Frau zu 'dominant'?

Hallo Ihr Wissenden,

ich bin nach dem Tod meines Mannes zwar nicht auf der Suche nach einem „Neuen“, bekomme jetzt aber von so vielen Seiten (Männer/Frauen, die mich „verkuppeln“ wollen) zu hören: „Du bist einfach zu dominant - da lässt sich kein Mann drauf ein!“

Was ist denn bitteschön eine „dominante Frau“? Ja, ich verdiene mein Geld, bin daher auf keinen Mann angewiesen. Ja, ich bin Akademikerin, mache aber keinen Hehl draus (mein Mann hatte „mittlere Reife“ und war mir in seiner Allgemeinbildung stellenweise überlegen). Ja, ich kann sehr definitiv sein, wenn es um Diskussionen geht. Ja, ich sage immer klar meine Meinung.

Aber mein Mann hatte alle Freiheiten der Welt - ich habe ihn nicht eingeschränkt. Ich habe auch für ihn am Wochenende die Wäsche gemacht, ihm morgens Kaffee ans Bett gebracht, ihn in seinen Sterbenstagen gepflegt etc.

Was ist denn bitte eine „dominante“ Frau?

Ich halte hier doch kein Nudelholz in der Hand, sondern bin total „friedlich“.

Soll ich jetzt mit dem Wissen leben, dass mein verstorbener Mann der Einzige war, der mit meiner vermeintlichen „Dominanz“ umgehen konnte? Na, das sind ja tolle Aussichten!

Über Aufmunterungen freute sich mit vielen Grüßen

Kathleen

Hallo,

(Männer/Frauen, die mich „verkuppeln“ wollen) zu hören: „Du bist einfach zu dominant - da lässt sich kein Mann drauf ein!“

Das stimmt nicht (sage ich als Mann). Auf jeden Topf paßt ein Deckel, man muß ihn nur finden.

Was ist denn bitteschön eine „dominante Frau“? Ja, ich

Das würde jetzt eine längere Debatte.

verdiene mein Geld, bin daher auf keinen Mann angewiesen. Ja, ich bin Akademikerin, mache aber keinen Hehl draus (mein Mann

Beides hat mit Dominanz nichts zu tun.

wenn es um Diskussionen geht. Ja, ich sage immer klar meine Meinung.

Auch das hat nichts mit Dominanz zu tun.

Soll ich jetzt mit dem Wissen leben, dass mein verstorbener Mann der Einzige war, der mit meiner vermeintlichen „Dominanz“ umgehen konnte? Na, das sind ja tolle Aussichten!

Nein, lass Dich nicht von Anderen verunsichern.

Über Aufmunterungen freute sich mit vielen Grüßen

Alles, was Du hier schreibst, spricht nicht gegen Dich und Dein Verhalten Männern gegenüber. Die Frage, die sich mir stellt, wenn ich mich an Deine „Vorgeschichte“ erinnere, ist ob Du wieder für einen Mann bereit bist. Es wäre denkbar, dass Dein verstorbener Mann bei Dir noch zu präsent ist und du deswegen Ablehnung anderen Männern gegenüber ausstrahlst.

Nur Mut und ran an den Speck !

Viel Glück

Nordlicht

Hallo Kathleen,

ich stimme Nordlicht insoweit zu, dass „der verstorbene Mann“ dich ein wenig unantastbar macht, zumindest habe ich den Eindruck aufgrund deiner Postings.
Wahrscheinlich gehst du in real ähnlich offen mit deinen Erfahrungen um.

Gruß
wildpferd

Hallo,

(Männer/Frauen, die mich „verkuppeln“ wollen) zu hören: „Du
bist einfach zu dominant - da lässt sich kein Mann drauf ein!“

diese Aussage ist ja ganz offensichtlich falsch. Einer ließ sich ja schon ein (mindestens).

Was ist denn bitteschön eine „dominante Frau“?

Es gibt Menschen, die in jeder Gesprächskonstellation meinen, ihre Meinung sei die einzig relevante und richtige und es in jedem Fall wert, als erstes, am lautesten und/oder am nachdrücklichsten vorgebracht zu werden.

