Gegenwartsbezug Dt-Fr. Krieg?

Welcher aktuelle Gegenwartsbezug kann zum Deutsch-Französischen Krieg angegeben werden?(neben Denkmälern)

Hallo,

Welcher aktuelle Gegenwartsbezug kann zum
Deutsch-Französischen Krieg angegeben werden?(neben
Denkmälern)

Kein Krieg seit 45. Elyseevertrag.

Herzliche Grüße
mitzisch

Hallo mein lieber *Wunderfitz*,

wenn es Dir recht ist, hole ich gerade mal meine Glaskugel aus der Schublade… *ächz*

Moment…gleich…

Also ich sehe… z. B. in wikipedia

_Im Deutsch-Französischen Krieg von 1870–1871 (zeitgenössisch auch Siebziger Krieg oder 70/71 genannt) erklärte Frankreich am 19. Juli 1870 dem Norddeutschen Bund den Krieg, worauf die drei süddeutschen Staaten Bayern, Württemberg und Baden infolge geheimer Bündnisse an die Seite des Bundes traten.

Der Krieg wurde damit zum dritten und letzten der Deutschen Einigungskriege, die zur von Bismarck betriebenen deutschen Reichsgründung führten.

Innerhalb weniger Wochen des Spätsommers 1870 wurden die französischen Armeen besiegt und Kaiser Napoléon III. gefangen genommen. Frankreich führte jedoch als ‚Dritte Republik‘ den Krieg weiter und war erst im Februar 1871 nach dem Fall von Paris zum Vorfrieden von Versailles bereit.

Den Krieg beendete am 10. Mai 1871 der Friedensvertrag von Frankfurt._

meinst Du diesen Krieg vielleicht?

oh, Moment… meinen Glaskugel meldet sich schon wieder:

_Auf den 1870/71er-Krieg folgte eine der längsten Friedensphasen in Westeuropa, doch ein stabiler politischer Ausgleich zwischen dem Deutschen Reich und Frankreich wurde nicht erreicht.

Mobilmachung und Kriegsbeginn 1914 emotionalisierten Deutsche und Franzosen (siehe Augusterlebnis): die Deutschen wollten dem „Erbfeind“ alle Ambitionen auf eine Ostexpansion dauerhaft austreiben, Frankreich motivierte das revanchistische Ziel, die Deutschen weit hinter den Rhein zurückzudrängen und die „Schmach von 1870/71“ wettzumachen.

Nach seinem Sieg verlangte Frankreich die Herausgabe der Truppenfahnen von 1870/71. Berliner Jugend holte sie aus dem Zeughaus Berlin und verbrannte sie vor dem Reiterstandbild Friedrichs des Großen.[18] Der Versailler Vertrag - sowohl seine Inhalte als auch die Art seines Zustandekommens - war von französischem Revanchebedürfnis geprägt und legte wichtige Grundlagen für die tiefgreifende Staatskrise der jungen Weimarer Republik und den Aufstieg des Nationalsozialismus._

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Deutsch-Franz%C3%B6sisc…

ich hoffe dass dies die Informationen sind die Du brauchst oder die dir weiterhelfen.

… falls nicht melde Dich bitte sofort… und bitte nicht Grüßen und bloss nicht in irgendeiner Weise dankbar oder höflich sein…

Gruß
Fronk

Gegenwartsbezug Dt-Fr. Krieg…
…und den Gegenwartsbezug stellst Du gefälligst selber her!

Selber Denken hilft manchmal.

Hi,

wann wurde denn der 45ste Elyseevertrag unterzeichnet? Gab’s ech soo viele?

*ggg*
:wink:

P

Ne is gut ich versteh’ schon,… nicht böse sein, ich konnt’s nicht sein lassen.

Gruß
Fronk

Hallo Fronk,
wie du sicher gesehen hast, bin ich ganz neu hier auf dieser Plattform und war deswegen zunächst ein wenig überfordert. Aus diesem Grund die etwas unhöflich erscheinende Fragestellung. Sorry!
Über die fachwissenschaftliche Seite des Krieges 1870/71 (Vorgeschichte, Gründe, Verlauf,…)bin ich vollkommen im Bilde und habe schon genügend Literatur hierzu gelesen.
Was jedoch mein eigentliches Problem ist, ist die Frage nach der gegenwärtigen Relevanz eines solchen Themas. Salopp formuliert: „Warum sollten Schüler in der heutigen Zeit überhaupt noch etwas über diesen Krieg erfahren“?
Welchen Gegenwartsbezug kann man herstellen/ wie kann man das Geschichtsbewusstsein der heutigen Jugend daran schulen? Wie kann das didaktische Prinzip der Perspektivität (Multiperspektivität, Kontorversität, Pluralität) anhand eines solchen Themas den Schülern näher gebracht werden?
Erste Ideen meinerseits waren u.a. die Denkmäler v.a. im Grenzbereich zwischen Mars-la-Tour und Gravelotte, sowie natürlich berühmte Schlachtengemälde im Stil eines Anton von Werner.
Jedoch stellen meiner Meinung nach beide Beispiele keine perfekten Lösungen für den Aspekt der Pluralität bzw. des Gegenwartbezugs dar und ich würde mich sehr freuen, hier einige Anregungen und Gedankenanstöße zu erhalten!

