Gegenwart

Letztens befand ich mich mal wieder in einem meiner Zahlreichen Gedankengänge. Diesmal ging es um die Gegenwart.
Ist die Gegenwart nicht eine absurde Sache?
Ich meine das was genau das Jetzt ist ein ganz minimaler Bruchteil einer Sekunde eine 0 mit schier endloser langer Kommastelle die aus einer Reihe von 0en besteht, wo irgendwo gannz am Ende mal eine winzig kleine 1 steht. So klein es auch zu sein scheint, existiert die Gegenwart doch. Und sie kommt uns auch gar nicht so kurz vor.
Was vielleicht daran liegt, dass wir schon in so einem kurzen Augenblick alles mit unseren Sinnen wahrnehmen und auch nachdenken können. Ist euch schonmal aufgefallen, dass ein Gedanke, den man hat in so einer nano(oder was auch immer)Sekunde kommt. Man ihn also wie mit einem Blitzschlag hat und, wenn es z.B. ein Satz ist, man ihn nie solange „denkt“ wie es braucht ihn zu sagen?
Also ist unser tun und Handeln folge dieser 0.0000000000000000001 bruchteil Sekunden und die Gegenwart ein Portal, welches Vergangenheit und Zukunft mehr oder weniger unmittelbar voneinander trennt. Obwohl sich einwenden lässt, dass wir auch in einer so minimal kleinen sekunde Pläne machen können, was wir in einer der nächsten bruchstel sekunde tun können bzw. dies auch verwirklichen uns aber auch umentscheiden können.
was heißen könnter Denken hilft zwar, nützt aber nichts.

Was meint ihr dazu?

lg Nati

Hi,

Interessanter Gedanke den du da hast.

Ich denke die Gegenwart ist der Grund unseres Seins. Indem es eine Gegenwart gibt sind wir existent.
Jedoch ist, meiner Meinung nach, diese Zeitspanne zu kurz um etwas zu erfassen. Der Ursprung unseres Handelns, Denkens und unserer Sinneswahrnehmung liegt doch immer in der Erinnerung an die Verhangenheit. Somit ist es doch die Zeit, die etwas vorantreibt. Alles was ist, ist damit eine Aneinanderreihung dieser kurzen Momente. Denn auch ein Gedanke braucht mehr als den Augenblick der Gegenwart um vollständig gedacht und erfasst zu werden.
Was die Zukunft angeht, ist sie ebenfalls das Ergebnis der Vergangenheit.

Damit will ich sagen, dass die Gegenwart völlig machtlos ist ohne die Vergangenheit. Dies gilt natürlich auch umgekehrt.

Hoffe meine Gedanken sind verständlich niedergebracht.

Gruß Jul

Lieber nati-Hans
Du denkst uns in das Grübeln mit deiner Einlassung.

Ist die Gegenwart nicht eine absurde Sache?
Ich meine das was genau das Jetzt ist ein ganz minimaler
Bruchteil einer Sekunde eine 0 mit schier endloser langer

können bzw. dies auch verwirklichen uns aber auch
umentscheiden können.
was heißen könnte, Denken hilft zwar, nützt aber nichts.

Was meint ihr dazu?

Du streifst Belange der Mathematik, der stetigen Teilbarkeit von Zahlen.
Natürlich gibt es neben dieser physikalisch-mathematischen Gegenwart noch die erlebte Gegenwart.
Dies ist aber kein Widerspruch.
Stell’ dir einen Haufen aus Erbsen vor. Nehmen wir einmal an, dieser Haufen bestünde aus 100 Erbsen und man könnte sie ohne Probleme stapeln, sie also aufeinanderschichten. Wir nehmen jetzt eine Erbse weg, es sind also noch 99 Erbsen. Zweifelsohne ist dieser Haufen immer noch ein Haufen. Stetig nehmen wir Erbse um Erbse weg. Der Haufen wird immer kleiner. Ab einem gewissen, nicht nennbaren Punkt, ist der Haufen kein Haufen mehr. Bei 10 Erbsen? Oder bei 5? Sind drei Erbsen noch ein Haufen? Kaum. Dieses Beispiel berührt die Ungenauigkeit der menschlichen Sprache und die Fähigkeit, Informationen, die in unsere Sinne dringen, schnell zu simplifizieren und zu katalogisieren. Ähnlich ist es mit der erlebten Gegenwart. Wir nehmen sie wahr, erfassen sie unbewusst als eine der Grundbedingungen unserer Umwelt. Du hast recht, wenn du andeuten wolltest, dass Gegenwart in rein logischem Sinne nicht existieren kann, da wir zur Feststellung des status quo einer Sache (in diesem Fall: Die Feststellung des Begriffes „Jetzt!“) Zeit gebrauchen. Da sich Gegenwart aber über Zeit definiert, müssten wir die Gegenwart anhalten, um sie darzustellen.
Das ist gegenwärtig (!) unmöglich.
Viele Grüße
Voltaire

