Servus,
französich ist meine muttersprache und deine sicher nicht ,
deswegen kannst du bestimmt nicht verstehen was ich
geschrieben habe
Nun ist es so, daß es möglich ist, mehrere Sprachen zu verstehen, auch wenn man nur eine Muttersprache hat. Ich habe verstanden, daß das, was Du geschrieben hast, einen groben grammatischen Fehler, einige Rechtschreibfehler und eine Konstruktion enthält, die man anders viel leichter gestalten könnte.
Nochmal Punkt für Punkt:
le chez Soi = (Chez-Soi) = zuhause
Nein. Es gibt ein Nomen „chez-soi“ mit Bindestrich, klein geschrieben, das bedeutet „Zuhause“ (groß und zusammen geschrieben). Daß sich dieser Begriff nicht rein lexikographisch 1:1 übertragen lässt, kann man daran erkennen, daß er mit der jeweiligen Person, auf die er bezogen ist, verändert wird. Es wäre z.B. völlig falsch, den Satz „Mein Zuhause liegt am Rhein“ mit „Mon chez-soi est situé au bord du Rhin“ wiederzugeben. Wenn man den vorgelegten englischen Satz „Home is where (…)“ übertragen will, muß man entscheiden, ob es nicht günstiger ist, eine andere Option mit der gleichen Bedeutung zu wählen, die die Konstruktion des ganzen Satzes - konkret den Bezug von „son cœur“ - leichter und klarer macht, indem man der wörtlichen Bedeutung von chez-soi folgt und den Satz mit „On est chez soi (…)“ beginnt. Die Bedeutung ist identisch, aber die Konstruktion ist anders. Aber dazu kommen wir gleich.
ist = est (etre)
Zu den accents in der QWERTZ-Tastatur habe ich Dir erst einen Teil verraten: Der accent circonflexe ist ganz oben links neben der 1.
Hier:
la ou = (wo)
werden die zwei Akzentfehler aber schwerer, weil sowohl zwischen „la“ und „là“ als auch zwischen „ou“ und „où“ der accent grave einen Unterschied in der Bedeutung ausmacht. In anderen Zusammenhängen kann man der Ansicht sein, die Akzentsetzung sei eine altmodische Sache und hätte nur ästhetischen Charakter, aber in diesem Zusammenhang hier nicht: Durch die fehlenden Akzente heißen die Worte etwas ganz anderes, nämlich „die oder“.
il y a
Seit „Obélix et Compagnie“ ist „Il y en a“ zwar literarisch zum Element der Sprache junger normaliens geworden, aber es hat dort den Charakter einer Persiflage. In einem Sinnspruch wie dem vorliegenden ist „il y a“ ganz schlicht schlechter Stil. Im vorliegenden Satz hängt sehr viel von dem Verb ab; man könnte wohl „être“ oder „se trouver“ nehmen, aber das ist wahrscheinlich zu schwach. Vielleicht ist Dir aufgefallen, daß ich genau die Frage nach dem Verb in diesem Zusammenhang gestellt habe, und ich hätte mich gefreut, sie von einem Muttersprachler erläutert zu bekommen. Umso größer war mein Ärger darüber, wie Du genau diesen zentralen Punkt der Übertragung mit einem stilistisch unterirdischen „il y a“ abbügelst.
Dieses hier:
son coeur = (Sein herz ist)
ist ein typischer Babelfish-Fehler, und hier ist der einzige schwere Fehler in Deiner Übertragung. Das Subjekt „Le chez-soi“, das Du gewählt hast, ist formal das einzige, auf das das Possesivpronomen „son“ bezogen werden kann. Das Ergebnis ist völlig sinnlos, weil „le chez-soi“ kein Herz haben kann. Wenn man - wie oben vorgeschlagen - ein persönliches Subjekt verwendet, hat man keine Mühe mit dem Bezug von „son“. Es fällt dann allerdings auf, daß man „son“ dann mit dem bestimmten Artikel „le“ ersetzen sollte, „parce que le rapport de possesion est assez nettement indiqué par le sens général de la phrase, notamment devant les noms désignant les parties du corps (…)“ - Grevisse, # 915.
Aber ich wiederhole mich:
- Der formal einzige mögliche Bezug von „son“ in Deinem
Vorschlag ist „le chez-soi“. Das zu Hause hat aber
üblicherweise kein Herz, n’est-ce pas?
deine übersetzung ist total falsch !!! das ist nicht was ich
geschrieben habe siehtst du ??
Désolé, Du hast das geschrieben - nicht ich. Der Vorschlag, in dem Satz „son cœur“ ohne jeden Bezug auf ein Subjekt zu schreiben, ist von Dir.
du hast keine ahnung und du
sagst daß du französich erkennen kannst !!
Der Blick auf eine Sprache ändert sich mit der Perspektive. In mancher Hinsicht wird er schärfer, wenn man eine Sprache als Fremdsprache betrachtet. Mir hat es im Umgang mit meiner Muttersprache Deutsch sehr geholfen, daß ich oft mit Kollegen und Freunden, die Deutsch als Fremdsprache gelernt haben, Phänomene im Deutschen diskutiert habe, die mir selbst aus der Gewohnheit des Muttersprachlers nie aufgefallen wären.
"le chez Soi "findest du in allen französich wörterbücher
In der Tat. Möglicherweise ist Dir aufgefallen, daß ich geschrieben habe
„- „Le chez soi“ existiert zwar als Begriff“. Das bedeutet ganz genau das, was Du sagst: Es steht in den Wörterbüchern, freilich ein bißchen anders, nämlich klein und mit Bindestrich geschrieben. Das macht aber keinen bedeutenden Unterschied. Den Unterschied habe ich oben mit der Bemerkung zum Bezug von „son“ erläutert.
ich hätte dir erklärt wie ich darauf gekommen bin so zu erklären
Du hast jetzt immer noch jede Möglichkeit dazu. Auf meine erste Einlassung hast Du damit reagiert, daß Du nichts erklärt hast, sondern mir gesagt hast, Deine Antwort sei nicht für mich (d.h. ginge mich nichts an).
ich finde total unhöflich was du gemacht hast ,
Ich habe mich um Höflichkeit bemüht - meine Frage „Welche Sprache ist das?“ war im Vergleich zu dem, was mir bei der Lektüre Deiner Übertragung durch den Kopf gegangen ist, ziemlich zurückhaltend formuliert. Sie bezieht sich übrigens nicht auf Deine Person, sondern auf Deinen Umgang mit der französischen und, wie ich jetzt sehe, auch der deutschen Sprache, den man wohlwollend vielleicht „kreativ liberal“ nennen könnte.
wenn du etwas nicht verstanden hast frag ruhig, und ich erkläre dir warum ich daß so übersetzt habe
Ich warte immer noch. Lassen wir das „il y a“ beiseite, Stilfragen sind Geschmackssache, und wer vor zwanzig Jahren noch indigniert war, wenn er der jungen Nachbarin in der Eingangstür begegnet ist und nur mit „Bonjour“ ohne Anrede begrüßt wurde, darf sich heute schon glücklich schätzen, wenn sie ihn überhaupt mit „Bonjour“ und nicht mit „Ooups!“ begrüßt.
Was mich aber tatsächlich interessieren würde, ist die von Dir vorgeschlagene Konstruktion mit dem Possesivpronomen ohne Bezug. Wie begründest Du diese?
Schöne Grüße
MM