G8 8. Klasse wiederholen oder Realschule?

Hallo Ihr da draußen.

Ich wollte mal Eure Gedanken erfahren, von einer Situation, die Ihr vieleicht auch schon mal hattet:
Ich habe einen 14 jährigen Sohn, der den G8 Zug auf dem hiesigen Gymnasium besucht.
Er war bis zur 7 Klasse ein guter Schüler.
In der 8. Klasse ging es steil „den Bach runter“
Skateboard-fahren, Mädels, ICQ, PC-Spielen… Alles war wichtiger als Schule. Hausaufgaben (wie wir erst jetzt erfuhren) wurden immer nur schnell abgeschrieben, gelernt (trotz Erinnerungen und Ermahnungen…) wurde auch irgendwie nicht.

Ergo: 5 in Chemie und Spanisch.

Die Lehrerin meinte: Nein, auf keinen Fall wiederholen. Das Kind soll seine Erfolgserlebnisse auf einer anderen Schule suchen.
Ab auf die Realschule.

Sie glaubt nicht das es was bringen würde, wenn er die 8. wiederholt.
Gleich mal weg.

Er hat mittlerweile den Ernst der Lage erkannt (lässt sich ja auch nichts mehr schönreden) und ist willig HG zukünftig zu Hause zu machen und zu lernen.

Ich denke das er das Potential hat das Gymnasium zu schaffen, er ist ja nicht blöd, sonst hätte er ja nicht 3 Jahre auf dem Gymn. gute Noten geschrieben.

  • Die Lehrerin total andere Meinung.: gar kein Abschluss wenn er bleibt und noch mal sitztenbleibt. (das wäre bei allen so).

Hat jemand Erfahrung?

PS: Er ist ein gutes Kind, welches seine Prioritäten ein Jahr lang auf etwas anderes verlagert hatte.

Gruß Sanne

Hallo!

Er steckt eben in der Pubertät. Ich würde ihn wiederholen lassen. Ein Schulwechsel kann sehr demotivierend sein.

Ich halte es auch für wichtig, dass er selbst dahintersteht. Wird er zu etwas gezwungen, was er selbst nicht will, kann das übel enden.

Ich verstehe aber nicht, warum man gar keinen Schulabschluss bekommen wird, wenn man zweimal die 8. Klasse nicht schafft? Man ist doch bis zur Volljährigkeit schulpflichtig und auf jeder dann infrage kommenden Schule gibt es auch Schulabschlüsse.

Gruß

Anne

Hallo und danke erst mal für die Antwort.

Die Lehrerin glaubt zu wissen, dass er in der 9. auch sitzenbleiben wird und ihn dann keine Realschule mehr aufnimmt.

Wobei ich auch Ihnen zustimme, das ja eine „Schulpflicht“ besteht und ihn eine RS aufnehmen muß.

Er will es schaffen und ich denke das, wenn erst mal wieder ein paar Synapsen an Ort und Stelle sind, wird es ihm auch wieder einfacher fallen.

Die Lehrerin scheint ihn schon als „Harz IV Empfänger“ ohne Ausbildung zu sehen.
Ich glaube aber sie möchte Ihren „Schnitt“ sauber halten.
Gruß Sanne

Hallo Sanne,
ich glaube, dass die Motivation zur Leistung vor allem dann kommen wird, wenn Dein Sohn eine zweite Chance bekommt und sein Wunsch respektiert wird.

Er hat mittlerweile den Ernst der Lage erkannt (lässt sich ja
auch nichts mehr schönreden) und ist willig HG zukünftig zu
Hause zu machen und zu lernen.

Das ist doch eine gute Basis!

Ich denke das er das Potential hat das Gymnasium zu schaffen,
er ist ja nicht blöd, sonst hätte er ja nicht 3 Jahre auf dem
Gymn. gute Noten geschrieben.

Dann soll er sein Potential auch nutzen können!

  • Die Lehrerin total andere Meinung.: gar kein Abschluss wenn
    er bleibt und noch mal sitztenbleibt. (das wäre bei allen so).