Die Gegenwart kann nur durch die Abwesenheit von Zukunft und Vergangenheit „sein“ und braucht keine Zeit.
Damit greift dein Modell nicht.

hf
Stefan

Hallo Hans,

die Gegenwart,das gegenwärtig sein,ist unentwegt vorhanden während ich hier am Computer sitze.Es ist für mich meine stetige Existenz im Raum.Und als solche ein Synonym für das Da-Sein.Diese Gegenwart aber kann ich nicht in Zeiteinheiten aufteilen.Wie klein oder groß sollte die Gegenwart denn sein?Wann sollte denn die letzte Gegenwart aufhören und die nächste anfangen? Demzufolge wäre die Gegenwart endlos.Und demzufolge gäbe es weder Vergangenheit noch Zukunft, ausser als Erinnerung oder Vorstellung.Und diese sind reine Gedankenkonstrukte.

stirnrunzelnde grüsse
Heidi

Hallo,

Ist die Gegenwart nicht eine absurde Sache?

wieso ?
Da sollte man sich nicht hineinsteigen.
Das wäre dann eher ein psychologisches Thema.
Für mich ist die Gegenwart, der Augenblick (das meinst Du doch ?)
am wenigsten absurd.(eigentlich paßt der Begriff absurd in diesem
Zusammenhang überhaupt nicht)

Ist euch schonmal aufgefallen, dass ein
Gedanke, den man hat in so einer nano(oder was auch
immer)Sekunde kommt.

Eigentlich nicht.Der Gedanke der kommt ist entweder eine abgelegte,
parate Erfahrung oder das Ergebnis eines unbewußten (besser
nebenbewußten) Vorgangs, einer Verknüpfung von Erfahrungen o.ä.

hat und, wenn es z.B. ein Satz ist, man ihn nie solange
„denkt“ wie es braucht ihn zu sagen?

Dies widerspricht den Erfahrungen, es ist nicht nur so.
Wir Menschen sprechen oft schneller als es möglich ist den Gedanken
zu formulieren. Dies zeigen die Unterbrechungen im Sprechen wie
„Äh … Äh…“ usw.

Ich denke, was Dich fasziniert ist die Erfahrung des SEINs, hier und
jetzt , Dein ICH-Bewußtsein.

Gruß VIKTOR

Empfehlung: Aristoteles
Hi Nati,

Diesmal ging es um die Gegenwart.
Ist die Gegenwart nicht eine absurde Sache?

So ist es. Und daher empfehle ich dir die Lektüre von
Aristoteles (384-322 v.Chr.): Physikvorlesung, Buch 4, Kap. 10-14 (= 217b29 - 224a16)
http://www.zeno.org/Philosophie/M/Aristoteles/Physik…

Abgesehen davon, daß dies die (historisch) erste systematische Abhandlung über die von dir aufgeworfenen Fragen ist, findest du nicht nur dort auch die Antworten. Hier wurden zugleich die begrifflichen und methodischen Grundlagen entwickelt, die man für die Behandlung dieser Fragen benötigt (wenn man es gründlich machen will).

Aristoteles geht es hier um den Begriff der „Kontinuität“ (dessen Erfinder er ist). Und neben „Bewegung“ und „Raum“ ist für ihn „Zeit“ das elementarste „Modell“ für Kontinuität. Daraus ergibt sich die Abhandlung über das Sein oder Nichtsein von Zeit überhaupt, dann aber von Vergangenheit und Zukunft - und die Rolle, die das Jetzt dabei spielt, ist eine ganz besondere …

Aber lies es am besten selbst. Es hat seitdem über diese Themen nichts Fundierteres gegeben und bis zu Georg Cantor (1845–1918, Begriff der Punktmenge, Untersuchung über das „aktual Unendliche“) auch nichts Neues.

Gruß
Metapher

Hallo Hans

Was ich jetzt schreibe ist nur meine Ansicht darüber.

Die kleinste bekannte Zeitspanne ist die, die ein Teilchen braucht, um mit der Größten uns bekannten Geschwindigkeit, die kürzeste uns bekannte Strecke zurückzulegen.
Aber auch diese Zeit, kann nicht die Dauer der Gegenwart sein, denn auch diese Zeitspanne, lässt sich Mathematisch, beliebig oft teilen.

