Max Planck war da schon etwas weiter
Na, es geht ja ordentlich zur Sache. Du nimmst, so scheint es mir zumindest, die Physik ernster als sie sich selbst. Die Welt ist nicht einfach nur physikalisch. Physik hat bislang noch keinen âSinnâ vermitteln können. Es kann zwar sinnvoll sein, sich mit Physik zu befassen, aber âSinnâ und âFreiheitâ können physikalisch weder aufgewiesen noch ernsthaft bestritten werden. Weil Du mir aber ein Freund der Physik zu sein scheinst, empfehle ich die LektĂŒre zweier VortrĂ€ge, die Max Planck am 17. 2. 1923 in Berlin und am 27. 11. 1936 in Leipzig gehalten hat. Damals ging es genau um das, was Dir hier nicht einleuchten will! Und vielleicht verstehst Du nun auch, dass ich hier nicht meine Privatmeinung vertrete! Planck mag fĂŒr Dich möglicherweise eher âglaubwĂŒrdigâ zu sein, als irgendein PhilosophâŠ
Dass mein Gehirn mir einen Film vorspielen wĂŒrde, ist als Argument nicht sehr originell. Denn mein Gehirn mĂŒsste mir dann auch vorgaukeln, dass es mir nichts vorgaukelt. Welche Instanz im Menschen sollte aber zu der Erkenntnis kommen, dass der Mensch âStatistâ im eigenen Lebensfilm ist? Das mĂŒsste eine Instanz auĂerhalb des Gehirns und der Person sein. Geht also nicht.
Geh ruhig davon aus, dass Du selbst der Autor Deiner Gedanken und Dein Hirn nur eine Art Hilfsmittel darstellt. Anderenfalls gĂ€be es keinen Grund, Deine Worte, die Du hier im Forum schreibst, ernst zu nehmen. Es wĂ€ren ja gar nicht die Deinigen, sondern komische AuswĂŒchse Deines Gehirns. Noch einmal anders: Die Neurowissenschaften liefen bislang keinen Beweis fĂŒr das, was Du, warum auch immer, gerne bewiesen haben möchtest. Nicht einmal Dein Leben, Denken, FĂŒhlen, ist auf einen âFilmâ im Kopf beweisbar zu reduzieren.
Man könnte den Schuldbegriff ganz und gar aus dem
Sprachgebrauch entfernen und stattdessen von Fehlverhalten
sprechen, dass je nach Voraussetzungen so und so behandelt
wird.
Damit wirst du aber dem von dir selbst angesprochenen juristischen Schuldbegriff nicht gerecht. Der Ausspruch in einem Urteil â⊠ist schuldig eines Mordes âŠâ fasst zwar mit dem Wort âschuldigâ das Endergebnis zusammen. Im Einzelnen bedeutet Schuld aber vereinfacht gesagt so viel wie DafĂŒrkönnen. Juristen, die nach der Schuld oder nach dem Verschulden fragen, fragen also danach, ob jemand persönlich das zu verantworten hat, was er anrichtete, oder ob er ausnahmsweise ânichts dafĂŒr konnteâ, wie z.B. im Fall schwerer Geisteskrankheiten.
Ich weiĂ, dass viele Menschen, die der Physik kritisch
gegenĂŒber stehen, die Quantenmechanik mit ihren
Wahrscheinlichkeiten und ihrer Unbestimmtheitsrelation als
Strohhalm sehen, der ihrer Meinung nach den Determinismus in
seine Schranken verwiesen habe. Das ist aber mitnichten so!
Die moderne Physik kann unsere Welt besser beschreiben, als
die klassische Physik das je konnte. Sie ist millionenmal
prÀziser. Unser Weltbild wurde durch sie noch viel
physikalischer und rationaler. Aber das falsche Bild, das sich
in den Geisteswissenschaften von der modernen Physik breit
gemacht hat (und an dem die Physiker selbst nicht unschuldig
sind) ist nicht aus den Köpfen zu kriegen.
So, wie ich das sehe hat die Quantenphysik genau deshalb etwas beruhigendes. Wir verstehen inzwischen die ZusammenhÀnge nach denen unsere Welt funktioniert recht gut und wir sind in der Lage sie zu unserem Vorteil zu nutzen. Yay!