Das stimmt, so weit ich das weiß, nach der 9., weil ihn dann keine Regelschule mehr nehmen muss. (Schulpflicht ja, aber keine freie Schulwahl, weiterer Schulbesuch z.B. auf der Berufsschule) Aber warum sollte er die 8. nicht beim zweiten Anlauf packen? Und wieso weiß diese Frau Neunmalkug jetzt schon, dass er die 9. nicht schaffen wird?

Und: wenn er die Klasse jetzt wiederholt, wird er doch vermutlich andere Lehrer bekommen, so dass Frau Neunmalklug nicht an ihm beweisen muss, dass sie Recht hatte…

Alles Gute!
Jette

Hallo,

Die Lehrerin glaubt zu wissen, dass er in der 9. auch
sitzenbleiben wird und ihn dann keine Realschule mehr
aufnimmt.

Keine Realschule ist eine sehr forsche Aussage. Es gibt ja auch spezialisierte Realschulen (in Hessen nennt man das BFS - Berufsfachschule, wo man nach HA einen Realschulabschluss in zwei Jahren machen kann, der Unterricht ist auf eine Berufsrichtung ausgerichtet, der Abschluss gilt aber als normaler RA, ohne Bindung, ein Jahr wird aber u.U. auf die Lehrzeit angerechnet). Es gibt sicher noch mehrere Möglichkeiten.

Er will es schaffen und ich denke das, wenn erst mal wieder
ein paar Synapsen an Ort und Stelle sind, wird es ihm auch
wieder einfacher fallen.

Hier eine kleine Warnung: Es „einsehen“ und dieses Einsehen umsetzen können, sind zwei paar Stiefel. Leider sind die Statistiken von Schuljahrwiederholungen sehr schlecht (da kommt vieles zusammen, zum einen die Ablehnung, weil man im neuen Klassenverband nicht integriert ist, auch das Gefühl „kenn ich ja sowieso schon“ und irgendwann verpasst man den Zeitpunkt, wo man „es“ eben nicht mehr kennt, die Freunde und die ganzen Dinge, die im Jahr zuvor das Lernen verhindert haben, sind ja nicht auf einmal weg --> nach den ersten Wochen mit guten Vorsätzen können die sich schnell verflüchtigen). Die Eltern haben da keinen einfachen Job eine Balance zu finden zwischen Vertrauen, Druck Interesse, Hilfsangeboten Erdrücken, usw. Es ist aber wichtig zu wissen, dass ein „einfaches“ Wiederholen sehr oft zum Scheitern verurteilt ist, man müsste gezielt dem Scheitern entgegen wirken (punktuelle Nachhilfe, Lerngruppe o.ä. - aber genau hier besteht die Gefahr, dass die Eltern sich zu sehr reinhängen und dadurch den gegenteiligen Effekt erreichen, wie gesagt: es ist ein Balanceakt und man kann aus den Erfahrungen von anderen lernen, aber braucht im Prinzip für jedes Kind ein neues Konzept).

Die Lehrerin scheint ihn schon als „Harz IV Empfänger“ ohne
Ausbildung zu sehen.

Das ist Blödsinn.

Ich glaube aber sie möchte Ihren „Schnitt“ sauber halten.

Das kann durchaus sein. Wenn die Lehrerin aber so negativ eingestellt ist, stellt sich die Frage, ob der Junge bei ihr im nächsten Jahr überhaupt Erfolg haben kann (eigentlich käme er ja zu einem anderen Lehrer, aber deine Bemerkung über „Schnitt sauber halten“ lässt mich vermuten, dass er sie in diesem Schuljahr dann wiedersieht -?).

Was will er selbst? Und ich meine keine Lippenbekenntnisse, weil er weiß, was die Eltern hören wollen, oder mangels Alternativen oder aus Angst, weil er nichts Neues versuchen will (z.B. ein anderes Gymnasium, eine Gesamtschule, falls möglich). Erfolg geht nur MIT ihm, aber das ist dir wahrscheinlich klar.

Ist er eigentlich der einzige, der nicht versetzt wurde? Kennt ihr Eltern von den anderen und könnt man mit ihnen sprechen?

Gruß
Elke

PS: Lehrer stöhnen am meisten über Klasse 7 und 8.

Hallo Elke, danke für die klaren Worte.

