Frage zu Politikern und Nebenverdienst?

Hallo Wolfgang,

das Problem ist m.E. das ein nicht schlechtbezahlter Job in der Politik dazu benutzt wird um an die zahlreichen Nebenjobs zu kommen. Wenn wir mal kurz drüber nachdenken, kein Laden braucht die doch, wenn sie nicht zufällig noch in der Politik wären.
M.E. beisst es sich einfach. Wie soll ich noch klare politische Entscheidungen treffen können, wenn ich soviele noch besser bezahlte Nebensächlichkeiten bedenken muss?

Es gehört einfach strikt verboten. Kein Schwein beisst in die Hand, die ihn füttert.

Wenn Deine Aufzählung so stimmte…
Warum sieht man denn so oft leere Reihen im Bundestag? Wo sind sie denn? Warum haben die nicht einfach Anwesendheitspflicht wie jeder andre auch, der nicht selbstständig ist, sondern bezahlt wird? Ich habe dafür kein Verständnis.

Grüße

Sarah

Hallo,

Vor ein paar Jahren habe ich ein Abendstudium absolviert
(oops, geht ja doch?) und mich da auch gefragt, wie die
Dozenten das schaffen und auch warum die das machen. Um’s Geld
kann es da nicht gegangen sein.

Oder die einfach bezahlter weise freigestellt sind… sowas gibt es häufiger als man glaubt, und gerade im öffentlichen Dienst.

Der Rechtsprofessor war Geschäftsführer einer recht großen
Firma, die Landeseigentum ist, Landtagsabgeordneter und jeden
Abend 3 Stunden in der Uni. Die Lehrbücher hatte er auch alle
selbst geschrieben. … :wink:

Na, da sind wir ja schon dort. Also, das können nicht zwei Vollzeitjobs plus 3 Abendstunden sein… Der Tag hat 24 Stunden, da beisst die Maus kein Faden ab. Es sei denn, ein Job erfordert keine Anwesendheit?

Gruß

Sarah

Es scheint Leute zu geben, die (fast) keinen Schlaf benötigen.

Es gibt mit Sicherheit Leute, die mehr Schlaf brauchen, andre brauchen weniger. Keiner… gibts nicht. Oder es ist krankhaft, was wiederum Probleme gibt, da die plötzlich einschlafen, sich nicht konzentrieren können. Solche Krankheitsbilder gibt es, die schließ ich jetzt aber mal aus.

Hallo,

das alte Sprichwort, man kann nicht zwei Herren dienen, gewinnt wohl wieder mehr an Bedeutung.
Wie soll ein Politiker noch Entscheidungen treffen, wenn er alle möglichen Geldspender bedenken muss. Warum sind überhaupt soviele Politiker in diesen Zahllisten. Und dass die wirklich was dafür leisten, kann ich mir nicht vorstellen. Und wenn, warum machen die das, denn, bei sovielen Nebenjobs, kann man unmöglich noch volle Leisutung im Hauptjob bringen.

Also, wenn ich meinen AG bitte, mir x Nebenjobs zu genehmigen, ich glaube, der würde streiken. Ist ja auch logisch, das kann nicht funktionieren. Wobei m.E. diese Nebenjobs einfach ein „Einkauf“ ist. will ich so jemanden wählen? Nö

Bananenrepublikanische Grüße

Sarah

Hi,

Wieso ist es gegen den Bürger, wenn in der Politik
Sachverstand aus der Wirtschaft Einzug hält? Wieso ist es
gegen den Bürger, wenn in der Politik Interessen von
Unternehmen - von denen die meisten Bürger bezahlt werden -
vertreten werden? Wieso ist es gegen den Bürger, wenn ein
Politiker in der Gewißheit Politik machen kann, wenn er nicht
darauf hinarbeiten muß, wiedergwählt zu werden?

Doch lieber 100% Beamte und öff. Bedienstete im Bundestag?
Lang ist es nicht mehr bis dahin.

