Guten Abend!
Ich arbeite seit ca. zweieinhalb Monaten im Rahmen eines kaufmännischen Minijobs bei einem kleinen Unternehmen (weniger als 5 MA). Lt. Arbeitvertrag muss ich eine Krankmeldung ab dem 3. Krankheitstag vorlegen, der AG kann diese jedoch auch schon früher verlangen (steht so im Vertrag).
Zu dem Arbeitsverhältnis muss ich sagen, dass ich dem AG im Hinblick auf Flexibilität und Einsatzbereitschaft sehr entgegengekommen bin. Lt. Arbeitsvertrag ist wöchentliche Arbeitstundenzahl & Arbeitstage (sowie Urlaubstage) klar geregelt. Dass sich der AG bei einem Minijob an die entsprechenden gesetzlichen Regelungen des Arbeitsrechts hält, war mir wichtig & habe ich von Anfang an deutlich angesprochen. Ich hatte den Eindruck, einen seriösen AG zu haben.
Mit der oben erwähnten Einsatzbereitschaft meinte ich, dass ich in den letzten Wochen weit über die eigentlichen Arbeitsstunden hinaus gearbeitet habe & dies auf eine „kreative Art“ ausbezahlt bekam. Ich dachte, dies wäre für den Anfang, Einarbeitungszeit usw. - ich hatte nie vor, längerfristig auf eine Art zu arbeiten, bei der ich mich strafbar mache. Wie sich jedoch letzte Woche herausstellte, geht der AG davon aus, dass er mich auf diese Art „unbegrenzt“ einsetzen kann. Er kündigte an, dass er mich zukünftig 1 Tag mehr pro Woche braucht. Als Teilzeitkraft möchte er mich jedoch nicht einstellen, auch nicht als freie MA. Diese Regelung kommt für mich nicht in Frage; dies wollte ich in den nächsten Tagen auch mit ihm besprechen.
Heute wäre 1 AT (nachmittags) gewesen; ich bin krank & teilte ihm dies schon morgens um 7:00 per SMS mit & kündigte an, ihm morgen Bescheid zu geben, wielange ich krank bin. Morgen wollte ich zum Arzt gehen. Mein Geschäftshandy (mein AG hat nur diese Telefonnummer von mir) legte ich dann auf die Seite & verschlief den Tag krank im Bett. Mehr aus Neugierde warf ich vorhin noch einen Blick darauf & sah jetzt erst, dass er mich per SMS aufforderte, ab heute eine Arbeitsunfähigkeitserklärung vorzulegen.
Dies kommt für mich einem Misstrauensvotum gleich, mit dem ich aufgrund des bisherigen Arbeitsverhältnisses & meinem Engagement nicht gerechnet habe. Ich werde morgen wie geplant zum Arzt gehen & ihm mein Attest schnellstmöglich zukommen lassen.
Was kann er tun? Mir den Fehltag nicht bezahlen? Mich abmahnen?
Ich baue gerade eine Selbstständigkeit auf & habe definitiv nicht vor, weiterhin auf die bisherige, oben erwähnte Art für ihn weiter zu arbeiten. Ich möchte mich nicht dazu zwingen lassen, mich strafbar zu machen (er tut das ja übrigens auch). Ich hatte schon vor dem heutigen Vorfall Angst, dass das Resultat eines Gesprächs zu diesem Thema die Kündigung ist, entschied jedoch, dieses Risiko einzugehen. Ich wollte ihm eigentlich als Alternative anbieten, bei diesem hohen tatsächlichen Bedarf an Arbeitsstunden mich als freie MA einzustellen. Eine andere Möglichkeit gibt es eben nicht, damit ich in dem von ihm gewünschten Umfang für ihn arbeiten kann.
Tja, ich stelle beim Schreiben fest, dass ich mich innerlich schon von diesem Arbeitgeber verabschiedet habe, weil ich durch seine Mauscheleien (nicht nur mit mir, auch mit anderen Minijobbern; wir sind alle Akademiker mit vielen Jahren Berufserfahrung) & sein übergriffiges Verhalten (bspw. Anrufe noch abends oder sogar Sonntags; landen bei mir zwar nur auf der Mailbox, aber schon die Tatsache, dass er glaubt, dies wären angemessene Anrufzeiten, ist ärgerlich) meine Motivation verloren habe.
Also zurück zu meiner Frage:
Was kann er tun? Mir den Fehltag nicht bezahlen? Mich abmahnen?
Und Zusatzfrage: ist dies wirklich als Misstrauensvotum zu betrachten, dass mein AG das Attest ab dem 1. Tag verlangt? Ich habe dies während meiner gesamten bisherigen Berufstätigkeit noch nie erlebt (obwohl ich je nach Krankheit manchmal freiwillig ein Attest ab dem 1. Krankheitstag vorlegte, wenn ich sowieso schon beim Arzt war).
Danke für hilfreiche Antworten!
Wie sich herauslesen lässt, geht es für mich gerade nicht nur um diese Sache mit dem Krankheitsattest sondern auch darum, wie ich mit diesem Arbeitgeber weiterhin umgehen möchte / werde.