Hier eine kleine Warnung: Es „einsehen“ und dieses Einsehen
umsetzen können, sind zwei paar Stiefel. Leider sind die
Statistiken von Schuljahrwiederholungen sehr schlecht (da
kommt vieles zusammen, zum einen die Ablehnung, weil man im
neuen Klassenverband nicht integriert ist, auch das Gefühl
„kenn ich ja sowieso schon“ und irgendwann verpasst man den
Zeitpunkt, wo man „es“ eben nicht mehr kennt, die Freunde und
die ganzen Dinge, die im Jahr zuvor das Lernen verhindert
haben, sind ja nicht auf einmal weg --> nach den ersten
Wochen mit guten Vorsätzen können die sich schnell
verflüchtigen). Die Eltern haben da keinen einfachen Job eine
Balance zu finden zwischen Vertrauen, Druck
Interesse, Hilfsangeboten Erdrücken, usw. Es ist
aber wichtig zu wissen, dass ein „einfaches“ Wiederholen sehr
oft zum Scheitern verurteilt ist, man müsste gezielt dem
Scheitern entgegen wirken (punktuelle Nachhilfe, Lerngruppe
o.ä. - aber genau hier besteht die Gefahr, dass die Eltern
sich zu sehr reinhängen und dadurch den gegenteiligen Effekt
erreichen, wie gesagt: es ist ein Balanceakt und man kann aus
den Erfahrungen von anderen lernen, aber braucht im Prinzip
für jedes Kind ein neues Konzept).

Wohl wahr gesprochen, bzw. geschrieben.

Es ist für ihn sicher nicht einfach zu wissen was er genau will. Die Lehrerin mit ihrem: „Ab auf die RS - hier gehörst du nicht hin“, die Eltern mit dem: „das schaffst du schon - streng dich mal an“

Glauben Sie mir, ich mache es mir auch nicht einfach. Ich weiß nicht ob wir uns für das Richtige entscheiden.
Wenn ich doch nur so in die Zukunft sehen könnte wie die Lehrerin.

Wenn die Lehrerin aber so negativ
eingestellt ist, stellt sich die Frage, ob der Junge bei ihr
im nächsten Jahr überhaupt Erfolg haben kann

Wenn er es in die 9. schaffen würde, würde er sie behalten. Er würde beim sitzenbleiben andere Lehrer bekommen

Ist er eigentlich der einzige, der nicht versetzt wurde? Kennt
ihr Eltern von den anderen und könnt man mit ihnen sprechen?

Alle die bisher das Klassenziel nicht erreichten, mussten auf die Realschule wechseln!!!
Keiner wiederholte!

PS: Lehrer stöhnen am meisten über Klasse 7 und 8.

Das glaub ich gern. Und Eltern dieser Kinder ebenfalls

Gruß Sanne

Hallo Jette,

ich denke genauso. Mein Sohn schaudert bei Klassenarbeiten und versagt zur Hälfte schon aus diesem Grund.

Er glaubt, das wenn er nochmal von vorn beginnen kann, gerade auch mit Spanisch, wird er es schaffen.

Ich sagte zu ihm, das wenn er allein mal immer die Hausaufgaben selber gemacht hätte, wären alle seine Noten besser geworden.

Irgendwie beruhigte es mich zu hören, das er bei den Hausaufgaben immer geschummelt hatte.
Da braucht es einen ja nicht wundern warum er so abgesackt ist.

  • Hat er auch begriffen.
    Wenn er wiederholen würde, hätte er die Option in die Klasse zu wechseln in der sein bester Freund ist.

Was ist den davon zu halten??
Ist das eher gut oder schlecht?

gruß Sanne

Hallo,

Wenn er wiederholen würde, hätte er die Option in die Klasse
zu wechseln in der sein bester Freund ist.

Was ist den davon zu halten??
Ist das eher gut oder schlecht?