Uns kommt aber die Gegenwart so vor, als währe sie ewig.
Das ist so, weil wir uns mit der Gegenwart bewegen oder anders ausgedrückt, wir reiten auf einer Nadelspitze durch die Zeit.
Stell dir mal eine Kugel vor, die du über eine Platte rollst.
In der Theorie, wenn die Platte und die Kugel, eine Perfekte Form und dabei unbegrenzt hart sind, dann berührt die Kugel die Platte, an einem Punkt, der unendlich Klein ist.
Dennoch wird die Kugel, während sie über die Platte Rollt, jeden Punkt der Strecke berühren. Du und das All, ist in dem Fall die Kugel, also ist die gegenwart nur durch die Wahrnehmung „Existent“.
Das Wort Gegenwart, ist ein rein Subjektives oder Fiktives, „Ding“.

Und das mit dem Denken. Ich denke, dass es mehr Zeit als die Gegenwart in Anspruch nimmt, einen Gedanken zu Denken.
Ein Gedanke muss sich Bilden und ist nicht auf einmal da.

Ich hoffe, ich konnte dir weiterhelfen.

Gruß,
Azteke

Wie lang dauert die Gegenwart?
Hi !

weiß nicht mehr genau, wann diese Untersuchungen waren und vom wem sie durchgeführt wurden. Muss aber wohl irgendwann von 1960 - 2000 gewesen sein.

Bei diesen Untersuchungen wurde herausgefunden, dass die vom Menschen erlebte „Gegenwart“ einen Zeitraum von etwa 3 Sekunden umfasst.

Da also hier Logik (Gegenwart kann nur Bruchteil einer Sekunde sein) und Erleben (siehe oben) zu vollkommen unterschiedlichen Ergebnissen kommen, muss die von dir gewählte Fragestellung falsch sein.

Was passiert mit deiner Frage, wenn du das oben genannte Untersuchungsergebnis mit einbaust?

BARUL76

Hallo!

Wo ist das Problem?

Die Gegenwart ist logischerweise unendlich kurz und existiert damit nicht.

Muss sie doch auch nicht. Alles ist Vergangenheit. Bis auf die Zukunft natürlich.

Sobald die Lichtstrahlen mein Auge erreichen, ist das, was ich sehe, schon Vergangenheit. Aber so lange es sich in meinem sensorischen Gedächtnis befindet, nenne ich es Gegenwart.

Grüße

Andreas

Hallo,

Jetzt ist ein ganz minimaler Bruchteil einer Sekunde eine 0 mit schier :endloser langer Kommastelle die aus einer Reihe von 0en besteht, wo :irgendwo gannz am Ende mal eine winzig kleine 1 steht. So klein es :auch zu sein scheint, existiert die Gegenwart doch. Und sie kommt uns :auch gar nicht so kurz vor.

Sie ist ja auch nicht kurz, sie dauert ein Leben lang. Dein Leben lang. So lange Du lebst, bist Du immer, jederzeit in der Gegenwart.

Grüße
Didi

Hallo,

Die Gegenwart ist logischerweise unendlich kurz und existiert
damit nicht.

Holla!
In Mathe haben wir aber aufgepasst?!

Gandalf

Hallo Gandalf!

So genau müssen wir es doch nicht nehmen, oder?

Grüße

Andreas

Hallo barul76

Du redest von der Wahrgenommenen Gegenwart.
Meine Antwort auf deine Frage wird dir vermutlich nicht gefallen, denn es gibt in diesen Zusammenhang keine feste Zeit.

Ich verstehe jetzt diese Frage, auf zwei verschiedene Möglichkeiten.

Zum einen, das Extrem Kurzzeitgedächtnis, (Weiß jetzt nicht genau, ob der begriff so stimmt) welches Sinneseindrücke, die nicht für die Momentane Situation von Bedeutung sind und das Bewusstsein nur streifen.

Und zum anderen, die Zeit die es benötigt, um Daten, vom tatsächlichen Ereignis, über die Sinnesorgane, über den Verarbeitungsprozess im Gehirn, zum Bewusstsein zu übermitteln.
Der Schall, zum Beispiel ist langsamer als das Licht.
Eine Berührung am Fuß, hat einen längerenweg über die Nervenbahnen, als eine Berührung am Kopf.

Aber in beiden Fällen, ist es von Mensch zu Mensch und von Situation zu Situation anders.

Also, ich kann da leider keine konkrete Zeit nennen.
Tut mir Leid.

