Hi Ralf,
das heißt, wenn er ´s abholt und ausgibt darf er ´s behalten
(später auch die Waren, die er damit erworben hat; auch wenn
er dann „mehr hat“ als die Anderern?) und wenn er das Geld
vernünftiger Weise auf der Bank lässt und von den Zinsen lebt
dann wirds ihm später weggenommen…richtig?
Falsch! Es ist schon irre, was die Amis mit ihrer Kommunistenhetze so für Vorstellungen prägen. Kommunisten wollen niemandem etwas wegnehmen, außer der Möglichkeit, sich auf Kosten anderer zu bereichern.
Rainer sagte es schon und so hat es schon Marx vor 156 Jahren
im Manifest beschrieben: kommunisten schaffen kein Eigentum
ab.
DA liegt die Krux meiner Frage. DAS stimmt so nicht; alle
bisherigen selbsternannten kommunistischen Regime (DDR,
Sowjetunion und Restostblock, China, Vietnam, Kambodscha; Kuba
etc.) haben als erstes versucht, den Adel oder Geldadel zu
entmachten, zu enteignen, ggf. zu töten („Kulturrevolution“
„SPD/KPD Zwangsvereinigung“, Rote Khmer, etc.) um den Neidzorn
der Gefolgschaft zu befriedigen.
Zwei Fehler in einem Gedanken, das muß Dir erst mal jemand nachmachen. 
1.) Was Du da anführst, hat mit Kommunismus absolut gar nichts zu tun. Daß die Machthaber das so genannt haben und daß ein paar davon wirklich geglaubt haben, so zum Kommunismus zu kommen, ändert daran nichts. Auch, daß China den dortigen Sozialismus ‚Kommunismus‘ nennt ändert nichts, es ist keiner.
2.) Die Entmachtung des Geldadels ist ansich ja nichts so schlimmes. Es sollte verhindert werden, daß Einer von der Arbeit mehrerer anderer besser lebt, reich wird, als die, die arbeiten. Was ist daran falsch? Sich auf Kosten anderer zu bereichern, macht z.B. die Mafia und an Gesetzen gegen organisierte Kriminalität findet niemand etwas falsch.
Art und Weise, wie Stalin z.B. das umsetzen wollten sind ein anderes Thema, hat nichts mit Kommunismus zu tun.
Nun werdet Ihr (Du Frank, Rainer, F. Ben um einige zu nennen -
und zur Antwort zu bewegen) sagen, dass die bisherigen Regime
nicht kommunistisch waren, sondern staatskapitalistisch und
daher scheitern mussten während die marxsche 150 Jahre alte
Theorie weiter gelte; ein Vergleich des Kapitalismus mit dem
bisherigen Versuchen des Kommunismus sei daher unzulässig.
Nur teilweise richtig, denn Marx hat sich nach meiner Meinung auch geirrt. So falsch wie manche Aussagen sind, so faösch ist auch die Annahme, daß ein gewaltsamer Umsturz (Revolution) und die Herrschaft der Arbeiter alles zum Guten wenden wird.
Hierbei überseht Ihr aber, dass diese marxsche Theorie der
Ausgang für die Schreckensherrschaften bisher war.
Gegenargument: diese Regime haben Marx missbraucht.
Nein, haben sie nicht. Marx hat das schon so gemeint, wie das z.B. in der DDR gelaufen ist. Aber Marx ist Murks.
Dem Kommunismus schadet das aber nicht.
Es ist!! legitim, den heutigen praktisch-realen Kapitalismus
mit dem heutigen praktisch-realen Kommunismus zu vergleichen!
Es gibt keinen parktisch realen Kommunismus!
weil, wenn man vergleicht, muss man die Theorien vergleichen.
Vergleicht man also die kommunistische Theorie Marx` und die
kapitalistische Theorie der „Engländer“ (z. B. Smith) so hat
unzweifelhaft Marx die Nase vorn.
