Freundschaften

hallo!

ich wohne jetzt seit einigen Jahren in einer anderen Stadt, aber es fällt mir sehr schwer hier Freundschaften zu finden. Ursprünglich komme ich aus Norddeutschland, südlich von Köln ist für mich schon Süddeutschland und die Mentalität scheint hier wirklich anders zu sein.

Ich dachte, ich hätte eine gute Freundin gefunden, aber eine Sache stört mich: Dass die meiste Initiative von mir ausgeht und trotzdem der Kontakt auch mal für mehrere Wochen abbricht.

Solange wir Kontakt haben, geht er oft von mir aus (außer was telefonieren angeht). Auch bin ich immer diejenige, die fährt (irgendwie glauben hier sowieso alle Leute, dass - wenn man auf dem Dorf wohnt - der Weg von dort in die Stadt für mich kürzer ist als wenn sie von der Stadt raus zu mir aufs Dorf fahren…) Sie sagt oft, wie froh sie ist, dass ich da war, weil ihr meine positive Energie so gut täte.

Wenn wir uns verabreden - bspw. Samstags ins Kino zu gehen - heißt es „wir telefonieren vorher nochmal“. Und dann kommt Samstag kein Anruf und Kino findet nicht statt. Drei Tage später ruft sie an und sagt, sie hätten Besuch gekriegt und Kino vergessen. Ich find das nicht gut, weil ich mir den Abend freigehalten habe. Und irgendwie gibt es ja dann nie feste Verabredungen, wenn man immer alles offen lässt. Oder bin ich da zu kleinkariert? Aus den ersten 30 Jahren meines Lebens kenne ich das so nicht.

Was ich vermisse ist, dass sie sich auch mal bei mir meldet, wenn wir mal eine Woche nichts voneinander gehört haben. Sonst haben wir fast täglich Kontakt (das geht von beiden aus), momentan ist aber schon wieder seit 2 Wochen Funkstille, keine sms oder mal ein Gruß bei facebook.

Irgendwie verletzt mich das. Ich hab halt das Gefühl, dass ich mehr in diese Freundschaft investiere und dass, wenn ich mich nicht melde, von ihr nichts kommt.

Solche Art Freundschaften hab ich hier schon oft erlebt. Liegt das also an meiner falschen Erwartungshaltung, dass ich denke, das sollte irgendwie ausgeglichen sein und man sollte nach ner Woche mal was von sich hören lassen? Für meinen Freund, der viel weiter wegwohnt, ist es ja auch kein Problem, sondern selbstverständlich, dass wir uns mit fahren immer abwechseln.

Bin ich jetzt übertrieben stolz, wenn mich das stört, oder kann man in einer Freundschaft eine gewisse Ausgeglichenheit erwarten? Ich jedenfalls überlege, diese Freundschaft aufzugeben und Raum zu schaffen für Menschen, die so denken wie ich.

Über Meinungen und Ratschläge würde ich mich freuen.

Gruß, SotA

Hallo,

also ich selber habe verschiedene Freunde, manche die sich regelmäßig melden, andere wo immer mal wieder Funkstille herrscht , teils sogar über Monate und Jahre, und andere, wo man zwar viel Kontakt hat über Facebook oä, und zwar weiß, was diese gerade machen, aber nicht, wie es ihnen geht.

Alle kenne ich schon seit Jahren, manche besuchen mich mehr zuhause, zu anderen fahre ich öfter hin, je nach den Rahmenbedingungen. Ich habe zwei Kinder und für mich ist es einfacher, wenn man zu mir kommt, dann können die kiddis hier spielen und ich mich in Ruhe unterhalten. Eine andere Freundin besuche ich eigentlich immer, da die kein Auto hat.

Ich selbst bin auch eher ein „schaunmirmal“-Typ, mich muss man regelmäßig erinnern, und ich melde mich auch nicht einmal die Woche - dazu habe ich schlicht und ergreifend keine Zeit, und auch nicht immer lust zu. Allerdings bin ich - wenn meine Freunde Probleme haben - immer da und nehme mir dann auch Zeit .

