Freund nimmt sich Zimmer

Guten Morgen !
Ich würde gerne Eure Meinung wissen, wie ihr das seht.
Danke schon mal.
Ich habe ja vor einigen Wochen geschrieben, dass mein langjähriger Lebensgefährte eine Auszeit möchte, bzw. wieder mehr Zeit für sich selber, da ich ziemlich fordernd war, immer Termine vereinbart dort und da hin, viele SMS, ein stressiger Job bei ihm noch dazu.
Er sagt wir können es so versuchen das wir uns wieder Näher kommen.
Er wird sich ein Zimmer nehmen (30 m2) Küche, Bad wird mit anderen geteilt ca 1 km von meiner Wohnung, schlafen wird er 2 bis 3 x die Woche bei mir, wir können gemeinsam ausgehen, einkaufen Karten spielen, kochen, glaubt Ihr das das nochmals was werden könnte ?
Liebe Grüße

glaubt Ihr das das nochmals
was werden könnte ?

Hi,

vielleicht nicht das, was du hören möchtest: Ich glaube es nicht.

Gruß
PW

An Polweiler: und warum glaubst Du wird es nichts mehr ?

Guten Morgen 312066,

ich habe meine Einstellung dazu schon sehr ausgiebig abgegeben. Was draus wird, liegt jetzt an Dir!

Ich führe noch einmal ein Beispiel an: Ich war letzten Sonntag bei der Freundin meines Cousins, die sich auf mein Anraten eine eigene Wohnung gesucht hat. Ich habe die Frau noch nie so entspannt erlebt.

Mein Cousin hatte vor dem Auszug schon mit dem Gedanken gespielt, sich von ihr zu trennen - jetzt ist er mehr bei ihr als sie bei ihm und genießt das Zusammensein.

Sie hat gemerkt, wie entspannt der Umgang geworden ist, und hat aufgehört zu „klammern“/„zu nerven“. Sie fühlt sich einfach wohl!

Sie hat mich am Sonntag noch einmal fest in den Arm genommen und gesagt: „Ich danke Dir so sehr, dass Du mich zu diesem Schritt/dieser Wohnung animiert hast!“

Also, 312066: Mach was draus! :smile:

Eine Erkenntnis hast ja bereits gewonnen - bleib dabei!

da ich ziemlich fordernd war, immer
Termine vereinbart dort und da hin, viele SMS, ein stressiger
Job bei ihm noch dazu.

glaubt Ihr das das nochmals
was werden könnte ?

Du solltest es jedenfalls nicht unversucht lassen!

Liebe Grüße

Kathleen

Moin,

ich fürchte, dass 1 km Entfernung (die kann man jederzeit locker mit dem Fahrrad oder auch zu Fuß bewältigen) keine wirkliche Distanz bedeutet, weil jede® jederzeit (unangemeldet) beim anderen auf der Matte stehen kann (War grad in der Nähe. . .)

Beim Lesen kam mir unweigerlich der Vergleich mit „ein bisschen schwanger“ . . .

Ich drücke euch gern die Daumen, dass es klappt, aber für mich definieren sich Distanz und Neuanfang anders.

Moin, moin,

ich fürchte, dass 1 km Entfernung (die kann man jederzeit
locker mit dem Fahrrad oder auch zu Fuß bewältigen) keine
wirkliche Distanz bedeutet, weil jede® jederzeit
(unangemeldet) beim anderen auf der Matte stehen kann (War
grad in der Nähe. . .)

ein unangekündigter Besuch kann auch bei einer Distanz von x-plus Kilometern erfolgen.

Eine Separierung sollte doch genau die Erkenntnis bringen, dass diese Selbstverständlichkeit/Belagerung eben die Ursache war.

Ich drücke euch gern die Daumen, dass es klappt, aber für mich
definieren sich Distanz und Neuanfang anders.

