Leben und (vom Schicksal) gelebt werden.
hallo Ina.
Was uns Menschen betrifft:
- Warum müssen wir Menschen Tiere töten, um uns von ihrem Fleisch zu ernähren?
Was Natur betrifft:
- Warum müssen Tiere Tiere töten und fressen, um zu überleben?
Was das Paradies betrifft:
- Warum können nicht alle Lebewesen sich von Pflanzen ernähren, damit es kein Töten mehr gibt. (bzw gegeben hätte)
Antworten:
- Wir Menschen sind von Natur aus Allesfresser. Einige Vegetarier bäumen sich dagegen auf. Es hat sich im Laufe der Entwicklungsgeschichte des Lebens so entwickwelt, daß wir Menschen nunmal zu den Allesfressern gehören.
- Viele Tiere sind reine Fleischfresser, die ohne zu jagen und zu töten überhaupt nicht überleben können.
- Töten, um zu essen, ist ‚aus Sicht von Natur‘ nix ‚Schlimmes‘ … es gehört dazu, es ist ‚Teil des Plans‘, Teil des Phänomens ‚‚Leben auf der Erde‘‘.
seit Jahren schlage ich mich mit einem Problem herum und komme damit auf keinen grünen Zweig. Vielleicht gibt es ja jemanden unter euch, der mir das auf der philosophischen Schiene erklären kann. Wäre euch echt dankbar dafür.
Also: Wieso ist das auf diesem Planeten so, dass es ein ewiges Jagen
und Gejagtwerden gibt?
Im Laufe von Millionen Jehren der Evolution des Lebens auf unserem Planeten haben sich manche Tierarten dahin entwickelt, nicht nur Pflanzen zu essen, sondern auch andere Tiere. Es fand eine ‚Unterscheidung‘ in Pflanzen- und Fleischfresser statt, sozusagen. Aus Sicht von Natur ist es ein einziges ‚‚Essen, um zu überleben, um Bestand zu haben‘‘. (egal, ob pflanzlich oder fleischlich, … ursprünglich macht es keinen Unterschied)
Welcher tiefere Sinn steckt dahinter?
Der tiefere Sinn ist die Vielfalt des Lebens auf unserem Planeten.
Es gab niemals eine Ina, die gesagt hat: ‚‚Alles darf sich nur so entwickeln, daß die Tiere sich nicht gegenseitig fressen!‘‘ oder ‚‘… daß nur Pflanzen als Essen erlaubt sind!’’
Was können oder sollen wir Menschen daraus für unser Leben
schlussfolgern?
Wir sind ein Produkt einer Millionen von Jahren andauernden natürlichen Entwicklung, (die keine Rücksicht auf Deine Angst vor Deinem Tod oder Deine Horror vor einer Schlange, die eine Maus oder einem Krokodil, das ein Gnu reißt frißt) nimmt. (Und wir sind Allesfresser.) Das Ergebnis ist, daß sich eine Art entwickelt hat, die sich überhaupt über solche Sachen Gedanken machen kann (mit einem Gehirn, das Zusammenhänge überhaupt erkennt und Natur hinterfragen kann), aber auch zum Mond und demnächst auch zum Mars fliegen kann, und, wenn es in ein paar hundert Jahren nötig wird aussiedeln kann auf einen zB Jupitermond und dort weiterleben kann, wenn die Erde zerstört wird. naja zum Beispiel.
Hat das was mit der Dualität, die auf diesem Planeten vorhanden ist
zu tun und würde es aufhören, wenn die Dualität nicht mehr vorhanden
wäre? - rein theoretisch gesehen natürlich!
Mit ‚‚Dualität‘‘ meinst Du wohl Gegensätze?
Wie sollte die Vielfalt des Lebens, das Wunder des existierenden Universums ohne Gegensätze existieren können? Auch das ist unausweichlich, wenn Du verstehst. Alles entsteht, wird, gedeiht und vergeht … Da kommst Du nicht drumrum.
Grundsätzlich gesehen, ist es nicht negativ für mich. Es ist bloß so, :ich liebe alle Tiere und wenn ich sehe, dass ein Tier das andere :jagd, finde ich das schrecklich. Ich weiß ja, dass es sein :muss, weil sonst alle fleischfressenden Tiere verhungern würden -: was ja noch schrecklicher ist. Meine Frage ist nur, warum wurde das :so in der Natur eingerichtet? Gut, wir haben keine :Vergleichsmöglichkeiten, also wir wissen nicht, ob es andere :Varianten gäbe, die genauso gut funktionieren würden - auch :ohne dieses Jagen, töten …
Also, was Dich schockiert, ist der Tod, … insbesondere der Tod eines gejagten Tieres durch einen Jäger. zB Ein Gepard reißt eine Gazelle.
