Fragen zum Ölen / Schmieren allgemein

Hi,

ich finde hier ein paar aktuelle Threads zum Thema Kette schmieren. Vor kurzem (im Februar) habe ich mir ein neues Rad gekauft, welches auch rege benutzt wird.

Da ich auch auf einem motorisierten 2-Rad unterwegs bin, stellt sich mir allerdings die Frage nach dem Ölen der Kette.

Wie häufig sollte man sie ölen? Muss ich sie auch reinigen? Ich habe Kettenreiniger und weißes Kettenspray für das Motorrad, kann ich das Verwenden (die Fahrradkette ist ja bestimmt einfacher als eine X/O-Motorradkette konstruiert). Früher habe ich die Kette einfach mit Schmieröl oder -fett behandelt (das ist aber schon ganz lange her, das Fahrrad lebt schon seit einigen Jahren nicht mehr) - war das ok oder ganz schlecht?

Und jetzt das, was mich beim Vergleich meiner 2-Räder am meisten interessiert: Ist eigentlich schon irgendwer mal auf die Idee gekommen, einen Kettenöler für das Fahrrad zu konstruieren? Für Motorräder gibt es so was - auch ohne Stromanschluss.

Gruss,
Julia

Hallo Julia!

Wie häufig sollte man sie ölen?

Kurz bevor sie anfängt zu quietschen oder kurz bevor sie rostig wird, würde ich bei einem Alltagsrad machen. Frühere Pflege schadet natürlich nicht.

Muss ich sie auch reinigen?

Ja, mit einem Lappen mal abputzen und besonders nach dem Fetten. Das Fett wirkt auch wie ein Schutzfilm auf der Kette. Nach einer ausführlichen Regenfahrt kann die Kette ordentlich quietschen. Dann eben auch mit dem Lappen abputzen und neu fetten.

Ich habe Kettenreiniger und weißes Kettenspray für das
Motorrad, kann ich das Verwenden (die Fahrradkette ist ja
bestimmt einfacher als eine X/O-Motorradkette konstruiert).

Ich weiß es leider nicht genau, vermute es aber. Das hängt von der Viskosität ab. Das Fett muss zwischen die Kettenglieder gelangen können und danach abgeputzt werden. Mal abwarten, was andere dazu schreiben …

Und jetzt das, was mich beim Vergleich meiner 2-Räder am
meisten interessiert: Ist eigentlich schon irgendwer mal auf
die Idee gekommen, einen Kettenöler für das Fahrrad zu
konstruieren? Für Motorräder gibt es so was - auch ohne
Stromanschluss.

Nein, kenne ich nicht. Ich würde das für Übertrieben halten. Ich kennen nur diese nichtstaugenden Plastik-Kettenreinigerkästen.

Generell würde ich bei einem sehr hochwertigen Rad mehr Pflege für die Kette aufwenden, auch wenn es hinten ab 7 Ritzel hat (8fach, 9fach, da die Kettenglieder ziemlich schmal sind).
Ansonsten kann man die Kette in Benzin einlegen und alles restliche Öl auswaschen und danach komplett neu mit Kettenfett besprühen oder betreufeln und einfließen lassen. Das dürfte für Alltagsräder völliger Quatsch sein und nur für Fast-Profis in Frage kommen :smile:. Und natürlich für übereifrige Rad-Liebhaber.

Gruß, Ingo

Eine Kette niemals Fetten, es sei denn Du kochst sie im Fett, damit das flüssige heiße Fett in die Glieder eindringen kann. Fett klebt von außen nur den Dreck auf der Kette fest ist aber bei normalen Temperaturen nicht flüssig genug um in die Kette einzudringen, wo der Schmierstoff benötigt wird. Kuck einfach mal den Beitrag vor Deinem an, da hab ich was Ausführlicheres über Schmierstoffe geschrieben.