Das Problem einer komplett deterministischen Welt wĂ€re allerdings, dass eine hinreichend hochentwickelte Software in der Lage sein sollte das gesamte Universum vorauszuberechnen. Denn wir wie alle wissen: Keine Wirkung ohne Ursache. Unter den jeweils gleichen Bedingungen laufen auch alle Prozesse gleich ab. Das gilt fĂŒr einen Verbrennungsmotor genau wie fĂŒr unser Gehirn.
Swoeit ich das verstande habe ist es doch die Quantenmechanik die uns hier aus dem Dilemma hilft. NatĂŒrlich ist die Physik genauer als sie es jemals wahr und macht damit auch neue und teilweise ziemlich abgefahrene Technologien möglich. Nur das sie eben inzwischen an einem Grad von Genauigkeit ist, wo man eben teilweise nicht mehr scharf Abgrenzen kann, sondern sich mit Wahrscheinlichkeiten zufrieden geben muss.
Ok. Ich bin Kosmochemiker, ich rĂ€ume ein das Ganze Konzept durchaus miĂverstanden haben zu können
Re^3: Ist das denn so schwer zu verstehen?
http://de.wikipedia.org/wiki/Physik
Die Physik (altgriechisch physike theoria âNaturforschungâ und lateinisch physica âNaturlehreâ) ist die grundlegende Naturwissenschaft in dem Sinne, dass die Gesetze der Physik alle Systeme der Natur beschreiben.
man darf nicht das derzeitige wissen der physik bzw. ihre erst sehr kurze geschichte mit der physik an sich gleichstellen. es ist alles physikalisch erklaerbar. die tatsache, dass WIR noch nicht alles physikalisch erklaeren koennen, duerfen wir nicht der physik in die schuhe schieben. die ist voellig unschuldig an unserer dummheit.
Hallo!
juridische Logik ââfreiwilligeâ Kastration
oder Knastâ.Ja, ist schon klar. Jedoch ist das Beispiel etwas heikel, oder
nicht?
Nö, das Beispiel passt exakt.
Der TĂ€ter hĂ€tte also die Wahl, die sein entwĂŒrdigtes Opfer
nicht hatte⊠und das ist ethisch gesehen vielleicht auch
eine ZwickmĂŒhle; denn ein solcher Mensch hat sich frei
entschieden, einem anderen Menschen Gewalt anzutun.
Ja, sicher.
Wer sich chemisch kastrieren lÀsst, könne dann auch, so
Frankreichs Innenministerin, vorzeitig aus dem GefÀngnis
entlassen werden.
http://www.sueddeutsche.de/panorama/816/492177/text/Und was wÀre die (bessere) Alternative dazu?
Die Alternative liegt auf der Hand: Strafe absitzen lassen, nicht diese Wahlmöglichkeit anbieten.
Damit produziert das Justizsystem systematisch
â frei willigeâ Kastrationen.Ja, das kann die Folge sein
Das âkannâ nicht sein, das ist die gewollte Folge.
C.
Hallo!
Na, es geht ja ordentlich zur Sache. Du nimmst, so scheint es
mir zumindest, die Physik ernster als sie sich selbst. Die
Welt ist nicht einfach nur physikalisch. Physik hat bislang
noch keinen âSinnâ vermitteln können. Es kann zwar sinnvoll
sein, sich mit Physik zu befassen, aber âSinnâ und âFreiheitâ
können physikalisch weder aufgewiesen noch ernsthaft
bestritten werden.
Beim âSinnâ gebe ich Dir Recht, bei der Freiheit nicht. Ein StrĂ€fling mag in der Zelle am Sinn seiner Strafe zweifeln. Dass er nicht frei ist, ist aber eine sehr physikalische Angelegenheit, denn sie hat mit der Festigkeit der GitterstĂ€be zu tun.
Um in dem Bild zu bleiben: Es geht um die Frage, ob unser Geist tatsÀchlich frei ist, ob unser Geist in einem GefÀngnis lebt und nur die Illusion hat, frei zu sein, oder ob unser Geist und sein GefÀngnis tatsÀchlich identisch sind.
Weil Du mir aber ein Freund der Physik zu
sein scheinst, empfehle ich die LektĂŒre zweier VortrĂ€ge, die
Max Planck am 17. 2. 1923 in Berlin und am 27. 11. 1936 in
Leipzig gehalten hat.