Es gibt auch Menschen, die meinen, allen anderen Menschen nicht nur ihre Meinungen aufdrängen zu müssen, sondern auch als einzige das Recht zu haben, Entscheidungen zu treffen, die nicht nur sie selbst, sondern auch andere betreffen.

Es gibt Menschen, die ihrem Umfeld ihre Macken aufnötigen und Verstöße gegen ausgesprochene Verfügungen nicht hinnehmen. Das kann die Frage betreffen, wie Spülmaschinen einzuräumen, Räume zu beheizen oder zu lüften oder Speisen zu würzen sind. Dabei kann es aber auch um Urlaubsvarianten gehen („ich fahre nicht in die Berge; die sind mir zu hügelig“), um Abendgestaltungen („Ballerfilme schaue ich mir nicht an“), um Bekleidungsfragen („so gehst Du mir nicht aus dem Haus“), um den Nachwuchs („wir machen weiter, bis wir ein Mädchen bekommen“) usw. usf.

Diese Menschen gibt es natürlich in beiden Geschlechtern allerdings scheint es so zu sein, daß man derartige Verhaltensmuster eher bei Männern erwartet (und tollleriert) als bei Frauen. Wobei ich sagen muß, daß dieses Verhalten oder zumindest Partialdominanz (d.h. Lufthoheit bei bestimmten Themen) in meinem Bekannten- und Freundeskreis eher bei Frauen vorkommt (was aber nicht unbedingt allen Beteiligten und Beobachtern bewußt ist).

Ja, ich
verdiene mein Geld, bin daher auf keinen Mann angewiesen. Ja,
ich bin Akademikerin, mache aber keinen Hehl draus (mein Mann
hatte „mittlere Reife“ und war mir in seiner Allgemeinbildung
stellenweise überlegen). Ja, ich kann sehr definitiv sein,
wenn es um Diskussionen geht. Ja, ich sage immer klar meine
Meinung.

Das würde ich nicht als Dominanz bezeichnen; insofern solltest Du erwägen, daß das Wort Dominanz eventuell falsch verwendet wurde und eigentlich etwas anderes gemeint war - zum Beispiel selbstbewußt oder daß Du weißt, was Du willst.

Aber mein Mann hatte alle Freiheiten der Welt - ich habe ihn
nicht eingeschränkt.

Das kann ich nicht beurteilen, gebe allerdings zu bedenken, daß es manche dominante Menschen auf sehr subtile Weise schaffen (bewußt oder unbewußt), daß die Welt nach ihrer Pfeife tanzt - bspw. indem sie bei Fehlverhalten so unleidlich werden, daß andere sich um des lieben Friedens willen anpassen. Damit will ich nicht sagen, daß das bei Dir so ist, nur ist das mit Fremdbild vs. Eigenbild manchmal so eine Sache.

Soll ich jetzt mit dem Wissen leben, dass mein verstorbener
Mann der Einzige war, der mit meiner vermeintlichen „Dominanz“
umgehen konnte? Na, das sind ja tolle Aussichten!

Da kann ich nur den Spruch von Topf und Deckel bemühen. In zumindest einem Fall hat es ja schon gepaßt. Warum sollte es nicht weitere Männer geben, die mit genau Deiner Persönlichkeit/Art wunderbar zurechtkommen? Es gibt genug Männer, denen eine Frau lieber ist, die a) eine Meinung hat und b) diese auch kundtut, als eine, der alles egal ist oder - noch besser - erst hinterher nörgelt, daß sie Idee (beliebiger Themenbereich) von vornherein beknackt fand.

