Freier Wille

In Spanien Papa…

Anlass zu meinem Artikel war eben gerade die Anzahl der
Diskussionen um das Thema und wollte ein wenig ausforschen,
welche Ansichten so vertreten werden.
Allerdings, so scheint es mir, haben wir im Kern die selbe
Meinung um dieses, doch eher, wie mir klar geworden ist,
einfache Thema.

Das ist ein Irrtum! In Wirklichkeit ist dieses Thema so alt wie die Geschichte der Philosophie und bis heute keineswegs „einfach“, denn die Frage ist weiterhin offen:

Was genau ist bewusster Wille und was genau ist unbewusster Wille? Wo ist die Grenze? Das ist immer noch die eigentliche Frage, die seit Sokrates ungeklärt ist, ebenso wie die Frage, was genau ist genetisch vererbt und was genau kulturell erlernt? Über diese Frage herrscht keine Einigkeit.

Was genau ist unbewusstes Verhalten und was bewusstes? Wo ist die Grenze zwischen beiden Phänomenen? Kein Mensch weiß das, auch der „Vati“ weiß es nicht und sein „Sohn“ erst recht nicht. Übrigens sagt man in Spanien nicht Vati zum Oberhaupt der katholischen Kirche, sondern Papa…

Gruß
C.

Das (Anti-)Religionsbrett ist anderswo
Hallo Der Sohn,

Gründe

eben nicht, wenn man fähig ist, vom Kausaldenken Abstand zu nehmen. Die parallel gedachten Abläufe (besonders im Körper, evtl. in der Umwelt/im Umfeld) erscheinen zwar kausal, deswegen brauchen es die geistigen Abläufe aber längst nicht zu sein, es ist wohl eher an eine Transformation zu denken (Film-Bilder ergeben einen Film, mit nicht zwingendem Ausgang), näher als der Kausalität ist das - wenn es schon einem denkerischen „Prinzip“ nahe sein sollte - dem Zufallsprinzip.

transzendente Instanz

ist der Geist an sich noch lange nicht

Anlass zum Dualismus

war so gemeint, ja

falsch

hö? Wieso so ein radikaler Anwurf?

dadurch auf einen Geist zu schliessen

auf was denn sonst= meinetwegen auf eine Seele, das ist ja dann noch radikaler und beinhaltet (nach traditioneller Lesart) Geist.

Gruss,
Mike

mhm

Gründe

eben nicht, wenn man fähig ist, vom Kausaldenken Abstand zu
nehmen. Die parallel gedachten Abläufe (besonders im Körper,
evtl. in der Umwelt/im Umfeld) erscheinen zwar kausal,
deswegen brauchen es die geistigen Abläufe aber längst nicht
zu sein, es ist wohl eher an eine Transformation zu denken
(Film-Bilder ergeben einen Film, mit nicht zwingendem
Ausgang), näher als der Kausalität ist das - wenn es schon
einem denkerischen „Prinzip“ nahe sein sollte - dem
Zufallsprinzip.

Weder Zufall, noch Determination lassen freien Willen zu, das hilft nicht weiter.

transzendente Instanz

ist der Geist an sich noch lange nicht

Was ist er dann? Was verstehst du unter „Geist“?
mfg
Der Sohn

Was genau ist bewusster Wille und was genau ist unbewusster
Wille? Wo ist die Grenze? Das ist immer noch die eigentliche
Frage, die seit Sokrates ungeklärt ist, ebenso wie die Frage,
was genau ist genetisch vererbt und was genau kulturell
erlernt? Über diese Frage herrscht keine Einigkeit.

