Frieden oder Konsequenz, was wählt ihr?

Hallo,

es sei eine Stieffamilie mit ~4 pubertierenden Kindern.

Logischerweise sind Haushaltshilfen oder ähnliches nicht hoch im Kurs.
Im Gegenteil wehren sie sich.

So weit, so normal.

Frage ist nur, die (Stief-)mama ist nach Jahren der Kinderaufzucht nicht mehr so frisch, was Freundlichkeit trotz Widerworte angeht und so eskaliert es auch mal.

(Sief-)vater ist sehr, sehr betrübt über die Eskalationen, aber ratlos und leider auch nicht zu offenen Gesprächen imstande (bereit).

Soll nun (Stief-)mama auf Pflichten verzichten, um den Friedens willen?

Pädagogisch nicht schlau, aber andersrum wird ihr vor den Kindern reingegräscht.
Mit Hinweis auf die Eskalationen, die alleine ihr anzulasten seien.
Peinlich, aber „gut“ die die Kinder. Pflichtentechnisch.

Danke,
Tilli

Hi,

Stiefmama soll sich mal zusammen reißen und Eskalationen vermeiden und der Stiefpapa soll über seinen Schatten springen und für Gespräche offener werden, damit das Klima alg. besser wird.

mfg,

Hanzo

Hallo

Soll nun (Stief-)mama auf Pflichten verzichten, um den Friedens willen?

Pädagogisch nicht schlau, aber andersrum wird ihr vor den Kindern reingegräscht.

Ja sicher sollte sie dann auf Pflichten verzichten, diese Arbeiten aber auch auf keinen Fall selber erledigen.

Und diese Sache vorher ankündigen, dem Erziehungsberechtigten möglichst schriftlich geben, wenn das möglich ist ohne allzu großen Affront.

Es kann übrigens sein, dass die Jugendlichen ihre Pflichten dann nach einiger Zeit von alleine erledigen! Nicht ganz selten handelt es sich ja lediglich um Protest gegen den Ton, mit dem mit ihnen geredet wird, und gegen die Bevormundung. - Muss aber natürlich nicht so sein.

Viele Grüße

Hallo!

Vielleicht würde es nützen, so zu agieren, wie meine alleinerziehende Mutter seinerzeit: „Diese Woche müssen wir folgendes erledigen … Welche Aufgaben davon übernimmst Du?“
Das funktionierte wunderbar, weil mir nicht befohlen wurde, sondern ich mir aussuchen konnte. Ich wählte mir dabei aber nicht unbedingt die leichtesten Arbeiten.

Beste grüße

Waldi

Hallo,

es sei eine Stieffamilie mit ~4 pubertierenden Kindern.

also sechs Menschen die sowohl die Notwendigkeit von Hausarbeit einsehen können, als auch körperlich dazu in der lage sein müssten

Logischerweise sind Haushaltshilfen oder ähnliches nicht hoch
im Kurs.

Schlüsselwort Hilfen!!! Die wenigsten Menschen möchten Hilfsarbeiter sein. Verantwortungsvolle Aufgabenbereiche stehen hoch im Kurs :wink:) Derlei gäbe es viele in einem 6-personen-Haushalt.

Im Gegenteil wehren sie sich.

So weit, so normal.

Frage ist nur, die (Stief-)mama ist nach Jahren der
Kinderaufzucht nicht mehr so frisch, was Freundlichkeit trotz
Widerworte angeht und so eskaliert es auch mal.

Will (Stief-)Mama das so stehenlassen? Stört sie das nicht?

(Sief-)vater ist sehr, sehr betrübt über die Eskalationen,
aber ratlos und leider auch nicht zu offenen Gesprächen
imstande (bereit).

Ist auszuschließen, dass die Eskalationen falsch addressiert werden? Die Wut auf den Mann bei den (Stief-)Kindern entladen wird?

Soll nun (Stief-)mama auf Pflichten verzichten, um den
Friedens willen?

Wo will (Stief-)Mama ihre Wut entladen?
Wer wird die notwendigen Arbeiten erledigen?

