G'tt

Das machen ja manche hier, aber - Verzeihung - ist das nicht totaler Unsinn ? Ich schreibe doch auch nicht T’tr’gr’m’t’n

grüße sober

Hallo sober,

Das machen ja manche hier, aber - Verzeihung - ist das nicht
totaler Unsinn ? Ich schreibe doch auch nicht T’tr’gr’m’t’n

Wie kannst du etwas als Unsinn bezeichnen, bevor du die Hintergründe kennst?

Hier eine alte Antwort zu dem Thema:
/t/g-tt/1498410/4

Viele Grüße
Kati

PS: Ist die Frage nicht langsam reif für die FAQ? Dann kann man gleich die Elohim-Plural-Frage dazu nehmen :smile:

Hallo.

Das machen ja manche hier, aber - Verzeihung - ist das nicht
totaler Unsinn ? Ich schreibe doch auch nicht T’tr’gr’m’t’n

Sicherlich ist das totaler Unsinn G’tt so zu schreiben. Nur hat G’tt je gefordert, dass wir immer ernst sein müssen? :wink:

Und falls du eigentlich wissen willst, warum manche dieses tun (ist bei der Fragestellung nicht so klar), dann:

Die Schreibweise „G’tt“ ist eine Form, mit der der Schreiber meint, seinen Respekt gegenüber G’tt auszudrücken und dieses geht darauf zurück, dass der Name G’ttes heilig ist und nicht zerstört werden darf. Aus diesem Grund werde auch Texte, Schriftrollen, Bücher, welchen den Namen G’ttes enthalten, als „heilig“, als „lebend“ angesehen und müssen entsprechend behandelt und entsorgt werden. So werden diese Texte speziell aufbewahrt und später auf einem jüdischen Friedhof beerdigt. Um dieses Problem bei provanen Texten zu umgehen, wird hier nach der jüdischen Tradition die entsprechenden Namen nicht ausgeschrieben, z.B. in Briefen.

Dieses Gebot bezieht sich allerdings nur auf die Namen von G’tt im Hebräischen, weswegen die Schreibweise „G’tt“ auch nicht unter dieses Gebot fällt. Da aber die Umschreibung „G’tt“ sich ebenso auf den einen G’tt bezieht, wird aus Respekt ein Buchstabe weggelassen (bspw. „G-d“ im Englischen), damit der Name von vornherin nie vollständig ist und nicht zerstört werden kann.

Für jemanden der nicht entsprachend diesen halachischen Regeln lebt und für den dieser Umgang und Respekt nicht Alltag ist, erscheinen oft diese Regeln als unsinnig und wenig verständlich.

Gruss,
Eli

Warum Jahweh nicht ausgeschrieben werden darf, ist mir bekannt, da es sich bei Gott aber nicht um eine Umschrift handelt, macht es genauso wenig Sinn, wie bei Adonai auf die Vokale zu verzichten. Theologisch oder traditionell begründet erscheint mir die Forderung „wer Gott ehrt klascht 3mal in die Hände wenn er ein rotes Auto sieht“ genausosehr. Also nun wirklich Sinnlos und bestimmt nicht Teil der Halacha(?).
Wer hat das denn nun aber aufgebracht ? Generell jüdisch ist das sicher nicht, generell orthodox kann ich mir auch nicht vorstellen. Klingt nach neu-orthodox-orthodox. Die eigentliche Frage und Klärung der „Hintergründe“ um über Sinn und Unsinn zu entscheiden geht meinerseits eher in diese Richtung, also wer das wann in welcher Situation aufgebracht hat.
grüße Sober

Hallo,

Warum Jahweh nicht ausgeschrieben werden darf, ist mir
bekannt, da es sich bei Gott aber nicht um eine Umschrift
handelt, macht es genauso wenig Sinn, wie bei Adonai auf die
Vokale zu verzichten.

OK, ich wusste nicht, dass dir das prinzipiell bekannt ist, somit hat dir der Verweis auf die alte Erklärung natürlich nichts gebracht.
Zu Detailerklärungen kann ich nur auf Elis Antwort verweisen.

Viele Grüße
Kati

Hallo.

Wer hat das denn nun aber aufgebracht ? Generell jüdisch ist
das sicher nicht, generell orthodox kann ich mir auch nicht
vorstellen. Klingt nach neu-orthodox-orthodox.

Du meinst dieses „G’tt“? Diese Schreibweisen bestehen schon länger, kamen aber hauptsächlich auf, als solche Texte auch in anderen Sprachen aufkamen. So findet sich diese Schreibweise auch in alten jüdischen Texten aus den letzten Jahrhunderten.

