Hallo Helena,
ICH weiß nicht, ob das so felsenfest stand.
So wie ich es gelesen habe, ja. Es soll vor Gericht auch
angenommen worden sein…
„soll […] angenommen worden sein“ das ist also die Gewissheit auf der Du Folter vertreten willst, aha.
Mir geht es auch nicht um den konkreten
Fall.
Und was soll man dazu viel sagen können? Wenn Du nur von dem ausgehst, was war, wirst Du nie eine allgemeine ethische Regel formulieren können (naturalistischer Fehlschluß). Mich kann dieser konkrete Fall nur insofern interessieren, insofern es um die Frage geht, wie man handeln soll.
Wenn Du mit mir darüber diskutieren willst, lass mir die
Akten zukommen.
Mir schon und darüber rede ich die ganze Zeit!..
Die akten kann ich Dir -selbst wenn ich sie hätte-
selbstverständlich nicht geben, da ich sie auch nicht habe.
Dann reden wir aber nicht über den Fall überhaupt, sondern nur über den Fall als mediales Ereignis (und nicht als auch auf andere Weise fundiertes Ereignis).
Hutschi gutschi wir sind ja alle nur kleine
Drohkulissenbauer…
Nein, Markus: Ich bin nur eine einfache Mutter.
Dazu passt meine Reaktion. Ehrlich gesagt vermute ich, daß Deine Position darin besteht, es sei in Ordnung Folter anzudrohen, solange man sie nicht ausführt. Also: Hutschikutschi Drohkulissengestalter. Aber auch das finde ich, ehrlich gesagt, nicht soo interessant. Weil so naiv wie die CDU-Position zu Herrn Hussein: Bitte bitte Bush in den Popo mit Drohkulisse spiele aber hinterher eigentlich nicht für einstehen wollen, wenn man dann aber nicht mehr anders kann. Das ist der Stoff aus dem Weltkriege gemacht werden.
> Ich frage mich nur ob du auch Vater bist…? (OHne
> Hintergedanken, wirklich!)
Deine Bemerkung in Klammern verstehe ich als Ironie, aber ich
kann darüber nicht lachen.
Es war weder Ironie noch zum Lachen bestimmt. Ich habe bloß
damit angedeutet (oder andeuten wollen), daß es eine Sache
ist, wenn man als kinderlose diese Begebenheit liest und eine
ganz, aber auch ganz anders, wenn der Leser ein eigenes Kind
hat.
Eben deswegen kann ich nicht drüberlachen: Du hast nämlich überhaupt nicht „OHne Hintergdanken“ gefragt!
Glaube mir, Markus: Es ist ein sehr großer Unterschied.
Deshalb eben meine nicht ironisch und nicht zum Lachen
gemeinte Frage.
Alles ist ein Unterschied. Nur ist das leider kein Argument. Das mag menschlich alles ganz toll sein, und Kinder haben und überhaupt, aber das interessiert mich nicht.
Entweder Du willst damit sagen: Markus, Du hast keine Kinder, also kannst Du nicht mitreden - dann hör auf mir Nachrichten zu schreiben, oder Du unterstreichst damit wie Eltern fühlen können - bedenke dann: in unserer Kultur werden nicht die Opfer auf den Richterstuhl gesetzt. aus gutem Grund.
Ich lehne
grundsätzlich jede Art von Gewalt ab.
Ja, und jemandem Gewalt androhen ist ja keine. Denn da ist ja nochmal ein Unterschied, was ja schon in den Worten ist. Alles klar! Nur lieferst Du kein Argument für Deine Position, sondern sogelich einen unbegründeten Widerspruch:
Allerdings, wenn es dazu dient ein Menschenleben zu retten,
finde ich die Gewalt androhung , unter gewissen
Umständen, gerechtfertigt.
Das ist nur die Umformulierung Deiner Position, keine Begründung. Du gibst mit Deiner Wortwahl letztlich zu, daß auch Gewltandrohung Gewalt ist. Also hättest Du Dir das Fett-Tag sparen können.
Und ich finde, dies ist eine diese
Umständen. Deshlab auch meine Aussage, vorhin, daß solche
Androhungen nicht veröffentlich werden sollten.
Das „deshalb“ ist für mich unverständlich, weil Begründungen fehlen.
Letztlich geht es mir um folgendes: O.k. angenommen ich hätte wirklich mal was angestellt, dann muß ich mit den Konsequenzen leben. Aber wenn ich mal unschuldigerweise verdächtigt würde oder gar eingesperrt, kann ich vielleicht dennoch damit leben, aber nicht mit körperlicher Gewalt. Da würd ich mich gegen alles wenden. Denn bisher bin ich froh in einem Land zu leben, in dem es kein GuantanamoBay-Lager gibt, das nicht Kriege und Regime in der ganze Welt unterstützt hat und Kriege anzettelt.
mit freundlichem Gruß
Markus Beck