Fugen in altem Dielenboden ausfüllen

Liebe Holzwürmer,

vielleicht hat jemand eine Idee.
Ich habe die alten Dielen (war wohl noch Ochsenblutanstrich) abgeschliffen und geölt. Da es sich um einen alten Boden handelt, haben sich zwischen den Brettern Fugen gebildet, die ich gerne schließen würde.
Das Ganze wird dadurch erschwert dass ich hochgradiger Allergiker auf moderne Baustoffe bin. Es müßte also etwas sein, dass „bio“ oder alter Baustoff ist oder moderner schadstoffarmer. Ausserdem würde Acryl und Co. optisch nicht zu dem schönen alten Dielenboden passen.

Ich hoffe auf euer Fachwissen

Liebe Grüße
cora

Gab es da nicht mal so ein „Hausrezept“ aus, äh, Leim und dem Abschliff oder so? Dann würde auch der Farbton grob passen.

Hallo Cora,
wenn es tatsächlich so ist, wie Du beschreibst, dann ist der Dielenboden die letzten sagen wir 50 Jahre nicht mehr geschliffen (wir sprechen von renoviert) worden. Das ist eher unwahrscheinlich.
Zumal mit Ochsenblut keine Dielen behandelt, wohl aber damalige Putze und Farben hergestellt wurden.
-.-.-
Der Hinweis auf Allergiker, ja ich nehme ihn am Rande wahr.
Nichts, aber auch nichts spricht dagegen, den Dielenboden fachmännisch um die entsprechende Höhe abzuschleifen, Fugen und Astlöcher auszukitten und die Oberfläche hernach neu zu ölen/zu wachsen.
Sich nur und ausschließlich um die Fugen zu kümmern, die übrigens fester Bestandteil eines Naturfußbodens aus Holz sind und zu einem Holzdielenboden gehören, das ist nicht sinnvoll.
Alle heute im Innenbereich eingesetzten Werkstoffe (ich spreche nun wieder vom Oberflächenschutz) müssen zudem physiologisch unbedenklich sein.
Hinweis: Bei Zigaretten bzw. dem hierdurch eingetragenen Qualm oder bei unvermeidbaren Abgasen durch Straßenverkehr ist das allerdings nicht so …
-.-.-.-
Gruß: Klaus

Hallo!
Sehe hier mal nach
/t/dielenfugen/2584942
Gruß Sepp.

Hallo Cora,

man kann diese Fugen auf Dauer nicht schließen, da die Vibrationen und die Bewegung des Materials alles löst. Also arangiere Dich mit den Fugen - alles andere ist keine dauerhaft befriedigende Lösung und sieht nach kurzer Zeit nicht mehr hübsch aus.

Hättest Du sie vorübergehend schließen wollen, dann wäre vor dem Feinschliff Dein Einsatz gewesen. Feines Schleifmehl mit Lack vermischen und einbringen und dann mit dem aller letzten Schliff mit runter schleifen.

Gruß,
Alexandra

Schönen Dank für eure Rückmeldungen.

@klaus Das kann schon sein. Das Haus ist 1954 gebaut worden. Und danach war offensichtlich Teppichboden und Linoleum ausgelegt, so dass niemand an die Dielen-Renovierung gegangen ist.

Ich habe die Dielen bereits vor 6 Jahren abgeschliffen und geölt und sie sehen wunderbar aus. Grudsätzlich stören mich die Fugen optisch auch nicht. Im Schlafzimmer würde ich aber gerne aus hygienischen Gründen den Boden dicht haben (u.a. auch Schimmelpilzallergikerin).

Klar ist Holz ein Naturstoff, der sich bewegt. Die Geh-Belastung im Schlafzimmer wäre aber nicht so hoch, wie in Räumen, die ständig begangen werden.

Noch mal @Klaus Du schreibst,

Nichts, aber auch nichts spricht dagegen, … Fugen und Astlöcher auszukitten Genau das ist ja meine Frage: Was würdest du zum Auskitten empfehlen?

Der Link von Sepp war auch ganz gut. Werde mal im Hagebau nach dem Harz forschen, befürchte aber, dass es schadstoffbelastet sein wird. Der Glaube moderne Baustoffe wären schadstoffarm, ist eine Mär. Die Grenzwerte sind in der Regel viel zu hoch und berücksichtigen nicht den Chemikalienmix in dem wir uns bewegen. Ich bin übrigens kein Öko-Fuzzi, falls das jetzt jemand glaubt, sondern schwerst betroffene Allergikerin.
Ein Öko-Baumensch hatte mal einen Tipp, den wir damals nicht weiter erörtert haben und jetzt gibt es ihn leider nicht mehr. Daher hoffe ich auf eure Kreativität. Vielleicht gibt es ja weitere Ideen.

Liebe Grüße
cora

Servus,

wie breit sind denn die Fugen? Die Alten haben - wenn sie mussten - die Fugen ausgeleistet. Das bedeutet: In die Fuge wurde ein Holzstreifen eingeleimt. Nach dem Trocknen wurde der Boden dann geschliffen und neu lackiert/geölt. Die Streifen sieht man halt.
Chemie gibts auch - gegen welche Stoffe reagierst Du denn allgergisch?

Martin

Hallo Martin,
das ist eine sehr gute Idee, aber wahrscheinlich eine Schweinearbeit.
Die Fugen sind 2 - 3 mm breit. Gibt es so schmale Leisten überhaupt?
Das man die Streifen sieht, ist nicht dramatisch, die Fugen sieht man ja auch, ausserdem wie gesagt Schlafzimmer.

Chemie ist generell ungünstig, da ich auf fast alle modernen Chemikalien reagiere. Alte Baustoffe geht häufig.