Kommt drauf an: was für ein Typ der Freund ist, wie die beiden harmonieren (meine Jungs haben Freunde, die für sich genommen, nette Jungs sind - in Kombination mit dem einen oder anderen meiner Söhne ist es eine Katastrophe, da kommt nur Blödsinn bei raus), wieviel Ehrgeiz dieser Freund hat, wie dieser Ehrgeiz (oder nicht) sich auf deinen Sohn auswirkt, kurz: was für ein Team sie sind (schulmäßig).
In eine neue Klasse muss er sich ja, wegen Wiederholens, ja so und so eingewöhnen. Wird ihm da ein Freund in der Klasse eher helfen (Integration) oder eher schaden (Abschotten)?

Mit anderen Worten: Hier kann dir keiner helfen. Das ist frustrierend, weil von dir wirklich verlangt wird, in die Zukunft zu sehen.

Vielleicht hilft dir (und deinem Sohn) die Überlegung, was der Klassenwechsel unabhängig vom Freund bedeuten würde (z.B. welche Lehrer er dann hätte, und ob ein Lehrerwechsel gut oder schlecht wäre).

Gruß
Elke

PS: Habt ihr/hast du mal mit anderen Lehrern der Klasse geredet, nicht nur mit der, mit den negativen Ansichten und Aussichten? Ist die ganze Schule so negativ gegenüber Wiederholern eingestellt (scheint fast so, wenn du schreibst, alle anderen gingen ab und zur Realschule). Wäre dann ein Schulwechsel erwägenswert?

Hallo Elke

Kommt drauf an: was für ein Typ der Freund ist, wie die beiden
harmonieren (meine Jungs haben Freunde, die für sich genommen,
nette Jungs sind - in Kombination mit dem einen oder anderen
meiner Söhne ist es eine Katastrophe, da kommt nur Blödsinn
bei raus), wieviel Ehrgeiz dieser Freund hat, wie dieser
Ehrgeiz (oder nicht) sich auf deinen Sohn auswirkt, kurz: was
für ein Team sie sind (schulmäßig).

Der Junge ist wirklich unheimlich nett. Ich mag ihn sehr.
Schulisch aber eher eine Katastrophe.

In eine neue Klasse muss er sich ja, wegen Wiederholens, ja so
und so eingewöhnen. Wird ihm da ein Freund in der Klasse eher
helfen (Integration) oder eher schaden (Abschotten)?

Er kennt einige Kinder dieser Klasse die ihm wohlgesonnen sind. Er mag diese Klasse am besten leiden.

Vielleicht hilft dir (und deinem Sohn) die Überlegung, was der
Klassenwechsel unabhängig vom Freund bedeuten würde (z.B.
welche Lehrer er dann hätte, und ob ein Lehrerwechsel gut oder
schlecht wäre).

Obwohl die Lehrer ja wissen welche Klasse sie bekommen würden, machen sie alle so, als wüssten sie von nichts und es kommt auch nichts raus.

Habt ihr/hast du mal mit anderen Lehrern der Klasse
geredet, nicht nur mit der, mit den negativen Ansichten und
Aussichten? Ist die ganze Schule so negativ gegenüber
Wiederholern eingestellt (scheint fast so, wenn du schreibst,
alle anderen gingen ab und zur Realschule). Wäre dann ein
Schulwechsel erwägenswert?

Die Spanisch-Lehrerin teilt die Meinung der Franz- bzw. Klassenlehrerin und der Mathelehrer hat (so wie sein Sohn) die selbe Laufbahn hinter sich (Erst Gymnasium, dann RS und später weiterbildende Schule).
Da brauche ich mir keine Hoffnung machen.

Außerdem hacken die gegeneinander sich kein Auge aus.

Als wir eben beim gemeinsamen Mittagessen noch mal die Bedenken besprochen haben, welche gegen wiederholen fielen, erinnerten wir uns, das meine Tochter/seine Schwester in der GS die 2. Klasse freiwillig wiederholte.
Das ging auch nur nach 9 Monaten als ich den Rektor einschaltete.

Argument der damaligen Klassenlehrerin:
Das Kind dürfe nicht wiederholen, weil sie bestimmt nochmal sitzenbleibt und ich kann es ja dann auf die Hauptschule schicken.

Später Notendurchschnitt für weiterführende Schulen: 2,5

Das ich das schon vergessen hatte!!!

  • Aber das sind die unangenehmen Dinge im Leben, die man einfach gerne verdrängt.
    Wobei meine Entscheidung im nachhinein die Richtige war!!

