Gebrochen Deutsch = Schutz

Hallo Heinrich,

Das Thema „Migranten“ stand übrigens bei meinem
Initial-Posting überhaupt nicht zur Debatte. Es geht vielmehr
um die Problematik von Autoritäten, gesellschaftlichen Regeln
und Gewalt.

DA bin ich froh!

du wirst mitbekommen haben, dass der Senat einige Polizisten MEHR an die Schule schicken wird…
ich glaube, staatliches Gewaltmonopol, Autorität (wird häufig NUR in der Familie akzeptiert) etc ist bei diesen Gesellschaftsschichten irrelevant; ich glaube, bevor die nicht Lesen und Schreiben lernen wollen, brauchen wir über „Erziehung“ im weitesten Sinne (muss die von dir angesprochenen Punkte ohne Zweifel verinnerlichen) nicht nachzudenken…

LG
Ralf

Hallo Christian,

du wirst es nicht glauben, etwas vergleichbares wurde heute allen Ernstes im Tagesspiegel, Leserbriefe, gefordert!

hier ging es um die Kürzung / Einstellung von Kindergeld, wenn Eltern nicht gewährleisten, dass die Kinder „konform“ sind.

LG
Ralf

PS endlich Frühling!

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Hai, Andrea,

Nun da kommen wir zu einem ganz anderen Problem, die mangelnde
Elternbeteiligung in der Schule. Also wenn mein Kind ständig

Dies ist aber
anscheinend nicht erfolgt, oder?

Doch, ist erfolgt - diese Eltern haben sich gekümmert, haben andere betroffene (und interessierte*) Eltern zusammengetrommelt, sind zum Lehrer, zum Direktor, sind von Pontius zu Pilatus gezogen, um eine Lösung vor Ort zu finden…
Vollkommen sinnlos.
Der Kampf gegen Windmühlenflügel ist simpel dagegen.
Und nach 'nem Jahr haben sie eben aufgegeben und sind eine Straße weitergezogen…

Ich glaube aber das dieses Problem schon lange bekannt war,
vor allen bei mehr als einer Generation Eltern, nur keiner hat
etwas unternommen.

Wie schon geschrieben - vorher war es möglich, die vereinzelt immer wieder auftretenden Problemfälle „in die Spur“ zu bringen - aber innerhalb recht kurzer Zeit so viele war einfach nicht mehr zu machen…

Die Politik reagiert nämlich nicht erst
seit gestern empfinlich auf öffentliche Aktionen in diesen
Bereichen.

Ja, ja - öffentliche Aktionen! Demos! Presse!
Wenn Du hier der örtlichen Presse eine solche „Schlagzeile“ anbietest, zucken die nur noch mit der Schulter - von angeschossenen Schülern haben die schon vor gut dreißig Jahren geschrieben (war unsere Schule, daher weiß ich’s noch) - das holt keinen Hund mehr hinterm Ofen vor - von den Senatspolitikern ganz zu schweigen…

Kleines Beispiel, in der Klasse meines Jüngsten ging es „nur“
um einen sicher Schulweg für die Kinder aus einem
Neubaugebiet. Dort gab es keine Schulbushaltestelle, die
Kinder müßten teilweise 2km zurücklegen und mehrere Straßen
kreuzen um zu nächsten Haltestelle zu kommen. Diese war dann
auch nicht beleuchtet und hatte auch keinen Unterstand.

Der Fall liegt etwas anders: eine Haltestelle zu verlegen, ist relativ simpel, die halbe Schülerschaft einer Schule ist da schon ein etwas anderes Kaliber.
Und das Problem sind ja eigentlich die Eltern der Krawall-Schüler - die lassen sich weder durch blaue Briefe, noch Polizeibesuche und schon gar nicht von empörten Eltern anderer Schüler beeindrucken.

Mir kann keiner erzählen das wenn Eltern sich einig sind
trotzdem nichts erreicht werden kann. Dies ist schon immer so
gewesen, nur man vermutet stets Repressalien wenn man sowas in
Erwägung zieht und läßt es dann.

