Liebe Kate,
es ist überaus anfechtbar, was Du hier verbreitest.
Auf der einen Seite hast Du Recht mit Deiner Bemerkung, daß
die Bezeichnung "Ehren"morde falsch ist.
Aber andererseits erzählst Du völligen Unsinn in Bezug auf das
Töten Andersdenkender.
Der Sohn mit dem umgedrehten Kreuz - wo ist ein Fall
dokumentiert, daß der ermordet worden ist?
Die schwangere Tochter - wo ist ein Fall dokumentiert, daß ein
vater sie umgebracht hätte?
Lieber Rolf, ich verstehe wirklich nicht dein Problem.
Was erwartest du jetzt von mir? Dass ich dir einen Lastwagen voller Gerichtsakten ankarre, oder mehrere Ordner voller dokumentierter Fälle von Morden in den letzten 30 Jahren?
Ich weiß ja nicht wie du Zeitung liest, Fernseh schaust oder Radio hörst, aber für gewöhnlich schneide ich nicht jeden Bericht aus und sammeln ihn, um ihn meinen Urenkeln zu zeigen.
Es tut mir wirklich leid, aber Pendragon hat recht. Es ist reicht vollkommen aus, wenn du die Zeitung liest oder Nachrichten schaust. Natürlich sind Nachrichten vor allem im Fernsehen manipuliert und man muss den Blickwinkel beachten, aber soweit dass ich glaube, dass alles an Informationen die es gibt, nur erlogen oder ausgedacht ist, so paranoid bin ich dann doch noch nicht.
Ich browse regelmäßig Newscommunities im Internet, dort stolpert mehr als oft genug über solche Fälle, u.a. den mit dem umgedrehten Kreuz, der allerdings schon ein Jahr oder so her ist.
Wie bitte kommst du auf die Idee, dass es sowas nicht gebe? Wie? frage ich dich. Warum sollte es das nicht geben? Die Welt ist schlecht genug, man muss nur die Scheuklappen absetzen.
Die Fälle sind da, sie sind bekannt, man kann sie nachlesen mit etwas Mühe, aber ich sammel sie nunmal nicht für den Fall, dass ich irgendwann eine Diskussion führe und jemanden 100 Zeitungsartikel vorlegen soll. Ist diese Forderung nicht ein weeeenig unrealistisch?
Ich weiß alleine, was in meinem Umfeld passiert, ist schlimm genug. Es mag an meinem eigenen liegen, ich bezweifle auch, dass es anderswo überall genauso schlimm ist, aber das Mädchen, dass von seinem Vater wegen der unehelichen Schwangerschaft umgebracht wurde, das kannte ich.
Nicht eng, nicht sehr persönlich, aber ich kannte sie.
Nicht jeder Fall kommt in die Medien, sonst würden die Sender wohl keinen Platz mehr für andere Sendungen finden.
Und ich habe oh so viele Berichte aus England, Spanien, Italien, den USA gelesen, in denen ähnliche Fälle geschildert waren.
Was bitte bringt dich auf die Idee, dass es das nicht gebe?
Gut, vielleicht ist es kein Mord, der durch Grausamkeit, Habgier, niederen Beweggründen oder noch irgendwas, dass ich grad vergessen habe, definiert ist. Vielleicht war es Totschlag, vielleicht noch was anderes, aber das ist Korinthenkackerei. Mich interessiert nicht wie es im Recht genannt wird, das ist in jedem Land anders, Fakt ist: Der Mensch ist tot. Und warum? Weil der falsche Glauben eines verirrten Menschen diesen dazu getrieben hat, andere umzubringen.
Ich sage bewusst falscher Glauben, denn die meisten Religionen die ich kenne lehnen Mord ab, auch wenn das mit den Andersgläubigen etwas heikel ist. Aber diese Menschen sind davon überzeugt, dass sie das richtige tun, auch wenn es falsch ist.
Ich gebe der Religion keine Schuld daran, sie ist nur ein Mittel zum Zweck für diese Menschen, um sich zu rechtfertigen, so sehe ich das zumindest.
Aber es ist nunmal Fakt, dass ein Mord, Totschlag, oder wie auch immer du es nennen möchtest, nicht nur in einer Religion mit deren Regeln „gerechtfertigt“ wird, sondern in vielen Religionen, auch in der Christlichen.
Ich sage ja nicht, dass alle Christen so sind, das wäre genauso Unsinn, wie zu sagen, dass alle Moslems so seien. Aber man sollte doch nicht so tun, als gäbe es das alles nicht, und nur die anderen seien schlecht.
lg
Kate