Gruß Sanne

Hallo,

ich hätte da mal 'ne Frage:

Ergo: 5 in Chemie und Spanisch.

Wie sehen denn die anderen Fächer aus? „4“ heißt zwar „ausreichend“, aber auf die Dauer wäre das keine Arbeitsgrundlage. Normalerweise kann man bei zwei Fünfen ja ausgleichen - er scheint keinen Ausgleich zu haben, also auch in den anderen Fächern (zumindest bei den Ausgleichskandidaten) keine einzige „3“… Das gibt mir schon zu denken.

Die Lehrerin meinte: Nein, auf keinen Fall wiederholen. Das
Kind soll seine Erfolgserlebnisse auf einer anderen Schule
suchen.
Ab auf die Realschule.

Dort werden zumindest die Noten durchschnittlich um zwei Stufen besser - also statt nur Fünfen und Vieren lauter Dreien und Zweien. Das ist schon eine Überlegung wert…

Ein Blick in die Zukunft: Es gibt jedes Jahr wieder - an jeder Schule - Gymnasiasten, die die 10. Klasse auch im zweiten Anlauf nicht schaffen. Die haben dann, wenn sie Glück haben, einen Realschulabschluss (aber mit welchen Noten…) oder noch schlimmer: Das letzte Zeugnis, das vernünftig genug war, war das der 9. Klasse — also Hauptschulabschluss nach der 9. Klasse (und das Zeugnis sah dann meist auch nicht so toll aus). Dann konkurriert ein viel zu alter, abgebrochener Gymnasiast mit miserablen Zensuren und einfachem Hauptschulabschluss mit den „echten“ Hauptschülern, die oftmals wesentlich bessere auf dem Zeugnis haben.

Ich denke das er das Potential hat das Gymnasium zu schaffen,
er ist ja nicht blöd, sonst hätte er ja nicht 3 Jahre auf dem
Gymn. gute Noten geschrieben.

So pauschal natürlich schwierig, hierzu was zu sagen, das hängt vom jeweiligen Kind ab. Aber: Mit Beginn der Pubertät verändert sich der Körper insgesamt - und auch das geistige Vermögen. Irgendwie muss ja aus den niedlichen Kindern innerhalb weniger Jahre ein vernünftiger Erwachsener werden. Dies spiegelt sich auch in der Schule wieder - der Unterricht wird anspruchsvoller, d.h. den verbesserten Denkfähigkeiten angepasst (in der 5. Klasse haben wir bestimmt alle noch gerne ein Liedchen im Englischunterricht geträllert - und dabei angemessen gelernt, in der 8. / 9. Klasse hätten wir uns doch veralbert gefühlt, oder?). Deshalb: Die ersten 6-7 Schuljahre kann sich so mancher noch mit Fleiß „durchmogeln“, aber irgendwann zählt auch logisches Denken, Interesse an Knobelarbeiten, Durchhaltevermögen etc.

Obwohl die Lehrer ja wissen welche Klasse sie bekommen würden,
machen sie alle so, als wüssten sie von nichts und es kommt
auch nichts raus.

… es kommt auch nichts an die Lehrer raus, denn die Schulleitungen bekommen ja teilweise erst in den Ferien neue Lehrer zugewiesen / genehmigt, und deshalb werden solche Verteilungen so spät wie möglich gemacht, damit diese Puzzle- Arbeit nicht zig-mal wiederholt werden muss.
(Vor einigen Jahren geisterte mal eine Kurzmeldung durch die Zeitungen, da hatte ein Schulleiter zu Beginn des neuen Schuljahres den Stundenplan nicht fertig stellen können. Ist natürlich ungünstig…)

Hallo Sanne,

Der Junge ist wirklich unheimlich nett. Ich mag ihn sehr.
Schulisch aber eher eine Katastrophe.

Ich mag die Freunde meiner Jungs auch … aber das hat nichts zu sagen.

Er kennt einige Kinder dieser Klasse die ihm wohlgesonnen
sind. Er mag diese Klasse am besten leiden.

Das ist eigentlich eine gute Voraussetzung.

