Ich lese gerade die Buddenbrooks von Thomas Mann. Auf S. 330 (Fischer Taschenbuch Ausgabe, 2002) ist gerade ein Bayer zu Besuch. Als österreicherin sollte ich ihn ja verstehen aber da macht mir ein Satz Probleme - kann mir jemand sagen, was mit dem fett gedruckten Teil gemeint ist?
München is koane G’schäftsstadt… Da will an Jeder sei’ Ruh’ und sei’ Mass… Und a Depeschen tut ma fei nöt lesen beim Essen, dös fei net.
Und noch eine Kleinigkeit: „Es is halt a Kreiz“ - stimmt das überein mit dem österr. „Kretz“ oder ist das was anderes?
Und a Depeschen tut ma fei nöt lesen beim
Essen, dös fei net.
Hochdeutsch:
Depeschen liest man nicht beim Essen.
Und weisst du auch zufaellig wofuer das ‚fei‘ genau steht?
Sowas wie ‚wirklich‘ also dann: liest man wirklich nicht beim
Essen?!
Hallo Bethje.
In dem vorliegenden Fall treffen die Antworten zu. Aber Vorsicht. Da gibt es noch eine Floskel die man nur bei genauem Hinhören unterscheiden kann: ‚Pfei grod‘, und das kommt von ‚pfeilgerade‘ und bedeutet so viel wie ‚ganz genau, voll ins Schwarze (beim Bogenschießen)‘. Das ‚p‘ vor dem ‚f‘ ist oft kaum zu hören.
Mit freundlichen Grüßen
Alexander Berresheim
das y in Bayern wurde von dem hellenophilen (besser graecomanen) Ludwig I. eingeführt, um seine Verbundenheit mit Griechenland zu dokumentieren. Er ließ ja auch die Walhalla bei Regensburg nach dem Vorbild des Parthenons erbauen.
Die Sprache blieb aber bis heute unberührt bairisch
Andreas
[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]
über google, die Mehrheit und Rechthaberei
Hier hätte ich eine längere Abhandlung zum obigen Thema schreiben können, habe mich dann aber auf das bayerische Motto „leben, und leben lassen“ besonnen.
Andreas
Mag ja sein, aber „bayrisch“ und „bayerisch“ liegen laut
Google als Schreibweisen noch deutlich vor „bairisch“ und
„baierisch“ (ältere Schreibung)…
soweit ich weiß, wird heute wirklich überall die Formulierung „bayerisch“ verwendet (aber bitte mit dem ‚e‘), auch wenn es sich um eine verhältnismäßig junge, und wohl tatsächlich am Griechischen orientierte Schreibweise handelt.
Die Formulierung „baierisch“ wird nur da benutzt, wo ausdrücklich der Bereich „Altbay(i)ern“ - also Ober-, Niederbayern, Schwaben und Oberpfalz - gemeint ist.
Das ist zwar keine Erklärung, entspricht aber der heutigen Gepflogenheit.
soweit ich weiß, wird heute wirklich überall die Formulierung
„bayerisch“ verwendet (aber bitte mit dem ‚e‘), auch wenn es
sich um eine verhältnismäßig junge, und wohl tatsächlich am
Griechischen orientierte Schreibweise handelt.
Hallo Irene,
Ja, das klingt plausibel, denk ich mir auch ungefähr so. Aber das „e“ ist nicht zwingend notwendig - beide Versionen sind korrekt.
soweit ich weiß, wird heute wirklich überall die Formulierung
„bayerisch“ verwendet (aber bitte mit dem ‚e‘), auch wenn es
sich um eine verhältnismäßig junge, und wohl tatsächlich am
Griechischen orientierte Schreibweise handelt.
Die Formulierung „baierisch“ wird nur da benutzt, wo
ausdrücklich der Bereich „Altbay(i)ern“ - also Ober-,
Niederbayern, Schwaben und Oberpfalz - gemeint ist.
Das ist zwar keine Erklärung, entspricht aber der heutigen
Gepflogenheit.
Hallo Interessierte.
Es gibt noch eine andere Gepflogenheit, die auch von offiziellen Stellen vertreten wird:
Wenn es sich im Sinnzusammenhang um das heutige politische Bayern handelt wird ‚y‘ verwendet. Bei ethnischen oder ethnologischen Themen verwendet man das ‚i‘.
So heißt es :„Innerhalb der Grenzen des Freistaates Bayern pflegen viele Gruppen die bairische Volksmusik“!
Mit freundlichen Grüßen
Alexander Berresheim
stimmt natürlich, aber widerspricht mir auch nicht. Es ist halt z. B. damit nicht die fränkische Musik gemeint, die politisch zwar zu Bayern zählt, und daher höchstens bayerische, aber niemals bairische Musik sein kann.