Was genau ist unbewusstes Verhalten und was bewusstes? Wo ist
die Grenze zwischen beiden Phänomenen? Kein Mensch weiß das,
auch der „Vati“ weiß es nicht und sein „Sohn“ erst recht
nicht. Übrigens sagt man in Spanien nicht Vati zum Oberhaupt
der katholischen Kirche, sondern Papa…

Man brauch auch nicht zu wissen wieviel vom Verhalten jeweils aus bewusstem und unbewusstem resultieren.
Das was etwas zur Sache tut, ist die Tatsache, dass weder Unbewusstes noch Bewusstes vom Kausalen bzw Zufälligem unabhängig ist, und Zufall als auch Determination lassen keinen freien Willen zu.
Und überhaupt, wie soll denn freier Wille funktionieren?
„Die einzige Möglichkeit, einen wirklich freien Willen zu manifestieren, wäre, etwas zu tun, wozu es keinerlei Veranlassung gibt. Und da dies selbst die Veranlassung wäre, ist dies unmöglich.“
Torsten de Winkel

Ich halte die Frage nach einem freien Willen für verdammt einfach, es steht jedem frei mich vom Gegenteil zu überzeugen.

mfg
Der Sohn

Hallo Der Sohn,

Zufall

war ja nicht generell gemeint, vielmehr geht es um die relative Unabhängigkeit wegen der unendlich vielen geistigen Möglichkeiten, die mit den wenigen körperlichen korrelieren können.

„Geist“

ist Wesen, das mit physischen Abläufen nur bedingt korreliert und statt dessen eigene Gesetze kennt, also neben den physikalischen Gesetzen (welche auch gelten) eigene Prioritäten setzen kann. Einige Naturwissenschaftler nehmen zum Beispiel an, dass eine nicht näher untersuchbare Instanz die Durchblutung bestimmter Hirnregionen fördern kann, welche dann bestimmte Assoziationen wecken.

Er ist dann transzendent, wenn er über sich hinaussteigt/hinauswächst und insbesondere wenn er sich einem grösseren Geist anzunähern scheint, neue Strukturen annimmt, Welten entdeckt oder durch Kommunikation mit andern Geistern erweitert wird.

Die Annahme (einiger anderer Naturwissenschaftler), dass statt dessen sämtliche „geistigen“ Abläufe physikalisch nachzuweisen sind und evtl. der Determination unterliegen, würde übrigens seine Existenz immer noch nicht widerlegen wenn auch seinen Wirkungsbereich entscheidend einschränken. Es würde bedeuten, dass der freie Wille zwar kaum existiert, jedoch würde immer noch ein individuelles Empfinden (Bewusstsein) als „Individuum“ übrigbleiben, welches nach wie vor „Geist“ genannt werden kann, nur wäre es dann eben ein gesteuerter, gelenkter und relativ ohnmächtiger Geist.

Gruss,
Mike

Hallo Der Sohn,

Die einzige Möglichkeit, einen wirklich freien Willen zu
manifestieren, wäre, etwas zu tun, wozu es keinerlei Veranlassung
gibt. Und da dies selbst die Veranlassung wäre, ist dies unmöglich

Die einzige Möglichkeit? Nein nein. Den wirklich freien Willen so zu manifestieren, wie Torsten de Winkel es vermutlich meint, ist auch möglich, indem man eine solche Tätigkeit, zu welcher es keinerlei Veranlassung gibt, lediglich beobachtet, man muss sie längst nicht aufgrund seiner eben gegebenen Veranlassung selber tun. Es reicht bei weitem aus, einen Begriff „freien Willen“ mit Gehalt zu füllen, wenn gewisse Vorgänge stattfinden, zu denen unabhängig von der gegebenen Veranlassung auch keine andere Veranlassung eindeutig (alternativlos), berechenbar und determinierend Anlass gibt; ja selbst wenn solche Vorgänge restlos als determiniert erkannt würden, bliebe das Bewusstsein (als „nicht mehr freier Wille“, aber relativ abgekapselte eigenständige Instanz) übrig.

Gruss,
Mike

Es gibt nicht außerhalb

Man brauch auch nicht zu wissen wieviel vom Verhalten jeweils
aus bewusstem und unbewusstem resultieren.