Obwohl die Lehrer ja wissen welche Klasse sie bekommen würden,
machen sie alle so, als wüssten sie von nichts und es kommt
auch nichts raus.

Wie Claude schon schrieb, so eindeutig ist das nicht. In den meisten Schulen haben sie eine Ahnung, aber weil es immer noch kurz vor Schulbeginn Verschiebungen geben kann, bittet die Schulleitung meist mit STillschweigen. Wenn dann nämlich noch eine Änderung kommt, laufen die Eltern Sturm, weil sie sich schon auf den anderen Lehrer eingestellt haben usw.

Die Spanisch-Lehrerin teilt die Meinung der Franz- bzw.
Klassenlehrerin und der Mathelehrer hat (so wie sein Sohn) die
selbe Laufbahn hinter sich (Erst Gymnasium, dann RS und später
weiterbildende Schule).
Da brauche ich mir keine Hoffnung machen.

Ich habe das nur geschrieben, weil du vielleicht nach mehreren Gesprächen besser abschätzen kannst, ob die Einschätzung ,was für deinen Sohn besser ist, einfach nur Sturheit ist, oder ob es vielleicht wirkich Gründe gibt, die dafür sprechen, ihn lieber auf die Realschule zu schicken statt ihn wiederholen zu lassen.

Außerdem hacken die gegeneinander sich kein Auge aus.

Auch hier wollte ich nicht Lehrer gegeneinander ausspielen. Es geht ja nicht darum, dass die einen die Meinung des anderen unterlaufen, lediglich um ein wirklich komplexes Bild zu erstellen. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass wir uns unsere Kinder oft „schön“ reden - was als Eltern durchaus akzeptabel ist, aber nicht immer der beste Ratgeber, wenn es um Zukunftsentscheidungen geht.

Wobei meine Entscheidung im nachhinein die Richtige war!!

Das spricht dafür, dass du deiner Entscheidung trauen solltest.

Gruß
Elke

1 Like

Hallo Claude

Wie sehen denn die anderen Fächer aus? „4“ heißt zwar
„ausreichend“, aber auf die Dauer wäre das keine
Arbeitsgrundlage. Normalerweise kann man bei zwei Fünfen ja
ausgleichen - er scheint keinen Ausgleich zu haben, also auch
in den anderen Fächern (zumindest bei den
Ausgleichskandidaten) keine einzige „3“… Das gibt mir schon
zu denken.

Nein, die anderen Fächer sind 3er. Aber er müsste eine 2 in einem Hauptfach haben um auszugleichen.

Gruß Sanne

die Schulleitungen bekommen ja teilweise erst in den Ferien neue
Lehrer zugewiesen / genehmigt, und deshalb werden solche
Verteilungen so spät wie möglich gemacht, damit diese Puzzle-
Arbeit nicht zig-mal wiederholt werden muss.
(Vor einigen Jahren geisterte mal eine Kurzmeldung durch die
Zeitungen, da hatte ein Schulleiter zu Beginn des neuen
Schuljahres den Stundenplan nicht fertig stellen können. Ist
natürlich ungünstig…)

PISA lässt grüßen!!

Mann, ist das eine schwierige Entscheidung!!

Da war es einfacher zu entscheiden ob man überhaupt schwanger werden möchte.

1 Like

PISA lässt grüßen!!

Mann, ist das eine schwierige Entscheidung!!

Da war es einfacher zu entscheiden ob man überhaupt schwanger
werden möchte.

Tschuldigung, den Kommentar versteh ich nicht. Bezieht sich Deine „Entscheidung“ auf „Zuteilung, welcher Lehrer welche Klasse unterrichtet“?
Das hätte wohl weniger was mit Entscheidung als mit Puzzle zu tun, denke ich mir.

