Ist auch ganz erheiternd, Günter, aber sprengt vielleicht den (engen) Rahmen dessen, was man als Freud’sche Fehlleistung bezeichnet.
Ist aber wohl ein Tippfehler, kein Freudscher (u liegt neben
i)
Ach nee…
Deswegen hatte ich ja im Betreff auch geschrieben, daß es nur in die Richtung geht, die Branden meint…
Hallo Branden,
Was für Fehlleistungen sind Euch in letzter Zeit begegnet?
einer Freundin rutschte mal „_Verhäng_nisverhütung“ statt _Empfäng_nisverhütung raus. Fand ich als Versprecher grandios.
Viele Grüße
Diana
Hi Branden,
ich hatte das schonmal vor Monaten unter „Witze“ oder „Plauderei“ gepostet, tue es aber hier nochmal, weils paßt:
Da war die Kollegin, der ich in einer hitzigen Diskussion bei einer Sache keinen rechten Glauben schenken wollte.
Da hat sie sich einen Spruch überlegt, dass ich sie dafür nun entweder:
a) festnageln oder
b) totschlagen
könne.
Gesagt hat sie aber: „…dafür können Sie mich jetzt totnageln“.
Sie war sehr adrett, ich habe es trotzdem nicht getan, mich dafür aber fast totgelacht. Dafür und für meinen Unglauben mußte ich mich am nächsten Tag entschuldigen.
Gruß
Bonsai
Hallo Nescio,
Maulen statt Mailen ist natürlich noch VIEL besser!
Genau das meinte ich
Ist aber wohl ein Tippfehler, kein Freudscher (u liegt neben
i)
was wilst Du damit sagen?
Selbstverständlich ist ein Vertipper kein Versprecher, das ist klar, aber maximal-trivial.
Es gibt Versprecher, Verschreiber, Verstolperer, Versonstnochwas; all das sind Freud’sche Fehlleistungen.
Da spielt es keine Rolle, ob neben dem i das u auf der Tastatur ist, schließlich hat derjenige auch Maul e n geschrieben und nicht Maulrn, obwohl das r neben dem e auf der Tastatur ist …
(außerdem liegen ja auch beim Versprecher bestimmte Fehlermöglichkeiten näher als andere, etwa bei Freuds Beispiel das „aufstoßen“ statt „anstoßen“, nicht aber etwa „zukoksen“ oder etwas derartiges)
Außerdem: In der Regel liest man beim Schreiben mit, wenn dann das Maulen nicht bemerkt wird, …
Ich will nicht behaupten, dass man Zufall und dergleichen nicht gegen das Freudsche Topos der All-Motiviertheit geltend machen sollte, aber man kann ihn nicht zwischen Versprecher und Vertipper schieben, entweder sind beides Fehlleistungen oder keines von beiden.
Viele Grüße
franz
… Freuds
Skeptisch sein, Branden ! Wie der alte SF
Freud war nicht skeptisch genug. Denn nicht nur, daß viele der sogenannten Freudschen Fehlleistungen keine sind, sondern selbst manche von Freuds eigenen Beispielen erfüllen nicht Freuds Kriterien, um echte Freudsche Fehlleistungen zu sein. Das hat u.a. Grünbaum sehr ausführlich dargestellt (in Kapitel 4 seines Buches „Die Grundlagen der Psychoanalyse“). Auch in diesem Thread finden sich schon bei oberflächlicher Betrachtung eine Reihe von Beispielen, die diese Kriterien nicht erfüllen (z.B. Bonsais und Dianas Beispiele).
Immerhin können Versprecher und Vertipper recht amüsant sein.
Grüße,
Oliver Walter
Hallo Franz,
Maulen statt Mailen ist natürlich noch VIEL besser!