Supertolles Argument! Leider stehen diese Texte nicht in meinem BĂŒcherregal und wo ich sie im Internet finden sollte, weiĂ ich auch nicht. HĂ€ttest Du vielleicht die auĂerordentliche GĂŒte, zu zitieren, oder - wenn das nicht geht - vielleicht doch Deine eigenen Argumente zu verwenden?
Planck
mag fĂŒr Dich möglicherweise eher âglaubwĂŒrdigâ zu sein, als
irgendein PhilosophâŠ
Ich halte nicht Planck nicht fĂŒr glaubwĂŒrdiger als irgendeinen Philosophen. Und Schopenhauer (immerhin ein Philosoph) streitet schlieĂlich auch die Freiheit des Willens ab.
Dass mein Gehirn mir einen Film vorspielen wĂŒrde, ist als
Argument nicht sehr originell. Denn mein Gehirn mĂŒsste mir
dann auch vorgaukeln, dass es mir nichts vorgaukelt.
Das hielte ich nicht fĂŒr ausgeschlossen. In den meisten unserer TrĂ€ume haben wir auch das GefĂŒhl, dass alles real ist und dass wir frei handeln.
Welche
Instanz im Menschen sollte aber zu der Erkenntnis kommen, dass
der Mensch âStatistâ im eigenen Lebensfilm ist? Das mĂŒsste
eine Instanz auĂerhalb des Gehirns und der Person sein. Geht
also nicht.
Warum? Warum sollte SelbstbezĂŒglichkeit von vorneherein ausgeschlossen sein?
Geh ruhig davon aus, dass Du selbst der Autor Deiner Gedanken
und Dein Hirn nur eine Art Hilfsmittel darstellt.
Hast Du nicht gerade gesagt, dass es eine Instanz auĂerhalb des Gehirns nicht gibt?
Anderenfalls
gÀbe es keinen Grund, Deine Worte, die Du hier im Forum
schreibst, ernst zu nehmen. Es wÀren ja gar nicht die
Deinigen, sondern komische AuswĂŒchse Deines Gehirns.
Doch, es gibt einen Ausweg, nÀmlich dass ich (also meine Person) mit den VorgÀngen in meinem Gehirn identisch bin. Damit ist das, was mich ausmacht, rational-phyikalisch erklÀrbar (zumindest prinzipiell), aber es ist nichtsdestoweniger meine IdentitÀt.
Noch
einmal anders: Die Neurowissenschaften liefen bislang keinen
Beweis fĂŒr das, was Du, warum auch immer, gerne bewiesen haben
möchtest. Nicht einmal Dein Leben, Denken, FĂŒhlen, ist auf
einen âFilmâ im Kopf beweisbar zu reduzieren.
Hast Du eigentlich mein Posting gelesen? Ich habe ausdrĂŒcklich gesagt, dass die Geschichte mit dem Film nicht meine Vorstellungen wiedergibt. Sie sollte Dich nur dazu anregen, ein logisches Argument zu finden, das fĂŒr die Willensfreiheit und gegen die physikalische Natur unserer IdentitĂ€t spricht. Bisher habe ich noch keins gehört.
Michael
man darf nicht das derzeitige wissen der physik bzw. ihre erst
sehr kurze geschichte mit der physik an sich gleichstellen. es
ist alles physikalisch erklaerbar. die tatsache, dass WIR noch
nicht alles physikalisch erklaeren koennen, duerfen wir nicht
der physik in die schuhe schieben. die ist voellig unschuldig
an unserer dummheit.
Die Frage lautet ja nicht ob alles erklÀrbar ist, sondern ob auch alles vorausberechenbar ist. Sag mir, wenn man ich mich irre, aber nach dem jetzigen Stand der Dinge scheint das doch nicht so auszusehen?
Max Planck war da schon etwas weiter
Wieso soll ich denn die Beweislast auf mich nehmen Kehren wir die Sache doch einfach um. Widerlege die Freiheit hinreichend, und ich folge Dir in Deinen Argumenten. Bislang sehe ich aber keinen Grund, dies auch wirklich zu tun / tun zu mĂŒssen. Den âPlanckâ liefere ich noch nach, obwohl es die BĂŒchlein in den meisten Bibliotheken geben sollte. Ein Text ist sogar irgendwo in den Tiefen des âWWWâ mal als Scan gewesen.