Es geht nicht um vermutete Repressalien und schon gar nicht seitens der Schule (wenn ein solcher Protest Ärger zur Folge hat, dann sind es die Krawall-Kids, die eventuell doch mal Zuhause Zoff bekamen und es an den Kindern auslassen) - es geht darum, daß den 25 Eltern, denen die Ausbildung ihrer Kinder wichtig ist, 250 Eltern gegenüberstehen, denen das einfach völlig egal ist…

So einfach ist es eben (leider) nicht

Gruß
Sibylle

Haqllo Ralf,

hier ging es um die Kürzung / Einstellung von Kindergeld, wenn
Eltern nicht gewährleisten, dass die Kinder „konform“ sind.

guter Ansatz, wenn er auch an der Praktikabilität scheitern wird. Unverändert bin ich dafür, daß die Kinderförderung nur in Sachleistung erbracht wird.

Ich wollte übrigens darauf hinaus, daß die Gestalten das beste Beispiel dafür sind, daß es eben nicht darauf ankommt, daß man Kinder in die Welt setzt, sondern welchen Beitrag die später für die Allgemeinheit leisten. Deshalb kann es m.E. nicht Sinn der Veranstaltung sein, daß man Kinderlose per se schlechter stellt.

PS endlich Frühling!

Hm, dafür bin ich aber in den letzten 24 Stunden bemerkenswert oft naßgeworden. Ich bleibe daher skeptisch.

Gruß,
Christian

Ich rede nicht von Menschen die einen Asylantraggestellt haben und keine dauerhafte Aufenthalterlaubnis samt Arbeitserlaubnis besitzen. Denen wird vorgegeben von unserem Staat wo sie bis zur letzlichen Klärung zu bleiben haben.
Auch rede ich nicht von Straftätern die unter Aufsicht stehen und einen festen Wohnsitz nachzuweisen haben ebenso wie einen Umzug anzuzeigen und zu genehmigen wenns denn aus einem definiertem Bereich herrausgeht.

Ich rede von dem Recht der Menschen die die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen, eine dauerhafte Aufenthaltserlaubnis haben incl. Arbeitserlaubnis. Eben von jenen die den rechtlichen Anspruch besitzen.

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Hallo Sibylle,

Die Politik reagiert nämlich nicht erst
seit gestern empfinlich auf öffentliche Aktionen in diesen
Bereichen.

Ja, ja - öffentliche Aktionen! Demos! Presse!
Wenn Du hier der örtlichen Presse eine solche „Schlagzeile“
anbietest, zucken die nur noch mit der Schulter - von
angeschossenen Schülern haben die schon vor gut dreißig Jahren
geschrieben (war unsere Schule, daher weiß ich’s noch) - das
holt keinen Hund mehr hinterm Ofen vor - von den
Senatspolitikern ganz zu schweigen…

Schon traurig wenn sih die örtliche Presse, derart gelangweilt zeigt.

Du bist ende 30 … wie lange steht denn dieser Sozialbau schon?

Wenn es schon tote Schüler gab während deiner Schulzeit, wäre das mal interresant. Es legt so ungefähr den zeitlichen Rahmen der Entwicklung fest.

Gruß
Andrea

Ich rede von dem Recht der Menschen die die deutsche
Staatsbürgerschaft besitzen, eine dauerhafte
Aufenthaltserlaubnis haben incl. Arbeitserlaubnis. Eben von
jenen die den rechtlichen Anspruch besitzen.

Und auch das stimmt nicht so wie es hier steht. Die Wohnungswahl ist bei H-IV und Sozihilfe-Empfaengern eben durch die Aemter eingeschraenkt. Und genau darum entstehen auch die „Ghettos“: billige Wohnungen die hauptsaechlich vom Staat bezahlt werden, nennenswerte Chance da rauszukommen: sich nen Job suchen. Und viele die es schaffen sehen zu, dass sie da wegkommen, weil die Gegend langsam aber sicher verkommt.

'nabend, Andrea,

Schon traurig wenn sih die örtliche Presse, derart gelangweilt
zeigt.

naja - hier ist 'ne Großstadt, da gibt’s (und gab’s schon immer) 'ne ganze Menge Schüler mit Veilchen…

Du bist ende 30 … wie lange steht denn dieser Sozialbau
schon?

Äääähhh - ich bin nicht hier im Bezirk aufgewachsen, sondern im Wedding…
Hier wohn’ ich jetzt so 15-16 Jahre da wurden gerade die letzten Steinchen noch geradegerückt.