Ist aber wohl ein Tippfehler, kein Freudscher (u liegt neben i)
was wilst Du damit sagen?
ich überleg’ gerade
Selbstverständlich ist ein Vertipper kein Versprecher, das ist
klar, aber maximal-trivial.
trivial
Es gibt Versprecher, Verschreiber, Verstolperer,
Versonstnochwas; all das sind Freud’sche Fehlleistungen.
All das ? Da bin ich mir nicht so sicher.
Da spielt es keine Rolle, ob neben dem i das u auf der
Tastatur ist, schließlich hat derjenige auch Maul e n
geschrieben und nicht Maulrn, obwohl das r neben dem e auf der
Tastatur ist …
Keine Rolle ? Auch da habe ich Bedenken.
Außerdem: In der Regel liest man beim Schreiben mit, wenn dann
das Maulen nicht bemerkt wird, …
Dass Viele nicht mitlesen, sieht man sehr oft in diesen Foren,
jedenfalls, dass massenhaft grobe Tippfehler (die gewiss keine
Freudschen sind stehen bleiben.
Ich will nicht behaupten, dass man Zufall und dergleichen
nicht gegen das Freudsche Topos der All-Motiviertheit geltend
machen sollte, aber man kann ihn nicht zwischen Versprecher
und Vertipper schieben, entweder sind beides Fehlleistungen
oder keines von beiden.
Dein Veto ist mir zu apodiktisch, aber durchaus denkanregend.
Es kommt wohl auch darauf an, inwieweit jemandem das Tippen
sozusagen in Fleisch und Blut übergegangen ist; und dann, wichtiger,
auf den Kontext, in dem die als Fehlleistung kandidierende Handlung
geschah; auch noch, im diskutierten Beispiel, ob und in welcher
Bedeutung das Wort „maulen“ dem Schreiber geläufig ist, von ihm sonst
aktiv überhaupt gebraucht wird u.a.m.
Servus
Nescio
Hi,
hab vor Jahren meinen Freund mit „Mutti“ tituliert -
Selbiger - Jahre später, diktiert einen Brief in Rage und endet mit den Worten: „…werde ich andernfalls jeglichen geschlechtlichen Verkehr mit Ihnen einstellen“ (oder so ähnlich)
Freudige Grüße von Lizzzy
Hi Fox,
Solche Versprecher oder Verschreiber
Wobei ich denke, dass Verschreiber nur was mit der Tastatur und dem Naheliegen zweier Buchstaben zu tun habe und ich deshalb da keinen ‚Freudschen‘ dahinter vermute.
Als Sekretärin habe ich ‚gerne‘ geschrieben:
beiliebend erhalten Sie wie gewünscht…
Gruß,
Anja
sorry…
sehe jetzt erst, dass das Thema ‚Vertipper‘ weiter unten schon ‚behandelt‘ wurde…
Hallo Nescio,
Es gibt Versprecher, Verschreiber, Verstolperer,
Versonstnochwas; all das sind Freud’sche Fehlleistungen.All das ? Da bin ich mir nicht so sicher.
in der „Psychopathologie des Alltagslebens“ sind noch viele weiter Fehlleistungen zu finden: Verlegen, Verlieren, Vergessen, Zerbrechen, etc.
eine allgemeine Definition dafür: „gewisse Unzulänglichkeiten […] erweisen sich, wenn man das Verfahren der psychoanalytischen Untersuchungen auf sie anwendet, als wohlmotiviert und durch dem Bewußtsein unbekannte Motive determiniert“
warum sollte das auf die verbale Äußerung, auf verbales Handeln beschränkt sein?
Da spielt es keine Rolle, ob neben dem i das u auf der
Tastatur ist, schließlich hat derjenige auch Maul e n
geschrieben und nicht Maulrn, obwohl das r neben dem e auf der
Tastatur ist …Keine Rolle ? Auch da habe ich Bedenken.