Gruß,
Azteke

Hallo Andreas,

So genau müssen wir es doch nicht nehmen, oder?

aber sicher muß man das!
Wir sind hier unter Philosophen und nicht beim Kaffeekränzchen.
Philosophie ist eine sehr strenge Wissenschaft; wenn Du unverbindlich parlieren möchtest, empfehle ich das Kaffeehaus oder die Kneipe.

Gandalf

1 Like

Hallo Azteke

Das Wort Gegenwart, ist ein rein Subjektives oder Fiktives,
„Ding“.

ja, es ist das wie es wir definieren, nicht objektiv verifizierbar.
Alle Versuche in der Richtung, egal woher sie auch kommen, sind
einfach nur Bla Bla.
Wenn für mich die Gegenwart ein Erlebniszeitraum eines bestimmten
Ereignisses ist und für Dich eben nur eine Sekunde und für einen
anderen eine bestimmte Entwicklungsperiode mit größerem Zeitabschnitt
so ist dies eben alles richtig.
Alle haben ihr vorher und nachher innerhalb ihrer Definition.
Wer will hier irgendeine Regel aufstellen welche bestimmt:
„Du mußt dies so oder so sehen“ - irgendwelche Philosophen ?
Der Begriff Gegenwart ist „gemacht“ und keine „Naturkonstante“.
Das einzige was stimmt ist:Meine (Deine) Ich-Wahrnehmung ist mitten
drin.

Gruß VIKTOR

Die Gegenwart ist meines Erachtens gar nicht existent.

Alles ist entweder vergangen oder kommt noch.
Aber das was noch kommt, ist nicht real, da es sonst ja keine Zukunft wäre. Zukunft ist also immer un (noch nicht) real.
Die Gegenwart ist ja auch schon nach Einstein und Co. eigentlich nicht wirklich vorhanden, da nicht greifbar…
Alles was Du denkst - „gerade denkst“ - ist ja schon wieder vergangen, sonst könntest Du das was Du gerade denkst gar nicht reflektieren…

Habe ich jetzt zu „kurz“ gedacht ?

-)

Gruss
MultiVista

Denken als Ganzes hinterfragen, nicht nur Teile
Hi.

Ist die Gegenwart nicht eine absurde Sache?

Natürlich. Alles im Leben ist absurd…

So klein es auch zu sein scheint, existiert die Gegenwart doch. Und sie kommt uns auch gar nicht so kurz vor.

Ich denke, die unten erfolgten Beiträge und Verweise haben schon gezeigt, dass eine Mathematisierung des Jetztbegriffs sinnlos ist. Der einzige Jetztbegriff, der im Rahmen unseres Alltagsbewusstseins Sinn macht, ist der von der psychologischen 3-Sekunden-Gegenwart, auf die ich hier im Brett vor mehreren Wochen einmal hinwies.

Darüber hinaus reicht es nicht, den Jetztbegriff isoliert von jenem „Rahmen des Alltagsbewusstseins“ zu thematisieren. Die Begriffe „Jetzt“, „Zeit“ usw. sind Elemente einer Gesamtstruktur, die als Ganzes betrachtet werden sollte. Hinterfragt man nur einzelne Aspekte dieser Struktur und nimmt den Rest unkritisch als gegeben, dann kommt es zu den bekannten Paradoxa der Zeit, die wir kennen. Beispiel: man nimmt Zeit unhinterfragt als linearen Ablauf von Ereignissen und hinterfragt dann kritisch das Jetzt als Gegenwartspunkt. Das führt zum Paradoxon von ausdehnungslosen Gegenwartspunkten, die in der Summe keinen linearen Zeitpfeil bilden können. Man muss also den kompletten Zeitbegriff in Frage stellen sowie - genaugenommen - j e d e n sprachlichen Begriff.

Womit wir beim linguistic turn wären. Der Vater des modernen LiTu war Kant, der unsere Wahrnehmung der Wirklichkeit als Produkt von Sinnesdaten und begrifflichen Kategorien (z.B. Einheit, Realität, Substanz und Akzidenz, Möglichkeit, Vielheit usw.) sowie der „Anschauungsformen“ Raum und Zeit beschrieb. Unser Bild der Wirklichkeit entsteht also, laut Kant, in unserem Kopf. Wir projizieren diese Anschauungsformen und Kategorien auf das Chaos der Sinnesdaten und erhalten ein künstliches Modell der Realität, das irgendwie funktioniert (wobei „funktionieren“ nicht bedeutet, dass das Modell „wahr“ ist).

