren Lagern näherte, wurde es abermals heikel:
http://www.303rdbga.com/pow-camps.html
Bei den Russen legte man, ebenfalls soweit diese es überhaupt lebend aus der Kampfzone schafften, weit laxere Maßstäbe an. Das fing an mit der logistischen Überforderung der Wehrmacht bei der Versorgung plotzlich anfallender großer Massen von Gefangenen bis hin zur Durchführung tödlicher medizinischer Experimente in KZs und Zwangsarbeit in der Rüstungsindustrie.
Begründung all dessen war, dass die Russen ja die Genfer Konvention nicht unterschrieben hatten, und dass es den deutschen Gefangenen im Osten ohnehin nicht anders erging.
smalbop
Hallo,
Trotz aller Brutalität der machthaber des Dritten Reiches
achteten sie schon sehr genau auf die Behandlung von Soldaten
fremder Länder…schließlich konnten die eigenen ja
ebenfalls in Kriegsgefangenschaft geraten und damit die Moral
der Truppe nicht fiel,
war man natürlich sehr erpicht darauf,hier korrekt mit fremden
Soldaten umzugehen…
Stimmt. Aus meiner Heimatstadt gibt es den Bericht über eine (britische?) Bomberbesatzung, die nach dem Absprung vor ein Kriegsgericht gestellt und wegen „Kriegsverbrechen“ verurteilt und erschossen wurde.
„Formalrechtlich“ wird alles „korrekt“ abgelaufen sein …
Gruß
Jörg Zabel
Hallo!
Trotz aller Brutalität der machthaber des Dritten Reiches
achteten sie schon sehr genau auf die Behandlung von Soldaten
fremder Länder
Simmt das wirklich? Hier ein Auszug aus dem Spiegel47/2001:
Es war die NS-Führung, die, wie der Berliner Historiker Jens-Wolfgang Kleist formuliert, ab Ende Mai 1944 ein „systematisch betriebenes Mordprogramm“ für gefangene Flieger auflegte. Der Volkszorn diente meist nur als Vorwand; das von den Nazis selbst 1934 ratifizierte Genfer Kriegsgefangenen-Abkommen - dessen Artikel 2 Vergeltungsmaßnahmen verbietet - wurde gezielt gebrochen.
Schon 1940, lange vor Beginn des alliierten „Luftterrors“, hatte Führer-Stellvertreter Rudolf Heß gefordert, Feindflieger müssten notfalls „unschädlich gemacht“ werden. Hitler selbst ließ mit Beginn der großen alliierten Luftoffensive am 21. Mai 1944 alle Hemmungen fallen.
Mit freundlichen Grüßen
Dino
Hallo
…schließlich konnten die eigenen ja ebenfalls in Kriegsgefangenschaft geraten und damit die Moral der Truppe nicht fiel, …
Es macht eher den Eindruck, als sei der obersten Heeresleitung das Wohlbefinden der Soldaten spätestens seit 1943 ziemlich egal gewesen, auch der eigenen.
Und bezüglich der Moral der Truppe scheint man sich eher auf die Propaganda-Maschine in Verbindung mit Terror verlassen zu haben als auf Tatsachen.
@ UP: Diese Seite hast du doch bestimmt schon gefunden: http://www.flieger-lynchmorde.de/
Viele Grüße
Hallo,
nun…spätestens Ende 1943 war den meistens (außer dem GröFaZ) klar,das der Krieg verloren waren…aber einfach aufhören ging auch nicht…
denn schließlich wurde auch und gerade von den westlichen Allierten
jeder Deutsche Soldat als Desserteur behandelt, der einfach die „Front“
wechseln wollte.
Dazu kommt dann noch die Tatsache, das gerade durch den Krieg Leute Waffen in die Hand bekamen,denen man normalerweise nicht einmal Freien Ausgang gewähren würde…
(Wobei sich da bis heute nichts geändert hat…bei der Bundeswehr werden Leute an Waffen ausgebildet,die im zivilen Leben nicht einmal die Genehmigung für eine Schreckschusspistolen bekommen würden…)
Denn Tote Piloten lassen sich nicht befragen…was aber im ureigensten Interesse einer jeden im Kriege befindlichen Armee ist,weil Piloten nun einmal einen höheren Bildungsgrad aufweisen
(Offiziere) und in der Regel auch über wesentlich mehr Informationen
als ein Stoppelhopser verfügen.
Hallo
nun…spätestens Ende 1943 war den meistens (außer dem GröFaZ) klar,das der Krieg verloren waren…aber einfach aufhören ging auch nicht…
Wieso außer dem GröFaZ? Wieso sollte es ausgerechnet dem nicht klargewesen sein, der ungehindert an die Informationen kam?
Und wieso hätte ‚man‘ nicht aufhören können?
Der GröFaZ (und auf jeden Fall auch Goebbels) wollte nicht aufhören, sonst hätte man wohl schon gekonnt. Den beiden war klar, dass der Krieg zumindestens so gut wie verloren war, davon bin ich überzeugt. Höchstens haben sie gehofft, dass noch irgendwas völlig Unerwartetes passiert, was ja manchmal vorkommt, aber ansonsten haben sie weitergemacht, weil sie (sie persönlich, nicht Deutschland) im Falle der Kapitulation sowieso nichts mehr zu verlieren hatten. Das ist meine Überzeugung. Der GröFaZ war nicht verrückt, er hat sich nur verrückt gestellt, damit man ihm keine Fragen stellt.
Viele Grüße