Man nehme:
eine typische Schule (8 Jahrgänge, 3 Klassen je Jahrgang) mit 24 Klassen, also schon vormittags (5 Tage, 6 Stunden, 24 Klassen) mit 720 Unterrichtsstunden, verteilt nicht nur auf 24 Klassenräume, sondern auch eine begrenzte Anzahl an Fachräumen (z.B. Chemie…), zig Lehrer (davon einige sicherlich auch teilzeitbeschäftigt und deshalb nicht 5 Tage die Woche, 10 Stunden am Tag verfügbar)

… und dann kommt irgendwer in einer Verwaltung auf die Idee, spontan noch mal „Lehrerstunden“ zu verschieben von Schule A nach B… (oder, der Freudenfall: der Mangel an der Schule wird spontan ausgeglichen und es kommt ein neuer Lehrer dazu - der auch Stunden braucht, die in den Plan passen) und dann darf der Schulleiter noch einmal einen Stundenplan basteln, in dem 720 verschiedene Unterrichtsstunden (gebunden an zig Lehrer) untergebracht sind.

… den Job möchte ich nicht haben. Zumal, wenn ich darüber nachdenke, was so ein Schulleiter noch so alles macht (neben der Erstellung der Personaleinsatzpläne): Budgeterstellung und -verwaltung, Repräsentationsaufgaben, Gebäudeverwaltung, „Kundenbetreuung“ (= freundliche Elterngespräche, Schülergespräche), Beschwerdestelle (= unfreundliche Gespräche), psychologische Beratung, „Kundenaquise“ (= neue Eltern begrüßen etc.), Kontakt zu Behörden (Jugendamt, Polizei), …, … und nebenbei Unterrichten…

Wirtschaftsunternehmen würden solche Aufgaben nicht nur an eine (überwiegend nicht hierfür ausgebildete…) Person übertragen, sondern einzelne Experten hiermit beauftragen (oder an Experten „outsourcen“).

1 Like

Hallo Sanne,

erst mal: Tut mir leid für Euch, sitzenbleiben ist immer Scheiße!!!
Aber jetzt mal rein prakisch: Im wievielten Lehrjahr Spanisch ist er denn? Falls es nicht da erste ist, gibt es wahrscheinlich einige Grundlagen aufzuarbeiten, in Chemie wahrscheinlich ebenso. Dein Sohn ist ja wahrscheinlich so 14/15 und also alt genug, dass er etwas planen kann. Ich würde ihm, falls es sein Wunsch ist, auf dem Gymnasium zu bleiben und ihr es Euch leisten könnt, einen GUTEN Nachhilfelehrer für die Sommerferien suchen und diese Grundlagen aufarbeiten lassen.
Wenn es im neuen Schuljahr im Gymnasium immer noch nicht laufen sollte, könnte er doch zum Halbjahr immer noch auf die Realschule wechseln? Zumindest in Bayern ist das möglich. Nachdem auf der Realschule ja die zweite Fremdsprache dann wegfiele, hätte er dann gute Chancen, dass Schuljahr dort auf jeden Fall zu packen.
Meine Schwester hat das genauso gemacht: In der 7. wegen Latein und Mathe durchgefallen, bis zum HJ auf Gym. 7. noch mal gemacht, dann auf RS gewechselt. Dann Ausbildung und jetzt hat sie gerade Fachabi bestanden, nächstes Jahr kommt dann allgemeines Abi.
Das wird schon!

Hallo Claude,

so wie ich Sanne verstanden habe, hat sie ihre Aussage auf ihre Entscheidung - ob wiederholen oder Wechsel auf RS - bezogen.
Aber da du es erwähnst: Ja, Stundenplan machen ist eine Sch***arbeit (die ein Schulleiter, wenn er irgend kann an einen interessierten Lehrer „outsourct“).
Du hast allerdings vergessen, eines der typischsten Argumente zu entkräften, die wir immer hören --> ist doch eigentlich jedes Jahr das gleiche.
Ist es eben nicht, weil der Lehrer A der den Lehrer B ersetzt nicht Geographie, Sport und Biologie unterrichtet, sondern Geographie und Phyik oder Chemie!

Gruß
Elke

(Vor einigen Jahren geisterte mal eine Kurzmeldung durch die
Zeitungen, da hatte ein Schulleiter zu Beginn des neuen
Schuljahres den Stundenplan nicht fertig stellen können. Ist
natürlich ungünstig…)

An unserem Gymnasium (ca 1400 Schüler, 36 Klassen plus Oberstufe) gab es in einem Jahr zu den Herbstferein bereits den achten Stundenplan im Schuljahr. BAT-Verträge, die zugesagt waren, aber nicht kamen, langfristige Erkrankungen, ein Unfall etc… fehlte nur, dass das Gebäude eingestürzt wäre!

