gefühl die welt nicht mehr zu verstehen

Hallo. Ich fange mal kurz anzu erzählen wie alles begann: letztes Jahr musste ich mich nach dem Studium entscheiden wo ich als nächstes Hingehen will. Nach wochenlangem hin-und her zwischen 3 verscheidenen Städten und Praktikaplätzen (ich habe immer wieder die pros und kontras abgewägt und all meine freunde in den wahnsinn getrieben, weil ich immer rat von ihnen wollte), habe ich mich dann schlussendlich für die dritte option entschieden, nämlich vorerst in der stadt zu bleiben in der ich eh schon gewohnt habe, dort war auch mein freund (jetzt sind wir nicht mehr zusammen).
dann kam ganz schnell der tag wo alles dunkel und anders wurde. ich hatte nurnoch gedanken ueber den nicht vorhandenen sinn des lebens im kopf und konnte mich und alles herum irgendwie nicht mehr richtig spueren. hab dann mein praktikum angefangen, aber konnte mich gar nicht wirklich darauf konzentrieren. war nur mit meinen gedanken beschaeftigt und musste den ganzen tag eine gute-laune-maske tragen damit meine arbeitskollegen nichts merkten.

das praktikum ist jetzt vorbei. die koerperlichen symptome sind schon besser geworden, vielleicht auch weil ich nicht mehr von so vielen fremden menschen umgeben bin und mich den ganzen tag anspannen muss. ich hab weniger kopfschmerzen und muedigkeit. aber was einfach nicht weggeht ist dieses gefuehl „die welt nicht mehr zu vertehen“.
ich weiss natuerlich noch von vorher wie das leben laeuft, was menschen so machen, wie unsere biologie funktioniert (erst baby, dann wird man immer größer etc), aber wenn ich auf die strasse gehe, dann fuehlt es sich immer sehr komisch an menschen anzusehen. kinder besonders wirken fuer mich so unreal. das sind menschen die noch ganz „datenleer“ sind. weiss nicht genau wie ich das beschreiben kann.
ich hab halt immer diese gedanken von der voelligen erklaerbarkeit des menschens, wie er sich entwickelt persoenlichkeitsmaessig, ueber was er spricht etc - dass man genau herleiten kann woher seine gedanken und persoenlichkeit- die art und weise wie er mit dingen umgeht, fuer was er sich interessiert etc- herkommt aufgrund seiner gene und biografie. kinder sind dann also noch relativ "leer"und muessen noch befuellt werden.

und dieses streben nach studium, job, familie etc - ich kann halt das LEBEN so wie es alle anderen 6 milliarden menschen definieren nicht mehr nachvollziehen. und das worueber sie so sprechen den ganzen tag.
wuerde es aber so gerne wieder. bis vor kurzem war ich ja auch noch teil davon.

mache seit 3 monaten eine tiefenpsychologische therapie, hab aber das gefuehl es veraendert sich kaum etwas. selbst wenn ich mit meiner familie und engen freunden zusammen bin. ja, ich führe gespräche und nehme teil am geschehen, aber ich fühle irgendwie nichts. ich mache nur das was ich gelernt habe, was ich frueher getan oder gesagt haette.

kann mich irgendjemand verstehen,hat noch wer solche gedanken? gehen diese gedanken irgendwann wenn es mir besser geht weg und soll ich mich damit weiter auseinandersetzten und mit meinen freunden darueber reden (mache ich naemlich oft weil ich denke sie koennten mich vom gegenteil überzeugen…dass der mensch eben nicht durch und durch rational erklaerbar ist etc) oder soll ich versuchen die gedanken zu verdraengen und mich voll auf mein „pseudo leben“ konzentrieren?
und wieviel wert soll ich dem staendigen gedanken des „wieder gesund werdens“ und streben danach geben? – ist es besser einfach alltag zu fuehren und sachen zu machen und irgendwann wird man automatisch wieder normal, oder soll ich effektiv darueber nachdenken wie ich mich fuehle, was ich besser machen kann damit es mir schneller gut geht?