Das mit der Instanz auĂerhalb des Gehirns meine ich so, wie es da steht: Es muss sie einfach geben, denn m.E. ist der Mensch / die Person eben nicht einfach identisch mit ihrem Gehirn.
REGRESS
Ja, das ist schwer⊠Aber ist es tatsÀchlich undenkbar?
der heutige physiker kann nicht alles erklaeren. und voraussagbarkeit ist teilmenge der erklaerbarkeit. und wenn etwas nicht voraussagbar ist, liegt das daran, dass es physikalischen gesetzen folgt, die wir (noch) nicht verstehen. gerade quantenphysikalische erscheinungen beobachtet man bis jetzt eigentlich hauptsaechlich. wenn etwas im kleinen nicht so funktioniert wie im grossen, heisst das nicht, dass es keinen physikalischen gesetzen mehr folgt. diese gesetze muessen dann erst entdeckt werden wie alle bis jetzt entdeckten.
physik heisst nichts anderes als erfassen der zusammenhaenge der natur. und natur ist alles. nur folgt nicht alles den gleichen physikalischen gesetzen.
Hallo!
Wieso soll ich denn die Beweislast auf mich nehmen
Wegen Ockhams Rasiermesser. Wenn es keine Notwendigkeit fĂŒr die Hypothese einer echten Willensfreiheit gibt, muss man sie fallen lassen. Du behauptest, es gĂ€be diese Notwendigkeit, dann bist Du auch derjenige, der die Beweise dafĂŒr herschaffen muss.
Das mit der Instanz auĂerhalb des Gehirns meine ich so, wie es
da steht: Es muss sie einfach geben, denn m.E. ist der Mensch
/ die Person eben nicht einfach identisch mit ihrem Gehirn.
Deine persönliche Meinung ist kein sachliches Argument.
Michael
Hallo!
Wenn ich mich kurz einklinken darf âŠ
Die Frage lautet ja nicht ob alles erklÀrbar ist, sondern ob
auch alles vorausberechenbar ist.
Nein, mir ging es um âerklĂ€rbarâ (bzw. âverstehbarâ, ârational begrĂŒndbarâ usw.)
Sag mir, wenn man ich mich
irre, aber nach dem jetzigen Stand der Dinge scheint das doch
nicht so auszusehen?
Es gibt Dinge, die können wir (noch) nicht berechnen, weil man die zugrundeliegnenden Gesetze noch nicht kennt.
Es gibt Dinge, die können wir nicht berechnen, weil sie in nichtlinearer Weise kompliziert von Rand- und Anfangsbedingungen abhĂ€ngen, die wir nicht genau genug kennen. Das nennt man auch âdeterministisches Chaosâ. Das Wetter wĂ€re ein Beispiel dafĂŒr. Kleine Fehler in den Daten können groĂe Auswirkungen auf das Ergebnis der Berechnung haben. Aber physikalisch sind diese Dinge verstanden.
SchlieĂlich gibt es Dinge, die man nicht berechnen kann, weil sie keinen deterministischen Gesetzen in der Physik gehorchen. Das ist die Quantenphysik. Es wĂ€re jedoch falsch, wenn man sagen wĂŒrde, dass diese PhĂ€nomene eine gewisse Beliebigkeit aufweisen. Im Gegenteil: Sie gehorchen noch strengeren Gesetzen als der Newtonschen Mechanik. Nur sprechen diese Gesetze nicht immer ĂŒber die Dinge, die wir gewohnt sind (Orte und Geschwindigkeiten von Teilchen). Blöd ist halt, dass sich jeder unter dem Ort eines Elektrons etwas vorstellen kann (eine Eigenschaft, die dieses Elektron gar nicht so ohne weiteres hat), wĂ€hrend niemand sich unter seinem âgyromagnetischen Faktorâ etwas vorstellen kann (eine Eigenschaft des Elektrons, die man sehr gut berechnen kann. Er betrĂ€gt ĂŒbrigens 2,002319304).