Grüße
Christian

Hallo Kathleen,

ich würde es (in Kenntnis vieler Beiträge von Dir) nicht als Deine „Dominanz“ sehen - vielmehr lese ich in Deinen Beiträgen die Omnipräsens Deines inzwischen m. W. seit über einem Jahr verstorbenen Mannes, der von Dir offensiv derart glorifiziert wird, dass viele das als „dominant“ erleben und ein „milderes“ Wort dafür fällt mir spontan auch nicht ein . . . (ggf. erdrückend)

Hallo,

ohne Dich persönlich näher zu kennen, kann man dazu natürlich nicht viel sagen. Es kommt z.B. sehr darauf an, wie man seine Meinung sagt und vertritt. Das kann man in einer Form tun, die die eigene Meinung als die einzig überhaupt vertretbare Meinung darstellt, sofort in Angriff übergeht, wenn sich die Gelegenheit bietet, und dabei auch keinerlei Scham kennt, … Das kann aber natürlich auch in einer Art passieren, die absolut „verträglich“ ist, und es auch bleibt, wenn man genau weiß, dass der andere falsch liegt, und ihn deshalb trotzdem nicht bloß stellt.

Sicherlich gibt es Männer, der unbedingt „vorn stehen müssen“ - das Thema gab es hier ja gerade. Und die um den Verlust ihrer Männlichkeit fürchten, wenn sie eine Partnerin auf Augenhöhe akzeptieren würden. Sicherlich gibt es auch Männer, die sich gerne von starken Frauen unterbuttern und bemuttern lassen - und Frauen, die ebenfalls genau so eine Situation anstreben.

Ich kenne aber auch genug Paare in meinem Umfeld, bei denen sich beide nicht verstecken müssen. Der eine hier, der andere da besondere Stärken hat, es beruflich mal hier mal da „bedeutender“ aussieht, mal der eine, mal der andere mehr Geld mit nach Hause bringt, man sich bzgl. Kinderbetreuung ganz sachlich mal so, mal anders entscheidet, und wo das Ganze nach glücklicher Beziehung aussieht (und zwar schon seit gefühlten Ewigkeiten). Und wenn ich mir so meine Freundinnen ansehe, dann sind das eigentlich alles sehr starke (man könnte auch fälschlich sagen „dominante“) Frauen, die eine zum Teil bemerkenswerte Ausbildung und Karriere hin gelegt haben, und trotzdem absolut „partnerschaftstauglich“ auf Augenhöhe sind.

Und bei uns selbst ist es auch nicht anders. Ein „Heimchen am Herd“, wäre für mich nie als Partnerin in Frage gekommen. Meine Frau wollte auch weder das Weichei zum Unterbuttern, noch jemand, zu dem sie ständig hätte aufsehen sollen und müssen.

Das Leben hat es dann so mit sich gebracht, dass wir mehrfach in der Situation waren, dass es gewechselt hat, wer mehr verdient hat, den nach außen höheren Status hatte, … Für uns war das nie ein Problem, und wird es nie ein Problem werden. Aber auch meine Frau wurde eine Weile „komisch angesehen“, weil sie eben „immer noch keinen Partner hatte“, und das ging genau in die Richtung, wie bei Dir.

Umgekehrt habe ich aber auch festgestellt, dass viele Menschen sich überhaupt nicht vorstellen können, dass die Partner von gut ausgebildeten und beruflich erfolgreichen Frauen auch noch eine eigene „Existenzberechtigung“ haben. Da braucht man dann als Mann völlig unabhängig vom tatsächlichen eigenen Standing gelegentlich schon ein recht dickes Fell (auch wenn das in der Partnerschaft selbst überhaupt kein Thema ist). Ich habe zu Zeiten, als meine Frau einer Verwaltung mit über 700 Leuten hier vor Ort vorstand, während ich einen für sich genommen ebenfalls „Super-Job“ am anderen Ende der Republik machte, auf die erstaunte Äußerung: „Ach, und Sie arbeiten auch noch?“, schon mal geantwortet: „Nein, ich liege den Tag über in der Schublade, und meine Frau holt mich da raus, wenn sie nach der letzten Sitzung des Tages nach Hause kommt“.

So in der Öffentlichkeit „nicht gesehen“ zu werden, liegt vielleicht auch nicht jedem Mann, und da muss abgesehen von dem „dicken Fell“ natürlich auch die Partnerschaft so sein, dass beide Partner darauf achten, dass auch der jeweils andere richtig wahrgenommen wird, auch wenn der ggf. gerade mal einen Karriereknick hat, oder aufgrund bewusster Entscheidung von beiden gerade wegen der Kinder beruflich etwas zurücksteckt, … Da müssen sich dann schon die beiden Richtigen finden, und der Markt dafür ist zugegebener Maßen vielleicht kleiner als der für ein klassisches Rollenverständnis mit einem „vorne stehenden“ Mann und der Hausfrau und Mutter mit kleiner Aushilfstätigkeit hübsch brav drei Schritte dahinter. Aber es gibt die passenden Männer durchaus.