Aber es interessiert Philosophen seit Sokrates, was „Wissen“ überhaupt ist. Und deshalb ist es auch eine Motivation von Wissenschaftlern und Philosophen, die Geheimnisse des Lebens durch den (relativ!) freien Willen des eigenen Selbstbewusstseins zu erforschen, selbst wenn der Mensch sich letztendlich das Wissen selber konstruiert, durch seine Sprache. Aber es hat doch offensichtlich einen Nutzen, nach Wissen zu streben?!

Das was etwas zur Sache tut, ist die Tatsache, dass weder
Unbewusstes noch Bewusstes vom Kausalen bzw Zufälligem
unabhängig ist, und Zufall als auch Determination lassen
keinen freien Willen zu.

Diese Annahme widerspricht dem praktischen Leben, wo man sehr wohl entscheiden kann, ob man dies oder das tun „will“. Freier Wille im höchsten philosophischen Ideal wäre jedoch, zu erkennen, dass der freie Wille insofern RELATIV ist, solange man seinen Körper (unbewusst) erhalten will: Es gibt jedoch zahlreiche Beispiel des wirklichen Lebens, wo sich Menschen über ihre rein körperlichen Bedürfnisse hinwegsetzen und den Freitod WÄHLEN, zum Beispiel Sokrates, der durchaus nach seiner Verurteilung hätte fliehen können, wie sein reicher Schüler Kriton ihm mit „logischen“ Argumenten nahe zu legen versuchte. Aber Sokrates entscheid sich trotzdem gemäß seiner geistig selbst auferlegten Tugenden anders und WÄHLTE den Giftbecher. Auch Jesus hätte sich verteidigen können mit „logischen“ Argumenten. Warum er es nicht tat, ist die Erklärung, dass sein GLAUBE sein gesamtes Leben beherrschte, auch den unbewussten Willen seiner körperlichen Bedürfnisse.

Die Tatsache, dass sich fast täglich religiös politisch motivierte Terroristen mitsamt ihren „Feinden“ in die Luft sprengen, ist ein weiterer Beweis dafür, dass das menschliche Selbstbewusstsein gegenüber allen Tieren doch einen relativ freien Willen hat, genauso, wie Kant ebenso sein „transzendentales Selbstbewusstsein“ als höchste Vernunft begründet.

„Die einzige Möglichkeit, einen wirklich freien Willen zu
manifestieren, wäre, etwas zu tun, wozu es keinerlei
Veranlassung gibt. Und da dies selbst die Veranlassung wäre,
ist dies unmöglich.“

Das stimmt, was den Beweis erbrächte, dass es NICHTS (!) außerhalb des wirklichen Lebens und des Geistes gibt. In dieser Selbsterkenntnis wären wir bei Kants, Hegels und Wilbers Erkenntnissen, und dem, was auch die Romantiker wie Friedrich von Hardenberg, Manfred Frank und viele andere lehren.

Gruß
C.

Auch das Beobachten ist ja Wille
Hi Mike,

ob das Beobachten „zufällig“ oder „determiniert“ geschieht, hängt davon ab, wie bewusst oder unbewusst einem die Verwendung der Sprache ist, die der mit ihr begründbaren Logik untersteht.

Wenn ich aber bewusst beobachten „will“, steckt dahinter auch ein Motiv, das ohne Willen gar nicht möglich wäre. Es ist immer ein Wille bewusst oder unbewusst vorausgesetzt. Die Frage ist: Wie viel von den mir psychologischen Motiven sind mir als Wissenschaftler bzw. Philosoph BEWUSST???

Diese Frage trieb schon Sokrates sein ganzes Leben lang um und ist heute nicht nur die Domäne der Psychologie, sondern vor allem auch der Philosophie, die über alle Einzelwissenschaften hinaus durch ein sich Selbst-Bewusst-Werden „wahres“ Wissen begründen könnte und begründen sollte.