Michael
sorry. das klingt zwar alles gut, hat aber nix mitm thema zu tun. die andere Antwort weiter oben war da deutlich sinnvoller.
zurueck zum thema
sorry. das klingt zwar alles gut, hat aber nix mitm thema zu
tun. die andere Antwort weiter oben war da deutlich
sinnvoller.
es gibt menschen am brett hier, die dem universum unterstellen, teilweise nicht physikalisch zu funktionieren.
wer dies annimmt, wird den freien willen immer als etwas mystisches betrachten.
da die physik basis der biologie, neurologie und von allen anderen prozessen ist, ist auch der freie wille eine komplexe funktion physikalischer gesetze.
sorry, ich hatte dich so verstanden, dass du auch dieser annahme verfallen bist, obwohl mich ambival da mehr geplaettet hat.
Hallo,
Ja, das ist schwerâŠ
ist dies wirklich so schwer ?
Wir sind immer mit unserem ganzen SEIN und Wollen in laufende
Prozesse eingereiht und es gibt nichts auĂerhalb dessen.
Wille beginnt einen Prozess, welcher ohne Wille anders,statt eben nur
physikalisch (von eine Prozess zum anderen)ablaufen wĂŒrde.
Dies ist tÀgliche Erfahrung und die hier eingebrachte Forderung man
wÀre in Beweispflicht wenn man forciert, daà (freier)Wille IST,
dreht diese Pflicht um.
Der physikalische Beweis wÀre noch zu erbringen, postulieren
und âglaubenâ reicht da nicht.
Aber ist es tatsÀchlich undenkbar?
Ich bringe hier nochmal dazu Kant:frowning:ich brauchte ihn dazu nicht)
âWillensfreiheit bedeutet danach âdas Vermögen, einen Zustand von
selbst anzufangenâ (B 561, Kritik der reinen Vernunft)â.
Bei Kant ist es jedenfalls denkbar.
Und dies ist genau die âNeuorientierung eines Prozessesâ welcher
ohne Wille eben anders laufen wĂŒrde.
Nur wenn nachgewiesen wĂŒrde, daĂ es unmöglich ist einen Zustand
von selbst anzufangen (daĂ bezweifelt nicht daĂ ihm deterministisch
abfolgende ZustÀnde voraus gehen könnten)wÀre Wille nicht gegeben.
Alle gedanklichen âBeweiseâ welche dazu eingebracht wurden belegen
oder behaupten aber nur eben deterministisch vorausgehende Abfolgen
von ZustÀnden.
Und das belegt eben nix.
Einen solchen âneuen Zustandâ bestreiten sogar hier Leute , welche
angeblich die Quantenphysik verstanden haben wollen, wo doch dort
ZustĂ€nde postuliert werden, welche eben âirgendwieâ von selbst
angefangen haben sollen.
Der Streit hier wird immer nur gefĂŒhrt zwischen den Standpunkten:
âEs gibt letztendlich nur (determinierte) physikalische VorgĂ€ngeâ
und
âEs gibt auch andere andere (willentliche !) VorgĂ€ngeâ.
Kommt dies auf den Streit Gott oder nicht Gott hinaus ?
Wohl kaum, den die willentliche Erfahrung umgibt uns tÀglich.
Man sollte sich auch einmal hier umschauen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Motivation
egal ob man alles was dort angesprochen wird auch so akzeptiert.
GruĂ VIKTOR
Aber ist es tatsÀchlich undenkbar?
Nein Ambival, denkbar ist alles, das menschlicher Phantasie zugĂ€nglich ist, auch logisch falsche Schlussfolgerungen. Ob die möglicherweise einen kausalen Neuanfang auslösen können, muss ich erst noch ein wenig begrĂŒbeln. GruĂ, eck.
Hallo,
ich denke das passt sehr gut zum Thema und ist höchst interessant
fĂŒr normale BĂŒrger, die selbst nur gelegentlich davon hören:
http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=14215
http://www.3sat.de/dynamic/sitegen/bin/sitegen.php?tâŠ
GruĂ Uwi
Hallo candide,
juridische Logik ââfreiwilligeâ Kastration
oder Knastâ.Ja, ist schon klar. Jedoch ist das Beispiel etwas heikel, oder
nicht?Nö, das Beispiel passt exakt.
Es passt aber m.E. nicht so pauschal, wie man gerade an dem TĂ€ter sehen kann, um den es in dem von Dir verlinkten Zeitungsartikel geht?
Die Frage wĂ€re, wieso er ĂŒberhaupt darum bittet, da er ohnehin niemals wieder den Knast verlassen wird.
Und ist es dann nicht sein freier Wille? Es hat ihn ja anscheinend niemand vor die Wahl gestellt; wieso auch, wo er nie wieder auf freien FuĂ kommen wird.
