Hallo BlackLight,
ich habe jetzt alles gelesen (ich hoffe ich habe nichts
übersehen)
und schreibe mal was bei mir angekommen ist.
Du bist 18 J und Schülerin und wohnst bei deinen Eltern. Seit
neun Monaten hast du eine Beziehung mit einer 20 Jährigen, die
seit einiger Zeit beim Militär ist und das in weiter
Entfernung zu eurem Heimatort.
Jetzt habe ich einige Fragen.
- Hat deine Freundin in eurem Heimatort eine eigene Wohnung,
oder lebt sie auch noch bei den Eltern?
1.1 Wohnt ihr am Wochenende zusammen, oder müsst ihr euch
verabreden um euch zu sehen?
- War Sie bei eurem Kennenlernen noch nicht beim Militär und
für euch hat sich erst später diese Zeitmangel-Zwickmühle
ergeben?
2.2 Wie lange bleibt sie Soldatin, ist diese Zeit absehbar?
1.Mein Heimatort ist etwa 30-45Minuten von ihrem entfernt. Eine Wohnung hat sie nicht, lebt also am Wochenende bei mir.
1.1Wir wohnen zusammen.
2.Sie war bereits bei der Bundeswehr.
2.2 Sie wird wohl auf 8 Jahre verlängern, also noch 7 Jahre, mindestens
Ihr habt zu wenig Zeit füreinander und
du leidest und kämpfst für mehr Zeit miteinander und
deine Freundin leidet und kämpft für weniger Zeit
die ihr miteinander verbringt, damit ihr mehr Zeit für
Familie, Freunde und Hobbys bleibt.
Mh, naja nein, so kann man das nicht sagen. Sie kämpft darum allen gerecht zu werden, verbringt aber gerne viel Zeit mit mir, jedoch fühlt sie sich durch die anderen sehr unter Druck gesetzt auch mit ihnen viel Zeit zu verbringen, wohl mehr als sie vielleicht will. (Wir haben jetzt nochmal geredet.)
Beide habt ihr euch das einfacher vorgestellt und in der
Praxis mit der Entfernung und den ständigen Trennungen seid
ihr jetzt beide unter Druck geraten. Das gegenseitige
versichern wie wichtig ihr euch seid, wie wichtig für euch die
Beziehung ist, wird jetzt unterschiedlich von euch empfunden.
Das passiert oft, da seid ihr nicht die Einzigen.
Ja, ich persönlich habe es mir einfacher vorgestellt, da ich davor auch bereits Fern-/Wochenendbeziehungen hatte, in denen die Wochenenden wirklich alleine verbracht wurden, weil meine Ex-Partnerinnen jeweils gleiche Umstände wie ich hatten. (Das waren keine langen Beziehungen und auch von den Gefühlen nichts wie das jetzt.)
Die Beziehung ist uns beiden extrem wichtig, jedoch ist sie leider eine Person, die große Ängste hat nicht allen gerecht werden zu können.
So hat sie mir gegenüber von sich aus gesagt, dass sie gar nicht viel Zeit mit anderen will, sondern es genießt bei mir zu sein und die Zweisamkeit zu genießen. Kurz darauf hat ihre Familie ihr Vorwürfe gemacht und plötzlich war alles anders und sie wollte mehr mit anderen machen und mehr weggehen etc. All das, weil sie Angst hat die anderen zu verlieren, wenn sie ihre Wünsche und Ansprüche nicht erfüllt. (Sie hat von zuhause aus nicht wirklich gelernt ihr Ding zu machen, da sie immer versucht hat ihre Mutter stolz zu machen. Das liegt an den schwierigen Familienverhältnissen. Da kann man ihr absolut nichts vorwerfen.)
Du hast geschrieben, deinem Gefühl nach ist deine Freundin
nicht ehrlich zu dir.
Deine Reaktion darauf ist, du fragst zu viel, du bohrst nach,
du klammerst. Das ist teils was sie dir direkt sagt und teils
was sie dich fühlen lässt.
Ja, sie ist mir gegenüber nicht ehrlich, weil sie Angst hat mich zu entäuschen. Aber das tut sie
Jetzt gibt es mehrere Möglichkeiten:
- Deine Freundin wollte wirklich nur etwas mehr Freiraum und
mit dir zusammen bleiben.