Pädagogisch nicht schlau…

Was spräche dagegen, dass Problem nicht pädagogisch zu betrachten, sondern ökonomisch?
6 personen machen Arbeit und diese 6 Personen setzen sich gemeinsam an den Tisch und suchen gemeinsam Lösungswege um sowohl die Arbeit sinnvoll und gerecht zu verteilen als auch den Familienfrieden zu wahren bzw. wieder herzustellen.

Danke,
Tilli

Bitte
Nicolle

Hallo Waldi,

Deine Mutter war aber eine ganz pfiffige! Super Ansage an die Kinder! Sternchen 1+ ( gebe ihn Dir, obwohl er ja eigentlich Deiner Mutter zusteht!)

Wochenplanung und vllt noch den Speiseplan alle zusammen ausarbeiten. Sehr gut!

Mamawünsche sollten am besten, wenn möglich, rechtzeitig angemeldet werden. Seh ich und praktiziere ich genauso.

Hallo,

wie wäre es denn, wenn die anfallenden Pflichten outgesourct werden würden? Dann muss eben jeder eine gewisse Summe dazu beitragen. Papa natürlich mehr, Pubis ihr Taschengeld, Mama auch. Alternativ kann man seinen baren Anteil durch Eigenleistung verringern.

Schöne Grüße
Ann da Càva

Hallo Tilli,

Frage ist nur, die (Stief-)mama ist nach Jahren der Kinderaufzucht nicht mehr so frisch

Genau hier liegt wohl der Knackpunkt: Ich vermute mal, dass dir kopfmäßig völlig klar ist, dass Konsequenz der pädagogisch sinnvollere Weg wäre. Wenn aber die Kraft dazu fehlt, ist dieses Wissen nur noch sekundär entscheidend. Hinzu kommt wohl, dass der Schwarze Peter irgendwie immer auf deiner Seite zu sein scheint.

Allerdings klappt es meist auch nicht, sich tatsächlich einfach rauszuhalten, weil einem dann permanent das eigene schlechte Gewissen und/oder das Gefühl, erzieherisch zu versagen im Wege steht.

Zu beneiden bist du nicht. Und die Kraft, die das kostet, ständig zwischen den Fronten und den eigenen Ansprüchen zerrieben zu werden, wächst nicht einfach so nach.

Aus der Ferne betrachtet schiene mir eine Auszeit eine gute Idee. Eine Kur vielleicht. Ganz ohne Familie und nur für dich alleine. Und alle hätten Gelegenheit, mal ein wenig Abstand voneinander zu kriegen und den akuten Stress rauszunehmen. (Stief-)Papa wäre für ein Weilchen in der alleinigen Verantwortung. Ob machbar und gewollt, kannst nur du entscheiden.

Schöne Grüße,
Jule

Hallo!

Vielleicht würde es nützen, so zu agieren, wie meine
alleinerziehende Mutter seinerzeit: „Diese Woche müssen wir
folgendes erledigen … Welche Aufgaben davon übernimmst Du?“
Das funktionierte wunderbar, weil mir nicht befohlen wurde,
sondern ich mir aussuchen konnte. Ich wählte mir dabei aber
nicht unbedingt die leichtesten Arbeiten.

Ja, das nehme ich mal wieder auf.
Das hat eigentlich gut geklappt, bis das große Pubertier langsam ausgestiegen ist und der Papa (wg. schlechtem Gewissen?) nicht hinterhergestiegen ist. Die Mutter wurde dann an die Wand diskutiert, was die Debatten ergab.

Ich denke, Mutti wird dem Pubertier dann halt auch ein bißchen weniger entgegenkommen.

Ach, blöde Kämpfe…

Tilli

Da ist was wahres dran.

DAs ist zu überlegen.
Nur sehen Männer und Pubertiere Dreck & ausstehende Hausarbeit ja nicht so deutlich wie Mütter.

Das berühmte dicke Fell…

Tilli

Hallo

Nur sehen Männer und Pubertiere Dreck & ausstehende Hausarbeit ja nicht so deutlich wie Mütter.