Wenn es schon tote Schüler gab während deiner Schulzeit, wäre
das mal interresant. Es legt so ungefähr den zeitlichen Rahmen
der Entwicklung fest.

Ach je - hab ich mich derart mißverständlich ausgedrückt? Da gab’s keine Toten - ein suspendierter Schüler hat vom heimatlichen Fenster aus mit einem Luftgewehr auf den Schulhof geschossen. Drei oder vier leicht verletzte Schüler (hat gerade so T-Shirt und Haut durchdrungen) und eine Lehrerin hatte ein kleines Loch in ihrer Tasche - aber 5 cm hohe Schlagzeilen! Über Tage…
Inzwischen bringen nur noch Tote Schlagzeilen…

Gruß
Sibylle

Wohin man zieht ist grundsätzlich bei jedem von den finaziellen Mitteln abhängig und auch wenn seit Hartz IV das Reglement für die Zahlungen verschärft wurde so haben auch diese Menschen freie Wahl im Bereich ihrer finaziellen Möglichkeiten, es handelt sich aber um das grundsetzliche Recht dazu.
Das Amt kann sagen diese Wohnung ist zu teuer sie müssen umziehen weil die Miete über dem Satz liegt, aber selbst dagegen kann man sich wehren. Und meinem Bruder haben sie noch nicht dazu aufgefordert, dem seine Wohnung mit zwei Kindern ist 80 m² groß. Also vom Anspruch her zu groß, aber sie ist günstig… günstiger als eine Wohnung in Anspruchsgröße und nicht im Ghetto, dafür auf dem Land.
Sein Problem ist das das Amt einen Umzug nicht zahlen will weil seine zu große Wohnung zu günstig ist. Aber das ist eben so jeder nach seinen Möglichkeiten unabhängig davon woher er sein Geld bekommt. Hat aber mit dem Anspruch/Recht nichts zu tun.

Warum sind denn die Wohnungen in ehemals Gutbürgerlichen Wohnbereichen so günstig geworden das sich dort verstärkt Sozielhilfeempfänger einmieten konnten?

Das wäre doch die Frage, denn alle Ghettos haben bis auf ein paar wenige eins gemein, sie waren mal Wohngebiete gut situierter Bürger.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Auch N’Abend oder schöne Nacht Sibyllle,

Schon traurig wenn sih die örtliche Presse, derart gelangweilt
zeigt.

naja - hier ist 'ne Großstadt, da gibt’s (und gab’s schon
immer) 'ne ganze Menge Schüler mit Veilchen…

Es ist nicht das Veilchen sondern die Gewaltübergriffe, die sicher nicht nur bei einem vorkommen sondern bei vielen. Es dreht sich um Gewalt die massiv gegen andere eingesetzt wird.
Wegen eines Veilchens wird die Presse keinen Wind machen aber wenn es 150 Veilchen, gebrochene Nasen und abgezogene Schüler/Kinder sind sieht das schon anders aus. Wenn die Gewalt nicht nur gegen Schüler geht sondern auch gegen deren Familien und gegen Lehrer sollte dies sicher eine Schlagzeile wert sein. Man muss nur den richtgen Heißsporn von Journalist finden.
Kiel zählt auch zu den Großstädten, hier hat vor ein paar Jahren der Gewaltätige Übergriff einer Lehrerin gewaltige Wellen geschlagen bis ins Kultusministerium, passiert ist aber nur deshalb etwas weil Explosiv darüber berichtet hat, so jedenfalls der Eindruck. Denn die Eltern waren schon bis zum Kultusministerium gegangen und als man dort anfing mit Hinhaltetaktik hat man sich an eben jenes Magazin gewendet.

Du bist ende 30 … wie lange steht denn dieser Sozialbau
schon?

Äääähhh - ich bin nicht hier im Bezirk aufgewachsen, sondern
im Wedding…
Hier wohn’ ich jetzt so 15-16 Jahre da wurden gerade die
letzten Steinchen noch geradegerückt.