Distanz und Neuanfang sollte eben auch im Kopf verankert sein, sonst kann es nicht funktionieren - auch nicht, wenn man sich eine Wohnung in 200 Kilometer Entfernung sucht. Was bringt es, wenn die Nervereien übers Telefon/per SMS nicht aufhören?

Mein Cousin meinte, wenn seine Freundin weiter weg gezogen wäre (es sind jetzt gut 10 Kilometer), hätte es nicht funktioniert.

Aber wir können hier alle nur mutmaßen!

Liebe Grüße

Kathleen

Moin!

Er wird sich ein Zimmer nehmen (30 m2) Küche, Bad wird mit
anderen geteilt ca 1 km von meiner Wohnung, schlafen wird er 2
bis 3 x die Woche bei mir, wir können gemeinsam ausgehen,
einkaufen Karten spielen, kochen, glaubt Ihr das das nochmals
was werden könnte ?

Wenn du eine Beziehung nach dem Muster „siamesische Zwillinge“ haben willst: Eher nicht.

Wenn du eine Beziehung akzeptieren und sympathisch finden könntest, in der beide sich Eigenständigkeit bewahren und deshalb die Zweisamkeit genießen können: Dann sicher schon!

Gruß, noi

An Polweiler: und warum glaubst Du wird es nichts mehr ?

Hallole,

wie Builder Tom sagt: ein bisschen schwanger …
es ist eine kleine Trennung, vielleicht weil man nicht den Mut hat zuzugeben, dass es vorbei ist. Man will das Alte, die Gewohnheit nicht aufgeben. Bestimmt eine Ursache für viele unglückliche Verhältnisse, die aus Gewohnheit … wegen der Kinder … wegen des schönen Hauses… wegen der Bekannt- und Verwandtschaft …usw weiter geführt werden.

Natürlich möchte ich Dir alles Gute wünschen - aber auch aus einer eigenen Erfahrung heraus glaube ich, dass es eine Zeitverschwendung ist.

Schöne Grüße

PW

1 Like

Hallo,

Er wird sich ein Zimmer nehmen (30 m2) Küche, Bad wird mit
anderen geteilt ca 1 km von meiner Wohnung, schlafen wird er 2
bis 3 x die Woche bei mir, wir können gemeinsam ausgehen,
einkaufen Karten spielen, kochen, glaubt Ihr das das nochmals
was werden könnte ?

Die Wahrscheinlichkeit, dass das auf Dauer was wird, halte ich für sehr gering. Wenn ihr beide Vorteile des getrennt Wohnens schätzen lernt, werdet ihr dauerhaft nicht wieder zusammen wohnen. Das ist ein Beziehungsmodell (LAT = Living Apart Together), das nur in ganz wenigen Fällen über einen langen Zeitraum Bestand hat.

Die meisten klassischen Beziehungen halten nur, weil es in kritischen Situationen sachliche Zwänge gibt, die eine spontane Trennung verhindern: gemeinsames Haus, gemeinsames Auto, der häusliche Komfort, kein Unterschlupf bei Auszug, die finanzielle Belastung durch doppelten Haushalt,… Hat jeder seine eigen Wohnung, fällt das alles weg und die Entscheidung für einen anderen Partner um so leichter. Alle mir bekannten Beispiele solcher Beziehungen, die von langjähriger Dauer waren, sowohl im Bekanntenkreis als auch bei Promis, z.B. Sartre/Beauvoir, basieren entweder auf freizügigem Umgang mit Beziehungen zu weiteren Partnern oder gingen irgendwann mal, und sei es nach zwanzig Jahren, auseinander.

Und falls ihr wieder zusammenzieht, dann wird es nicht viel anders sein. Im Gegensatz zu den meisten Paaren habt ihr das Trennen schon mal geübt und fest gestellt, dass das gar nicht so schwierig ist. Beim erst besten Krach heisst es dann: „dann nehme ich mir halt wieder ein Zimmer“ oder „nimm dir halt wieder ein Zimmer“.