Nein, lieber Leute, die sich angagieren und auch was tun. Politiker die nicht nur x Nebenjobs haben und darüberhinaus jede Abzocke über Diäten und nicht anwesend sein … bis hin zu Hotelpartymeier… dass das nichts bringt haben wir doch in den letzten Jahren gesehen.

Ein Politiker, der erst alle Nebenjob-Zahler bedenken muss in seinen Entscheidungen? was entscheidet der wohl… zum wohle des Volkes? oder zum eignen?
Beantworte Dir diese Frage selber. Ich finde, sie beantwortet sich von alleine.

Auch Beamte müssen ihren Status aufgeben. Wenn ich in der Politik beschäftigt bin, kann ich meinen andren Job nicht mehr ausüben.

Es ist nicht gegen den Bürger, dass Sachverstand einzug erhält… er tut es ja nicht. der Sachverstand reicht nur bis zum eignen Säckel, dann hört er auf.

Und dann muss ich mir noch von solchen Kackern anhören, in DE wäre Selbstbedienungsmentalität… das sagen gerade die, die es erfunden haben?

Ehrlich gesagt, über so ein DE kann ich mich noch nicht mal mehr wundern. Mann muss ein Schwein sein…

Grüße

Sarah

Hallo,

und wenn unsere Politiker ihren Sachverstand, wie schon in einigen Artikeln angedeutet… doch jetzt nur in der Wirtschaft anwenden. Warum tun die das verdammt noch mal nicht in ihrem Hauptjob?

Grüße

Sarah

Hallo Sarah!

Auch Beamte müssen ihren :Status aufgeben.

Nein! Ein Beamter bleibt auch während der Wahrnehmung eines Mandats Beamter und hat anschließend Anspruch auf Weiterbeschäftigung.

Gruß
Wolfgang

Hallo Wolfgang

Auch Beamte müssen ihren :Status aufgeben.

Nein! Ein Beamter bleibt auch während der Wahrnehmung eines
Mandats Beamter und hat anschließend Anspruch auf
Weiterbeschäftigung.

Sorry, ich habe mich unglücklich ausgedrückt. Ich weiss das, ich finde aber, dass das so sein müßte. Erstens um zu verhindern, dass fast nur Beamte in der Politik sind. Zweitens sehe ich keinen Sinn darin. Die kommen ja nur zurück, wenns nciht so gut klappt.

Gruß

Sarah

Erstaunlich ist derzeit, dass nun aus den Reihen der CDU und
der Grünen verlangt wird, dass Politker in den Landtagen und
im Bundestag ihre Nebeneinkünfte offenlegen, aber sich die SPD
beharrlich gegen diese Konsequenz wehrt.

Dies ist nicht erstaunlich, denn die Sahnehäubchen hebt sich die Presse sicherlich für einen geeigneteren Zeitpunkt auf. Hier wird das Frühjahr noch einiges bringen.

Mit freundlichen Grüßen,

von (Mich)ael

hallo Norbert,
dem Beasmten verwehrt man den Nebenjob. Besonders, wenn die
Nebentätigkeit mit seiner korreliert.
Da kommt gleich der Verdacht auf, dass er seine Arbeit nicht
mehr neutral bewältigen kann.
Ein Politiker scheint dagegen immun zu sein, oder?
Grüße

Hallo Raimund,

Beamten wird ein Nebenjob nicht grundsätzlich verwehrt. Auch nicht den im ö.D. Angestellten. Sie benötigen die Zustimmung des jeweiligen Arbeitgebers und ab einer gewissen Summe erhebt der Staat Anspruch auf einen Teil des Geldes. Zumindest zu meiner Zeit - sind schon zwanzig Jahre her - durfte ich im Jahr 8000 DM hinzuverdienen. Der diesen Betrag überschreitende Teil reklamierte der Staat für sich. Wie es heute geregelt ist, ist mir jedoch nicht mehr bekannt, da ich mich um das System kaum noch kümmere, es sei denn, es betrifft meine garantierte Zusatzrente zur BfA-Rente.