Gruß vom Wiz

Hallo,

ich bin Akademikerin, mache aber keinen Hehl draus

D.h. du bindest es jedem auf die Nase? Schlecht.
Ansonsten sehe auch ich ein gewisses Problem darin, dass duzumindest hier im Forum quasi keinen einzigen Beitrag von deinem verstorbenen Mann „frei“ halten kannst. Ich meine das nicht böse, aber wenn das im realen Leben auch so ist, könnte dieses ständige auf die eigene Problematik referieren als dominant empfunden werden.

Nur so als Denkanstoß

Lieben Gruß

Jo

Hallo Kathleen,

Was ist denn bitteschön eine „dominante Frau“? Ja, ich
verdiene mein Geld, bin daher auf keinen Mann angewiesen. Ja,
ich bin Akademikerin, mache aber keinen Hehl draus (mein Mann
hatte „mittlere Reife“ und war mir in seiner Allgemeinbildung
stellenweise überlegen). Ja, ich kann sehr definitiv sein,
wenn es um Diskussionen geht. Ja, ich sage immer klar meine
Meinung.

Wäre es die Beschreibung eines Mannes, würde man sagen: selbstbewußt, souverän, vielleicht eine Führungspersönlichkeit. Eine Frau mit diesen Eigenschaften ist ganz platt dominant.

Kannst du dich ändern? Willst du es? Würdest du irgendwas davon aufgeben oder verstecken, um irgendwie handzahmer zu wirken? Oder mal ganz anders gefragt: Brauchst du einen Mann, der sich davon abschrecken läßt?

Es kann schon sein, dass du durch den Tod deines Mannes härter wirkst (mir fällt grad kein anderes Wort ein). Schließlich ist das eine der schlimmsten Erfahrungen in deinem Leben gewesen, du musstest sie verarbeiten und dich entscheiden, ob du dran zerbrichst oder gestärkt daraus hervorgehst. Ich denke, letzeres ist bei dir der Fall.

Meine persönliche Erfahung mit schlimmen Lebenssituationen ist: Hinterher bin ich stärker. Selbstbewußter. Und natürlich auch dominanter als vorher, weil ich jedesmal aufrechter duchs Leben laufe.

Selbst wenn du dominant bist…so what…ist das so schlimm? Das Wort muss man ja nicht negativ interpretieren.

Eine Frage habe ich aber noch: Wer sagt denn, dass du so dominant bist, Männer oder Frauen? Ich hab’s oft von Frauen gehört, und da war’s meist zwischen neidisch und ablehnend gemeint.

LG Barbara

Liebe Kathleen,

du hast 6 getrennte Linien Text geschrieben… in 4 davon kommt dein verstorbener Mann vor. War dir das bewusst?
Das ist doch ne reichlich hohe Präsenz und macht es vielen sicher schwer, wenn deine Unterhaltungen auch sonst so sind.

Ansonsten kann ich natürlich nur sagen, dass die „vermeintliche Dominanz“ von mir weder positiv noch negativ geshehen werden sondern einfach ein Wesenszug ist, mit dem der potentielle „Neue“ einfach umgehen muss.

Dieses Gerede der Bekannten kommt eher daher, dass man dich einfach nicht so leicht mit jemandem verkuppeln kann - und das ist ok so. Such dir die Menschen gefälligst selber aus… ist nicht die Aufgabe der Waschweiber und ihrer männlichen Pendants die wohl nix besseres zu tun haben als sich um deine statt ihre eigenen Dige zu kümmern.

Der richtige wird sich schon finden wenn es soweit ist.