Hier steht was zur Nutzung von Motorrad-Kettenfett:
-> /t/kette-oelen/4672455/3
Es muss natürlich (flüssiges) Kettenfett sein.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Dieser Tipp ist aber auch nur für Fahrer von Nabenschaltungen interessant. Für Kettenschaltunge kann man das so allgemein nicht anwenden. Außerdem halten Ketten bei Kettenschaltung selbst bei bester Pflege keine 3-4 Tausend Kilometer.

Hallo Julia,

reichlich Hinweise zu Schmiermitteln hast du ja schon erhalten. Deshalb von mir nur nochmal der Hinweis, dass es auf Laschen und Rollen wirklich nichts verloren hat und abgewischt werden muss. Nur ein Hauch davon soll vor Rost schützen. Als i-Tüpfelchen hat sich auch Hartwachs bewährt.

Die Kurpackung gönne ich der Kette meines Stadtrads (Kettenschaltung) mind. alle 200 km. Nach Regenfahrten lasse ich sie ohnehin immer bald durch den öligen Lappen laufen. Dabei merke ich dann auch, ob sie schon wieder was gebrauchen kann.

Und jetzt das, was mich beim Vergleich meiner 2-Räder am
meisten interessiert: Ist eigentlich schon irgendwer mal auf
die Idee gekommen, einen Kettenöler für das Fahrrad zu
konstruieren? Für Motorräder gibt es so was - auch ohne
Stromanschluss.

Für Kettenschaltungen gab es ein automatisches Schmiersystem der Firma Rohloff, dessen Produktion mittlerweile wieder eingestellt worden ist. Etwas anderes ist mir nicht bekannt.
http://www.rohloff.de/de/produkte/lubmatic/
http://www.rohloff.de/fileadmin/rohloffde/download/b…

Viel Spaß mit deinem neuen Fahrrad wünscht dir
Thomas

Hallo,

Dieser Tipp ist aber auch nur für Fahrer von Nabenschaltungen
interessant. Für Kettenschaltunge kann man das so allgemein
nicht anwenden. Außerdem halten Ketten bei Kettenschaltung
selbst bei bester Pflege keine 3-4 Tausend Kilometer.

dem kann ich nicht zustimmen. Auf meinem Liegrad (27 Gang) habe ich die Kette jetzt 15.000 km. Da die Kette ca 2,5x so lang ist, wie die eines normalen Fahrrads, musst du das noch durch 2,5 teilen. Kommt man also bei 6000 km raus. Ich denke, ich werde sie noch 5000 km fahren, was dann in Summe 8000 km bei einem normalen Fahrrad entsprechen würde.

es kommt also immer auf die Umstände an, unter denen eine Kette betrieben wird.

Gruß, Niels

Auf meinem Liegerad fahr ich die Ketten auch länger, das ist ein Spezialfall, der hier nicht wirklich representativ ist. Zum einen weil es nicht im Allwetter Einsatz läuft, zum anderen, weil durch die Kettenlänge nicht die Verschränkungen zustande kommen wie bei normaler Kettenlänge. Darüber hinaus hat man bei einem Liegerad nicht die Kraftspitzen die man beim Wiegetritt eines Normalfahrrades bekommt.

Wenn Du die teuren Schmierstoffe anschaust, wirst Du am Ende in 90% der Fälle bei den Inhaltsstoffen MoS2 finden.

Auf meinem Liegerad fahr ich die Ketten auch länger, das ist
ein Spezialfall, der hier nicht wirklich representativ ist.
Zum einen weil es nicht im Allwetter Einsatz läuft,

also meins ist im Allwettereinsatz (schau dir mal die Wettervorhersage für Karlsruhe an, dann kannst du ahnen, was mich auf der Rückfahrt von der Arbeit erwartet)

erschwerend kommt beim Liegerad hinzu, dass die Kette in Hüllrohren läuft, in denen sich üblicherweise Schmutz sammelt, der sich nicht gerade günstig auf die Kette auswirkt.

Letztlich bestätigst du aber meine Aussage: Es kommt darauf an, wie eine Kette betrieben wird.

Gruß, Niels