Das soll dir nicht die Hoffnung nehmen, sondern klar machen, dass eine Beziehung sehr eng, um nicht zu sagen: besonders, sein muss, dass es klappt. Besitzansprüche, Eifersucht und ähnliches sind da auch ansatzweise nicht förderlich.

Gruß
Axurit

Hallo,

ich bin im Glauben diesbezüglich hin und her gerissen… ich kenne 4 Paare die so verfahren sind. Bei 3 gings schief, bei einem gut.

Ich schätze die Wahrscheinlichkeit also auf 75% „nein“ ein… insbesondere wenn die Personen nicht wirklich an sich arbeiten wollen.

Gruss highQ

Hallo.

Du vergisst völlig, dass die meisten der von dir geschilderten Probleme, erst durch das enge Zusammenleben entstehen.

Frei nach dem Motto: Die Ehe ist eine Institution, in der sich zwei zusammen tun, um gemeinsam all die Probleme zu meistern, die sie alleine gar nicht erst hätten.

Gemeinsamer Haushalt, gemeinsames Auto, gemeinsames Einkommen, usw. all das sind Dinge, die man nicht braucht, die man sich mit einem Freund z.B. niemals antun würde, weshalb Freundschaften eben auch häufig weit länger halten, als Beziehungen.

Es ist ein großer Vorteil, wenn man sich bei Krisen zurückziehen und für sich alleine klar kommen kann, ohne dass einem der Partner, mit dem vorwurfsvollen Gesicht dauernd im Weg rum läuft.

Hilfe vom Partner kann man immer noch erbitten, wenn man sie braucht, das ist wesentlich besser, als wenn sie einem aufgezwungen wird.

Der einzige Vorteil einer „klassischen“ Beziehung/Ehe ist, dass man eine Menge Geld dabei spart, aber Geld macht nicht unbedingt glücklich, vor allem dann nicht, wenn man sich dauernd darüber streitet, wofür das ersparte Geld denn nun ausgegeben werden soll.

Übrigens sind zwanzig Jahre schon sehr lang für eine Beziehung, viel länger als eine Ehe heute im Durchschnitt dauert.

Wobei man sicher sein kann, dass es eine gute Beziehung war, freiwillig aufrecht erhalten, ohne jeden Zwang.

mfg M.

glaubt Ihr das das nochmals
was werden könnte ?

Hallo.

Wenn die Trennung wirklich geschieht, um einen neuen Anfang zu finden, sich von irgendwelchen Zwängen zu befreien und nicht nur ein Vorwand für ein scheibchenweises Beenden der Beziehung ist, glaube ich das durchaus.

Es gibt eine Menge Ehepaare, die sich erst nach einer Trennung wieder richtig lieben gelernt haben.

Der Fehler, den die meisten machten, war, dass sie dann wieder zusammen gezogen sind.

mfg

Moin,

glaubt Ihr das das nochmals
was werden könnte ?

vielleicht, vielleicht auch nicht.

Wer kann das sagen.
Es kann sicher fast jeder von Fällen berichten, wo es weiterging wie von solchen, wo es zu Ende ging.

Gandalf

Moin - zur Ergänzung

Der Fehler, den die meisten machten, war, dass sie dann wieder
zusammen gezogen sind.

mag sein - allerdings definieren viel (Paare oder eine[r] in einer Partnerschaft) das (auch) über zusammen leben/wohnen und wenn eine® das so sieht, hat es keinen Zweck so zu tun, als könne das auf Dauer getrennt gehen . . .

