Flugschreiber

Hallo,

nach dem Absturz der Air France 447 über dem Atlantik bestehen nach Medienberichten nur geringe Aussichten, die beiden Flugschreiber in den Untiefen des Meeres zu orten und zu bergen.

Warum werden die Flugschreiber nicht so konstruiert, dass sie nach einem Absturz der Maschine über Wasser von selbst aufschwimmen? Dies ließe sich konstruktiv am simpelsten mit einem entsprechenden Hohlraum lösen, was allerdings den Nachteil einer Volumenvergrößerung der Geräte mit sich bringen würde. Denkbar wäre aber auch die Anbringung eines orangefarbenen Airbags, der sich, nachdem ein Sensor Wasserkontakt meldet, selbsttätig aufbläst und den Flugschreiber optisch wie eine Boje im Wasser kenntlich macht. Die Funksignale des Flugschreibers könnten zudem ungehindert abgestrahlt werden und die Absturzstelle würde schneller verortet werden.

Was spricht dagegen?

Gruß

Auftriebshilfe für Flugschreiber
Moin, Michael,

Was spricht dagegen?

dass irgend jemand das Ding erstmal aus dem Flugzeug holen müsste. Was nützt die schönste Auftriebshilfe, wenn die Zelle noch halbwegs heil ist?

Gruß Ralf

Hallo Fragewurm,

Die Flugschreiber sind im Flugzeug eingebaut. Vorzugsweise an einem Ort, welcher bei den meisten Crashs nicht all zu sehr zerstört wird.

Der Flugschreiber müsste also erst einmal automatisch ausgebaut werden, praktisch kämen da nur Spengladungen in Frage. Eine Fehlauslösung im Flug wäre dann aber eher verherent.
Des weiteren möchte man aber auch möglichst lange Daten aufzeichnen.

Ein zusätzliches Problem wäre dann noch Wind und Strömung. Der Flugschreiber müsste dann u.U. weit weg von der Absturzstelle gesucht werden, bzw. umgekehrt, die Absturzstelle kann dann weit weg vom Fundort des Schreibers sein.

MfG Peter(TOO)

Hallo,

danke für den gerechtfertigten Einwand. Lösungsvorschlag:

Man könnte ein Segment am Heck - dort, wo Flugschreiber gemeinhin eingebaut werden - für die Aufnahme eines Flugschreiber-Adapters vorbereiten. Die Black Boxes werden vom Boden aus von außen in Aufnahmehalterungen eingeklinkt und mit Sprengbolzen gesichert. Anschließend wird die Aussparung mit dem Rumpfhüllensegment wieder verdeckt.

Im Unglücksfall, nachdem alle relevanten Aufzeichnungen abgeschlossen wurden, werden die Sprengbolzen ausgelöst und Flugschreiber und Hüllensegment abgesprengt. Eine unplanmäßige Auslösung und somit der Verlust der Flugschreiber im Flug, bei Start oder Landung würde dem Piloten im Cockpit angezeigt, ansonsten aber keine Auswirkungen auf die Sicherheit der Maschine haben.

Da die Installation eines solchen Flugschreiber-Adapters einen konstruktiven Eingriff in die Zellenstruktur bedeuten würde, wäre ein Umbau bestehender Flugzeugmuster allerdings mit Kosten und Aufwand verbunden. Hier steht die heikle Frage der Relation im Raum.

Gruß

Hallo Fragewurm,

Da die Installation eines solchen Flugschreiber-Adapters einen
konstruktiven Eingriff in die Zellenstruktur bedeuten würde,
wäre ein Umbau bestehender Flugzeugmuster allerdings mit
Kosten und Aufwand verbunden. Hier steht die heikle Frage der
Relation im Raum.

Eben.

  1. In wie vielen Fällen hätte dein System überhaupt etwas verbessert.
  2. Im Flugzeug befinden sich mehrere Peilsender.

MfG Peter(TOO)

Warum werden die Flugschreiber nicht so konstruiert, dass sie
nach einem Absturz der Maschine über Wasser von selbst
aufschwimmen? Dies ließe sich konstruktiv am simpelsten mit
einem entsprechenden Hohlraum lösen, was allerdings den
Nachteil einer Volumenvergrößerung der Geräte mit sich bringen
würde.

Hallo,

am wichtigsten am Flugschreiber ist, dass er alle Gewalteinwirkungen einschliesslich Bombenexplosion und Sturz aus 10 km Höhe übersteht, da ist Schwimmfähigkeit absolut kontraproduktiv - bau mir mal was in der Grösse eines Schuhkartons, das eine Explosion übersteht und dann noch schwimmt.

Gruss Reinhard

am wichtigsten am Flugschreiber ist, dass er alle
Gewalteinwirkungen einschliesslich Bombenexplosion und Sturz
aus 10 km Höhe übersteht, da ist Schwimmfähigkeit absolut
kontraproduktiv - bau mir mal was in der Grösse eines
Schuhkartons, das eine Explosion übersteht und dann noch
schwimmt.

ich denke, dass man in naher zukunft per funk auf die schreiber zugreifen kann…auch in 10km tiefe…

Hi,

ich denke, dass man in naher zukunft per funk auf die
schreiber zugreifen kann…auch in 10km tiefe…

per Funk? Klar geht das, wenn du vorher das Wasser abläßt.

Ulrich

Hallo,

aus 10 km Höhe übersteht, da ist Schwimmfähigkeit absolut
kontraproduktiv - bau mir mal was in der Grösse eines
Schuhkartons, das eine Explosion übersteht und dann noch
schwimmt.

Falsche Logik:
Wer von uns könnte schon eine Box bauen, die Explosionen und Stürze aus 10 km Höhe übersteht?