Meine Freunde nehme ich so, wie sie sind, kann ich das nicht, dann gehen wir getrennte Wege - manchmal führen uns unsere Wege auch wieder zusammen. :wink:

Ich kann dir nur raten, deine Freundin auf ihr Verhalten anzusprechen , und dir einfach auch andere Freunde zu suchen, das du nicht nur auf diese Person angewiesen bist.

Lg

Brenna

Hallo, habe ich das richtig verstanden. Du wohnst alleine hast einen festen Freund und deine Bekannte / Freundinn.Irgendwie höre ich das nicht richtig raus.Du machst dir sehr viel Gedanken um die Beziehung zu deiner Freundinn. Würd ich gar nicht machen.Du hast doch deinen Freund und das scheint ja auch toll zu klappen. Zieh dich einfach ein wenig zurück dann siehst du ja was mit der Freundschaft ist.
Hat die Freundinn Familie oder viel zu tun dann ist es doch gerechtvertigt weil oft andere Dinge vorgehen.
Konzentrier dich nicht so auf das zusammenmachen!!
Sag doch zb. ich gehe heute ins Kino gehst du mit und wenn nicht dann geh ich trotzdem.

Echte Freundschaften ergeben sich ohne zutun,ansonsten sind es nur Bekannte.

Grüßle die Andi65

Hallo!

Hallo, habe ich das richtig verstanden. Du wohnst alleine hast
einen festen Freund und deine Bekannte / Freundinn.
Irgendwie
höre ich das nicht richtig raus.

Ja, ein fester Freund, diese Freundin, der Rest Bekanntschaften.
Ich hab auch noch andere Freunde, die ich Jahrzente kenne, aber die sehr weit weg wohnen und wo der Kontakt eine andere Qualität hat aufgrund der räumlichen Distanz.

Du machst dir sehr viel
Gedanken um die Beziehung zu deiner Freundinn. Würd ich gar
nicht machen.Du hast doch deinen Freund und das scheint ja
auch toll zu klappen.

??? Was hat das denn miteinander zu tun??? Das sind zwei völlig verschiedene Lebensbereiche, und mein Freund ist nicht „mein Leben“, der alles ausfüllt. Aber das ist eine andere Geschichte…

Mir geht es nicht darum, eins gegen das andere auszuspielen. Die Freundin hatte ich schon vor dem Freund und da waren die Probleme schon die gleichen.

Zieh dich einfach ein wenig zurück dann
siehst du ja was mit der Freundschaft ist.

Ja, tu ich ja grad. Ergebnis: Funkstille.

Hat die Freundinn Familie oder viel zu tun dann ist es doch
gerechtvertigt weil oft andere Dinge vorgehen.

Sie hat keine Familie, sie wohnt mit ihrem Freund seit 10 jahren zusammen, und in Stresssituationen haben wir auch regelmäßig Kontakt gehabt. Das Stresslevel hat damit also offensichtlich nichts zu tun.

Konzentrier dich nicht so auf das zusammenmachen!!
Sag doch zb. ich gehe heute ins Kino gehst du mit und wenn
nicht dann geh ich trotzdem.

Ich geh auch ins Kino, wenn sie nicht will, aber das war ja gar nicht das Thema.

Echte Freundschaften ergeben sich ohne zutun,ansonsten sind es
nur Bekannte.

Nun, das ist es, was ich ergründen wollte. Anscheinend ist es also nicht mehr als Bekanntschaft.

Trotzdem danke.

Gruß, SotA

Hallo,

es ist nicht einfach in Deinem Alter bei Freundschaften bei Null anzufangen. Freundschaften entwickeln sich und viele Menschen haben enge Freundschaften, die sie seit der Kindheit begleiten. Hinzu kommen noch andere Verpflichtungen, wie Beruf und Familie, die es oft schwer machen einen neuen Kontakt intensiv zu pflegen.

Ich gebe Dir völlig Recht: euere Beziehung steht im Ungleichgewicht. Die Frage ist nur, woran es liegt.
Es könnte sein, dass Deine Freundin noch andere Freunde und Familie hat und sich deswegen zeitlang nicht meldet. Umgekehrt scheinst Du mehr auch die Freundin als Sozialkontakt fixiert zu sein. Es ist schwer zu sagen, ob Deine Freundin generell etwas unzuverlässig ist - es ist natürlich nicht ok eine getroffene Verabredung stillschweigend zu ignorieren. Das gehört sich einfach nicht. Ich frage mich nur, ob ihr auch darüber redet. Teilst Du ihr Deine Gefühle und Wünsche mit? Kann es sich bei der Kino-Verabredung auch um ein kommunikatives Missverständnis gehandelt haben - sie hat es unverbindlicher gesehen als Du?