Hallo,

ich nehme an, Du bist so Mitte 20? Damit wärst Du im besten Alter für eine solche Sinnkrise.
Weil, um es poetisch zu sagen, mit Mitte 20 zeichnet sich so langsam ab, dass eben nicht aller Knabenmorgenblütenträume reifen (sprich man realisiert langsam, dass es Erwachsen sein wenig mit dem zu tun hat, was man sich als Kind so vorgestellt hat), der Druck wächst, was vorzeigen zu können (abgeschlossenes Studium, Berufseinstieg, usw,), aber so richtig will es auch nicht losgehen.
Meine persönliche Meinung wäre: Finde Dinge, die Dir Spaß machen, die Dich erfüllen. Keine Ahnung, was so Dein Ding ist: Eine Partei, Studentenparlament, Sport, usw. Mach das. Daraus ergibt sich im Normalfall dann schon irgendwie wieder was anderes. Suche Dir einen Nebenjob, der Dich so richtig fertig macht. Von dem Du abends nach Hause kriechst und weißt, was Du den ganzen Tag über gemacht hast. Und diese Gefühl der Sinnentleerung wird sich nach und nach geben. Mit der Zeit und dem Älterwerden.
Wie gesagt, das ist lediglich meine Meinung, da Du ja in Behandlung bist, wird Dein Arzt sicher auch eine Meinung haben, ungleich fundierter als meine, darum solltest Du den natürlich fragen.

Alles Gute

Hallo fufubaba,

ich habe das Gefühl, du hast irgend was mit China zu tun, dazu passt ja auch der Satz mit den vielen fremden Menschen.

Leider sagst du uns nicht, was du studiert hast und wo du ein Praktikum gemacht hast. Bei einer Unternehmensberatung? Wo man von früh bis spät arbeitet?

„die welt nicht mehr zu vertehen“.

Willkommen im Club.

das sind menschen die noch ganz „datenleer“ sind.

Kann es sein, dass du sehr strebsam warst, alles gemacht hast, was man von dir verlangte und du jetzt feststellst, dass es gar nicht DEIN Leben ist?

ich hab halt immer diese gedanken von der voelligen
erklaerbarkeit des menschens,

Wäre es ein Problem für dich, von dieser Vorstellung abzugehen? So wie du es schreibst, glaubst du ja selbst nicht so ganz daran.

ich kann
halt das LEBEN so wie es alle anderen 6 milliarden menschen
definieren nicht mehr nachvollziehen.

das ist aber eine sehr mutige Behauptung mit den 6 Milliarden

bis vor kurzem war ich ja auch
noch teil davon.

Hat deine Psyche die Notbremse gezogen?

das gefuehl es veraendert sich kaum etwas.

Der Psycho ist kein Programmierer …

ich mache nur das was ich gelernt
habe, was ich frueher getan oder gesagt haette.

Dressur?

und mich
voll auf mein „pseudo leben“ konzentrieren?

Ich glaube, das wäre der sichere Weg in die Katastrophe

und wieviel wert soll ich dem staendigen gedanken des „wieder
gesund werdens“ und streben danach geben?

Wenn du mich fragst: keinen!

Ich empfehle dir dieses Buch

http://www.bol.de/shop/home/suchartikel/sein_leben_n…

Alles Gute
PW

Karlsson hat ja schon etwas in der Richtung formuliert, aber ich versuch es noch etwas prägnanter rüberzubringen:
Denk kurz nach, was dir Spaß machen würde. Dann such dir nen Job in dieser Richtung, am besten Teilzeit. Dann hast du ein wenig Geld und genug Freizeit, um das zu tun, was du möchtest.

Es gibt so viele Jobs, in die man unqualifiziert reinkommt. Ich weiß ja nicht, was dir Spaß macht, aber mir fiele spontan ein:

  • Bademeister (ka, ob man da direkt als Bademeister was fände, aber eine Hilfskraft im Schwimmbad wird garantiert irgendwo gesucht)
  • Skilehrer (gleiches wie im Schwimmbad, ne Aushilfe o.ä. sollte in jedem Skigebiet gesucht werden)
  • Autofahren (Autovermietungen oder Lieferdienste suchen zB meist dauernd Fahrer)

Das Leben hat sicher nicht den Sinn, irgendwelchen Pseudozielen wir Karriere etc zu folgen. Als Sinn könnte man formulieren, dass das Leben dir Spaß machen soll. Die Frage ist zunächst jedoch, ob dir überhaupt etwas einfallen würde, wenn dich jemand spontan fragen würde, was dir Spaß macht.