Wenn zum Beispiel Ken Wilber (siehe Artikelbaum oben!) „wahres“ Wissen begründet mit seiner Sprache, hängt es ja wiederum von einem mehr oder weniger bewussten oder unbewussten Motiv ab: Auch das Beobachten ist ja Wille.

Gruß
C.

Selbstverständlich.
Es ist noch ein zusätzlicher Wille zu demjenigen, der beobachtet wird. Jedenfalls zeigt es eine gewisse Eigenständigkeit des Menschen gegenüber Tieren, sonstigen Lebewesen und Maschinen auf, selbst gegenüber denjenigen Tieren, die vermutlich ein Bewusstsein haben.

Gruss,
Mike

Hallo Der Sohn,

Zufall

war ja nicht generell gemeint, vielmehr geht es um die
relative Unabhängigkeit wegen der unendlich vielen geistigen
Möglichkeiten, die mit den wenigen körperlichen korrelieren
können.

„Geist“

ist Wesen, das mit physischen Abläufen nur bedingt korreliert
und statt dessen eigene Gesetze kennt, also neben den
physikalischen Gesetzen (welche auch gelten) eigene
Prioritäten setzen kann.

Ein Geist kann genauso wenig einen eigenen Willen haben, wie ein rein biologischer Organismus, ein Geist wäre für einen freien Willen keine Lösung.

Einige Naturwissenschaftler nehmen
zum Beispiel an, dass eine nicht näher untersuchbare Instanz
die Durchblutung bestimmter Hirnregionen fördern kann, welche
dann bestimmte Assoziationen wecken.

Das andere Menschen, Wissenschaflter oder nicht, etwas für möglich halten ist kein Argument für oder gegen etwas.

Er ist dann transzendent, wenn er über sich
hinaussteigt/hinauswächst und insbesondere wenn er sich einem
grösseren Geist anzunähern scheint, neue Strukturen annimmt,
Welten entdeckt oder durch Kommunikation mit andern Geistern
erweitert wird.

Ach Gott …

Die Annahme (einiger anderer Naturwissenschaftler), dass statt
dessen sämtliche „geistigen“ Abläufe physikalisch nachzuweisen
sind und evtl. der Determination unterliegen, würde übrigens
seine Existenz immer noch nicht widerlegen wenn auch seinen
Wirkungsbereich entscheidend einschränken. Es würde bedeuten,
dass der freie Wille zwar kaum existiert, jedoch würde immer
noch ein individuelles Empfinden (Bewusstsein) als
„Individuum“ übrigbleiben, welches nach wie vor „Geist“
genannt werden kann, nur wäre es dann eben ein gesteuerter,
gelenkter und relativ ohnmächtiger Geist.

Ja, ok, genauso möglich wie ein unsichtbarer bellender Hund hinter mir den ich nicht hören kann, nur wäre er nicht realtiv ohnmächtig sondern komplett ohnmächtig.
mfg
Der Sohn

[…]Es gibt jedoch
zahlreiche Beispiel des wirklichen Lebens, wo sich Menschen
über ihre rein körperlichen Bedürfnisse hinwegsetzen und den
Freitod WÄHLEN

Eine „Wahl“ gibt es so nicht.
Wir haben 2 Möglichkeiten:

  1. Er ist absolut determiniert, sprich seine „Entscheidung“ ist genauso Resultat, wie ein Apfel der auf dem Boden gelandet ist, weil er vom Baum gefallen ist.
  2. Seine Entscheidung unterliegt keiner kausalen Kette, hat etwas absolut keine Ursache und würde bei wiederholten versuchen verschiedene Ergebnisse liefern obwohl die Bedingungen gleich bleiben so ist es gänzlich Zufall.
    Diese Tatsache besteht auch für einen „Geist“.

zum Beispiel Sokrates, der durchaus nach
seiner Verurteilung hätte fliehen können, wie sein reicher
Schüler Kriton ihm mit „logischen“ Argumenten nahe zu legen
versuchte. Aber Sokrates entscheid sich trotzdem gemäß seiner
geistig selbst auferlegten Tugenden anders und WÄHLTE den
Giftbecher. Auch Jesus hätte sich verteidigen können mit
„logischen“ Argumenten. Warum er es nicht tat, ist die
Erklärung, dass sein GLAUBE sein gesamtes Leben beherrschte,
auch den unbewussten Willen seiner körperlichen Bedürfnisse.