Ich würde an Deiner Stelle mit ihr offen reden - Du hast nichts zu verlieren, wenn Du eh mit dem Gedanken spielst die Freundschaft aufzugeben. Vielleicht gewinnt die Freundschaft dadurch sogar an Tiefe.

Viel Glück!

Hi,

Hallo, habe ich das richtig verstanden. Du wohnst alleine hast
einen festen Freund und deine Bekannte / Freundinn.Irgendwie
höre ich das nicht richtig raus.Du machst dir sehr viel
Gedanken um die Beziehung zu deiner Freundinn. Würd ich gar
nicht machen.Du hast doch deinen Freund und das scheint ja
auch toll zu klappen. Zieh dich einfach ein wenig zurück dann
siehst du ja was mit der Freundschaft ist.

Ein Mensch braucht zum Glücklichsein in der Regel mehr Sozialkontakte als den Partner. Das ist auch ganz gut für Die Partnerschaft, wenn man „außen“ noch Freundschaften pflegt.

Echte Freundschaften ergeben sich ohne zutun,ansonsten sind es
nur Bekannte.

Oh doch - Freundschaften wollen gepflegt werden! Genauso wie jede menschliche Beziehung.

Viele Grüße

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Hallo

Echte Freundschaften ergeben sich ohne zutun,ansonsten sind es
nur Bekannte.

Oh doch - Freundschaften wollen gepflegt werden! Genauso wie
jede menschliche Beziehung.

Sie „ergeben“ sich ohne zutun. Ist es erst mal eine Freundschaft,
sollte sie von beiden Seiten gepflegt werden, nicht nur von Einer.

Gruss
pue

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Hallo,

ich kenne dein Problem, allerdings von der anderen Seite her. Ich bin, fürchte ich, in Feundschaften eher wie deine Freundin. Und übrigens komme ich aus dem Norden, damit hat es also nichts zu tun. :smile:

Ich glaube, es ist einfach eine Mentalitäts-Geschichte. Wenn ich mich bei Freundinnen nicht melde, dann hat das nichts damit zu tun, dass ich sie nicht mag oder sie mir nicht wichtig sind, sondern dass ich
a) sehr viel zu tun habe und froh bin mal etwas Ruhe genießen zu können
b) sehr viel zu tun habe und keine Zeit finde
oder
c) auch sehr gut und gerne mal allein sein kann.

Ich bin vom Typ her eher wenig energiegeladen, häufig erschöpft oder müde und vor allem eher „grüblerisch“, was auch viel Zeit und Energie kostet. Das hat alles auch nichts mit meinem Leben zu tun, das in der Tat zur Zeit generell anstrengend ist. Ich kenne nämlich auch andere Mütter, auch in ähnlichen Situationen, die trotzdem mehr Energie und Kraft haben als ich.
Ich gerate häufig an Freudinnen wie dich, von denen eben der ganze Kontakt ausgeht. Das liegt schlicht daran, dass es sich auf den ersten Blick sehr gut ergänzt. Ich muss nicht auch noch Zeit und Kraft aufwenden, um eine Freundschaft zu pflegen. Das nimmt mit die betreffende Freundin liebenswerterweise ab. :smile:
Das ist nicht böse gemeint, aber mit all der Energie und dem Lebenstempo gewisser Freundinnen kann ich einfach auf Dauer nicht mithalten. (Ich leide übrigens nicht darunter, nur falls das jetzt etwas mitleidig klang.)

Ich habe es schon oft erlebt, dass Freundinnen sich darüber beschwert haben, oder dass Freundschaften beleidigt eingestellt worden sind, ich zu früheren Zeiten demonstrativ ausgeschlossen wurde und ähnliches, weil ich ja keine „gute Freundin“ wäre.
Ehrlich gesagt, mich nervt diese Einstellung zutiefst. Wer Probleme hat, kann immer zu mir kommen. Ich kann gut zuhören, Probleme diskutieren oder was. Ich helfe auch, wenn was akutes ansteht (Umzug, Kinder hüten…). Aber „nur so zum Käffchen trinken“ melde ich mich eben nicht. Und dazu habe ich auch nicht immer lust. Ich finde es einfach manchmal anstrengend, Leute um mich zu haben. (Insbesondere so energiegeladene.)