Hast du eine Antwort auf die Frage: „Was würdest du am liebsten jetzt tun?“

hallo karlsson,

zuerst einmal danke fuer deine antwort.
ja, mit mitte 20 hast du recht. sicher spielen all die dinge mit hinein. ich muss jetzt „echte“ entscheidungen fuer mein leben treffen und befinde mich nicht mehr in dem status des zum kindergarten/schule/uni gehenden kindes das einfach so hineingerutscht ist in diese systeme, weil es noch nicht frei entscheiden konnte und es ja alle anderen kinder auch so machten. es ist nun wirklich das erste mal dass ich fuer mich ganz alleine verantwortlich bin und qusi in die welt HINAUSGESCHICKT wurde.
ich hatte auch ueberlegt einfach weg zu fahren und das zu machen worueber ich die letztn jahre immer mal wieder nachgedacht hatte - nach asien gehen und dort als englischlehrerin arbeiten, vielleicht bei trekkingtouren in bhutan mitmachen und irgendwie in den bereich sport und reisen hineinzukommen…allerdings traue ich mir das momentan nicht zu bzw weiss nicht ob es nicht klueger waere erstmal gesund zu werden. fuehre ich so wie ich grade drauf bin nach asien, hab ich angst davor die zeit dort gar nicht geniessen zu koennen, weil das gefuehl der nichtigkeit, prognostizierbarkeit und unemotionalitaet bleibt und ich wohlmoeglich noch dazu panickattaken bekaeme und niemanden zum sprechen darueber haette…also was ich damit sagen will: der rat, sich was zu suchen was einem spass macht und volle power zu geben (und mit der zeit blueht dann die gewoehnung und freude daran immer weiter auf und man entwickelt mehr ehrgeiz) ist natuerlich rational logisch und gut, aber da ich momentan psychisch nicht normal drauf bin und z. t . pysisch eingeschraenkt bin, hab ich angst davor das einfach zu tun, zu scheitern und ganz die hoffnung auf besserung aufzugeben.

Hallo,

es fiele leichter, Deinen Text zu lesen, wenn Du die Groß- und Kleinschreibung beherzigen könntest.

Die Einordnung Deines Leere/Sinnleere-Gefühls finde ich sehr schwierig. Ist es „nur“ eine Sinnkrise? Oder ist es wirklich die Abwesenheit von Gefühlen überhaupt? Empfindest Du nicht mehr mit anderen oder Dir selbst mit? Erscheint Dir alles als fremd als grundsätzliches Lebensgefühl?
Es schien mir so, da Du die Sorge äußertest, es könne auch „in Asien“ (bzw. irgendeiner spannenden exotischen Umgebung woanders) genauso sein.

Ich finde, bevor Du Dich zu einem weiteren Schritt entscheidest, solltest Du zu einem Psychiater gehen und ein paar Mal mit ihm sprechen. Sofern Du den Eindruck bekommst, daß er wirklich VERSTEHT, was mit Dir ist, frage ihn um Rat.

Viel Glück, S.I.

Hallo fufu,

einmal mehr: ich gebe Dir meine persönlichen Lebensweisheiten weiter, weder besitze ich eine Couch, noch habe ich Lebenshilferatgeber geschrieben oder gelesen. Insofern verfüge ich über keine Autorität in irgendeiner Form.

Es kommt mir vor, als würdest Du einen bestimmten emotionalen Status als Ziel verfolgen, so wie andere ein Häuschen, eine Beförderung, usw. als Ziel verfolgen.
Ich gehe jetzt mal davon aus, dass Du gut untersucht wurdest und darum weißt, ob Du un.U. Schilddrüsenprobleme, eine Depression, usw. hast und entsprechend behandelt wirst.
Gehen wir als Arbeitsthese nun mal davon aus, die Dinge müssten Sinn machen aber sie tun es, zumindest für Dich nicht. Wenn nun aber gar nichts Sinn macht, befreit Dich das auch ein Stück weit. Kennst Du die Geschichte „Der Hungerkünstler“ von Kafka? Hätte der an irgendeinem Punkt akzeptiert, dass es die Speise, die ihm schmeckt, nicht gibt, hätte er einfach alle anderen Speisen essen können und wäre nicht verhungert.
Ähnliches gilt doch für Dich nun auch: Du kannst eigentlich alles machen! Du kannst Dir heute einen Nebenjob an der Tankstelle suchen, Du kannst nach China gehen, alles!
Meiner Ansicht nach, sind die Dinge wie sind. Eine Zigarre ist in 99% aller Fälle wirklich nur eine Zigarre, usw. Die Dinge haben keinen Sinn, den es zu entdecken gilt, sondern gewinnen dadurch Sinn, dass man sie ihnen gibt. Und dazu braucht man wohl schon einen gewissen Werterahmen oder was auch immer. Vielleicht Religion oder politische Überzeugungen. Aber ich glaube absolut nicht, dass man zunächst einen state-of-mind erreichen muss, bevor man das kann (wie gesagt, natürlich sollte man Depressionen usw. behandeln lassen).
In dem Sinne (haha) wünsche ich Dir alles Gute, bei was auch immer Du machen wirst!