Ansonsten habe ich ja schon geantwortet, dass es zum einen individuell ist, also jeder für sich es handhaben kann wie er will und es kein Teil der Halacha ist. Hiernach ist es sehr wohl erlaubt auch Gott zu schreiben.

Allerdings ist es auch sehr weit verbreitet. Fast alle religiösen Quellen im Internet handhaben dieses so, in fast allen jüdische Foren, Chats usw. ist dieses üblich usw.

Gruss,
Eli

1 Like

Danke für die Antworten, zufrieden bin ich allerdings noch nicht ganz.

Gerade im letzten Jahrhundert hat sich so viel im Judentum getan, dass man hier sicher sehr gut unterscheiden kann, wer diese Texte aus welchem Grund und mit welchem Ziel/religiösen Verständnis geschrieben hat, und es sicher noch tiefere Erklärungen geben könnte, als eine der persönlichen Frömmigkeit. Wenn du welche kennst, wäre ich für Literaturhinweise dankbar.

Dazu muß ich mich entschuldigen, da es ja schon einen Eintrag in Wiki zu dem Thema gibt, den ich jetzt erst gefunden habe.
Dein Hinweis zum Gebrauch in Foren und auf entsprechenden Seiten ist sehr interessant, dem werde ich mal nachgehen. Insbesondere, da zumindest in Wikipedia nur auf die Benutzung durch eine Minderheit hingewiesen wird, auch die paar offiziellen Seiten die ich mir angeschaut habe, verzichten darauf oder benutzen beides.

also vielen Dank & Grüße

Hallo, Sober,
es dient natürlich auch der Weckung von Aufmerksamkeit. Ein Apostoph in einem Wort hemmt den Lesefluß, zwingt zum Einhalten und mahnt zum Nachdenken.

Aus dem gleichen Grund wurde früher in religiösen christlichen Schriften das Wort „HErr“ vielfach mit den zweifachen Kapitalen geschrieben oder gar verdoppelt („Herr-Herr“).

Im Islam wird dem Namen des Propheten unweigerlich ein „praise be unto his name“ oder einer ähnlichen Phrase angehängt.

Es ist also keine spezifisch jüdische Sache, sondern schlicht eine in religiösen Texten vieler Religionen übliche Art, Verehrung zu bezeugen.

Gruß
Eckard

1 Like

Hallo.

Gerade im letzten Jahrhundert hat sich so viel im Judentum
getan, dass man hier sicher sehr gut unterscheiden kann, wer
diese Texte aus welchem Grund und mit welchem Ziel/religiösen
Verständnis geschrieben hat, und es sicher noch tiefere
Erklärungen geben könnte, als eine der persönlichen
Frömmigkeit. Wenn du welche kennst, wäre ich für
Literaturhinweise dankbar.

Wie gesagt, ich kenne dieses aus älteren Texten. Ansonsten wird es aber aus meiner Sicht einfach gebraucht und auch genau so vermittelt, wie ich es beschrieben habe.

Welchen genaueren Hintergrund oder Zielrichtung du hier vermutest oder erwartest, ist mir unklar.

Dazu muß ich mich entschuldigen, da es ja schon einen Eintrag
in Wiki zu dem Thema gibt, den ich jetzt erst gefunden habe.

Der wie vieles im deutschen Wiki über das Judentum nicht gerade sehr kompent und korrekt ist.

Insbesondere, da zumindest in Wikipedia nur auf die Benutzung
durch eine Minderheit hingewiesen wird, auch die paar
offiziellen Seiten die ich mir angeschaut habe, verzichten
darauf oder benutzen beides.

Keine Ahnung welche „offiziellen Seiten“ du dir hierzu angesehen hast, aber ich habe nun auch noch einmal im deutschen Sprachraum nachgesehen und wurde dort fündig, wenn es keine liberale Quelle war:

ORT (Orthodoxe Rabbiner Konferenz): http://www.ordonline.de/index.php?option=com_jportfo…
Chabad Deutschland: http://www.de.chabad.org/generic_cdo/aid/524424/jewi…
usw.

Ansonsten gibt es diese Frage auch im englischsprachigen Raum:
http://www.askmoses.com/en/article/419,2232855/Why-d…

Gruss,
Eli

Wie gesagt, ich kenne dieses aus älteren Texten. Ansonsten
wird es aber aus meiner Sicht einfach gebraucht und auch genau
so vermittelt, wie ich es beschrieben habe.