Gruss HighQ

Guten Tag,

ich fürchte das Thema ist allgemein nicht einfach ob dominant oder nicht.
In dem Alter ist es zum Teil nicht mehr so einfach sich auf einen neuen Partner in seinem „eigenen Reich“ einzustellen. Wenn es noch Kinder im Haus gibt, verstärkt sich das Ganze noch einmal.
Dann kann es schon einmal bei einer gestandenen Frau zu Vergleichen kommen zwischen neuen Partner und verstorbenen Ehemann.
Es gab vor Monaten eine Art Partnersuche als Doku im Fernsehen. Nicht wenige Frauen mit Kindern haben nachdem sie ca. fünf ausgesuchte Männer bei gegenseitigen Besuchen kennengelernt haben, verzichtet. Bei den Männern mit Kindern war dies im Gegenzug etwas anders…

VG Joe

Hallo Kathleen,

Du bist eine selbstbewußte Frau, die weiß was sie will.
Das hat für mich nichts mit Dominanz zu tun.

Gruss
pue

Hi,

im Außen spiegelt sich das Innere wider bzw. wir werden durch das was im Außen geschieht mit unserem Inneren konfrontiert.

Wenn nun viele Leute dich zu „verkuppeln“ suchen, kann dies ja ein (un-)bewußter Wunsch von Dir sein, dass Du oder ein Teil von Dir, sich gerne wieder auf ein Du / einen Mann einlassen wollen würde.

Das Dein Mann in Deinen Beiträgen, gleich ob hier in Schriftform oder sonst verbal, sehr präsent ist, ist meines Erachtens ein Teil Deiner Trauerarbeit und somit völlig legitim.

Von Dir kenne ich nicht soviele Beiträge und dominant kann auch so interpretiert werden, dass sich Deine Welt primär um Dich und Deinen verstorbenen Mann dreht, dass Du (noch) gar nicht offen bist und neben Dir an Deiner Seite noch gar kein Platz für eine neue Beziehung ist.

Möglicherweise erlebst Du ja selbst eine Ambivalenz in Dir, einerseits um Deinen Mann zu trauern und loszulassen und gleichzeitig auch Dich zu öffnen oder offen sein zu wollen für Neues, auch neue Menschen insbesondere neue Männer.

Ich meine, wenn ein Partner stirbt, so fehlt einem ja nicht nur dieser sondern auch das was man mit ihm verbindet, z.B. gute Gespräche, Zärtlichkeit, Geborgenheit, gemeinsame Unternehmungen… oder / und einfach all die Dinge die Du mit ihm hattest oder gern gehabt hättest, die Du nicht oder wenigstens nicht in der Form mit Freunden und Familie teilen kannst.

So mag die Zeit zwischen Trauern und Loslassen, einen Platz für verstorbenen Mann in Deinem Leben zu finden (nur weil er tot ist, bleibt er ja - so ich finde - ein Teil Deines Lebens an den man sich auch gerne erinnern darf) und einem Neuanfang mit Menschen bzw. gar einem Mann finden, ein Wechselbad an möglicherweise auch ambivalenten Gefühlen und Reaktionen bis sich was Neues gefunden und eingependelt haben wird.

Eine weitere Überlegung bzw. Frage: hast Du Angst, niemand mehr könne Dich so lieben wie Dein Mann es tat, z.B. weil Du Dir dies im Moment auch noch nicht umgekehrt wieder vorstellen kannst?

Ich könnte mir vorstellen, dass mit dem „dominant“ gemeint sein kann, dass Du (noch) keinen Platz für einen Mann an Deiner Seite zulässt, auch wenn ein Teil es sich von Dir mittlerweile sogar wieder wünschen würde.

Hast Du schon mal konkret nachgefragt, was genau mit „dominant“ gemeint ist?

Ansonsten bleibt wohl nur, dass Du Dir die nötige Zeit lässt und gibst, dass sich etwas Neues entwickeln kann.

Ciao,
Romana

Hallo!

Da kann man eigentlich nichts sagen ohne dich zu kennen und evtl. ohne die zu kennen, die die Meinung vertreten. Aus dem was du geschrieben hast, fällt nichts Negatives auf.