Für jede dieser Handlungen gab es Ursachen, das ganze ist absolut kein Argument für freien Willen.

Die Tatsache, dass sich fast täglich religiös politisch
motivierte Terroristen mitsamt ihren „Feinden“ in die Luft
sprengen, ist ein weiterer Beweis dafür, dass das menschliche
Selbstbewusstsein gegenüber allen Tieren doch einen relativ
freien Willen hat, genauso, wie Kant ebenso sein
„transzendentales Selbstbewusstsein“ als höchste Vernunft
begründet.

Hier gilt genau das selbe wie oben.
mfg
Der Sohn

[…]ja selbst wenn solche Vorgänge restlos als determiniert
erkannt würden, bliebe das Bewusstsein (als „nicht mehr freier
Wille“, aber relativ abgekapselte eigenständige Instanz)
übrig.

Welches zu was in der Lage ist?
mfg
Der Sohn

Hallo Der Sohn,

welches in der Lage ist, Dinge wie etwa die eigenen Handlungen, die eigenen Wahrnehmungen und eigenen Gedanken bewusst zu begleiten.

Wird besonders dann relevant, wenn es einen Menschen verlässt, weil dieser stirbt. Man weiss nämlich nicht, wo es dann hingeht.

Gruss,
Mike

Hallo Dahinten,

welches in der Lage ist, Dinge wie etwa die eigenen
Handlungen, die eigenen Wahrnehmungen und eigenen Gedanken
bewusst zu begleiten.

Wird besonders dann relevant, wenn es einen Menschen verlässt,
weil dieser stirbt. Man weiss nämlich nicht, wo es dann
hingeht.

Und dorthin nimmt es die Erfahrungen und Erinnerungen des eigentlichen Menschen? Doch was tut es genau? Es kann ja auf einen determinierten Organismus wie den Menschen nicht wirken, es kann beobachten und erfahren, aber es hat keinen Einfluss.
Hab ich das Prinzip nicht verstanden oder wie genau meinst du das?
mfg
Der Sohn

Hallo Der Sohn,

ein Geist wäre für einen freien Willen keine Lösung

Ich habe doch nicht gesagt „ein Geist allein“! Der Geist kann im Verbund mit der Materie sehr wohl die gesuchte Lösung darstellen.

Ach Gott…

Noch längst nicht Gott. Selbst der rein menschliche Geist ist offensichtlich in der Lage, mit andern menschlichen Geistern zu kommunizieren und dort Reaktionen auszulösen, die aufgrund reiner Materie schlicht nicht feststellbar sind.

nicht relativ ohnmächtig

Doch, natürlich. Denn wer sagt, dass nicht ein anderer, mächtigerer Geist es ist, der überhaupt für die Existenz der Macht gesorgt hat?

komplett ohnmächtig

natürlich nicht. Es stünde ihm immer noch offen, den Menschen zu verlassen oder evtl. zu besuchen.

Gruss,
Mike

Hallo Dahinten,

ein Geist wäre für einen freien Willen keine Lösung

Ich habe doch nicht gesagt „ein Geist allein“! Der Geist kann
im Verbund mit der Materie sehr wohl die gesuchte Lösung
darstellen.

Gerade das eben auch nicht.
Das Gehirn ist ein geschlossenes System aus Synapsen und alle Tätigkeiten eines Menschen sind neurologischer Herkunft.
Wie möchte nun ein Geist Einfluss darauf nehmen?