ZEIT ist also, wie alle anderen Begriffe, ein Konzept, das der Wirklichkeit von uns übergestülpt wird.

Dass es dabei zu unlösbaren Paradoxa kommen muss, ist klar. Das Mysterium der „Wirklichkeit“ lässt sich nicht in das Raster von starren Begriffen pressen. „Zeit“ ist ein Konzept, keine Realität. Es gibt Zeit ebenso wenig wie es z.B. Zahlen „gibt“. Oder wie es Punkte, Linien, Kreise und Quadrate gibt. Das sind nur abstrakte Konzepte, die in der Alltagspraxis funktionieren, ohne „wahr“ zu sein. Hinterfragt man diese Konzepte, entdeckt man schnell, dass sie nur im Denken existieren.

Ist euch schonmal aufgefallen, dass ein
Gedanke, den man hat in so einer nano(oder was auch
immer)Sekunde kommt.

Schön, dass das noch anderen außer mir aufgefallen ist. Der von dir beschriebene Umstand zeigt, dass Gedanken unbewusst gebildet werden. Wie Lacan sagte, ist es nicht das Ich, das denkt, sondern das Unbewusste. Das Ich registriert das nur, mehr nicht.

Gruß

Hallo Horst,
wie wahr was Du hier schreibst.
Nur in einem Punkt bist Du in die eigene „Falle“ getappt.
Du schreibst:

Ich denke, die unten erfolgten Beiträge und Verweise haben
schon gezeigt, dass eine Mathematisierung des Jetztbegriffs
sinnlos ist.

und dies:

Der einzige Jetztbegriff, der im Rahmen unseres
Alltagsbewusstseins Sinn macht, ist der von der
psychologischen 3-Sekunden-Gegenwart, auf die ich hier im
Brett vor mehreren Wochen einmal hinwies.

Das ist genau das Gleiche (Vergleichbare)- denk mal nach.
Die andere Verpackung und die mehr oder weniger zutreffende
empirische (ich bezweifle sehr die Gültigkeit der Aussagen aufgrund
des Experimentes) Ermittlung und Zuordnung zum Gegenwartsbegriff
ändern daran auch nichts.

Ansonsten - guter Beitrag.

Gruß VIKTOR

eine wunderschöne Frage!
… Gibt es überhaupt ‚‚Gegenwart‘‘ … ein ‚‚Jetzt‘‘, ein ‚‚jetzt bin ich, jetzt denke ich dies und das‘‘?
Infinitesimal gedacht …?
wie kurz ist unser ‚‚jetzt tu‘ ich oder denk‘ ich dies oder das’’?
… schön find’ ich auch die Idee, unser ‚‚jetzt‘‘-Denken TRENNT Vergangenheit un Gegenwart …

Antwortversuch:
Es geht wohl um ‚‚Wahrnehmung‘‘.
Wir nehmen als evolutionsgenerierte Organismen wahr, was uns bestehen läßt. (Alle anderen sterben aus, individuell oder als Art)
Nun gibt es optische Täuschungen. Diese betreffen Form, Gestalt von Dingen, aber auch wahrgenommene Zeit.
Und das ‚‚Jetzt‘‘.

Dann müssen wir - um diesem Thema näher zu kommen - unterscheiden zwischen subjektiv empfundener Zeit (oder ‚‚Jetzt‘‘) und physikalischer Zeit.
Wir messen subjektiv Zeit letztlich an unserem subjektivem Zeitempfinden, an unserer Lebensdauer, gar. Subjektiv sind wir befangen, was ‚‚Zeit‘‘ angeht.
Objektive Zeit messen wir mit zB (Atom-)Uhren.

Vielleicht ist die Empfindung oder das Wahrnehmen von Zeit als physikalischer Grungröße in allerletzter Instanz sogar ein Trugschluß: denn im Quantenschaum oder Quatenvakuum gibt es die Zeit gar nicht (höchstens ‚‚Abstände‘‘). ‚‚Zeit‘‘ ‚entsteht‘ erst nach dem Urknall … ?!

Ich behelfe mir da immer mit einem Pulsar, der sich um sich selbst drehen immer wieder dieselbe Position einnimmt, genau wie ‚vorher‘ … was macht da ‚vorher‘’ und ‚‚nachher‘‘ noch für einen Unterschied. Oder ein Sandstein, der bei Flut sich auflöst und bei einbrennender Sonne wieder zusammenbackt … was haben vorher und nachher da noch für einen Sinn … (?) eins ist wie das andere. Zeitlos.

Man weiß es eben nicht genau.