Keine Rolle dafür, ob man sich mit dem Fehler beschäftigt, ob man ihn der Analyse aussetzt;
man könnte vielleicht sogar sagen, dass das Nebeneinanderliegen der Buchstaben eher noch für eine Fehlleistung spricht, wenn man bedenkt:
-
dass die Fehlleistung so gehalten ist, dass man sie sich selbst als „dummen Zufall“ erklären kann, als Zufalls-Vertipper (sie soll ja eben nicht bewusst werden)
-
dass Freud ja beim „Versprecher“ zeigt, dass gerade Klangähnlichkeiten der Ort sind, an dem Versprecher entstehen, was dann analog beim Vertipper heißen würde: räumliche Nähen
Es kommt wohl auch darauf an, inwieweit jemandem das Tippen
sozusagen in Fleisch und Blut übergegangen ist;
das ist ein Kriterium der Fehlleistung, das Freud nennt: dass man eine Handlung fehlerhaft begeht, obwohl man sie ansonsten beherrscht.
und dann,
wichtiger,
auf den Kontext, in dem die als Fehlleistung kandidierende
Handlung
geschah;
inwiefern?
auch noch, im diskutierten Beispiel, ob und in
welcher
Bedeutung das Wort „maulen“ dem Schreiber geläufig ist, von
ihm sonst
aktiv überhaupt gebraucht wird u.a.m.
ja klar; hätte diesen Betreff irgendein Japaner ohne Deutschkenntnisse aus einem Text abgeschrieben, dann dürfte man Fehlleistung ausschließen (siehe oben: Fähigkeit zur korrekten Ausübung);
aber „maulen“ dürfte einem Deutschen allgemein bekannt sein.
Ich wollte ja ursprünglich nur darauf hinweisen, dass Vertipper nicht strukturell anders sind als Versprecher;
ich finde es ziemlich merkwürdig, dass im Alltagsdiskurs unter Freudscher Fehlleistung nur der Freudsche Versprecher verstanden wird
Viele Grüße
franz
Hi Bonsai
Gesagt hat sie aber: „…dafür können Sie mich jetzt
totnageln“.
Der Versprecher ist einfach wunderbar.
Gruß,
Branden
Hi Diana
einer Freundin rutschte mal „_Verhäng_nisverhütung“ statt
_Empfäng_nisverhütung raus. Fand ich als Versprecher
grandios.
Das ist er auch!
Gruß,
Branden
Gebongt !
Hallo Franz,
Es gibt Versprecher, Verschreiber, Verstolperer,
Versonstnochwas; all das sind Freud’sche Fehlleistungen.All das ? Da bin ich mir nicht so sicher.
warum sollte das auf die verbale Äußerung, auf verbales
Handeln beschränkt sein?
Missverständnis: ich wollte sagen, nicht jeder Ver…
Was du sicher nicht bestreiten wirst
und dann, wichtiger,
auf den Kontext, in dem die als Fehlleistung kandidierende
Handlung geschah;inwiefern?
s.u.
auch noch, im diskutierten Beispiel, ob und in welcher
Bedeutung das Wort „maulen“ dem Schreiber geläufig ist, von
ihm sonst aktiv überhaupt gebraucht wird u.a.m.ja klar; hätte diesen Betreff irgendein Japaner ohne
Deutschkenntnisse…
dito ein Chinese
aber „maulen“ dürfte einem Deutschen allgemein bekannt sein.
Ja, aber auch nicht in dem hier konstruierten Sinn.
Da hiess es: Maulen sie … an. - Anmaulen.
Das steht nicht im Wörterbuch & würde ich aktiv nie gebrauchen,
passiv aber ungefähr verstehen.
Im hier zitierten Beispiel geht es um die Titelzeile eines Postings.
Warum sollte das im Freudschen Sinne gedeutet werden ?
Ausserdem ist darin „sie“ klein geschrieben.
Soll auch das tiefenpsychologisch gedeutet werden ?
Das wäre doch wohl zu viel des Guten.
Ich wollte ja ursprünglich nur darauf hinweisen, dass
Vertipper nicht strukturell anders sind als Versprecher
Gebongt !