Mein Tip:
Such dir eine „Dritte im Bunde“, schließ deine bisherige beste Freundin aber nicht - schon gar nicht beleidigt - aus. Das entspannt die Lage ungemein. Jedenfalls war das bei mir immer so. Die beiden konnten all die „Käffchens“ und „Schwätzchens“ halten, ausgehen oder Kino oder was auch immer, und ich konnte mich einklinken, wenn ich Lust, Zeit und Energie dazu hatte.
(Ja, das ist sehr bequem für mich. Aber schadet es denn irgendwem?)
Natürlich ist das nie lange gut gegangen, denn irgendwann fiel den beiden anderen dann immer auf, dass sie mich ja eigentlich gar nicht brauchen für ihre „Super-Freundschaft“. Ich versteh’ sowas ehrlich nicht. Eine Freundschaft zu haben, heißt doch nicht zwangsweise, dass man sich braucht. Sondern es geht doch auch, dass man gelegentlich was macht und sich generell gut versteht, bei Problemen füreinander da ist und sich wenn nötig hilft.

Jedenfalls solltest du - sofern die Lage bei deiner Freundin ähnlich ist - davon ausgehen, dass sie sich irgendwann schon mal melden wird. (Schon aus schlechtem Gewissen heraus, sie weiß bestimmt, dass du anderes von ihr erwartest)
Aber was brichst du dir denn ab, wenn du es tust? Ruf du halt an, bevor du dir den Abend frei hältst. Melde dich, wenn du Lust auf ein Schwätzchen hast. Und denke nicht, dass sie dich nicht leiden kann oder dich „an der langen Leine hält“. Sie ist eben anders als du.

Liebe Grüße,
Larymin

Guten Morgen,

ganz kurz nur einen Gedanken: du bist relativ neu in der Gegend und erzählst nur von dieser einen Freundin (die aber dort verwurzelt ist, mit Freunden und Familie).
Mir vermittelst du den Eindruck, als ob du dich nur auf diese eine Freundin konzentrierst und das Ungleichgewicht daher kommt.
Ich bin im Leben oft umgezogen und habe festgestellt, dass ich schnell Kontakte zu anderen Leuten gefunden habe, die auch immer sehr hilfreich waren. Irgendwann hab ich mich dann mal beschwert, dass ich mich an sie wende, wenn ich Probleme habe (ich meine jetzt kleine, alltägliche Sachen), aber sie mich nie fragen — Antwort war einfach: sie hatten ja „alte“ Freunde und Familie, wo das einfach eingespielt war.

MfG
GWS

Hallo!

ganz kurz nur einen Gedanken: du bist relativ neu in der
Gegend

Naja, es sind schon 10 Jahre, die ich dort wohne

und erzählst nur von dieser einen Freundin (die aber
dort verwurzelt ist, mit Freunden und Familie).

Sie ist dort überhaupt nicht verwurzelt. Sie kommt aus dem Hunsrück, lebt ungefähr genauso lange wie ich in dieser Stadt und hat lange gebraucht sich einzuleben. Neben mir hat sie eher losere Freundschaften, wenn ich da nichts falsch einschätze.

Mir vermittelst du den Eindruck, als ob du dich nur auf diese
eine Freundin konzentrierst und das Ungleichgewicht daher
kommt.

Ich fixiere mich nicht auf sie. Ich hab meinen Freund, ich mache sehr viel Sport und Musik und habe auch ansonsten Sozialkontakte. Davon abgesehen bin ich auch sehr gern allein. Es geht nicht darum, dass sie mir die Zeit vertreiben soll. Da hast du eine Menge falsch verstanden/interpretiert.

Ich bin im Leben oft umgezogen und habe festgestellt, dass ich
schnell Kontakte zu anderen Leuten gefunden habe, die auch
immer sehr hilfreich waren. Irgendwann hab ich mich dann mal
beschwert, dass ich mich an sie wende, wenn ich Probleme habe
(ich meine jetzt kleine, alltägliche Sachen), aber sie mich
nie fragen — Antwort war einfach: sie hatten ja „alte“
Freunde und Familie, wo das einfach eingespielt war.