Gruss Günter,

der diesen Monat offiziell in das Rentensystem eintritt.

Erstaunlich ist derzeit, dass nun aus den Reihen der CDU und
der Grünen verlangt wird, dass Politker in den Landtagen und
im Bundestag ihre Nebeneinkünfte offenlegen, aber sich die SPD
beharrlich gegen diese Konsequenz wehrt.

Dies ist nicht erstaunlich, denn die Sahnehäubchen hebt sich
die Presse sicherlich für einen geeigneteren Zeitpunkt auf.
Hier wird das Frühjahr noch einiges bringen.

Mit freundlichen Grüßen,

Hallo Michael,

ich sehe diese Attacken aus einer anderen Sicht. Die SPD wehrt sich derzeit in dieser Frage. Auf der anderen Seite kommen doch immer mehr Personen aus dem Umfeld von Merkel in die Schlagzeilen. Nun ist die MdB Müller wohl als Beispiel wenig geeignet, denn sie hat ihre Einkünfte offenbar dargelegt und diese sind bekannt. Doch dass genau solche Fälle auch diskutiert werden zeigt mir, als Insider der CDU, dass hier die Heckenschützen Richtung Merkel ihre Hochsaison haben. Dass sie sich der Presse bedienen ist hier keine Ausnahme. In keiner Partei nutzen die Heckenschützen die Presse mehr als in der CDU. Und auch wenn sich Herr Rüttgers noch so vertraut mit Merkel gibt, für mich ist es einer der größten Heckenschützen neben Bosbach und Austermann. Man bekommt den Eindruck, dass die Umgebung von Merkel ausgedünnt werden soll. Ich bin in der Zwischenzeit soweit, dass ich überzeugt bin, dass für die Landtagswahl NRW eien Niederlage gezielt geplant wird, weil nur so Merkel abzuschiessen ist.

Ich bin kein Freund von Merkel. Aber noch weniger liebe ich derartige hinterhältige Spielchen. Ich weiss aus persönlicher Erfahrung zu was man in dieser Partei fähig ist, wenn sich jemand zu kritisch öffentlich äussert.

Gruss Günter

Vor ein paar Jahren habe ich ein Abendstudium absolviert
(oops, geht ja doch?) und mich da auch gefragt, wie die
Dozenten das schaffen und auch warum die das machen. Um’s Geld
kann es da nicht gegangen sein. Ein Beispiel.
Der Rechtsprofessor war Geschäftsführer einer recht großen
Firma, die Landeseigentum ist, Landtagsabgeordneter und jeden
Abend 3 Stunden in der Uni. Die Lehrbücher hatte er auch alle
selbst geschrieben. … :wink:

Schau mal in seinem Literaturverzeichnis nach wer die Bücher geschrieben hat!
Hier werden Generationen von Studenten und Assistenten hergehalten haben!
Das Zwinkern deute ich mal so, daß es Dir sicherlich geläufig ist wie so etwas gehandhabt wird…

Es scheint Leute zu geben, die (fast) keinen Schlaf benötigen.

Gruß, Rainer

Mit freundlichen Grüßen,

von (Mich)ael

Wenn Deine Aufzählung so stimmte…
Warum sieht man denn so oft leere Reihen im Bundestag? Wo sind
sie denn? Warum haben die nicht einfach Anwesendheitspflicht
wie jeder andre auch, der nicht selbstständig ist, sondern
bezahlt wird? Ich habe dafür kein Verständnis.

Hab jetzt gehört die müssen 100€ (einhundert Euro) Strafe zahlen wenn Sie unentschuldigt fehlen!

Grüße

Sarah

Mit freundlichen Grüßen,

von (Mich)ael

Hi,

Doch lieber 100% Beamte und öff. Bedienstete im Bundestag?
Lang ist es nicht mehr bis dahin.

