Hallo Grete,
also „in der Lebensmitte“ bin ich mit Sicherheit nicht. Ich möchte keine 100 Jahre alt werden. Zumindestens glaube ich nicht an das „beschwerdefreie Altern“. Und meine Eltern sind mit mitte 70 schnell und ohne Medizin gestorben, das wäre für mich erstrebenswerter als ein ewiges vor mich hin Altern.
woran merkt man, dass man Alt wird?
Das habe ich letzten Herbst mal wieder beim ADFC so richtig gut festgestellt: Wir haben uns darüber unterhalten, was unsere Kinder so an Ausbildung genossen haben, und wie sie jetzt im Berufsalltag oder im Endstadium der Ausbildung (Referendariat) stehen.
Da biste alt, wenn Du über die Erfolge Deiner Kinder redest.
>Netter Zivi sagt zum Abschied: Man Grete du bist ne
Nette…dich hätt ich gerne als Mutter gehabt…
Das ist doch ein Kompliment!
>Ein fremdes Kind fragt mich, als ich meinen Sohn aus der
Betreung abhole: Bist du die Oma??
Bist Du spät Mutter geworden, oder ist Dein Sohn behindert?
Ich fühl mich nicht so, und merke mehr und mehr, dass ich da
wo einsortiert werde, wo ich mich nicht sehe.
Also ich fühle mich toll als die „Omi“ der Jugendarbeit im ADFC München. Ich bin nun mal nicht mehr Mitte 20 und will das aber auch gar nicht sein. Den Sche***, den ich in dem Alter gebaut habe, will ich nicht nochmal machen.
Wie geht es euch damit!
Mir geht es gut mit solchen Komplimenten wie: „Dich als Mutter zu haben muss echt cool sein“. Ich habe ein Leben voller interessanter Erlebnisse gelebt und werde hoffentlich noch mal die Hälfte davon drauf legen.
Ich kann mit den altersbedingten Einschränkungen, denen ich gesundheitsmäßig unterworfen bin, einigermaßen leben.
Ich muss nicht mehr jeden Sche*** mitmachen, der heute in und hip ist.
Und meine Tochter fragt mich immer noch gerne um Rat, wenn sie mal in einer Sache unsicher ist. Sie hat sich sogar teilweise bei Trennungen von Freunden noch bei mir ausgeweint.
So gefällt mir das Leben, und wenn es mir auch weiterhin gelingt, so bewusst zu leben, dann kann ich mich echt auch auf den Rest freuen.
Gruß, Karin