Wer das kann, wie die Firmen, die diese Geräte bauen, wird auch evtl. eine Schwimmfähigkeit herstellen können.

Gruß:
Manni

ich denke, dass man in naher zukunft per funk auf die
schreiber zugreifen kann…auch in 10km tiefe…

per Funk? Klar geht das, wenn du vorher das Wasser abläßt.

Die Boxen funken auch ihre Position an die Oberfläche. Also könnten sie auch gleich ihre Daten auf diesem Wege nach oben übermitteln. Eine Bergung wäre also nicht mehr nötig.

Hallo,

Die Boxen funken auch ihre Position an die Oberfläche. Also
könnten sie auch gleich ihre Daten auf diesem Wege nach oben
übermitteln. Eine Bergung wäre also nicht mehr nötig.

Nein, Positionsdaten werden nicht gesendet. Der Sender, der bei Kontakt mit Wasser anfängt zu arbeiten, sendet lediglich ein einfaches Signal aus, das geortet werden kann. Daten werden dabei nicht übertragen.

http://science.howstuffworks.com/black-box8.htm

Gruß
Felix

Hi,

Die Boxen funken auch ihre Position an die Oberfläche. Also
könnten sie auch gleich ihre Daten auf diesem Wege nach oben
übermitteln. Eine Bergung wäre also nicht mehr nötig.

http://www.vfo-magazin.de/index.pl/eindringtiefe_ele…
http://www.focus.de/reisen/fliegen/airline-sicherhei…

Wenn du funken im Sinne von funken meinst, dann wäre es jetzt an der Zeit, das besser zu erklären. Wobei mich wundert, daß es nahezu immer eine Suche gibt, die deiner Aussage nach nicht notwendig wäre.

Ulrich

Wenn du funken im Sinne von funken meinst, dann wäre es jetzt
an der Zeit, das besser zu erklären.

Ich meine Funken im Sinne von „Informationsübertragung durch Ausstrahlung von elektromagnetischen Wellen“.

Nein, Positionsdaten werden nicht gesendet. Der Sender, der
bei Kontakt mit Wasser anfängt zu arbeiten, sendet lediglich
ein einfaches Signal aus, das geortet werden kann. Daten
werden dabei nicht übertragen.

Das ist mir schon klar. Die Übertragung von Informationen wäre ja gerade das neue an der Sache, das chatairliner gemeint hat.
Wenn die Blackbox irgendein Signal aussenden kann, welches an der Wasseroberfläche empfangbar ist, dann kann man sie auch so gestalten, dass man über diese Signale Informationen übermittelt, nämlich einfach den Inhalt der Blackbox.
Eine Bergung wäre dann nicht mehr nötig.

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Hallo Fragewurm,

Das ist mir schon klar. Die Übertragung von Informationen wäre
ja gerade das neue an der Sache, das chatairliner gemeint hat.
Wenn die Blackbox irgendein Signal aussenden kann, welches an
der Wasseroberfläche empfangbar ist, dann kann man sie auch so
gestalten, dass man über diese Signale Informationen
übermittelt, nämlich einfach den Inhalt der Blackbox.
Eine Bergung wäre dann nicht mehr nötig.

Das stimmt so nicht.
Um Daten übertragen zu können, braucht man eine höhere Sendeleistung, als nur zum Anpeilen.
Die andere Frage ist dann noch, wie schnell man senden kann und wie viele Daten da drauf sind. Unter Wasser geht nur Langwelle.

Ein grundsätzliches Problem ist noch, dass die Blackbox es nicht immer ganz unbeschadet überlebt. Wichtig ist nur, dass die Daten überleben.

MfG Peter(TOO)

Sonargeber, akustisch - kein Funk
Hallo,

Ich meine Funken im Sinne von „Informationsübertragung durch
Ausstrahlung von elektromagnetischen Wellen“.

funken unter Wasser - elektromagnetische Wellen - ist so leider nicht möglich.
Flugschreiber und Voicerecorder haben akustische Sonargeber, die einfach einen Piepston im Sekundentakt abgeben. Dieser wird dann geortet.
Datenübertragung im GigaByte-Bereich per Sonar ist schlicht unmöglich.
Die unten angesprochene Übertragungsmöglichkeit mit extrem Langwelle (Omega) benötigt lange Antennen, im Km-Bereich. Die 8 Stationen auf der Erde haben jeweils Quadratkilometer Flächenausdehnung und einen riesigen Energiebedarf.

LG
R

Zusatz
Bei Omega-Übertragung ist durch die extrem niedrige Bandbreite auch nur (praktisch) morsen möglich.

Hallo,

aus 10 km Höhe übersteht, da ist Schwimmfähigkeit absolut
kontraproduktiv - bau mir mal was in der Grösse eines
Schuhkartons, das eine Explosion übersteht und dann noch
schwimmt.

Falsche Logik:
Wer von uns könnte schon eine Box bauen, die Explosionen und
Stürze aus 10 km Höhe übersteht?

Wer das kann, wie die Firmen, die diese Geräte bauen, wird
auch evtl. eine Schwimmfähigkeit herstellen können.

der einwand ist berechtigt. ich meine, man hat ein kleines auto auf einen luftlosen, kalten, 50.000.000 km entfernen nackten planeten gebracht und soll nicht in der lage sein, einen klumpen metall aus 4km tiefe zu orten…

es ist immer eine frage des wollens…

geben diese black boxen akustische positionssignale von sich?

was verstehst du denn unter Positionssignalen? Koordinaten aus GMS-Messungen? Soweit ich weiss piepsen die wie der erste Sputnik und du musst mit einer Richtantenne gucken, wo das Piepsen herkommt.

Bei Dingen, die extrem zuverlässig sein müssen, gilt das KISS-Prinzip: Keep It Simple and Stupid.

Gruss Reinhard