Selbst der rein menschliche Geist ist
offensichtlich in der Lage, mit andern menschlichen Geistern
zu kommunizieren und dort Reaktionen auszulösen, die aufgrund
reiner Materie schlicht nicht feststellbar sind.

Der Beweis hierfür steht noch aus.

nicht relativ ohnmächtig

Doch, natürlich. Denn wer sagt, dass nicht ein anderer,
mächtigerer Geist es ist, der überhaupt für die Existenz der
Macht gesorgt hat?

komplett ohnmächtig

natürlich nicht. Es stünde ihm immer noch offen, den Menschen
zu verlassen oder evtl. zu besuchen.

Wie du sicher bereits bemerkt hast, glaube ich nicht an einen Geist o.ä., doch lasse ich mich natürlich gerne vom Gegenteil überzeugen, solange es vernünftig und vereinbar ist.
mfg
René

Dahinten

Hallo Der Sohn,

Ich heisse Dahinden.

dorthin nimmt es die Erfahrungen und Erinnerungen

Im Prinzip nicht, oder jedenfalls weiss ich das nicht.

Doch was tut es genau

Es tut nur vielleicht, jedenfalls aber ist es, das bedeutet einen Unterschied zu toter Materie. Wenn nun der Einfluss seines Bewusstseins auf ein Minimum beschränkt sein soll (sodass er nicht lebt, sondern nur erlebt, weil alles, was er scheinbar will, nur materielle Vorgänge sind, die er beobachtet), so heisst das nicht, dass das Bewusstsein deswegen erforscht wäre. Seine blosse Existenz genügt zur Annahme, dass Geist in wenigstens irgend einer Weise ist.

keinen Einfluss

Dies im Extremfall, also wenn Du annehmen würdest, alle Vorgänge wären determiniert, jedes Schmerzempfinden gehe in ein rein physisches Gedächtnis, jeder erfolgreich gedachte Gedanke wäre nur ein materieller Vorgang. Selbst dann gäbe es ein Etwas, das diese Dinge beobachtet, schliesslich empfindest Du Deine Gedanken als näher an Deinem Leib im Vergleich zu Deinen Gedanken, die angeblich im nächstbesten Fensterrahmen sein sollen oder in dem Apfel, den Du gerade isst; Du empfindest einen Unterschied zwischen „Deinem Leib selbst“ und dem Leib des Fensterrahmens, des Apfels, der übrigen Welt, und dies nicht nur wegen Deiner Nerven, sondern auch wegen einer gewissen Nähe Deines Leibes zu Deinem Bewusstsein.
Im

Prinzip

hast Du also verstanden, was ich meinte, aber nur für den Extremfall des totalen Determinismus, gegen welchen sehr vieles spricht.

Gruss,
Mike

Eure Heiligkeit,
diese hartnäckige Weigerung, die Existenz eines freien Willens abzustreiten, kenne ich bisher nur von einem befreundeten Mehrfachstraftäter, und da liegen die Beweggründe auf der Hand… Tatsächlich könnte man, nein müsste man, jegliche Strafgesetzgebung in die Tonne treten, wenn es keinen freien Willen gibt. Ich kann ja schlecht jemanden für etwas bestrafen, für das er gar nix kann.
Damit bin ich dann auch mit den Anti-Raucher-Gesetzen durch—ich MUSS rauchen, und zwar immer und überall. Und die Nichtraucher haben keineswegs den freien Willen, nicht zu rauchen, sie müssen das. Und sie müssen meckern und sich beschweren.(Zum ersten Male regt sich bei mir Mitleid mit ihnen.)
…und jetzt überlege ich, was ich heute Abend esse…
…aber wahrscheinlich ist das schon determiniert (durch Kühlschrankinhalt etwa, vielleicht bestehen wir ja aus Körper und Kühlschrank)
Grüße in den Papikan !

Hallo Der Sohn,

geschlossenes System

ist etwas Gedachtes. Ich kann ja auch sagen „Das Haus besteht nur aus Holz“, wenn ich trotzdem ganz genau weiss, dass es daneben auch aus (in) einer Gestalt, einer bestimmten Grösse, einem Ort, einem Wetter und einer Zeit besteht.