Ich hoffe, ich konnte nun mein Problem etwas deutlicher darstellen und wünsche dir eine gute Nacht!
Beste Grüße

Vielen Dank für die Antwort!
Daran hatte ich auch schon gedacht. Dieser Vertrag führte beide Nationen schließlich nach langer „Erbfeindschaft“ zueinander, welche v.a. durch den dt-fr Krieg und dessen Vorgeschichte angestoßen wurde.
Wenn ich nun noch einen Schritt weiter gehe und für die Schüler als ganz konkreten Lebensweltbezug eine Städtepartnerschaft zw. ihrer Stadt und Frankreich heranziehe (was schließlich durch den Elysee-Vertrag in Gang kam) und dann quasi einene Bogen ziehe, wie es denn soweit kommen konnte, meisnt du, dass ich dann soweit zurückgreifen kann? Oder wäre dies schon beinahe zu weit und man würde sagen, die beiden Weltkriege und Nachkriegszeit genügen um diesen Vertrag zu erklären?
Ich bin etwas in Sorge, dass mein Gegenwartsbezug zu „krampfhaft“ hergestellt ist.

Hi Wunderfitz,

betrachte mal objektiv Dein Eingangsposting und dann das, was Du hier geschrieben hast.

Auszug:

Jedoch stellen meiner Meinung nach beide Beispiele keine
perfekten Lösungen
für den Aspekt der Pluralität bzw. des
Gegenwartbezugs dar und ich würde mich sehr freuen, hier
einige Anregungen und Gedankenanstöße zu erhalten!

Die kannst Du gerne kriegen.

Aber es wäre schön gewesen wenn Du eben VON ANFANG AN geschrieben hättest worum es Dir TATSÄCHLICH geht.

Ich hoffe, ich konnte nun mein Problem etwas deutlicher
darstellen und wünsche dir eine gute Nacht!
Beste Grüße

Sicherlich werden andere jetzt auch mehr mit Deiner Frage anfangen können.

Grüßen funktioniert also auch… wo war denn eigentlich die Überforderung?

Ich hoffe Du siehst es mir nach, dass ich mich jetzt auch in die Nacht verabschiede.

Gruß
Fronk

Hallo

Welcher aktuelle Gegenwartsbezug kann zum
Deutsch-Französischen Krieg angegeben werden?(neben
Denkmälern)

Ich halte das in bezug auf das deutsch-französische Verhältnis für äußerst schwierig. Der deutsch-französische Krieg war schließlich nur eine weitere in einer langen Reihe von vorangegangenen Auseinandersetzungen und keineswegs die letzte und insoweit auch kein Auslöser einer Erbfeindschaft, sondern vielmehr deren Ausdruck.

Wesentlich einfacher ist es, wenn man den Krieg 1870/71 unabhängig vom Gegner als den letzten der Einigungskriege begreift. Die deutsche Einigung konnte - unabhängig vom konkreten Auslöser - nur infolge eines Krieges gegen die bisherige kontinentale Vormacht Frankreich vollendet werden. Deutschland war seitdem faktisch kein Bündel von Preußen und etlichen Klein- und Mittelstaaten mehr, sondern beerbte Frankreich als die kontinentale Vormacht, ob es das nun sein wollte oder nicht.

Die neueste deutsche Geschichte - als einem Völkerrechtssubjekt - beginnt somit 1871, und alle folgenden Ereignisse - und auch die Mächtekonstellationen der beiden Weltkriege - erklären sich letztlich daraus.

Das ist der massivste Gegenwartsbezug, den ich mir zum Thema 1870/71 vorstellen kann.

Gruß
smalbop

Hallo

Oder wäre dies schon beinahe zu weit und man würde sagen, die beiden Weltkriege und Nachkriegszeit genügen um diesen Vertrag zu erklären?

Ich würde zwar denken, dass sie genügen, um diesen Vertrag zu erklären, aber diese Kriege wiederum, oder zumindestens einige Details dieser Kriege - insbesondere der Versailler Vertrag sowie Hitlers Reaktion darauf mit der Eroberung von Paris usw. - waren doch zweifellos stark von der dt-fr Erbfeindschaft und somit auch vom dt-fr Krieg beeinflusst. - Paris erobern wollten sie doch schon im 1. Weltkrieg. Wie sind sie darauf gekommen?