Ich möchte auch keinen Stundenplan basteln müssen!
Jette

1 Like

Hallo Karlsson,

danke für die Antwort und die Anteilnahme.

Er hat gerade das erste Jahr Spanisch.
Ich denke das er am liebsten die Klasse wiederholen würde um alle Defizite aufzuholen.

Mein Mann sieht da Probleme, weil er glaubt er würde dann bei Themen abschalten welche er schon kennt.
Außerdem sieht er die Problematik, wenn eine Schule, die sich so sehr gegen wiederholen sträubt und alles was Probleme macht auf die RS jagt, sich sowieso gegen das Kind stellt.

  • Das die Lehrer das Kind im Fadenkreuz haben und ihm keine Chance geben.

Und gleich mal für alle anderen die jetzt empört die Nase rümpfen von wegen: „Ein Lehrer ist ja vorbehaltlos, will nur das Beste, die Armen…“ Mein Mann und ich haben selber Erfahrungen das es nicht so ist. Ich wurde 5 Jahre vom Lehrer gemoppt weil er das Vergnügen mit meinem Bruder hatte…
Ist aber nicht das Thema.

Möchte damit nur sagen: Lehrer sind auch nur Menschen. Die mit ihrer Machtposition auch viel Unheil anrichten können.

3 Jahre war unser Sohn der Sonnenschein der Lehrer. Alles Keep smiling. Nach 9 Monaten sträuben sie sich weil seine Leistungen zurückfielen. Er ist nicht etwa aufmüpfig, schlägt sich und brüllt im Unterricht, nein, ganz einfach faul.

Ich schweife ab. Aber mich erfüllt so ein Zorn über die Ungerechtigkeiten die ich in Schulen erlebe. Die Lehrer glauben ja sie sind in der Schule in einem „rechtsfreien Raum“

Gruß Sanne

PS: Bin ein wenig abgeschweift. -Bitte um Entschuldigung.

Hallo!

Ich habe den Verdacht, die Gymnasien versuchen auf diese Art und Weise ihre Schülerzahlen auf ein angenehmes Niveau zu stutzen. Besonders die Tatsache, dass anscheinend alle Schüler, die das Schuljahr nicht geschafft haben, zur Realschule wegempfohlen werden, spricht Bände. Es kann doch nicht sein, dass die alle untauglich fürs Gymnasium sind.

Ich als ehemalige Realschülerin kenne die Dramen, die sich abspielten, wenn ehemalige Gymnasiasten in der Realschule ankamen. Besonders schlimm war es bei denjenigen, die auch noch die Nachprüfung versemmelt hatten. Die saßen dann im neuen Schuljahr in der neuen Schule im Unterricht und heulten sich die Augen aus. Das war nicht schön!

Die Integration hat zwar hinterher gut geklappt (meine Klasse bestand im Abschlussjahr fast zur Hälfte aus Gymnasial-„Versagern“ und Sitzenbleibern), aber es war doch ein heftiger Schlag für die betroffenen Schüler.

Mein Freund war dagegen auf dem Gymnasium und ist auch in der 8. Klasse sitzengeblieben. Es lag vor allem an Latein. Er durfte wiederholen und Latein wurde sein Lieblingsfach.

Natürlich ist das bei uns schon einige Jährchen her, aber grundsätzlich ist es heute nicht soviel anders als früher. Wobei allerdings zu unserer Zeit eine Realschule noch wesentlich angesehener war als heute.

Ich würde an Euerer Stelle hartnäckig bleiben und mich durchsetzen.

Nebenbei bemerkt: Es gibt wunderbare Computerprogramme zum Spanischlernen und Lehrbücher für Erwachsene haben meistens einen Löstungsschlüssel und taugen dadurch auch fürs Selbstlernen. Solche Medien findet man auch in gutsortierten Büchereien. Wenn Dein Sohn sich mal so etwas über die Ferien ansieht und vielleicht ein paar Tage Urlaub in Spanien verbringt, dürfte sich das Spanisch-Problem in Luft auflösen.

Viele Grüße

Anne