Ja, stimmt.
1.1. Deine Reaktionen waren so verletzt, dass du sie
erschreckt hast in ihrer Verantwortung dir gegenüber und sie
sich nun lieber ganz zurückziehen will.
(Nach dem Motto du bist zu gut für sie)
Dann wäre für euch noch was zu retten. Unehrlich kommt sie bei
dir zwar an, aber im Grunde will sie dir nur nicht weh tun.
Welche Reaktionen?
Unehrlichkeit merke ich bei ihr ziemlich schnell, bringt also nichts und sie wird es auch schnell merken.
- Deiner Freundin wurde es zu eng, zu anstrengend dich etwas
auf Abstand zu halten, zu verpflichtend auf ihre
Eigenständigkeit zu verzichten und zu mühsam sich Zeit für
ihre Familie und Freunde zu erkämpfen.
Ja, möglich.
2.2. Du gibst nur ein kleinwenig nach, dadurch werden ihre
Forderungen massiver
Ich gebe nicht nach, sondern es ändert sich etwas in meinen Denken. Das Denken ist ja nicht das Problem, sondern die Gefühle.
Ich weiß was sie will und das ist ok, aber ich habe das Gefühl, dass sobald ich auf ihre Forderungen eingehe, sie noch mehr verlangt und mehr kann ich nicht geben, aus Angst persönlich zu kurz zu kommen. Wenn ich zu kurz kommt wird die Beziehungsweise zwangsläufig kaputt gehen, andersrum bei ihr genau so.
Es ist als ob das ein ganz schmaler Grad wäre, den wir einfach nicht finden. Das macht mich absolut fertig.
Plötlich ist sie extrem selbstfixiert in ihren Forderungen,
Selbstfixiert! So siehst du das, bei ihr könnte es
Selbstfindung sein. Ihre Familie sagt ihr ja schon wie sehr
sie sich verändert hat und mit jedem Tag wird ihr das
möglicherweise selber auch bewusster.
Ja, ihre Familie sagt ihr, dass sie sich verändert hat, jedoch ist das nicht so, das sagt sie selbst von sich aus.
Beispiel:Mutter empfindet sie als Partymensch, sie ist es nicht.
Ihre Mutter denkt ihr macht das Spaß, tut es aber nicht.
Aber ihrer Mutter zuliebe versucht sie oft so zu sein, wie sie sie sieht.
Ich würde dir raten dich schnell und umfangreich
zurückzuziehen. Ist die Liebe bei euch noch stark, dann kann
sie einige Zeit auf Sparflamme ruhen und wenn die Umstände
besser werden wieder entflammen.
Ist die Liebe nicht mehr so stark und du nimmst die leisen
Andeutungen von ihr nicht wahr, dann wird sie immer deutlicher
zu dir werden müssen und dich dadurch mehr und mehr verletzen
Die Liebe ist riesig, bei uns beiden, aber sobald ich ihr sage, dass es für mich so nicht funktioniert und das habe ich, wird sie weich und hat Angst mich zu verlieren und geht lieber auf meinen Willen ein, dabei will ich eigentlich, dass sie sich selbst findet und weiß was sie will. Im Moment hechelt sie den Erwartungen aller nach (mir,Famiie,Freunde etc). So macht sie sich total fertig.
Ich kann dich ein wenig verstehen, die große Liebe will man
für sich ganz alleine, aber ich kann deine Freundin auch
verstehen. Für eine so enge und so verpflichtende Beziehung
seid ihr beide noch sehr jung, da ist noch alles in
Entwicklung und was man vor kurzen noch befreiend und wichtig
sah, wird schnell auch mal zu eng und vieles Andere wird auch
(wieder) wichtig.
Nein, ich denke bereit ist sie dazu eine solche Beziehung zu führen, jedoch mit Freiraum, den ich ihr schwer geben kann, da ich extrem viel Freiraum habe und sie ihren Freiraum am Wochenende hat, wo sie alles machen will, was sie will, aber so geht das für mich leider nicht so ganz auf wie ich es eigentlich gerne hätte. Ich nehme ihr das nicht übel und verstehe die Situation, es macht das jedoch nicht leichter für mich. 
Lasst euch Zeit und gebt euch Freiraum.
Alles Gute von Selina