Viele Grüße

1 Like

Mensch Fronk, schlaf dich erst mal in Ruhe aus, du bist ja ungenießbar!

lg hahu

Hallo,
vielleicht als Kontrast zum heutigen Zustand? Immerhin gelten D&F als Motor der europäischen Einigung und als brüderlich verbundene Zentralstaaten der EU. Vielleicht ist es interessant für die Schüler festzustellen, dass dieser Zustand noch recht jung ist und vorher jahrhundertelange Erbfeindschaft herrschte?

lg hahu

Da hast du Recht. Das ist ein guter Anknüpfungspunkt.
Vielen Dank :smile:

Den Fokus mehr auf den Aspekt der Einigungskriege zu legen, hatte ich mir auch schon überlegt und deine Ausführungen erscheinen mir in diesem Zusammenhang auch sehr schlüssig. Jedoch hat sich mein Professor schon einige Male kritisch darüber geäußert, dass seiner Ansicht nach, der Krieg retrospektiv zu sehr auf das Ergebnis - die Einigung - verkürzt wird. Deswegen werde ich versuchen diesen Aspekt in meinen Ausführungen wohl eher etwas kürzer zu halten.
Aber trotzallem vielen Dank für deine Hilfe!

Danke für deine Einschätzung :smile:
Zumindest wenn ich erkläre, dass der dt-fr. EIN Aspekt unter vielen war, der zum dt-fr-Verhältnis und somit später auch zum Elysee-Vertrag geführt hat, dürfte dies meinen Professor zufrieden stellen.
Das Stichwort der multifaktoriellen Bedingtheit ist in diesem Zusammenhang wohl angebracht?!

Kicher…
…du hast Recht - sieht bescheuert aus. Hab ich gar nicht gemerkt.
Gruß

Mensch Fronk, schlaf dich erst mal in Ruhe aus, du bist ja
ungenießbar!

Also entschuldige bitte, erst wird eine Frage (wiedermal) hingerotzt und dann sprudelt der UP nur so von Worten und Phrasen…kann anscheinend sogar Grüßen und Danke sagen, was ich ja gut finde aber warum nicht gleich so.

Der Erste Eindruck ist’s oft der zählt!

Gruß
Fronk

1 Like

Eine harte Nuss. Wenn es etwa um die Tatsache geht, dass dieser Krieg von beiden betroffenen Nationen sehr unterschiedlich wahrgenommen (und verarbeitet) wurde, dann trifft das natürlich mehr oder weniger auf jeden Krieg zu. Man könnte einen Gegenwartsbezug etwa zur europäischen Wirtschafts- und Finanzkrise herstellen. Aber das ist natürlich beliebig weit hergeholt…
Wenn es um gesellschaftliche Aspekte gehen soll, dann war dieser Krieg die erste große militärische Auseinandersetzung in Europa, die von beiden Seiten als totaler Volkskrieg geführt wurde.
Das Massenschlachten aller zukünftigen technisierten Kriege begann sich außerdem hier abzuzeichnen, weil die Vernichtungskraft der Feuerwaffen ab Mitte des 19. Jahrhunderts sprunghaft gestiegen war (Zündnadel- bzw. Chassepotgewehr, Mitrailleuse, Krupp-Schnellfeuergeschütze) und hier erstmals in großem Umfang Wirkung zeigte.

Gruß
smalbop

Dein Einwurf des „Volkskrieges“ hat mir sehr weitergeholfen. Ich denke diesen Aspekt der Nationalisierung und der Unterordnung der Menschen unter den Primat der Nation ist sicherlich ein weiterer guter Ansatzpunkt an den ich unbedingt anknüpfen sollte.
Und um meinen Strauß an Möglichkeiten noch zu erweitern wäre es vielleicht auch hilfreich mich ein wenig mehr in die Militärgeschichte einzulesen. Von den einzelnen Waffen, von denen du schreibst, habe ich nämlich ehrlich gesagt noch nicht zu viel Ahnung.
Vielen Dank :smile:

Danke für deine Einschätzung :smile:

Bitte, gerne!

Das Stichwort der multifaktoriellen Bedingtheit ist in diesem Zusammenhang wohl angebracht?!

Keine Ahnung, bin keine Wissenschaftlerin, nur geschichtsinteressiert.

Ich persönlich würde mich eher konkret ausdrücken. Multifaktorielle Bedingtheit klingt für mich eher so, als würde es sowieso immer stimmen. Was ist denn nicht multifaktoriell bedingt? - Aber wenn der Prof solche Begriffe hören will …

Viele Grüße