Nun ist es so, daß Natur da durchaus ‚gerecht‘ ist: manche Tiere können dem Würgegriff des Räubers noch entkommen (wenn er nicht richtig die Kehle erwischt hat, oder leicht daneben gebissen hat). Und wenn nicht, wenn das Opfer ‚begreift‘, daß es sterben muß und wird, es noch einige Atemzüge unter dem stinkigen Atem des Löwen, Zeit hat … naja … sich damit abzufinden, sich für immer zu entspannen, oder ohnmächtig zu werden und SICH SEINEM SCHICKSAL ZU FÜGEN, wie es jedes Leben im Augenblick seines Todes muß.
Hinzu kommt Dein eigenes Verhältnis, Deine eigenen Gedanken zu Deinem eigenen Tod, Deine Ausblick auf den in hoffentlich vielen vielen Jahren unausweichlichen Tod. (klingt hart, aber Du hast schließlich gefragt und es gehört zur Antwort) Du darfst in den Tod von Tieren, von Opfertieren, die gerissen werden, nicht Deine Vorstellung von Sterben hineindenken. Wenigstens bedingt nicht: Du findest es vielleicht ‚schrecklich‘, während es in der Natur einfach stattfindet … ohne Wertung, ohne zu denken.
Das Leiden hält sich in Grenzen (verglichen mit menschlichen Tötungsmethoden, Krankheit, Aids, Pest, Cholera, Dengue, Hanta, Terror, Giftanschlägen, Folter, usw) - und wie gesagt - manche Tiere - wenn auch die wenigsten - können sogar doch noch entkommen.
DAS HAT SCHON SEINE RICHTIGKEIT!
Ich beabsichtige etwas, was mir nützt, führe bestimmte Handlungen :aus, um etwas zu erreichen. Diese Handlungen sind - auf :die Zielerreichung bezogen - sinnvoll. Handlungen, die mein Ziel :gefährden, würde ich als nicht sinnvoll - im Bezug auf die :Zielerreichung - nennen.
?? - Wir sollten also alle Vegetarier werden, damit unsere … äh … Zielerreichung auch ohne Jagen und Töten … äh … immer noch sinnvoll ist, wenn wir uns ausschließlich zB von Pflanzkost ernähren? … sorry, jetzt bin ich durcheinandergekommen … Und Schlange, Löwe, Gepard, Maus? Was machen die, wo sie doch Fleisch essen müssen, um zu leben?
An dieser Stelle sind wir beim Menschen angelangt. Jagen und Gejagt :werden. Sicher kann man andere bekämpfen, die vielen Kriege :sind nichts anderes. Es gibt aber auch andere Wege. Liebe ist :die stärkste Kraft. Warum setzen wir die nicht öfter ein?
Ah! … Du willst nicht nur das Töten für Essen, das Züchten, um zu Schlachten, das Jagen, das Fischen abschaffen, sondern Gewalt überhaupt, … Das Zerschlagen eines Steins mit dem Hammer, aus dem ein Haus gebaut werden soll, das Zerfließen einer Wolke, damit das Wetterhoch durchkommt und der blaue Himmel, das Verwelken der Blätter, die den Humus machen für neue Keime, usw?
Denk mal drüber nach … Es geht nicht Werden und Vergehen gehören untrennbar zusammen, ja … sind letzlich ein- und dasselbe Phänomen.
Warum :hinterfragen wir nicht andere Standpunkte und höre sie uns vorurteilsfrei an? Woher nehmen viele Menschen ihre Sicherheit, wenn sie behaupten, ihr Standpunkt sei der einzig richtige? Und warum fühlen sich viele Menschen angegriffen, wenn ihr Standpunkt hinterfragt wird? Sind sie doch nicht so sicher wie sie scheinen? Und wenn das so ist, warum müssen oder wollen sie sicher erscheinen?
Meinen Standpunkt hast Du ja jetzt kennengelernt.
grüß
RoNeunzig
PS: ein ebenso unbedarft vorgetragenes, wie aber allumfassendes und zutiefst berührendes Thema: Gewalt.