Nein, lieber Leute, die sich angagieren und auch was tun.

woher sollen die kommen? Bei der Bezahlung, bei den Arbeitszeiten und vor allem angesichts der Gefahr, für jeden Mist, den die Presse entdeckt zu haben glaubt, öffentlich geteert und gefedert zu werden - unabhängig davon, ob man sich etwas hat zuschulden kommen lassen oder der Öffentlichkeit alle Umstände bekannt sind? Meine Gefühle für die Menschen, die sich das trotzdem antun, liegen irgendwo zwischen Mitleid und Unverständnis.

Ein Politiker, der erst alle Nebenjob-Zahler bedenken muss in
seinen Entscheidungen? was entscheidet der wohl… zum wohle
des Volkes? oder zum eignen?
Beantworte Dir diese Frage selber. Ich finde, sie beantwortet
sich von alleine.

Was glaubst Du, wie ein Politiker entscheidet, dessen Überlegungen sich darum drehen, unbedingt wiedergewählt zu werden? „Zum Wohle des Volkes“ heißt nicht unbedingt „zum Gefallen des Volkes“. Mitunter muß man auch Entscheidungen treffen, die dem Volk auf den ersten Blick nicht gefallen. Das wird jemand, der auch nach einer Abwahl finanziell abgesichert, sich wohl eher trauen, als jemand, der anschließend dumm dasteht.

Außerdem will mir nicht so recht in den Kopf, was die Leute für ein grundsätzliches Problem damit haben, daß Interessen der Wirtschaft in der Politik vertreten werden. Soweit ich das in Erinnerung habe, werden die meisten Menschen (noch) von Unternehmen bezahlt.

(restliches Genörgel ausgelassen)

Gruß,
Christian

Hallo Jürgen,

na ja, mehrere Dinge sind bei aller Liebe durchaus
zweifelhaft:
a) wenn das Zusatzeinkommen ohne argumentierbare Gegenleistung
vereinbart wurde.
b) die Ablehnung der Transparenz gegenüber dem Wähler.
c) die Verquickung von recht staatsnahen Kozernen (Staat ist
Anteilseigner und/oder Großauftragsgeber: RWE, VW, Siemens,
div. Landesbanken…)

hier wird die ganze Zeit so getan, als ob die Politiker morgens zur Arbeit gehen, unabhängige und unabhängig Entscheidungen treffen und abends wieder nach Hause gehen. Tatsächlich werden sie doch von morgens bis abends von Lobbyisten belabert, angequengelt und unter Durck gesetzt. Jetzt stellt sich raus, daß einige Unternehmen ihre früheren Mitarbeiter weiterhin (für welche Gegenleistung auch immer) bezahlen und diese vermutlich in Debatten und bei anderen Gelegenheiten zumindest freundliche Worte für Unternehmen und Branche finden werden.

Glaubst Du, daß jemand, der bei RWE gearbeitet hat und dort später wieder arbeiten will, auch ohne Bezahlung dafür sorgt, daß RWE ein paar Umweltauflagen mehr und ein paar Baugenehmigungen weniger erhält?

Ich - als Steuerzahler - finanziere ein durchaus akzeptables
Einkommen für meine Abgeordneten aus dem Grund heraus, dass
diese nach besten Wissen und Gewissen für mich und meine
Belange zur Verfügung stehen.

Akzeptables Einkommen? Hälst Du es für realistisch, daß einer von uns beiden freiwillig in die Politik geht - bei dem Einkommen, Arbeitszeiten und der durchgängig netten Behandlung durch die Umwelt?

Ich erkenne durchaus die Probleme beim Transfer von Kräften
aus der Wirtschaft in die Politik und zurück. Nur würde ich
durchaus gerne vor(!) einer Wahl wissen, auf wessen Payroll
der jeweilige Politiker steht.

Für Offenlegung der Bezüge bin ich schon seit Jahren.