Die meisten Männer wollen auch Frauen, die ihre Meinung klar sagen. Als Mann hat man sonst eher das umgekehrte Problem, dass Frauen ihre Meinung aus ihrer Sicht zwar sagen, man es als Mann allerdings entweder nicht versteht oder nicht mitkriegt, weil das so indirekt und verklausuliert ist.

Also klar eine Meinung sagen, ist wunderbar. Allerdings sollte sie nicht gegen die andere Person gerichtet sein und auch eine andere Meinung akzeptieren.

Was mir sonst noch einfällt, wenn ich von „zu dominant“ höre, dann würde ich mir eher sowas vorstellen wie: den anderen nicht leben lassen. Das ist oft eine Summe von Kleinigkeiten.

Gruß
Tom

Manch Mann wünscht sich sowas
Hi!
Jedes Töpfchen hat ein Deckelchen und eine Frau wie Du wird sicher auch einen Mann finden, der Dich so mag, wie Du bist. Hast Du ja einmal einen gefunden, findest Du sicher auch wieder jemanden.

Was wäre denn auch die Alternative? Dass Du Dich verbiegst, um jemandem zu gefallen? Wie lange wird das wohl gut gehen?

Was Du tun kannst, ist ja ein wenig Diplomatie zu üben hier und da, wo es Dir passend erscheint. Aber auf Dauer seinem Charakter zuwider zu handeln, das bringt Dir doch nur weitere Probleme.

ich bin nach dem Tod meines Mannes zwar nicht auf der Suche
nach einem „Neuen“, bekomme jetzt aber von so vielen Seiten
(Männer/Frauen, die mich „verkuppeln“ wollen) zu hören: „Du
bist einfach zu dominant - da lässt sich kein Mann drauf ein!“

So ein Quatsch, ehrlich. Klar ist es einfacher, für ein hilfloses und willenloses Weibchen einen „Herrn“ zu finden - aber willst Du das?

Was ist denn bitte eine „dominante“ Frau?

Eine Worthülse, die leider negativ besetzt ist. Man könnte es auch positiv ausdrücken: zupackend, offen, ehrlich, entscheidungsfreudig, jemand, der weiß, was er will. Diese Eigenschaften machen doch niemanden zum Soziopathen.

Soll ich jetzt mit dem Wissen leben, dass mein verstorbener
Mann der Einzige war, der mit meiner vermeintlichen „Dominanz“
umgehen konnte? Na, das sind ja tolle Aussichten!

Blödsinn. Klar ist der „Kontaktmarkt“ ab (ich sag mal 35) sehr ausgedünnt - die guten Exemplare sind wahrscheinlich schon vergeben. Meine Idee dazu: Speed Dating - eine liebe Freundin von uns hat so einen Mann „aus 2. Hand“ kennengelernt und mit ihm eine der tollsten Familien gegründet, die wir in der Umgebung kennen.

Keine Scheu, verstell Dich nicht!

Grüße
kernig
nach Deiner Definition auch „dominant“

Eine Worthülse, die leider negativ besetzt ist. Man könnte es
auch positiv ausdrücken: zupackend, offen, ehrlich,
entscheidungsfreudig, jemand, der weiß, was er will.

Man könnte aber auch präzise sein uund zwischen zupackend, offen, ehrlich, entscheidungsfreudig und dominant differenzieren. Das eine hat nämlich nicht unbedingt etwas mit dem anderen zu tun.

Man kann selbstbewusst, zupackend und entscheidungsfreudig sein, ohne dominant zu werden. Der Unterschied ist der mangelnde Respekt vor den Ansichten anderer. Deswegen würde ich schon wert darauf legen, selbstbewusst zu sein und nicht dominant.

Jemanden, der selbstbewusst ist, Dominanz vorzuwerfen ist ein ebenso beliebtes Totschlagargumnent wie jemanden, der Dominanz ablehnt, vorzuwerfen, er käme mit (weiblichen) Selbstbewusstsein nicht klar.

Ob Kathleen nun selbstbewusst oder dominant ist, muß sie schon selbst entscheiden. Dazu kenne ich sie zu wenig. :smile:

Gruß,
Max

@ all
Hallo zusammen,

ich kenne mich doch auch nicht mehr!