Sie hat keine „alten Freunde“ hier. Wenn sie Probleme hat, spricht sie mit ihrem Freund und mit mir.
Deshalb halte ich Stress auch nicht für den Grund, weil sie gerade in Stresssituationen meinen Rat sucht.

Das ist auch der Grund, warum ich diese regelmäßigen „Aussetzer“ eben nicht begreife.

Gruß, SotA

Hallo!

es ist nicht einfach in Deinem Alter bei Freundschaften bei
Null anzufangen.

In der Stadt, in der ich lebe, höre ich immer wieder von Zugezogenen, dass sie es unheimlich schwer haben, hier Freundschaften zu finden - selbst von wirklich netten, unkomplizierten Kollegen hab ich gehört dass sie auch nach 4-5 Jahren noch nicht Fuß gefasst haben. Die Ureinwohner bestätigen das sogar selbst…

Freundschaften entwickeln sich und viele
Menschen haben enge Freundschaften, die sie seit der Kindheit
begleiten. Hinzu kommen noch andere Verpflichtungen, wie Beruf
und Familie, die es oft schwer machen einen neuen Kontakt
intensiv zu pflegen.

Meine Freundin hat hier keine alten Freundschaften. Bei den aktuellen bin ich sicher die, die ihr am nächsten steht. Familie hat sie nicht, sie wohnt nur mit ihrem Freund zusammen.

Ich gebe Dir völlig Recht: euere Beziehung steht im
Ungleichgewicht. Die Frage ist nur, woran es liegt.
scheinst
Du mehr auch die Freundin als Sozialkontakt fixiert
zu sein.

Ich denke das eher nicht: Ich hab einen Freund, ich mache viel Sport, ich mache Musik, deshalb hab ich gar nicht jeden Tag Zeit für sie.

Es ist schwer zu sagen, ob Deine Freundin generell
etwas unzuverlässig ist - es ist natürlich nicht ok eine
getroffene Verabredung stillschweigend zu ignorieren. Das
gehört sich einfach nicht. Ich frage mich nur, ob ihr auch
darüber redet.
Teilst Du ihr Deine Gefühle und Wünsche mit?

Die aktuelle Situation gab es schon dreimal. Jedesmal hab ich mich dann eben gewartet, bis sie sich von sich aus gemeldet hat. Da hat sie sich dann entschuldigt, dass sie solange nichts von sich hören ließ, ohne allerdings zu erklären, was der Grund ist. Ich hab ihr dann gesagt, dass ich ja kein Interesse habe, ihn zu zwingen, sich bei mir zu melden und dass ich davon ausgehe, dass sie es tun würde, wenn sie könnte. Aber dass sie wohl eben nicht kann.

Natürlich hab ich auch gesagt, dass mich das irgendwie schon verletzt und ich mich zurückgesetzt fühle, wenn sie erst wieder anruft, weil ich ihr die Haare schneiden soll oder so. Sie bedauert das dann außerordentlich und betont, wie wichtig ich ihr bin und dass sie mit ihren anderen beiden Freundinnen nie so reden kann wie mit mir und ihr meine positive Ausstrahlung auch fehlen würde und sie hofft, dass ich die Freundschaft nicht aufgebe.

Kann es sich bei der Kino-Verabredung auch um ein
kommunikatives Missverständnis gehandelt haben - sie hat es
unverbindlicher gesehen als Du?

Nein, wir haben darüber geredet und sie hat es einfach vergessen, obwohl sie nicht mal im Stress war.

Ich würde an Deiner Stelle mit ihr offen reden - Du hast
nichts zu verlieren, wenn Du eh mit dem Gedanken spielst die
Freundschaft aufzugeben. Vielleicht gewinnt die Freundschaft
dadurch sogar an Tiefe.

Bisher hat sich durch die Gespräche nichts geändert. Momentan will ich nicht nochmal verletzt werden.
Ich bin wohl auch zu stolz, jetzt den ersten Schritt zu machen und dann wieder zu hören, dass ich ihr soviel Wert bin, wenn es dann in absehbarer Zeit wieder so einen Aussetzer gibt.