Ich werde mal im Baumarkt stöbern, welche Leistenstärke ich dort bekomme.
Danke für den Tipp
Gruß
Cora

Da wirst Du wenig finden.
Um welche Holzart handelt es sich denn?
Wenn das gesichert ist dann gehst Du zum Schreiner und besorgst Dir das Holz (Bretter - möglichst so lang wie die längste Fuge). Zur Dicke: Nimm einen Zahnstocher - oder so etwas ähnliches - und miß die Tiefe bis zur Feder. Das Ergebnis (ca. 7 - 10mm + 2mm) soll dann das Brett haben = 9 - 12 mm. Mit einer kleinen Tischkreissäge kannst Du jetzt jede Leistenbreite - auch schräg - schneiden. Auch hier Fugenbreite + 0,5 mm = Leistenbreite. Dieses Leistchen wird mit Weißleim (Ponal) in die Fuge eingeleimt. Das überstehende Holz wird später abgeschliffen.
Bei dieser Methode brauchst Du keine Nägel oder so einen Quatsch. Die ruinieren später nur die Strümpfe.

Viel Erfolg
Martin

Hallo martin,

mal blöd gefragt - wäre es dann nicht einfacher und schneller , wenn man einfach die Dielen ab nimmt und zusammen schiebt und dann das letzet Brett ersetzt?

Ich persönlich halte es für Quatsch bei der Fugenbreite überhaupt was zu machen.

Gruß,
Alexandra +die gut mit ihren Fugen lebt+

Ja mei,

mit der Fuge leben würde ich auch - die Fragestellerin aber nicht.
Die Bretter raus nehmen und neu verlegen wäre auch eine Option. Es scheitert meist an der Arbeitszeit (Kosten). Auch sind die Dielen nicht ohne Beschädigung entfernbar.
Fazit: Riesen Arbeit, riesen Dreck, Erfolg nur zu 80% = zu risikoreich für die meisten Kunden.
Das Problem hatten schon die Alten - deshalb die Methode mit dem ausleisen.

Martin

Hallo Martin,
danke für deine gute Beschreibung der Vorgehensweise.
Ich bin mir nur nicht sicher, ob ich so dünne Leistchen mit der Kreissäge hinbekomme. Muss ich erst mal üben.

Alternativ würde mich deine Meinung noch zu einer Silicon-Lösung interessieren. Ökotest hat einen Silicon von Soudal als sehr schadstoffarm ausgezeichnet. Das wäre vielleicht einen Versuch wert (muss ich vorher testen, ob ich es vertrage).

Was würdest du aus bautechnischer Sicht davon halten?
Und dann überlege ich gerade, wenn ich den Boden komplett abdichte, würde sich dann Schimmel nicht erst recht unterhalb der Dielen entwickeln?
Ich habe keinen akuten Schimmelbefall, aber eine hohe Sch.Pilz-Sporenbelastung im Schlafzimmer. Dafür gibt es nur 2 Möglichkeiten: Hund oder Dielenuntergrund. Ich weiß ja wie es im Erdgeschoßß unterhalb der Dielen aussah.

@all
Ich kann mit den Fugen auch gut leben, möchte sie aber im Schlafzimmer dicht haben, da Schimmelpilzallergikerin.
Das mit dem Abnehmen und neu verlegen hatten wir bei der Renovierung vor 6 Jahren schon überlegt, aber davon abgesehen, weil es vermutlich nicht alle Bretter überlebt hätten. Ausserdem steht heute ein großer Kleiderschrank drauf, also auch nicht mehr möglich.
Viele Grüße
cora

Silikon bitte auf gar keinen Fall verwenden.
Das Problem liegt in der nicht möglichen Überstreichbarkeit. In Deinem Fall würde ich wahrscheinlich auf ein Sanitär-Acryl zurück greifen. Das ist elastisch, überlackierbar und wasserverdünnbar. Das Sanitär-Acry ist „weicher“ als ein Pafudima (PArkett-FUgen-DIcht-MAsse). Ihr werdet allerdings im Schlafzimmer selten (wenn überhaupt) schleifen und neu lackieren. Da gibts auch welche mit Fungizid-Ausrüstung.
Diese Lösung ist allerdings nicht standard. Noch etwas: Bitte nicht am Dichtmittel sparen (Masse). Die Fugen müssen richtig kräftig ausgefüllt werden. Am besten geht das wenn man die Masse von sich weg schiebend einbringt. Beim Ziehen kann es passieren dass der Film reißt oder die Menge nur an der Oberfläche liegt.

Der Fachausdruck für die Silikon-Anwendung lautet: Silion-Pest.
Jeder Parkettleger macht sich schadenersatz pflichtig wenn es dies bei einem Parkettboden einsetzt.

viel Erfolg
Martin

1 Like

Hallo Martin,
danke noch mal für die Rückmeldung. So ganz verstehe ich noch nicht, warum Silikon-Pest? Aber ok, du bist der Fachmann.
Also Acryl: Überstreichbar muss es eigentlich nicht sein, da die Dielen geölt sind. Hält Acryl dann überhaupt? Letzte Behandlung allerdings 6 Jahre her.
Fungizid-Ausstattung völlig unmöglich, drehe davon gesundheitlich bis zum Koma ab.
Das Hornbach Acryl hat bei Ökotest sehr gut abgeschnitten und wurde hier auch schon empfohlen. Werde also mal testen, ob es ich es vertrage. Wenn ja, dann die Acryl-Lösung, obwohl mir optisch deine Leistentechnik sehr viel besser gefällt. Aber ich glaube, dann wird daraus ein Jahresprojekt.

Liebe Grüße und noch mal herzlichen Dank für die vielen Infos
cora