Gr8uß,
Christian

Hi,

woher sollen die kommen? Bei der Bezahlung, bei den
Arbeitszeiten und vor allem angesichts der Gefahr, für jeden
Mist, den die Presse entdeckt zu haben glaubt, öffentlich
geteert und gefedert zu werden - unabhängig davon, ob man sich
etwas hat zuschulden kommen lassen oder der Öffentlichkeit
alle Umstände bekannt sind? Meine Gefühle für die Menschen,

Dass Politiker ihren Job nur als Nebenjob machen, wird ja derzeit gründlich dokumentiert. Welche Arbeitszeiten? Es ist doch vollkommen egal, ob die nun mal im Plenum sitzen, oder nicht. Hauptsache der Eintrag ist da, damit man Geld dafür bekommt. Ich finde das ALLES skandalös. Der Mist, den die Presse aufdeckt ist ja wohl auch interessant für die Öffentlichkeit. An solchen Sachen, wer mit wem, und wie oft geheiratet wird, ist in DE ja keiner interessiert… Mich interessiert aber schon, welcher Politiker auf welcher Gehaltsliste steht. Und weiter interessiert mich, wie er denn überhaupt soviele Jobs schafft. Mir drängt sich da einfach der Schmiergeldgedanke auf.

Was glaubst Du, wie ein Politiker entscheidet, dessen
Überlegungen sich darum drehen, unbedingt wiedergewählt zu
werden? „Zum Wohle des Volkes“ heißt nicht unbedingt „zum
Gefallen des Volkes“. Mitunter muß man auch Entscheidungen
treffen, die dem Volk auf den ersten Blick nicht gefallen. Das
wird jemand, der auch nach einer Abwahl finanziell
abgesichert, sich wohl eher trauen, als jemand, der
anschließend dumm dasteht.

Das kommt wohl drauf an, wie machtgeil der Politiker ist. Wer unbedingt nochmal ran will, entscheidet wohl eher danach, was Stimmen bringt. Mir ist einfach unbegreiflich, dass einige Jahre in der Politik eine Pension bescheren, die ein AN in 150 Jahren erreicht. Als Jugendliche dachte ich, dass man in der Politik ganz viel wissen muss, und ich hatte mich damals als viel zu klein gesehen. Heute weiss ich, dass man gar nichts können muss, ausser eigne Bedürfnisse befriedigen. Ich bin wahrscheinlich zu idealistisch, mich schockiert einfach nur, was ich ständig mitbekomme, obwohl ich es zu vermeiden suche, weil ich mich nur so aufrege.

Außerdem will mir nicht so recht in den Kopf, was die Leute
für ein grundsätzliches Problem damit haben, daß Interessen
der Wirtschaft in der Politik vertreten werden. Soweit ich das
in Erinnerung habe, werden die meisten Menschen (noch) von
Unternehmen bezahlt.

Das Problem ist, dass ein finanzierter Politiker nicht mehr frei in Entscheidungen ist. Es werden nicht Interessen der Wirtschaft vertreten, es werden Managerinteressen vertreten.

(restliches Genörgel ausgelassen)

Ich danke Dir für diese Güte. Ich nörgle nicht, sondern ich kritisiere, was der Ottonormalverbraucher tut. Ich frage mich sowieso, das Volk ist doch viel größer, als die, die uns zugrunde richten.
Ich kritisiere, dass Politiker sich erst die eignen Taschen vollstopfen, bevor sie mal ans regieren gehen. Und… so gesehen, ich wünschte mir immer noch einen Kaiser, den ein Maul hab ich schneller gestopft, als diese Unmengen von Politikern. Diesen Mist kriegt einer doch genausogut hin.

Sarah

Hallo,

woher sollen die kommen? Bei der Bezahlung, bei den
Arbeitszeiten und vor allem angesichts der Gefahr, für jeden
Mist, den die Presse entdeckt zu haben glaubt, öffentlich
geteert und gefedert zu werden - unabhängig davon, ob man sich
etwas hat zuschulden kommen lassen oder der Öffentlichkeit
alle Umstände bekannt sind? Meine Gefühle für die Menschen,

Dass Politiker ihren Job nur als Nebenjob machen, wird ja
derzeit gründlich dokumentiert. Welche Arbeitszeiten? Es ist
doch vollkommen egal, ob die nun mal im Plenum sitzen, oder
nicht.

wenn Du im Ernst glaubst, daß Politiker nur arbeiten, wenn sie im Parlament sitzen, solltest Du Dich mit der Thematik überhaupt erst mal befassen, bevor Du Dich hier derart weit aus dem Fenster lehnst.