Ja, das ist immer das Problem …

Kann die Mutter sich vielleicht eine Zone schaffen, in der ggf. niemand anderes was zu suchen hat, und in der es dann immer schön sauber und aufgeräumt ist? Da würde der Gegensatz ja irgendwann auffallen. - Irgendwann fänden die anderen Mitbewohner es vermutlich ungerecht, dass sie es immer so dreckig haben, während die Mutter so stark bevorzugt wird und es immer sauber hat …

Viele Grüße

2 Like

Hallo Tilli,

an Stelle der Stiefmama würde ich schnellstmöglich eine Haushaltshilfe einstellen, die eben jenen Teil der Arbeiten, die Stiefmama nicht (mehr) alleine schafft, regelmäßig übernimmt.

Den Ehemann würde ich darüber nur informieren.

Finanzielle Zuwendungen an die streikenden Pubertiere würde ich spürbar verringern mit dem gelegentlichen Hinweis, dass die nun zusätzlich anfallenden Kosten irgendwie anderweitig eingespart werden müssen.

Wenn dann wieder Frieden in eure Familie einkehrt, wäre das Geld gut angelegt.

Liebe Grüße,
sine

P.S.: Unser Pubertier hat im Haushalt keinerlei Pflichten (wir sind nur 3 Personen, ich nicht berufstätig und einmal wöchentlich Putzhilfe fürs Gröbste), ist aber, wenn man ihn höflich bittet, jeweils äußerst hilfsbereit.

Konsequenz!!!
Bei uns - kein Patchwork, aber auch nicht immer ohne Stress - funktioniert das so: auch die Pubertäre wollen ja die ein oder andere „Dienstleistung“ und die gibt es nur bei Gegenleistung. Sprich: wenn Du willst, dass ich Dich zum Kumpel fahre - putz bitte mal die Treppe.
Klappt bisher ganz gut.
Gruß! florestino

Frieden + Konsequenz :smiley:
Schönen Vormittag,

Meine Lebensgefährtin hat einen Sohn, der nicht gerade als „einfach“ gilt.

Meine Lebensgefährtin und ich sind im Umgang mit ihrem Sohn auch nicht einer Meinung. Während sie doch impulsiv reagiert, damit er das macht, was sie für ihn als „richtig“ empfindet, bin ich derjenige, der sagt „durch Schaden wird er lernen“. Wobei ich ebenfalls Konsequent bin. Das ist jetzt aber auch nicht Thema.

Bei unterschiedlichen Ansichten gehen wir wie folgt vor:

Wenn es dem Anderen nicht passt, wie man es macht, soll es der Andere selber machen.

Wir haben uns das einmal in Ruhe so ausgemacht. Dass es nicht böse gemeint ist, wenn man man es aus der anderen Sicht „falsch“ macht und dann dem Anderen überlässt. Wir waren und sind der Meinung, dass wenn jemand etwas in der Beziehung macht, dass er aus seiner Sicht das Beste macht. Wenn das dem Anderen nicht gefällt, kann es der Andere machen. Also: Wer sich aufregt, darf es selber machen.

Alleine das Wissen, dass wenn man sich aufregt, selbst die Arbeit machen darf, lässt denjenigen meist stumm bleiben.

Liebe Grüße

Martin

Mal schaun.

Also: Wer
sich aufregt, darf es selber machen.

Hm.
Das klingt nicht schlecht.
Ich tu mich sehr schwer mit nichts-machen udn ansehen. Lieber mache ich es selbst und keife dann.
Papa tut sich sehr schwer -mehr bei seinen Kids, aber auch so- mit „heranziehn“.
Lieber hat er zufrieden chillende Kinder und macht es eben selbst.

Kids sind naturgemäß faul, und im Grunde nicht unkooperativ. Aber vergesslich, teils zeitlich knapp (wenn die Freunde rufen oder der Film anfängt).

Ich habe jetzt eine Liste zum Aussuchen gemacht. Jeder darf 5-10 Minuten was tun.

Ok, heute ist die Stimmung auch wieder besser und ich bin gespannt.

Danke,
Tilli

2 Like

Aha.

Hallo Tilli,

an Stelle der Stiefmama würde ich schnellstmöglich eine
Haushaltshilfe einstellen, die eben jenen Teil der Arbeiten,
die Stiefmama nicht (mehr) alleine schafft, regelmäßig
übernimmt.

Hatse.

Den Ehemann würde ich darüber nur informieren.

Das findet er schlau und gut.