Wer sich chemisch kastrieren lÀsst, könne dann auch, so
Frankreichs Innenministerin, vorzeitig aus dem GefÀngnis
entlassen werden.
http://www.sueddeutsche.de/panorama/816/492177/text/Und was wÀre die (bessere) Alternative dazu?
Die Alternative liegt auf der Hand: Strafe absitzen lassen,
nicht diese Wahlmöglichkeit anbieten.
Absitzen kann es aber doch auch nicht sein.
Erstens sollte man MĂ€nner, die Kinder vergewaltigen, niemals wieder rauslassen, weil sie sich wieder Kinder schnappen werden, sobald sie die Gelegenheit (geschaffen) haben.
Zweitens gehts - auch bei anderen SexualstraftĂ€tern - hinterher eben oft weiter mit den StraftatenâŠ
http://www.carechild.de/news/aktuelle_news/charite_pâŠ
http://www.3sat.de/nano/news/37869/index.html
Damit produziert das Justizsystem systematisch
â frei willigeâ Kastrationen.Ja, das kann die Folge sein
Das âkannâ nicht sein, das ist die gewollte Folge.
Wenn das gewollt ist, dann ist es unverantwortlich, weil SexualstraftÀter trotzdem den Willen, andere zu erniedrigen, zu verletzen und vielleicht sogar zu töten weiterhin haben werden und darum weiter eine Gefahr darstellen, ob mit oder ohne körperliche Unversehrtheit.
MfG, iceage
Was macht denn eigentlich âDeine Meinungâ zu einem sachlichen Argument? Dass jemand behauptet, er trage sachliche Argumente vor, ist doch gar kein Beweis dafĂŒr, dass es sich tatsĂ€chlich um solche handelt. Oder gehst Du einfach davon aus, weil dies und jenes von diesem und jenem Neurowissenschaftler auch behauptet wird, sei es schon ein echtes Argument? Oder weil man physikalische Experimente macht? Ich bleibe jedenfalls bei meiner âMeinungâ und glaube an die Freiheit des Menschen. Dass ich sie Dir nicht andemonstrieren kann, liegt wohl in der Natur der Sache. Die einen glauben an den Determinismus und landen bei kontraintuitiven Konsequenzen; andere halten an der Freiheit fest und sind dann gezwungen, sie zu beweisen. Ich nehme mir die Freiheit, es zu lassen (Mein Gehirn als ich hat beschlossen⊠Was soll ich da machen?)
Ja, ja, ja⊠KomplexitĂ€t ist sehr oft die Lieblingsausrede. Man könne jetzt noch nicht, weil die Mittel noch fehlen wĂŒrden⊠Aber eines Tages werde die Physik ganz klar beweisen⊠Nix da! Geht einfach nicht, weil prinzipiell unmöglich. Also unmöglich nicht im Sinne von Mangel an Instrumenten, sondern unmöglich im Sinne von Perspektivendualismus. Es gibt, aber das muss doch deutlich geworden sein, unterschiedliche Zugangsweisen zur einen Wirklichkeit. Ich gebe mal ein Beispiel, obwohl die ja immer hinken oder schief sind usw. Physikalische Beschreibung ist es, dass die Erde sich um die Sonne nach bestimmten GesetzmĂ€0igkeiten âdrehtâ. Damit kann man in der Physik etwas anfangen. Wenn ich aber am Meer sitze und sehe, wie die Sonne am Horizont als roter Feuerball ins Wasser taucht, ist mir die physikalische Welt schnuppe. Und wenn dann so ein âPhysikerâ daherkommt und meint: âNe, ne, neâŠ. Die Sonne versinkt nicht im Meer, sondernâŠâ hat er von der Vielschichtigkeit menschlicher Existenz nichts begriffen. Wie gesagt, das ist ein Beispiel.
Es geht nicht immer um ErklĂ€rungen, sondern um die Frage nach Sinn, um das Verstehen. Die Physik sagt gibt doch keine Antwort auf die Frage: âWas soll ich tun?â, âWorauf kann ich hoffen?â. Aber diese Fragen sind nur sinnvoll, wenn man Freiheit postuliert. Sie lĂ€sst sich physikalisch nicht beweisen, wie vielleicht Planetenbahnen oder Gravitationsgesetze.