Wie möchte nun ein Geist darauf Einfluss nehmen

Ich weiss nicht wie, ich nehme aber einen solchen Einfluss an, weil die Existenz des Geistes ja auch sonst anzunehmen ist (vgl. unsere bisherige Diskussion über das „Bewusstsein“, also jenen Teil des Geistes, der reiner „Begleiter“ des Menschen ist, und von dem wir vielleicht nicht einmal sagen können, er nehme eine Erinnerung mit, aber der nun einmal da ist).

glaube ich

Also wenn Du über das „Ich“ diskutieren willst, ist es denkbar schwierig, von Anfang an „glaube ich“ als Variable zu benützen, ohne den Fokus just darauf zu richten.

Gruss,
Mike

Hallo Der Sohn,

Ich heisse Dahinden.

Oh, da hab ich mich wohl verlesen :smile:
Hallo Dahinden,

Prinzip

hast Du also verstanden, was ich meinte, aber nur für den
Extremfall des totalen Determinismus

Gut, dann betrachten wir mal etwas, welches nur bedingt oder garnicht determiniert ist:
Bedingt terminiert ist ein Elektron, welches wir auf eine Fläche schießen resultierend aus dem Welle-Teilchen-Dualismus.
Wenn wir ein Elektron los schießen kommt es jedesmal zufällig irgendwo in einem bestimmten Bereich auf.
Das heißt wir können keinen Grund ausfindig machen, welche das eine Elektron bspw oben links landen lässt und das nächste in der Mitte unten, es liegt also nahe zu sagen, dass das ganze dem Zufall unterliegt. Bedingt ist das ganze lediglich durch die Wahrscheinlichkeitswelle, welche besagt, dass das Elektron zwar zufällig auftrifft, dies aber nur in einem bestimmten Bereich mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit tut.
Kommen wir nun zum Schluss, dass das Elektron einen eigenen freien Willen hat? Wohl eher nicht, denn wenn es einen freien Willen hat wird es wohl seine Gründe haben warum es dort und nicht hier landet und siehe da, wir haben dann einen Determinismus, welchen wir zwar nicht verstehen, welcher allerdings da ist und dem Elektron seinen freien Willen unmöglich macht.
Es gibt nur 2 Möglichkeiten, Zufall und Determination.
Nehmen wir einen Menschen, welchen wir in ein Experiment einbeziehen.
Annahme: Wir können diese Person unter genau gleichen Bedingungen mehrfach durch eine gleiche Situation schicken.
Situation: Unsere Versuchsperson findet auf dem Weg nachhause einen Cent auf dem Boden.
Frage: Wird diese den Cent aufheben?
Wir haben genau 2 Möglichkeiten:

  1. Er hebt in auf 2. Er hebt ihn nicht auf
    Wenn er den Cent nun aufhebt, wird er wohl dafür seine Gründe haben, bzw auch wenn er ihn nicht aufhebt hat er seine Gründe dafür.
    Wenn wir diese Situation in der Zeit zurückspulen und wieder laufen lassen, so wird er wieder genauso handeln wie zuvor, denn die Umstände bleibn dieselben und somit auch die Gründe die er hat den Cent aufzuheben oder nicht.
    Wenn wir jetzt allerdings nach, sagen wir, 50 Versuchen beobachten, dass er ihn mal aufhebt und mal nicht, dann ist das Ergebnis zufällig.
    Weder das erste noch das zweite Beispiel lässt Platz für einen freien Willen, auch nicht wenn wir einen Geist hinzufügen, denn für diesen gilt dasselbe(Um das ganze zu veranschaulichen setze oben anstelle von „Versuchsperson“ „Geist“ ein).

gegen welchen sehr
vieles spricht.

Was spricht dagegen?

mfg
Der Sohn