Finanzielle Zuwendungen an die streikenden Pubertiere würde
ich spürbar verringern mit dem gelegentlichen Hinweis, dass
die nun zusätzlich anfallenden Kosten irgendwie anderweitig
eingespart werden müssen.

Das kommt dem Problem näher.

P.S.: Unser Pubertier hat im Haushalt keinerlei Pflichten (wir
sind nur 3 Personen, ich nicht berufstätig und einmal
wöchentlich Putzhilfe fürs Gröbste), ist aber, wenn man ihn
höflich bittet, jeweils äußerst hilfsbereit.

Gut, meine Pubertiere sind entsprechend. Die Putze putzt, die ARbeiten sind im GRUNDE auch d’accord. Nur gibt es bisweilen Theater, wenn die Durchführung ansteht.

Ich merke grad, dass offenbar eigentlich das Problem wirklich bei mir liegt. Und zwar in der Anspannung: „Werden sie es ohne Drama tun?“.
Und dann bin ich schon genervt, wenn sie heiter aus der Schule kommen…

Aha.

Tilli

1 Like

also sechs Menschen die sowohl die Notwendigkeit von
Hausarbeit einsehen können, als auch körperlich dazu in der
lage sein müssten

yep.

Schlüsselwort Hilfen!!! Die wenigsten Menschen möchten
Hilfsarbeiter sein. Verantwortungsvolle Aufgabenbereiche
stehen hoch im Kurs :wink:) Derlei gäbe es viele in einem
6-personen-Haushalt.

gut! hm… ja, gut.

Frage ist nur, die (Stief-)mama ist nach Jahren der
Kinderaufzucht nicht mehr so frisch, was Freundlichkeit trotz
Widerworte angeht und so eskaliert es auch mal.

Will (Stief-)Mama das so stehenlassen? Stört sie das nicht?

Na klar. Wer will schon die Zicke sein?

Ist auszuschließen, dass die Eskalationen falsch addressiert
werden? Die Wut auf den Mann bei den (Stief-)Kindern entladen
wird?

Nein. Ist vollkommen korrekt. Je mehr er gluckt und entlastet, desto genervter.

Wo will (Stief-)Mama ihre Wut entladen?
Wer wird die notwendigen Arbeiten erledigen?

hm… liegenlassen? Na, ich guck mal, wie es nachher wird.

6 personen machen Arbeit und diese 6 Personen setzen sich
gemeinsam an den Tisch und suchen gemeinsam Lösungswege um
sowohl die Arbeit sinnvoll und gerecht zu verteilen als auch
den Familienfrieden zu wahren bzw. wieder herzustellen.

Das ist hier ein bißchen schwer, wäre aber schlau. ALlerdings ist auch die Dursetzung gemeinsam angesprochener to dos oft schwer. Pupertier B hat dann keine ZEit oder sonstwas, Papi findet das nicht schlimm, Mami kocht.

Tilli

Ich merke grad, dass offenbar eigentlich das Problem wirklich
bei mir liegt. Und zwar in der Anspannung: „Werden sie es ohne
Drama tun?“.
Und dann bin ich schon genervt, wenn sie heiter aus der Schule
kommen…

Hallo Tilli,

schön, dass du dir selbst auf die Schliche gekommen bist :wink:

Verändere u.a. mal deine diesbezügliche (bislang negative) Erwartungshaltung und fahnde im Verhalten der Kinder gezielt nach erfreulichen Ansätzen. Das tägliche Leben scheint tatsächlich auch nach quantenphysikalischen Gesetzmäßigkeiten zu funktionieren und dort ist ja bekannt, dass die Erwartungshaltung des Beobachters das Beobachtete steuert.

Viel Erfolg!
sine

Fazit
ALso,

sie haben es dann alle brav gemacht, wenn ich auch 3 Stunden daruf achten mußte.
Als ich dann abends aus war und kränkelnd um halb zehn zurück, saßen 5 von 5 kindern vor den Medien.
Der Kleine mit Papa.

Das Nachtmahl-Geschirr war in der Küche, immerhin.

Lg
Tilli

Hallo

Das Nachtmahl-Geschirr war in der Küche, immerhin.

In der Spülmaschine?
Oder fertig, damit du es da einräumen kannst?
Oder gibt es keine Spülmaschine?

Viele Grüße