Ich wünsche mir halt eine berechenbare Freundschaft. So wie es jetzt ist, ist es unberechenbar, wann wir Kontakt haben und wann nicht.

Danke für deine Gedanken!!!

Gruß, SotA

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Da
hast du eine Menge falsch verstanden/interpretiert.

Das kommt in Foren zuweilen vor.
Aber dein Beispiel, als du dir den Samstag extra freihielst und dann darauf wartetest, dass sie anrief, deutete schon darauf hin, deinen Post so zu verstehen. Und trotz Freund, Sport und Gern-Alleinsein, redest du nur von dieser Freundin.

Ich würde dann einfach sagen: ihr passt nicht zueinander. Das hat nichts mit Nord-Süd-Gefälle zu tun, sondern einfach damit, dass ihr einer (oder auch nur: dieser) Freundschaft einen anderen Stellenwert zuordnet.

MfG
GWS

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Da
hast du eine Menge falsch verstanden/interpretiert.

Das kommt in Foren zuweilen vor.

no problem. Ich will ja auch nicht gleich 'n Roman verfassen…

Aber dein Beispiel, als du dir den Samstag extra freihielst
und dann darauf wartetest, dass sie anrief, deutete schon
darauf hin, deinen Post so zu verstehen. Und trotz Freund,
Sport und Gern-Alleinsein, redest du nur von dieser Freundin.

Weil ich mit allen anderen diese Probleme nicht habe.
Bei meinem Freund ist ganz klar (und berechenbar) wann wir uns sehen und wann nicht und dass wir uns mit fahren abwechseln und dass ne Verabredung auch steht.

Ich würde dann einfach sagen: ihr passt nicht zueinander. Das
hat nichts mit Nord-Süd-Gefälle zu tun, sondern einfach damit,
dass ihr einer (oder auch nur: dieser) Freundschaft einen
anderen Stellenwert zuordnet.

Laut ihrer Aussage bin ich ihr ja wichtig. Und ich hab wohl andere Bedürfnisse über die Frequenz des Kontakts und über die Verbindlichkeit.
Ich wollte wissen, ob ich mich kleinlich anstelle, wenn ich mich da irgendwie zurückgesetzt fühle.

Danke für dein Engagement!

Gruß, Noi

hi,

ich hab ein bisschen das Gefühl, es geht hinter alledem in Wirklichkeit um das hier:

Ich wollte wissen, ob ich mich kleinlich anstelle, wenn ich
mich da irgendwie zurückgesetzt fühle.

Ich schätze, im Grunde weißt du, dass Menschen unterschiedliche Arten pflegen, Verabredungen zu treffen. An sowas können Freundschaften zerbrechen oder auch gar nicht erst entstehen, bzw. die Freundschaften, die entstehen, entstehen zu einem Riesenteil aufgrund ähnlicher Heransgehensweisen ans Zusammenfinden. Wie (un)spontan man ist, was man gerne macht, wie oft man Kontakt braucht etc.
Jeder, den ich kenne, hat mindestens eine solche Freundin, an der er verzweifelt, weil sie viel weniger oder mehr oder geplanter oder spontaner Kontakt braucht als man selbst.
Nur: die meisten nehmen das nicht so persönlich. Da hat man eben andere Bedürfnisse und versucht sich in der Mitte zu treffen oder schafft das halt nicht. Und wenn man Glück hat, begegnet einem irgendwann jemand, der ähnlichere Bedürfnisse hat.