An letzterem Zweifel ich doch gar nicht, immerhin wirst du dir über deine Motivation schon klar sein :wink:
Über ältere Texte, in denen die Schreibweise vorkommt, wäre ich übrigens wirklich dankbar. Wenn ich die hätte würde ich mir die Autoren ansehen oder die Verlage, die diese Schreibweise benutzen.
Wenn es sich wie von Torsten vorgeschlagen verhielte, dass dadurch in einer deutschen Übersetzung auf das Tetragrammaton hingewiesen wird, hätte dieses also im Moment der Einführung nichts mit persönlicher Frömmigkeit zu tun, wäre aber doch eine interessante Erklärungsmöglichkeit, wie es zu einer solchen mehr-oder-minder-Konvention kommen könnte.
In einer nun wirklich stark schriftbasierten Welt ( wie dem Internet) kann das natürlich wunderbar benutzt werden, um visuell die eigene Frömmigkeit darzustellen. Entsprechend können Mehr- oder Minderheiten zeitweilig verzerrt werden, da sich ja auch wirklich eher „bewegte“ Gläubige im Internet abbilden, nicht aber die Mehrheit.
Das Wikipedia generell bei Religiösen und Religionswissenschaftlichen Fragen ziemlich für den Arsch sein kann, ist mir klar. Sollte er aber anhand des Außernetzgebrauches geschrieben sein, besteht hier die Möglichkeit, dass er recht hat.
Nichtsdestoweniger benutzt der Zentralrat beides, das Jüd. Museum schert sich auch nicht drum, und wenn du die Suchmaske der ORT benutzt, siehst du, dass auf der Seite -zumindest manchmal- Gott auch ausgeschrieben wird.

herzliche Grüße, sober

1 Like

Hallo,

Aus dem gleichen Grund wurde früher in religiösen christlichen
Schriften das Wort „HErr“ vielfach mit den zweifachen
Kapitalen geschrieben

dabei ging es doch darum, kenntlich zu machen, dass dort im Originaltext das Tetagramm (JHWH) stand, was ja vom (orthodoxen?) Rabbiner auch als „adonai“ (Herr) gelesen wird.

oder gar verdoppelt („Herr-Herr“)

das kenne ich nur daher, das dort das hebr. „adonai“ gefolgt von JHWH stand,
wie z.B bei Hes. 45,9 .

Gruß
Torsten

Hallo,

Das machen ja manche hier, aber - Verzeihung - ist das nicht
totaler Unsinn ? Ich schreibe doch auch nicht T’tr’gr’m’t’n

grundsätzlich:
Als „Außenstehender“ einer Religion hat man nicht das Recht das
Innenverständnis bestimmter Vorstellungen dort als Unsinn zu
bezeichnen oder gar zu hinterfragen !! wenn keine Relation von dem
Außenstehenden eingebracht werden kann ,welche einen Vergleich zu
irgendwas ermöglicht.
Mag sein daß ich mich etwas kompliziert ausgedrückt habe, aber ich
denke es trifft den Kern der Sache.
Du kannst auch nicht die Beschneidung hinterfragen oder das
Verständnis des Altarsakramentes bei den Katholiken - nicht als
Außenstehender.
Hinterfragen kannst Du nur, wenn „Begründungen“ an die „Adresse
Außenstehender“ gegeben werden - und dann nur die Begründungen !
Hinterfragen nicht mit Erfragen verwechseln !!

Möglich daß meine Einlassung noch der Ergänzung bedarf, doch ich
wollte mich kurz fassen.
Gruß VIKTOR

Hallo.

Über ältere Texte, in denen die Schreibweise vorkommt, wäre
ich übrigens wirklich dankbar. Wenn ich die hätte würde ich
mir die Autoren ansehen oder die Verlage, die diese
Schreibweise benutzen.

Soweit ich mich jetzt erinnern kann, war dieses bei „Gesammelte Schriften“ von Rabb. Samson R. Hirsch so und bei dem Pentateuch Kommentar „Libanon“ - beides von mitte des 19 Jahrhunderts.

Wenn es sich wie von Torsten vorgeschlagen verhielte, dass
dadurch in einer deutschen Übersetzung auf das Tetragrammaton
hingewiesen wird […]

Was wiederum nur auf den christlichen Bereich zutrifft. In jüdischen Übersetzungen usw. ist mir dieses noch nie begegnet.

Das Wikipedia generell bei Religiösen und
Religionswissenschaftlichen Fragen ziemlich für den Arsch sein
kann, ist mir klar.

Nur ging es bei meiner Anmerkung nicht um religiöse Fragen, sondern jüdische Begriffe, die auch bei einem weltlichen Hintergrund, oft völlig falsch dargestellt werden.

Nichtsdestoweniger benutzt der Zentralrat beides, das Jüd.
Museum schert sich auch nicht drum, und wenn du die Suchmaske
der ORT benutzt, siehst du, dass auf der Seite -zumindest
manchmal- Gott auch ausgeschrieben wird.

Zentratrat und jüdisches Museum sind auch keine religiösen Quellen, auch wnen dieses bei Ersterem etwas verwundern kann, ist aber dennoch so.