Nescio
In den Anfangszeiten von Boris Erfolgskurve, fragte ihn einmal ein Reporter, ob er auch eine Haushälterin eingestellt hätte, die fürs Essen usw. sorgte, da er sich eine Freundin und ein Haus irgendwo in Norddeutschland angeschafft hatte.
In seiner einfältigen Art antwortete er, laut Zeitungsbericht:
„Nein, wir kochen uns selber…“
ohne Worte
rolf
Hi Branden,
meine schönste Fehlleistung war nach der 200. Wiederholung des Satzes „Wollt ihr es hieressen oder mitnehmen?“ der Satz „Wollt ihr es hiernehmen oder mitessen?“. Ich stand hinter dem Tresen eines recht vollen Fast-food-Restaurants und der ganze Laden kugelte sich.
Grüße
Almut
hallo Branden,
gehört die Formulierung unter Essen+Trinken „Aufebahrung von Rotwein“ auch zu den Freudschen Fehlleistungen? I.
Hier freudet es nur no.
http://home.snafu.de/tcaudio/radiopannen/pl014.mp3
http://home.snafu.de/tcaudio/radiopannen/pl015.mp3
http://home.snafu.de/tcaudio/radiopannen/pl011.mp3
http://home.snafu.de/tcaudio/radiopannen/pl009.mp3
http://home.snafu.de/tcaudio/radiopannen/pl008.mp3
und noch eins für burkhard:
http://home.snafu.de/tcaudio/radiopannen/vw016.mp3
))
Gruß
dataf0x
Hallo Irmtraud
gehört die Formulierung unter Essen+Trinken „Aufebahrung von
Rotwein“ auch zu den Freudschen Fehlleistungen?
Ich glaub, nicht wirklich.
Es sei denn, man steht unbewusst unter der Angst/Vorstellung, dass einen die (Rotwein-)Sauferei schneller unter die Erde bzw. „auf die Bahre“ bringen könnte.
Gruß,
Branden
Namen und 2 andere
Hi there,
jetzt auch mal ernsthaft.
ich glaube, die „beliebtesten“ Freudschen Versprecher sind Namensverwechsler. Unlängst stellte mir ein guter Freund seine neue Flamme vor, und ich nannte sie prompt Gudrun - mitnichten ihr Name, sondern der der einzigen seiner Ex-Freundinnen, mit der ich je klargekommen bin. Da war der Wunsch der Vater des Gedanken.
Freund/in mit dem Namen des/der Ex zu betiteln, ist ja klassisch.
Mein Mann nennt mich versehentlich, wenn wir mal wirklich dolle streiten, mit dem Namen der Kinder - auch durchschaubar.
Und mein Mann kann sich Namen von Leuten, die er nicht leiden kann, einfach nicht korrekt merken. Da wird Albrecht zu Albert, weil wir zu Schulzeiten mal eine Affaire hatten, und die doofe neue Freundin eines anderen Freundes wird von Mimi zu Micky umbenannt (obwohl Mimi schlimm genug ist, wie ich finde)
Soviel zu den Namen.
Ein weiterer fällt mir noch ein. Als ich noch als Studentin in einer Kneipe jobbte, mußte ich mal eine Dame bedienen, die ganz unglaublich fett war. Sie war wirklich, wirklich fett. Und aß auch schrecklich viel. Als sie schließlich zahlen wollte, sagte ich: „Wie es Ihnen beleibt“. Ups.
Und noch einer, den ich recht spannend finde. Eine Freundin erzählte mir letztens, daß sie immer ein bestimmtes Gebet zu Abend betet, in dem es am Schluß heißt „und halte Schmerz und Unheil von mir fern“. Sie betet jedoch versehentlich fast immer „Und halte Schutz und Unheil von mir fern“. Wieso wohl? *grybel*
Liebe Grüße,
Nike