Ich würde es eigentlich genau andersherum formulieren: Wer im Parlament sitzt, arbeitet tendenziell weniger. Die eigentliche Arbeit wird in den Ausschüssen und anderen Gremien gemacht.

Daß die Arbeit besser gemacht werden könnte, bestreite ich gar nicht, aber das ist systemimmanent. So wie die Umstände sind, werden nun einmal im wesentlichen Stümper angelockt. Fähige Leute sind mit den Arbeitsumständen und Gehältern jedenfalls eher nicht anzulocken.

Was glaubst Du, wie ein Politiker entscheidet, dessen
Überlegungen sich darum drehen, unbedingt wiedergewählt zu
werden? „Zum Wohle des Volkes“ heißt nicht unbedingt „zum
Gefallen des Volkes“. Mitunter muß man auch Entscheidungen
treffen, die dem Volk auf den ersten Blick nicht gefallen. Das
wird jemand, der auch nach einer Abwahl finanziell
abgesichert, sich wohl eher trauen, als jemand, der
anschließend dumm dasteht.

Das kommt wohl drauf an, wie machtgeil der Politiker ist. Wer
unbedingt nochmal ran will, entscheidet wohl eher danach, was
Stimmen bringt. Mir ist einfach unbegreiflich, dass einige
Jahre in der Politik eine Pension bescheren, die ein AN in 150
Jahren erreicht.

Alles eine Frage des Standpunktes. Mir für meinen Teil ist lieber, daß jemand seine Arbeit macht und weiß, daß er abgesichert ist, als daß er sich um die Wiederwahl kümmert. Daß das alles in der Praxis so nicht funktioniert, ist mir auch noch klar. Aber schlimmer gehts immer.

Als Jugendliche dachte ich, dass man in der
Politik ganz viel wissen muss, und ich hatte mich damals als
viel zu klein gesehen. Heute weiss ich, dass man gar nichts
können muss, ausser eigne Bedürfnisse befriedigen. Ich bin
wahrscheinlich zu idealistisch, mich schockiert einfach nur,
was ich ständig mitbekomme, obwohl ich es zu vermeiden suche,
weil ich mich nur so aufrege.

Man sollte ja meinen, daß dich die Aussicht auf viel Geld, wenig Arbeit und dicke Pensionen schon längst in die nächste Gemeinderatssitzung getrieben hätte. Stattdessen lamentierst Du hier rum, prangerst an, wie furchtbar alles ist.

Warum engagierst Du Dich denn nicht, wenn Du alles viel besser kannst? Liegt es vielleicht daran, daß Du keinen Nerv hast, Dich nach der Arbeit in Parteigremien rumzuärgern, Veranstaltungen zu organisieren und anderen nach dem Mund zu reden (natürlich ohne zusätzliche Bezahlung), um dann nach 15 Jahren vielleicht endlich in ein Landes- oder das Bundesparlament einzuziehen und dann vier Jahre später ohne Job dazustehen, weil es sich der Obermufti mit den Medien und/oder dem Volk verschwerzt hat?

So in etwa dürfte es einigen in Deutschland gehen - so auch mir. Im Bundestag landet im Regelfall nur derjenige, dessen Arbeitstage kurz genug sind, um sich um sowas zu kümmern, der vom Arbeitgeber unbegrenzt freigestellt ist usw. usw. Das ist der Grund, warum im Bundestag jenseits von 50% der Mitglieder Beamte und öff. Bedienstete sind.

Den paar wenigen, die sich neben der regulären Arbeit ini der Politik hochgearbeitet haben, wird in den Medien (und auch hier) in der letzten Zeit eindeutig klargemacht, daß Politik keine Alternative zu richtiger Arbeit darstellt. Sind diese letzten Vertreter der Außenwelt endlich vergrault, kann man im Bundestag das Licht runterdimmen und ein „Bitte nicht Stören“-Schild an die Tür hängen.