Hallo 312066,

Er wird sich ein Zimmer nehmen (30 m2) Küche, Bad wird mit
anderen geteilt ca 1 km von meiner Wohnung,

Ist doch eigentlich völlig egal, ob er 50 qm Luxus-Küche oder ein geteiltes Klo hat - was willst du uns mit dieser detaillierten Aufzählung mitteilen? Anders gefragt, bist du immer so genau, vielleicht ist er auch davon genervt?

schlafen wird er 2 bis 3 x die Woche bei mir, wir können
gemeinsam ausgehen, einkaufen Karten spielen, kochen,

Hast du dir oder besser ihm mal die Frage gestellt, ob das alles ist, was er will, alles, was er sich unter einer Beziehung vorstellt? Das Leben besteht aus (weit!) mehr als dem, mehr als zusammen auszugehen, Karten zu spielen und zu kochen.

glaubt Ihr das das nochmals was werden könnte?

Ehrlich gesagt? Nein.

Gruß
Markus

wer hat denn das jetzt wieder so schön geplant?

Guten Morgen !

schönen Nachmittag

schlafen wird er 2
bis 3 x die Woche bei mir, wir können gemeinsam ausgehen,
einkaufen Karten spielen, kochen,

glaubt Ihr das das nochmals

was werden könnte ?

ne, glaub ich nicht, er will weg weil er keine Lust mehr hat sich von dir verplanen zu lassen und du machst es doch schon wieder wie man liest. Ich an seiner Stelle wäre nur noch genervt
Mein Rat: lass ihn doch einfach mal selbst entscheiden, lass ihn uin Ruhe und such dir mal andere Interessen.
Vielleicht klappts dann mit deinem künftigen Nachbarn?!!
frohe Weihnachten

Hallo,

mir scheint, seine Vorstellungen von einem dauerhaften Zusammenleben mit einer Partnerin sind grundsätzlich andere als die Deinigen. Warum hätte er sich sonst von Dir räumlich distanzieren wollen?

Ich will damit nicht sagen, dass Deine - oder seine - Vorstellungen von einem Partner falsch sind. Sie passen bei Euch beiden halt gar nicht zusammen.

Du kannst aus Dir selbst keinen gänzlich anderen Mensch zaubern. Er aus sich aber auch nicht.
Warum sollte es in 1 oder 2 oder 5 Jahren mit Euch beiden besser laufen als heute?

LG
Maralena

glaubt Ihr das das nochmals
was werden könnte ?

Hallo,

es ist wurscht, was wir glauben. Wichtig ist, was IHR glaubt. Und dann auch realisiert.

Also: Macht was draus. Die Chance besteht ja zumindest.

Viel Glück
Lila

Du vergisst völlig, dass die meisten der von dir geschilderten
Probleme, erst durch das enge Zusammenleben entstehen.

Oh ja, das habe ich echt vergessen. Es ist wohl schon zu lange her, dass ich das enge Zusammenleben aufgegeben habe und in einer Beziehung lebe, in der man zusammen ist, wenn man Lust darauf hat. Danke für die Erinnerung.

Gruß
Axurit

mag sein - allerdings definieren viel (Paare oder eine[r] in
einer Partnerschaft) das (auch) über zusammen leben/wohnen und
wenn eine® das so sieht, hat es keinen Zweck so zu tun, als
könne das auf Dauer getrennt gehen . . .

Hallo Tom.

Na ja, wenn einer seine Seligkeit davon abhängig macht…

Muss er/sie sich eben den passenden Partner suchen.

Ich glaube ja, dass wir meistens, aus Tradition, oder was auch immer, gar nicht anders denken können. Dass zwei, die sich lieben, zusammen ziehen, ist so selbstverständlich (und staatlich gefördert), dass es geradezu abartig erscheint, wenn sie es nicht tun.

Dass zu enges Zusammenleben Aggressionen fördert und es eine Menge Menschen gibt, die damit auf Dauer nicht klar kommen, wusste indes schon Konrad Lorenz. Wieviel mehr muss das erst in unserer heutigen, stressgeplagten Zeit der Fall sein, in der so viele Menschen in relativ großer Freiheit als Einzelkinder aufgewachsen sind.

mfg M.

1 Like