PS: Darüber hinaus finde ich, dass das Leben viel besser und lustiger ist, wenn man sich kein Stück drum schert, was einem als „normales“ Leben verkauft wird. Die glücklichsten Menschen, die ich kenne, haben alle sehr krumme Lebensläufe. Ich kenne eine Doktorandin, die ihre Karriere aus Versehen in einer Drückerkolonne begonnen hat, einen 60jährigen der gerade sehr erfolgreich eine vierte Karriere hinlegt (bei den drei anderen war er auch sehr erfolgreich), usw.

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Hi

einmal davon abgesehen , das dein Text wegen fehlender Satzzeichen , fehlender Gross und Klein - Schreibung und fehlenden Absätzen sehr schwierig zu lesen ist und darauf hin deutet , das du in den letzten Jahren eine reger Chat und SMS Nutzer warst , also im grunde Jugendliche Manieren an den Tag brachtest , so kommt dieser Inhalt im grunde genommen Erwachsen daher .

Um es vorweg zu nehmen , Ob jemand die Welt verstehen will , oder nur seinen Trott , bzw den Trott eines Herdentieres leben möchte , ohne sich darüber gedanken zu machen , bleibt jedem selbst überlassen .

Es gibt aber viele kleine und grosse Dinge im Alltag , wo jemand der sich über das aktuelle Leben und Denken gedanken macht und es nicht versteht .
bringen wir doch ein ganz ganz einfaches Beispiel :

Ein Elektronikmarkt macht Werbung ; Geiz ist Geil und ich bin doch nicht blöd , billig billig , Sonderangebot , die Leute rennen da wie Irrsinnig hin , kaufen kaufen kaufen obwohl die Preise , zumindest in Kleinartikel wie DVD’S und CD’s zum Teil doppelt so hoch sind wie der sonst übliche Marktpreis .

Wie gesagt , nur ein ganz kleines Beispiel von vielen , wo man , wenn man darüber nachdenkt , die Welt nicht versteht .
Das gibt es in kleinen Dingen wie dieses simple Beispiel, das geht weiter bis zu manchen Behörden , dessen Denkweise nicht immer nachvollziehbar ist , das geht weiter bis Investoren an der Börse und vieles Alltägliche wo man denkt : hää , wie bitte was isss…?

Suche dir wie vorgeschlagen eine richtung die dir zusagt , was dir Spass macht , was deiner Denkweise entspricht , man muss kein Herdentier sein um glücklich zu werden.
und versuche nicht die Welt zu verstehen !
( Ps , wenn du das geschafft haben solltest , sage mir bitte bescheid , den Tipp wie du das gemacht hast , könnte ich auch gebrauchen. )

Toni

noch ganz am Rande , ich weiss das ich auch kein Rechtschreib-As bin , ob mit oder ohne Rechtschreibfehler , ich habe mein Lebenstil gefunden , auch wenn ich die Welt nicht verstehe

kinder sind noch relativ Daten"leer"und muessen noch befuellt werden.

vom gegenteil überzeugen…dass der mensch eben nicht durch und durch rational erklaerbar ist etc)

tiefenpsychologische Therapie, bringt nichts

voll auf mein „pseudo leben“ konzentrieren?

Welche Therapierichtung bist Du denn? Mit Traumanalyse (Freud) müsste sich klären lassen, dass unter all den Dir bald nach der Geburt eingetrichterten ‚Daten‘ nicht etwa eine Große Leere ist, sondern der Dir von den Daten unbekannt gemachte SINN Deiner Existenz. Natürlich kamen weder Du noch die anderen Babys ‚daten-leer‘ zur Welt. Es ist nur so, dass unsere Gesellschaft die meissten unserer angeborenen Bedürfnisse fürchtet (u.a. den Sozialinstinkt), so werden sie erzieherisch gezielt verdrängt und statt dessen ein „Pseudoleben“ aufgepropft. Man muß schon einen genügenden Funken Restgesundheit errettet haben, um das nicht nur zu spüren, sondern auch den Wille zu haben, sich nach und nach rauszuarbeiten…

mmmh…

aber da ich momentan psychisch nicht
normal drauf bin und z. t . pysisch eingeschraenkt bin, hab
ich angst davor das einfach zu tun, zu scheitern und ganz die
hoffnung auf besserung aufzugeben.

ich denke das Risiko auf Scheitern eingehen ist normal und ein Teil der Besserung … die dann folgt… scheitern wirst du noch oft (können) und das kannst du auch durch zuhausbleiben nicht verhindern

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