Gruß,
Christian

Hallo Christian,

wenn Du im Ernst glaubst, daß Politiker nur arbeiten, wenn sie
im Parlament sitzen, solltest Du Dich mit der Thematik
überhaupt erst mal befassen, bevor Du Dich hier derart weit
aus dem Fenster lehnst.

Ich habe meine Meinung über Politiker, wann arbeiten die denn? Wenn Du das weisst, dann teile es mir doch mit. Was ich sehe ist, ein Politiker macht irgendwas, und gehts schief rollt eines andren Kopfes. In der Politik muss ich keine Verantwortung tragen, ich muss mich gut verkaufen und ins Bild setzen. Für alles gibt es einen Ausschuss und Berater. Wenn die Berater so gut sind und über die Politiker hinaus bezahlt werden müssen, warum kröne ich dann nicht den Berater zum irgendwas? Dann könnten wir zumindest die Diäten sparen.

Ich würde es eigentlich genau andersherum formulieren: Wer im
Parlament sitzt, arbeitet tendenziell weniger. Die eigentliche
Arbeit wird in den Ausschüssen und anderen Gremien gemacht.

Ausschuss hier Ausschuss da, um schließendlich Dinge zu entscheiden, die nicht funktionieren und man auch gleich gewusst hätte. Ich verstehe unseren Apparat nicht.
Und der Ausschuss wird ja noch zusätzlich finanziert. S. o. warum nicht gleich den Ausschuss regieren lassen. Warum haben wir Politiker, die für jeden Scheiss einen Ausschuss brauchen?

Fähige

Leute sind mit den Arbeitsumständen und Gehältern jedenfalls
eher nicht anzulocken.

Weil die lieber ihr Unwesen in der Industrie leisten, nicht besser, aber besser bezahlt.

Warum engagierst Du Dich denn nicht, wenn Du alles viel besser
kannst? Liegt es vielleicht daran, daß Du keinen Nerv hast,
Dich nach der Arbeit in Parteigremien rumzuärgern,

Dazu hätte ich sehr wohl Nerv, und mit Sicherheit wäre mir mein gesunder Menschenverstand hilfreich, was, wenn ich die Entscheidungen mir so anschaue, so manchem Politiker abhanden gekommen ist.
Ehrlich gesagt, es gibt KEINE Partei, der ich auch nur annähernd heute nahestünde. Ich würde mich echt schämen, wenn ich sagen müsste, ich bin SPD-Mitglied, Ich bin im Grünen-sowieso-Ausschuss oder ich gehöre zum CSÜ-was weiss ich.
Die Parteien haben sich todgelaufen.
Wer kann da ein Kreuz machen und trotzdem noch gut schlafen, also ich nicht. Die Politiker wirtschaften zum Großteil in die eigne Tasche, das ist so. Und das ist skandalös…
Ja, du nennst es rumlamentieren. Das gehört gnadenlos verfolgt, öffentlich gemacht und müsste auch Auswirkungen haben, dass man eben die Supervergünstigungen verliert. Aber sowas passiert in unsrer Bananrepublik ja nicht. Eine Krähe hakt der andren kein auge aus.

So in etwa dürfte es einigen in Deutschland gehen - so auch
mir. Im Bundestag landet im Regelfall nur derjenige, dessen
Arbeitstage kurz genug sind, um sich um sowas zu kümmern, der
vom Arbeitgeber unbegrenzt freigestellt ist usw. usw. Das ist
der Grund, warum im Bundestag jenseits von 50% der Mitglieder
Beamte und öff. Bedienstete sind.

Und das gehört unterbunden. Es ist nicht richtig, das Beamte dieses Vorrecht nutzen können.

letzten Vertreter der Außenwelt endlich vergrault, kann man im
Bundestag das Licht runterdimmen und ein „Bitte nicht
Stören“-Schild an die Tür hängen.