Dafür ist man aber nur offen, wenn man den anderen erstmal nehmen kann, wie er ist - heißt: sich nicht verletzt fühlen muss, wenn der andere einfach andere Bedürfnisse hat.
Auch wenn du dich sicher wahnsinnig bemühst, deine Freundin so zu nehmen, wie sie ist, so tust du es nicht wirklich, denn für dich muss sie auch eine Bestätigung bieten, ob deine Bedürfnisse in Ordnung sind.
Soweit ich mitbekommen habe, hast du dich schon wahnsinnig analysiert und weißt das sicher auch, aber aus allem, was du schreibst (es ist komisch, ich lese gar nicht soo viele Posts bei www, aber ich bleibe immerzu bei deinen stecken) habe ich wirklich o.g. Eindruck gewonnen, auch wenn ich es nicht an vielen Aussagen von dir belegen könnte. Ich glaube insofern auch, dass Grundwortschatz da überhaupt nichts falsch verstanden und interpretiert hat, kein bisschen. Du magst betonen, dass du andere Kontakte hast, aber die erfüllen dich ja nicht/ tun dir nicht gut. Da liegt es völlig nahe, dass du dich auf sie konzentrierst, nicht im Sinne von „wie oft sieht man sich“, sondern im Sinne von „wie wichtig bin ich ihr“. Und wenn sie möglicherweise erfüllter ist (egal ob mit weniger oder mehr anderen sozialen Kontakten), dann ist es bei Euch, was die Offenheit anbelangt, nicht unbedingt auf Augenhöhe.

gruß

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Hi

Ich bin in meinem Leben zum teil aus beruflichen und zum Teil aus privaten Gründen auch schon ein paar mal umgezogen.
Ursprünglich geboren in einem kleinem Dorf im Lahntal , verschlug es mich schon nach Koblenz , Bad Homburg , Köln , Nordenham und jetzt wieder zurück in ungefähr meine ursprängliche Heimat ind Grenzgebiet Rheinland Pfalz und Hessen.

Wenn man aus deiner Geschichte , die du mit einer einzelnen Person erzählst , aber nebenbei auch erwähnst , das es nicht nur einmal passiert ist , so kann ich aus meiner Umzugserfahrung sagen , das es mir in Köln , bzw Erfstadt bei Köln ( Arbeitsplatz -Köln , wohnhaft in Erftstadt ) genau so ergangen ist.
in rund 2,5 Jahren konnte ich sagen , ja meinen Nachbarn kenne ich beim Namen , eine Freundschaft kam weder in der Nachbarschaft , noch im Sportverein , noch mit einheimischen Arbeitskollegen zustande , so das ich nach Ablauf des zeitlich vereinbarten Arbeitsvertrages dem Arbeitgeber sagte : ich verlängere nicht , obwohl dieser mich sehr gerne weiter behalten hätte.

In den anderen Städten war ich innerhalb kürzester Zeit integriert , oft in weniger als ein halbes Jahr , wo ich mit Arbeitskollegen ein Bier trinken ging , oder die Nachbarn mich zum Grillen einluden.

Aus dieser Erfahrung heraus kann ich sehr wohl begründet sagen , das es in Deutschland , regionalbedingt Mentalitätsunterschiede gibt .
in wie weit das jetzt natürlich auf einen Einzelfall zu spiegeln geht , kann man natürlich nicht eindeutig sagen .

Aus deiner Beschreibung heraus kann man unter umständen ein „klammern“ lesen ,
wenn mich ein guter Kumpel 3 x pro Woche anrufen würde und irgendwelche Ideen hätte was man machen könnte , ging der mir so ab und an auf die Antenne und ich würde auch versuchen durch weniger kontakt dar zu legen , das ich auch mein Leben habe , mein Ding machen möchte und nicht als von jemanden gesagt bekommen möchte …jetzt komm , jetzt mach , wir gehen…
Denke mal anderst herum , könnte es nicht sein das du die Freundschaft behältst , wenn du ein wenig von ihr ablässt ?
Ich habe ein paar Kumpels die für mich Pferde stehlen würden , obwohl ich die seit mehreren Monaten nicht gesehen und nicht gesprochen habe.

Toni

Hallo,

versuche es mal mit"wer sich rar macht wird begehrt"
Habe keine Ansprüche,dann wirst Du nicht enttäuscht.

viel Erfolg Oscara

Hi!

Vielen Dank für das was du schreibst.
Ich denke, dass du schon mit vielem Recht hast.
Nur das hier:

Und
wenn sie möglicherweise erfüllter ist (egal ob mit weniger
oder mehr anderen sozialen Kontakten), dann ist es bei Euch,
was die Offenheit anbelangt, nicht unbedingt auf Augenhöhe.

hab ich irgendwie nicht richtig verstanden.

Kannst du nochmal erlätuern, was genau du meinst?

LG SotA

Hi!
Danke erstmal für deine Meinung.

