Hallo,
die Freundin kann darum bitten, dass er zu ihr kommt, sie hat aber keinen Anspruch drauf. Genau den packt sie aber aus. Sie erwartet wie selbstverständlich, dass der Freund sofort die Hühner sattelt weil sie „down“ ist. Mal davon abgesehen, dass man auch irgendwann mal zumindest halbwegs funktionierende Strategien entwickeln muss um mit Unglücklichkeit auch mal ohne Dritte umzugehen, weils manchmal einfach nicht anders geht… anyway.
Du schreibst, er denkt an nichts anders als den Sprit… Wenn er das tun würde, wär er wohl nicht gekommen. Dass er gekommen ist, zeigt, dass der Sprit wohl doch nicht allererste Priorität hatte. Dass die Freundin dann auch noch rummotzt, weil er zwar da ist, aber nicht in der von ihr gewünschten Verfassung… also ich finde das dreist. Hat die Freundin möglicherweise mal überlegt, ihm zumindest die Hälfte der Spritkosten zu zahlen? Immerhin ist sie es, der ein Telefonat nicht reicht und die ihn gern unbedingt außer der Reihe bei sich haben möchte. Grade, wenn die finanzielle Situation des Freundes nicht absolut sorglos ist, finde ich es absolut berechtigt, auf die Spritkosten zu achten. Die Freundin ist ja nicht in Lebensgefahr und der Kontakt besteht schon übers Telefon. Es sind also nicht zwingend notwendige Extrawürste, die da gebraten werden. Wer sich die wünscht, kann sich auch an den Kosten dafür beteiligen.
Es ist nicht automatisch unsensibel und verletzend vom Freund, wenn er seiner Freundin nicht bereitwillig jedes Pläsierchen erfüllt, sondern erstmal nach anderen Lösungen (Telefonat) sucht.
Wer hier wieviel wovon raushängen und wen spüren lassen hat, können wir hier nicht nachvollziehen. Da kann ich mir auf beiden Seiten ein gerüttelt Maß an Übertreibung vorstellen, so wie ich solches Verhalten von Bekannten beiderlei Geschlechts kenne.
Außerdem: „dringend brauchen“ und „schlecht gehen“ sind zwei seeeeeeeeeeeeeehr dehnbare Begriffe. Vllt. sollte die Freundin auch nochmal überdenken, ab wann diese eine gewisse, auch für Außenstehende nachvollziehbare Berechtigung aufweisen. Solang die Freundin nämlich in ihrer miserablen Situation noch die Fiduze aufbringt, sich beleidigt zu fühlen von den Spritüberlegungen des Freundes, hat sie selbst noch jede Menge Energie, die sie in die Sortierung ihrer eigenen Gedanken, die Lösung der Probleme und der eigenen Beruhigung investieren kann. Tut mir leid, aber ich kann nicht umhin, aus der Freundin eine kleine Prinzessin herauszulesen, die zumindest ein bisschen erwartet, dass sich die Welt nur um sie dreht und dann womöglich auch mal übertreibt. Dieses Bild drängt sich mir einfach auf, so wie du die Freundin hier beschreibst.
Just my 2 cents.
Gruß
Yvette