Hallo , wir haben einen kleinen Garten und dort sehr verdichteten Lehmigen Boden.
Nun besteht in unserem Gaten kaum eine möglichkeit für das Wasser zum ablaufen und wir haben mehr eine Matschwiese.
Ich weiß nicht wie wir dieses in den Griff bekommen sollen.
Hab unseren Garten mal skizziert.
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Mal wieder: Lehm oder Ton?
Servus,
wenn es tatsächlich um Lehmboden geht, musst Du ihn ein bissle in Ruhe lassen und für gute Durchwurzelung und Regenwurmarbeit sorgen, bevor Du Drainagen legst.
Vermutlich handelt es sich aber um die übliche Verwechslung von Ton und Lehm.
Ein staunasser Tonboden lässt sich nicht mechanisch drainieren, er bleibt wegen seiner Porenstruktur (Kapillarkräfte) nass, egal was man da reinlegt. Du kannst ihn allenfalls mit Humuswirtschaft (ganzjähriger Bewuchs, Hügelbeete, Kleewege etc.) ein wenig erträglicher machen.
Beschreib doch mal näher, vielleicht lässt sich dann bestimmen, ob es um Lehm oder Ton geht.
Schöne Grüße
MM
Lehm oder Ton? Wie bestimmt man das denn?
Wir haben exakt das selbe Problem: extreme Staunässe in der feuchten Jahreszeit, wird der Boden trocken, ist er steinhart. Wir können aber keine Tonkugeln aus der Erde formen.
Gut durchwurzelt ist der Boden, und Regenwürmer gibt es en masse.
Wir überlegen, gekaufte Drainagerohre zu verlegen (nicht so einfach, da der Garten vom Graben weg abschüssig ist und es auch sehr viele Baumwurzeln gibt) oder ein oder zwei perforierte, mit Steinen gefüllte Plastiktonnen einzugraben.
Auch umgraben und mit Komposterde und gekaufter Gartenerde zu vermischen haben wir überlegt.
Servus,
wenn man es genau wissen will, lässt man eine Korngrößenanalyse machen.
Mit etwas Übung kann man den Unterschied spüren, wenn man den Boden zwischen Daumen und Zeigefinger reibt - den Schluff- und Sandanteil bei Lehmböden spürt man.
Staunässe ist auf Lehmböden so gut wie ausgeschlossen - es gibt seltene Ausnahmen, z.B. verdichtete Horizonte vom Fräsen, Gipshorizonte com Kalken usw., aber generell kann man sagen: Staunasse Böden sind Tonböden.
„Minutenböden“, die beim Abtrocknen schnell rissig werden, sind Tonböden.
Böden, die bei Feuchtigkeit sofort jeden Zusammenhalt verlieren, sind Tonböden. Auf Lehmböden rutscht man kaum.
Und wenn ganz in der Nähe des Gartens Ackerland liegt, kann man auch an der Fruchtbarkeit sehen, ob es sich um Lehm- oder Tonboden handelt: Lehmböden sind ausgesprochen fruchtbar, Tonböden eher arm.
Schöne Grüße
MM
Servus MM.
Was mich mal interessiert:
Ich habe in der Schule mal gelernt, dass Lehm aus Ton und Sand besteht.
Würde es unter diesen Umständen nicht genügen, einfach ein Fuder Sand unter den Ton zu mischen?
Gruß, Nemo.
Melioration von Tonboden mit Sand?
Hallo Nemo,
grundsätzlich wäre das sicher möglich, wenn man noch Einzelheiten beachtet wie die Art der Tonminerale, Kalkgehalt / pH-Wert und so - die Schwierigkeit daran ist eher, dass die Vertreter der Melioration mit Sand nicht gern daran denken, wie wenig ein Hänger Sand ist - verglichen mit der Menge Letten, die sie im Garten haben und gerne besser hätten.
Wenn man jetzt das Extrem unterstellt, dass Tonboden vollständig aus Ton besteht (in dieser radikalen Ausprägung recht rar), müsste man für die ideale Lehmzusammensetzung 1/3 Ton - 1/3 Schluff - 1/3 Sand doppelt so viel Material einbringen wie schon da ist.
Wenn man praktisch ein bissle weniger extreme Bedingungen unterstellt, käme man immer noch zu einer Verdoppelung des vorhandenen Materials - ein nicht riesiges Gärtle mit 100 m² wäre dann, wenn man auch bloß 50 cm tief gehen wollte - was eigentlich zu wenig ist - mit fünfzig Kubikmetern Material zu versorgen.
Bei einer Dichte von 1,7 t / m³ also 85 Tonnen oder 6 Fuhren mit dem Dreiachser-Muldenkipper - und die sind dann noch nicht eingearbeitet.
Wenn man den Kipper auf der Straße stehen lässt und die Ladung mit dem Schubkarren in den Garten bringt, muss man bloß bloß fünfhundertfünfzig Mal mit dem Karren fahren.
Das Gemeine ist, dass man sich beim Einarbeiten von Sand und Schluff auch nicht groß mit Maschinen helfen könnte, weil diese durch Verschmieren des Bodens entlang ihrer Arbeitswerkzeuge (Zinken, Schare oder was auch immer) arge Verdichtungen im Bereich der feinsten Poren anrichteten und auf diese Weise eine Menge von dem, was Schluff und Sand für Wasser- und Lufthaushalt des Bodens bringen, gleich wieder zerstörten.
Kurz: Wenn man Tonboden so durchwurzelt und ggf. aufgekalkt kriegt, dass ihn Regenwürmer wenigstens sechzig Zentimeter tief einigermaßen dicht besiedeln, hat man schon das meiste getan, was sich da tun lässt.
Schöne Grüße
MM
Siehste, soweit hab ich gar nicht gedacht.
Aber immerhin wäre es ein trockener Hügel. 
Gruß, Nemo.
Hallo Nemo,
einen (viel kleineren) trockenen Hügel mach ich mir jeden Winter in meiner Ziegelei: Einen Spaten tief ausgekoffert, dann alles mögliche klein gemachte Schnittgut von grob bis fein geschichtet, dann gewesenes Grün (die abgeräumten Tomatenstöcke und so), dann Kompost und zuletzt den Aushub wieder oben drauf.
Im übernächsten Jahr ist dann an der Stelle alles wieder eben. In der Zwischenzeit freut sich alles mögliche Gemüse, dass es nicht so nasse Füße hat und dass Kälte abfließt, und ein bissle besser ist der Boden dann auch auf Dauer.
Schöne Grüße
MM