Hallo,
Die Lehrerin glaubt zu wissen, dass er in der 9. auch
sitzenbleiben wird und ihn dann keine Realschule mehr
aufnimmt.
Keine Realschule ist eine sehr forsche Aussage. Es gibt ja auch spezialisierte Realschulen (in Hessen nennt man das BFS - Berufsfachschule, wo man nach HA einen Realschulabschluss in zwei Jahren machen kann, der Unterricht ist auf eine Berufsrichtung ausgerichtet, der Abschluss gilt aber als normaler RA, ohne Bindung, ein Jahr wird aber u.U. auf die Lehrzeit angerechnet). Es gibt sicher noch mehrere Möglichkeiten.
Er will es schaffen und ich denke das, wenn erst mal wieder
ein paar Synapsen an Ort und Stelle sind, wird es ihm auch
wieder einfacher fallen.
Hier eine kleine Warnung: Es „einsehen“ und dieses Einsehen umsetzen können, sind zwei paar Stiefel. Leider sind die Statistiken von Schuljahrwiederholungen sehr schlecht (da kommt vieles zusammen, zum einen die Ablehnung, weil man im neuen Klassenverband nicht integriert ist, auch das Gefühl „kenn ich ja sowieso schon“ und irgendwann verpasst man den Zeitpunkt, wo man „es“ eben nicht mehr kennt, die Freunde und die ganzen Dinge, die im Jahr zuvor das Lernen verhindert haben, sind ja nicht auf einmal weg --> nach den ersten Wochen mit guten Vorsätzen können die sich schnell verflüchtigen). Die Eltern haben da keinen einfachen Job eine Balance zu finden zwischen Vertrauen, Druck Interesse, Hilfsangeboten Erdrücken, usw. Es ist aber wichtig zu wissen, dass ein „einfaches“ Wiederholen sehr oft zum Scheitern verurteilt ist, man müsste gezielt dem Scheitern entgegen wirken (punktuelle Nachhilfe, Lerngruppe o.ä. - aber genau hier besteht die Gefahr, dass die Eltern sich zu sehr reinhängen und dadurch den gegenteiligen Effekt erreichen, wie gesagt: es ist ein Balanceakt und man kann aus den Erfahrungen von anderen lernen, aber braucht im Prinzip für jedes Kind ein neues Konzept).
Die Lehrerin scheint ihn schon als „Harz IV Empfänger“ ohne
Ausbildung zu sehen.
Das ist Blödsinn.
Ich glaube aber sie möchte Ihren „Schnitt“ sauber halten.
Das kann durchaus sein. Wenn die Lehrerin aber so negativ eingestellt ist, stellt sich die Frage, ob der Junge bei ihr im nächsten Jahr überhaupt Erfolg haben kann (eigentlich käme er ja zu einem anderen Lehrer, aber deine Bemerkung über „Schnitt sauber halten“ lässt mich vermuten, dass er sie in diesem Schuljahr dann wiedersieht -?).
Was will er selbst? Und ich meine keine Lippenbekenntnisse, weil er weiß, was die Eltern hören wollen, oder mangels Alternativen oder aus Angst, weil er nichts Neues versuchen will (z.B. ein anderes Gymnasium, eine Gesamtschule, falls möglich). Erfolg geht nur MIT ihm, aber das ist dir wahrscheinlich klar.
Ist er eigentlich der einzige, der nicht versetzt wurde? Kennt ihr Eltern von den anderen und könnt man mit ihnen sprechen?
Gruß
Elke
PS: Lehrer stöhnen am meisten über Klasse 7 und 8.