Gruss,
Eli

Das machen ja manche hier, aber - Verzeihung - ist das nicht
totaler Unsinn ?

Weißt du, Sober: mir - als nicht konfessionell gebundenem Menschen - ist es im Grunde gleich, dennoch verwende auch ich nach einigen Diskussionen mit Experten zu diesem Thema bei Fragen zum Judentum just diese Schreibvariante. Warum? Nun… Innerhalb dieses Threads fiel das Wort Respekt. Ich verstehe diese Schreibweise sehr wohl als einen Ausdruck des Respekts gegenüber den religiösen Empfindungen anderer. „G’tt“ zu schreiben tut nicht weh. Ebensowenig tut eine angemessene Kleidung bei der Besichtigung des Petersdoms oder der Hagia Sophia weh.

Ich finde es sehr schade, dass hier so manche religiöse „Finesse“ gleich als Unsinn abgetan wird, anstatt sich damit auseinanderzusetzen und zu lernen. Das klingt für mich immer nach „was der Bauer nicht kennt, das isst er nicht“…

Grüße
EP

thx


Schön, dass du und Viktor das beide mal so klar und deutlich gesagt habt.
Vielen Dank.
sober

Hallo,

Du kannst auch nicht die Beschneidung hinterfragen oder das

auch nicht die Beschneidung von Mädchen,
Exorzismus, Witwenverbrennungen, Selbstgeißelungen,

Und selbstverständlich kann man auch die Beschneidung von Jungs hinterfragen. Wer in einer freien Welt wollte dies bestimmen/verbieten?
Nur innerhalb einer solchen Gemeinschaft
ist das möglich!

Hinterfragen nicht mit Erfragen verwechseln !!

Vielleicht hinterfrägst du deine Einlassungen
einmal selbst?

Gruß
Cokin

1 Like

Hallo Cokin

Du kannst auch nicht die Beschneidung hinterfragen oder das

auch nicht die Beschneidung von Mädchen,
Exorzismus, Witwenverbrennungen, Selbstgeißelungen,

macht sich immer gut, wenn man - übrigens zu recht - solche
Auswüchse von (scheinbar)religiös begründeten Menschenrechts-
verletzungen anprangert.
Doch hast Du nicht verstanden, Du bist auf der „falschen Baustelle“.
Es geht hier um spirituelle Deutungen und dessen Verständnis
innerhalb der Religion.Das kannst Du nicht hinterfragen - da hast Du
nix verloren.
Ehe Du da spezielle Beispiele bringst, solltest Du erstmal hier
http://de.wikipedia.org/wiki/Exorzismus
nachschauen oder auch hier
http://de.wikipedia.org/wiki/Brit_Mila
Ansonsten rennst Du bei mir offene Türen ein.
Gruß VIKTOR

Hallo Viktor,

Doch hast Du nicht verstanden, Du bist auf der „falschen
Baustelle“.

das wäre noch zu ergründen.

Es geht hier um spirituelle Deutungen und dessen Verständnis
innerhalb der Religion.Das kannst Du nicht hinterfragen - da
hast Du
nix verloren.

Das ist die Frage! Wenn ich als „Suchender“ einen
Glauben oder eine Religion oder einfach „G´tt“,
oder Gott suche, habe ich da wirklich nichts verloren?
Um beim Thema zu bleiben, wenn ich wirklich Respekt
vor Gott leben will, ist es dann nicht unerlässlich,
Gott zu verstehen, zu erkennen oder seinen Willen
zu ergründen? Ist es möglich oder besser gesagt
überhaupt sinnvoll, mich in Kontemplation zu üben,
wenn ich mir noch nicht einmal erlaube seinen Namen
auszuschreiben? Wie könnte ich mir anmassen „ihm“ da
ins „Angesicht“ zu schauen? Aber andererseits und
hier ist die Zwickmühle, wie könnte ich sonst seinen
„Willen“ erkennen?
Will Gott, dass wir seinen Namen nicht ausschreiben,
will er diese unterwürfige Distanz?

Aber ehrlich gesagt scheint mir das, was du oben
schreibst, schon zutreffend, die Religionen oder
die Vertreter geben einen schon das Gefühl, bei
ihnen nichts zu suchen zu haben. Ob das Gottes
Wille ist?

Gruß
Cokin

Aber Cokin,
ist denn das wirklich so schwer zu verstehen?

Es geht einfach darum, dass hier der Gläubige seinen Respekt vor dem ausdrückt, was ihm heilig ist.

Ein ganz profanes Beispiel: Es gibt Leute, denen ich es übelnehmen würde, wenn sie mich mit einem Spitznamen ansprechen. Soviel Respekt erwarte ich einfach. Und ich bin beileibe nicht verehrungswürdig.

Gruß
Eckard