Sicherlich bin ich durch den Krebtod meines Mannes „härter“ geworden.

Sicherlich fehlt mir die Erfahrung, nachdem ich 14 Jahre mit meinem Mann zusammen war.

Sicherlich wird mein Mann immer irgendwie präsent sein, aber ich glorifiziere ihn definitiv nicht! Ich weiß nur, dass er mich geliebt und mir vertraut hat - mit allen Schwächen!

Ich will doch einfach nur nach vorn schauen und mir dann nicht solche Sprüche anhören „Du bist zu dominant!“

Mir ging es nur um die Frage, was so abschreckend an einer selbstständigen Frau ist, die einen Mann noch nicht einmal unterbuttert, sondern ihm alle Freiheiten der Welt lässt, weil sie es im Gegenzug selbst will.

Ich glaube, ich bin zu alt, um das zu verstehen - und die Auswahl ist nun einmal auch sehr minimal!

Danke und liebe Grüße

Kathleen

Hallo Kathleen.

Natürlich bist nicht du es, die dominant ist. Sondern dein verstorbener Mann.

Er ist es, der deine Gedanken und Gefühle beherrscht, den du in jedem zweiten Satz auf den Lippen führen möchtest, was du dir natürlich möglichst verkneifst.

An seinem, von dir inzwischen unbewusst völlig überhöhten, Maßstab misst du alles und natürlich kannst du zu dem was du sagst, keinen Widerspruch zulassen, denn wer dir widerspricht, widerspricht natürlich ihm.

Du hast einen Schutzpanzer um dein Herz errichtet und den kannst du nicht herunter lassen, denn dann wird die Verletzungsgefahr viel zu groß und könnte leicht Dimensionen annehmen, vor denen du dich unbewusst fürchtest.

Du denkst, du bist stark, aber das ist nur der Schein, den du nach außen wahrst. Das äußert sich dann unter anderem in scheinbarer Gefühlskälte und Abwehr, die Männer, wenn sie nicht ganz doof sind, natürlich spüren.

Möglich, dass mal ein Mann kommt, der dir diesen Panzer herunter reißt, aber sehr wahrscheinlich ist das nicht. Männer scheuen komplizierte Frauen und auf den Vergleich mit einem Toten kann kein Mann gewinnen.

Ich denke, es wird höchste Zeit, dass du dir bei deiner Trauerarbeit professionelle Hilfe suchst, sonst kommt es irgendwann zum Eklat.

Bestenfalls wirst du alt, hässlich und verbittert und kriegst ein „verbrömmelltes“ Herz, wie Wilhelm Busch sagt.

Gruß, Nemo.

Hallo,

wenn du nur ein Bisschen Selbstmitleid zelebrieren wolltest,
hättest du das dazu schreiben sollen.
Antworten nach dem Muster „Du bist eine ganz tolle selbstbewusste Frau und die andern labern alle Stuss“ hast du ja bekommen.
Ein paar von uns waren der Meinung, du wollest evtl. Denkanstöße, warum dich Leute für dominant halten.

Gruß

Jo

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Ich glaube, ich bin zu alt, um das zu verstehen - und die Auswahl ist nun einmal auch sehr minimal!

Ich kenne mehrere Frauen, die jenseits der 60 Jahre einen neuen Partner gefunden und eine neue Beziehung begonnen haben. Und Du bist in einem Alter (wenn Du das richtige angegeben hast), indem es in vielen Beziehungen kriselt und die „Karten neu gemischt“ werden.

Gruß

Nordlicht

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Hallo

Ich will doch einfach nur nach vorn schauen und mir dann nicht
solche Sprüche anhören „Du bist zu dominant!“

Mir ging es nur um die Frage, was so abschreckend an einer
selbstständigen Frau ist, die einen Mann noch nicht einmal
unterbuttert, sondern ihm alle Freiheiten der Welt lässt, weil
sie es im Gegenzug selbst will.

Der Knackpunkt ist der Beschützerinstinkt den manche Männer besitzen.
Eine zu selbstständige Frau ist daher oft ein Problem für diese Männer.

LG
pue

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