Aus deiner Beschreibung heraus kann man unter umständen ein
„klammern“ lesen ,
wenn mich ein guter Kumpel 3 x pro Woche anrufen würde und
irgendwelche Ideen hätte was man machen könnte , ging der mir
so ab und an auf die Antenne und ich würde auch versuchen
durch weniger kontakt dar zu legen , das ich auch mein Leben
habe , mein Ding machen möchte und nicht als von jemanden
gesagt bekommen möchte …jetzt komm , jetzt mach , wir
gehen…

Naja, der Witz ist ja, dass es in den Wochen zuvor fast täglich Kontakt gab, der häufig auch von ihr ausging, und da hatte ich nicht das Gefühl, dass ich mich häufiger melde.
Auch habe ich nicht immer gleich zurückgerufen, sondern das manchmal erst am nächsten oder übernächsten Tag geschafft.

Über einen längeren Zeitraum war häufiger Kontakt normal, und plötzlich reißt der Kontakt ab, obwohl bspw. auch langes WE mit Feiertag war, wo sogar grob was geplant hatten.

Denke mal anderst herum , könnte es nicht sein das du die
Freundschaft behältst , wenn du ein wenig von ihr ablässt ?

Im Moment frag ich mich mehr, welche Art Freundschaft ich eigentlich möchte und ob ich an dieser Freundschaft festhalten möchte.

Ich glaube, dass mein Thema in Beziehungen und Freundschaften Sicherheit ist - und wenn jemand, der über lange Zeit sehr regelmäßig mit mir in Kontakt steht, dann plötzlich zwei Wochen nichts hören lässt, dann verunsichert mich das. Da spielt dann auch mit rein, dass Verabredungen unverbindlich blieben oder vergessen wurden.

Damit werde ich mich jetzt einfach nochmal beschäftigen müssen.

Ich danke dir!!

Gruß, SotA

Eure Antworten
Hallo nochmal!

Für eure Antworten möchte ich mich bedanken, die helfen mir schon weiter!

Das mit dem Klammern stimmt wohl insofern, als mir klargeworden ist, dass ich mir in Freundschaften und Beziehungen immer Sicherheit wünsche. Genau das hab ich ja in den letzten 10 Jahren, seit ich hier lebe, einfach nicht mehr gehabt.

Ich brauche weder zu meinem Freund noch zu Freunden täglichen Kontakt, hab ich meist auch nicht.
Wenn ich aber zu jemandem über längere Zeit engen Kontakt habe (der von beiden Seiten ausgeht) und das plötzlich abreißt, dann verunsichert mich das. Dass im Vorfeld Verabredungen oft unverbindlich gehalten oder vergessen wurden, spielt da mit rein.

Jetzt muss ich mich erstmal mit mir beschäftigen, warum ich das nicht lockerer sehen kann - bzw. wie ich diesen Wunsch nach Sicherheit loslassen kann. Schließlich hab ich das Alleinsein ja auch ganz gut gelernt und habe insgesamt ein schönes Leben. Aber für die verbliebenen Defizite bin ich selbst zuständig.

Für eure Meinungen nochmal Danke!

Gruß, SotA

versuche es mal mit"wer sich rar macht wird begehrt"

sich rar machen funktioniert kein bisschen, wenn man sich nicht rar fühlt.
Ein Gegenüber merkt sofort, ob jemand sich rar machen muss, um sich begehrt zu fühlen, oder ob er sich bereits begehrt fühlt und sich damit kein Verhalten aufinstruieren muss.

Habe keine Ansprüche,dann wirst Du nicht enttäuscht.

Stimmt so auch nicht wirklich. Der Witz ist, dass, wer hohe Ansprüche hat, sie viel eher erfüllt bekommt als jemand der glaubt keine Ansprüche haben zu dürfen. Ich will viel eher für jemanden arbeiten oder jemandem gefallen, der etwas (halbwegs realistisches) von mir erwartet als jemandem, für den ich schon alles richtig mache.

Was mit Ansprüchen oft verwechselt wird, sind Bedürfnisse und Erwartungen. Bedürfnisse kann man meines Gefühls nach nicht einfach herunterschrauben. Erwartungen, dass ein anderer so und so zu funktionieren hat (z.b. auf meine Bedürfnisse Rücksicht zu nehmen hat) mit etwas Übung schon.

gruß

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