Da aber der Kapitalismus nicht nur theoretisch existiert,
sondern praktisch, kann man diese Praxis mit der Theorie
vergleichen und sieht sofort, dass die Praxis von der Theorie
abweicht; in diesem Fall deutlich positiv; daraus läßt sich
ableiten, das der heute existierende Kapitalismus NICHT der
damaligen Theorie entspricht. Es gibt eine deutliche
Abweichung die offenbar ist.
Das ist nur teilweise richtig.
Ist Dir aufgefallen, daß die tendenz in den letzten Jahren zunehmend negativ ist? Ob das mit der fehlenden Alternative, dem Zusammenbruch des Ostblocks zu tun hat? 
Ebenso kann man den alten theoretischen Kommunismus mit den
existierenden praktischen - gescheiterten - Versuchen
vergleichen und stellt hier ebenso fest, dass die Praxis sich
deutlich von der Theorie unterscheidet. In diesem Fall aber
immer deutlich negativ; zugegeben leider!!! Aber es ist daher
erwiesen, dass die jeweiligen Theorien der beiden Systeme mit
der jeweiligen realen Praxis kaum etwas gemein haben; insoweit
bilden die Theoreme als nur die Extreme, nicht real
erreichbaren Ziele (in Falle des Kommunismus ein schönes Ziel,
im Falle des Kapitalismus eine Schreckenvision).
Das kommt darauf an, was Du liest. Wenn Du Marx meinst, ist das sicher so.
Tatsächlich
haben sich aber die Systeme anders verhalten; im Falle des
Kommunismus entstanden Schreckensysteme der Überwachung und
des Terrors; im Falle des Kapitalismus entstand eine soziale
Variante, die das Beste aus beiden Theorien vereinte.
Die Soziale Variante vergiß wieder. Die ist Geschichte, wir erleben nur noch die Überreste. So lange es den Ostblock gab, war es halt sinnvoll, das so zu inszenieren, den Grund gibt es nicht mehr.
Insoweit folgert daraus, dass wenn man Vergleiche Kommunismus
/ Kaoitalismus anstellt, entweder die Theoreme miteinander
verglichen werden können ODER die jeweiligen Praxen; nicht
aber die Theorie einerseits (Kommunismus) und die Praxis
(Kapitalismus) anderderseits, denn dann vergleicht man (alten
kommunistischen) Äpfel mit (neuen kapitalistischen) Birnen.
Du wirst lachen, ich vergleiche gar nicht. Ich mache mir Gedanken über eine mögliche, hochtechnisierte Zukunft. Da gibt es dann zwei Möglichkeiten.
1.) Kapitalismus: Arbeitskräfte werden nicht mehr gebraucht, weil Roboter Roboter bauen, die alle möglichen Arbeiten erledigen. Geld haben nur noch ein paar Kreative, herausragende Persönlichkeiten und die Erben der Reichen. 99% der Menschheit lebt in Slums. …
2.) Kommunismus: Arbeitskräfte werden nicht mehr gebraucht, weil Roboter Roboter bauen, die alle möglichen Arbeiten erledigen. Geld ist deshalb überflüssig, weil jeder auch ohne Arbeit alles bekommen kann, was er möchte. Die Roboter stellen es her. Erfolgreiche, kreative Arbeit führt zu Prominenz, das ist der Antrieb, kreativ zu arbeiten.
Daher meine - und von vielen Anderen hier häufig geäußerte
Sorge - dass wenn der Kommunismus wieder Einzug hält in die
Welt, er wieder - weil in der Geschichte mehrfach bewiesen -
als Schreckgespenst der Entmenschlichung daherkommt (dass dem
in den bisherigen Regimen so war stellt wohl niemand ernsthaft
in Frage, oder??)
Nö.
Nur, daß das etwas mit Kommunismus zu tun hatte.
Nun wieder die Frage:
* darf der Gewinner das gesamte Geld und seine angeschafften
Güter behalten und weiterhin von den Zinsen seines Geldes
leben, oder wird er wieder zur Arbeit verpflichtet?