Kann man doch jetzt auch schon. Die Politik bei uns ist Scheisse. Wir sind eine Bananenrepublik.

Grüße

Sarah

Hab jetzt gehört die müssen 100€ (einhundert Euro)
Strafe zahlen wenn Sieunentschuldigt fehlen!

Na, das zahlt doch aber gewiss die Firma, wo sie nebenbei beschäftigt sind aus der Portokasse und setzt das auch noch ab.

Grüße

Sarah

Hallo Christian,

hier wird die ganze Zeit so getan, als ob die Politiker
morgens zur Arbeit gehen, unabhängige und unabhängig
Entscheidungen treffen und abends wieder nach Hause gehen.

Heia, ein bisschen Illusion darf doch wohl noch sein in dieser ach so grauen Welt. Du bist gemein… (Nebenbei, ja, ich glaube tatsächlich noch ein wenig an den Idealismus in der Politik. Ein sicher selten auftretender Wert, es gibt aber auch heute durchaus löbliche „Ausnahmen“)

Tatsächlich werden sie doch von morgens bis abends von
Lobbyisten belabert, angequengelt und unter Durck gesetzt.

Das ist auch Ok so. Jede Lobby darf tun und lassen was sie will. Das gehört schließlich zur Demokratie…

Jetzt stellt sich raus, daß einige Unternehmen ihre früheren
Mitarbeiter weiterhin (für welche Gegenleistung auch immer)
bezahlen und diese vermutlich in Debatten und bei anderen
Gelegenheiten zumindest freundliche Worte für Unternehmen und
Branche finden werden.

Und da fängt ganz entschieden der Graubereich an. Wenn ich bei VW als Manager angestellt bin, dann habe ich doch auch keinen „Berater“-Vertrag von Opel nebenher. (gut, nicht ganz passend das Beispiel, aber die Richtung stimmt)

Glaubst Du, daß jemand, der bei RWE gearbeitet hat und dort
später wieder arbeiten will, auch ohne Bezahlung dafür sorgt,
daß RWE ein paar Umweltauflagen mehr und ein paar
Baugenehmigungen weniger erhält?

Klientelismus ist ein Teil unserer Demokratie, aus diesem Grund haben wir ja auch die Ausbalancierung der Macht, damit nicht einzelne Klientele über Maß bevorzugt werden (Beim Beamtentum versagts halt ein wenig). Aber Korruption (d.h. die Bezahlung von Gefälligkeiten) ist ganz klar kein(!) Bestandteil unserer Demokratie und gehört selbstverständlich aufs schärfste geahndet.

Akzeptables Einkommen? Hälst Du es für realistisch, daß einer
von uns beiden freiwillig in die Politik geht - bei dem
Einkommen, Arbeitszeiten und der durchgängig netten Behandlung
durch die Umwelt?

Ach, weißt Du, ich habe mich schon so über den Unverstand in der Politik aufgeregt, dass ich mir das durchaus als Hobby irgendwann vorstellen könnte. So nach der 10. Mio…:wink:

Ich erkenne durchaus die Probleme beim Transfer von Kräften
aus der Wirtschaft in die Politik und zurück. Nur würde ich
durchaus gerne vor(!) einer Wahl wissen, auf wessen Payroll
der jeweilige Politiker steht.

Für Offenlegung der Bezüge bin ich schon seit Jahren.

Nun denn, dann lass uns mal weiter hoffen…

Grüße
Jürgen

alees banane…

Die Politik bei uns ist
Scheisse. Wir sind eine Bananenrepublik.

an dieser stelle empfehle ich dir einen aufenthalt in ländern, in
denen die bananen nicht im supermarkt wachsen.
dort kannst du auf der straße krepieren, und keine socke interessiert
sich dafür.
um rauszukommen, brauchst du mehr als eine handvoll dollar.

ich bin sicher, daß du danach unsere scheiss-politik mit anderen
augen sehen wirst.
auch die bananen.

f.