Nunja…
Hallo Michael,
Du kennst Dich gut aus.
Nur bedingt, da ich die Diskussion schon einmal mit einem Geistlichen der RK-Kirche hatte und mir die zentralen Argumente im Gedächtnis geblieben sind.
Dass Maria als die „Mutter Gottes“ einen etwas interessanten Stand hat, steht außen vor.
Welchen Status hat sie denn?
Die Verehrung der meisten Heiligen ist in der RK-Kirche rein optional. Man muss weder über ihre Existenz Bescheid wissen, noch ihnen im Glaubensleben eine Rolle zukommen lassen.
Maria hingegen ist ein zentrales Element des RK Glaubens - sogar so weit, dass es vier Glaubensdogmen bezüglich ihrer Person gibt.
Diese Dogmen nicht anzunehmen wäre für echte Katholiken Häresie.
So etwas ist für keinen anderen Heiligen der Fall.
Aufgrund der Bibel hat sie schon eine Sonderrolle: „Von nun an werden mich seligpreisen alle Kindeskinder“ wird als Verpflichtung jenes Katholiken angesehen, Maria zu verehren.
Wenn man jetzt die Debatten der Theologen und Religionskritiker verfolgt, so gibt es Meinungen die sogar so weit reichen, dass Maria sowohl in der Praxis sogar einen „höheren“ göttlichen Status hat als Gott selbst.
Hier habe ich eine Frage nach der offiziellen Lehre der Kirche: Können alle Toten die Gedanken der Menschen wissen oder nur die Heiligen?
Dass „Tote die Gedanken der (lebenden) Menschen wissen“ ist eigentlich Spiritismus. Die RK Kirche lehnt Spiritismus ab.
Man könnte jetzt fragen, was an Gebeten zu Heiligen großartig anders ist als an Spiritismus, aber auch dort haben katholische Theologen sicher eine fundierte Antwort. Welche, kann ich leider jetzt nicht sagen.
Das Denkmodell dahinter ist etwa der Art, dass Heilige
Zuständigkeiten haben, so dass sie die Anfragen erst einmal
„ordnungsgemäß reformulieren“, damit Gott gezielter (und somit
zügiger und korrekter) antworten kann.
Die Vorstellung, dass Gott so schneller die Themen abarbeiten kann befremdet mich ein wenig.
Eventuell habe ich mich in der Wortwahl vergriffen. Es geht eben nicht darum, dass Gott unter Zeitdruck steht, aber „1000 Jahre sind vor Ihm wie ein Tag“, d.h. für Gott eilt es halt einfach nicht so sehr wie für einen Normalsterblichen: da kann’s schon gut sein, wenn jemand dafür verantwortlich ist, ihm zu sagen wann’s eilt 
Bitte nicht fragen, warum Gott Verwalter und Zuarbeiter braucht: das tut er nicht, aber lt. RK Lehre brauchen eben wir jene.
Die Gedanken der Menschen zu kennen finde ich schon ziemlich göttlich.
Och, das kann doch sogar ein Vincent Raven 
Gruss,
Michael