Ja, der Gewinner darf im Kommunismus sein Geld behalten, es ist nur nichts mehr wert, weil das Geld überflüssig ist. Er darf so weiter leben, wie vorher mit dem Geld. Der Unterschied ist, daß es allen anderen genau so gut geht. Er wird nicht zur Arbeit verpflichtet, weil niemand zur Arbeit verpflichtet ist. Mal ein paar Beispiele. Warum fährt Schumacher Rennen? Doch nicht, um Geld zu verdienen, davon hat er schon mehr als genug. Warum macht Gottschalk ‚Wetten daß?‘, doch wohl auch nicht für’s Geld. Günther Jauch? Die Stones. … Menschen arbeiten nicht nur für den Lebensunterhalt.
* und darf er von seinem Geld Werte wie Haus hier, Haus in
Spanien, Boot hier und da, Autos hier und da und all das
Schöne, was das Leben lebenswert macht aber nur erreichbar ist
wenn man viel Geld hat, behalten?
Ja doch! Und jeder andere, der nicht im Lotto gewonnen hat auch.
Ob das dann noch Spaß macht? Was Du meinst, daß es das Leben lebenswert macht, meinst Du doch nur, weil es Dich von anderen unterscheiden würde. Wenn das jeder andere auch haben könnte, würde Dich die Mühe stören, Dich um das Haus in Spanien kümmern zu müssen, denn Du findest niemanden, der das für Dich tut. Niemand, den Du ausnutzen kannst, nur weil du mehr Geld hast. 
* und wenn ja, darf er weiterhin von den Zinsen des Geldes
die Haushälterin beschäftigen und bezahlen und den Gärtner
hier und da, den Chauffeur etc.?
Nö.
Es wird sich niemand dafür hergeben, für Dich zu arbeiten. Warum sollte jemand den Wunsch haben, nach deiner Pfeife zu tanzen?
* darf er Arbeitspläztze mit seinem Geld schaffen, die ihm,
dem Reichen, das Leben angenehm machen?
Bei dir lese ich immer wieder ‚darf‘. Etwa im Rahmen unseres Grundgesetzes darf im Kommunismus jeder alles, aber eben niemanden umbringen …
Was ‚Arbeitsplätze‘ sollen, wenn es kein Geld gibt und die Arbeit von Robotern erledigt wird, ist mir unklar. Aber ja, er darf eine Firma gründen, Produkte herstellen und sich damit einen Namen machen. Verkaufen wird mangels Geld etwas schwierig. 
Kurzum: darf der Mensch des Jackpots auch im - realen!!!
also wie oben beschrieben hinlänglich bekannten tatsächlichen
-Kommunismus weiterhin sein Leben im Luxus fröhnen??
Wenn er dazu kein Personal braucht, ja. Das Problem ist, daß die Leute, die Du als Personal siehst, genau so leben, wie Dein Lottomillionär.
Um die Sache zu vereinfachen. Stell Dir das Ganze mit Geld vor, stell Dir vor, es würde jeder, wirklich jeder, weltweit, monatlich 10 000 Euro bekommen. Einfach so, ohne Arbeit. Was würde passieren? Der Markt regelt das. Die Lebensmittelpreise würden sich kaum verändern, jeder könnte in relativem Luxus leben, nur die Preise für Ferraris würden explodieren. Davon gibt’s halt nicht genug. Aber meinst Du, dann würde noch eine Frau ‚putzen gehen‘? Wohl eher nicht. Dann müßte halt ein Roboter mein Büro sauber machen und ich müßte eventuell meinen Aschenbecher selbst auskippen. Ob ich das wohl überleben würde?
… Ach nein, ich würde ja zu Hause bleiben und endlich mal all das tun, wozu ich jetzt keine Zeit habe. KI für roboter entwickeln zum Beispiel. 
Gruß, Rainer
PS.
Kommunismus ist eine Idee, die bisher noch nie umgesetzt wurde, werden konnte, weil es die Voraussetzung dafür nicht gibt. Kommunismus bedeutet, für seinen Lebensunterhalt nicht arbeiten zu müssen und über seine Zeit frei bestimmen zu können. Im Moment ist das wohl die Definition von Reichtum.
Daß Reiche nicht für Geld sondern für Ruhm dann trotzdem arbeiten ist das, was den Kommunismus möglich machen kann.