Nun versteh ich richtig dieser Sozialbau steht seit ca. 15 Jahren?
Frage mich wenn es so ist wie du meinst wieso die Gewalt erst jetzt so explodiert ist das die Lehrer zu der Maßnahme mit dem Brandbrief gegriffen haben? Oder anders gefragt warum ist die Gewalt nicht früher explodiert?

Gute Nacht
Andrea

Wohin man zieht ist grundsätzlich bei jedem von den
finaziellen Mitteln abhängig und auch wenn seit Hartz IV das
Reglement für die Zahlungen verschärft wurde so haben auch
diese Menschen freie Wahl im Bereich ihrer finaziellen
Möglichkeiten, es handelt sich aber um das grundsetzliche
Recht dazu.

Worin divergieren unsere Aussagen denn so entscheidend? Doch nur in dem theoretisch vorhandenen Recht, welches in der Realitaet erheblich eingeschraenkt ist.

Warum sind denn die Wohnungen in ehemals Gutbürgerlichen
Wohnbereichen so günstig geworden das sich dort verstärkt
Sozielhilfeempfänger einmieten konnten?

Sozialer Wohnungsbau?

Das wäre doch die Frage, denn alle Ghettos haben bis auf ein
paar wenige eins gemein, sie waren mal Wohngebiete gut
situierter Bürger.

Ist es denn so? Bei uns in Bremen sind es vorwiegend Neubaugebiete („neu“ ab den 1960er Jahren) und ehemalige Arbeiterquartiere die zu Problemvierteln werden. Warum Menschen von da wegziehen kann ich allerdings ganz gut erklaeren und wuerde es auch tun.

Hai, Andrea,

Kiel zählt auch zu den Großstädten, hier hat vor ein paar
Jahren der Gewaltätige Übergriff einer Lehrerin gewaltige
Wellen geschlagen bis ins Kultusministerium, passiert ist aber
nur deshalb etwas weil Explosiv darüber berichtet hat, so
jedenfalls der Eindruck. Denn die Eltern waren schon bis zum
Kultusministerium gegangen und als man dort anfing mit
Hinhaltetaktik hat man sich an eben jenes Magazin gewendet.

Na, genau diese Situation haben wir ja jetzt - die Journalisten überschlagen sich gerade regelrecht, täglich wird eine neue Schul-Vorfalls-Sau durch Dorf getrieben…
…und wenn jede Schule mal dran war, interessiert der Rest nicht mehr.

Hatten wir schon ein paar Runden von.
Dann wird ein bischen Kosmetik betrieben, ein oder zwei Projekte werden mit viel Tamtam eröffnet. Politiker haben ganz tolle Auftritte und können zeigen, wie sehr ihnen die Jugend doch am Herzen liegt…
…und ein Jahr später werden die Zuschüsse wieder gestrichen und die Projekte verschwinden sang- und klanglos in der Versenkung und die Presse hat kein Interesse daran, weil ja erst vor einem Jahr entsprechende Schlagzeilen produziert wurden…

Nun versteh ich richtig dieser Sozialbau steht seit ca. 15
Jahren?
Frage mich wenn es so ist wie du meinst wieso die Gewalt erst
jetzt so explodiert ist das die Lehrer zu der Maßnahme mit dem
Brandbrief gegriffen haben? Oder anders gefragt warum ist die
Gewalt nicht früher explodiert?

Wieso explodiert? Das ist doch genau das Problem: hier ist gar nichts explodiert. Die Eltern und Lehrer paddelten wie blöde um das sinkende Schiff zu retten - mit dem Erfolg, daß von den eigentlich Zuständigen bei Beschwerden höchstens mal ein lapidares „Was wollen Sie denn - funktioniert doch alles“ kam. Und so konnten sich kleinere Probleme zu dem auswachsen, vor dem wir jetzt stehen.
Hätten die Eltern und Lehrer das getan, was Du ihnen in einem vorherigen Posting „vorgeworfen“ hast - nämlich gar nichts und einfach wegziehen - dann wär das Kind (die Kinder?) schon vor zehn Jahren in den Brunnen gefallen, bzw. es wäre tatsächlich explodiert. So aber wuchs die Gewalt nur langsam - so langsam, daß man sich fast dran gewöhnen konnte - fast. Also keine Explosion, sondern ein langsamer Anstieg bis zur Unerträglichkeit…

Gruß
Sibylle