hallo klaus,
nun, auch ich denke, dass für den besuch einer weiterführenden schule der notendurchschnitt der hauptfächer relevant sind. aber um das genau herauszufinden, kann man sich ja an das schulamt wenden. ich glaube nicht, dass eine lehrerin allein über den schulischen werdegang eines schülers entscheiden kann, ich sehe das eher als empfehlung aufgrund ihrer eigenen beobachtungen. gab es früher nicht diese tests, die aufschluss über das schulische wissen gab und man eher ein schüler einschätzen konnte?
Seit der Einschulung vertritt seine Lehrerin die Ansicht, der
Junge habe das ADS-Syndom und appelliert immer wieder an die
Mutter, ihn dementsprechend behandeln zu lassen. Diese hat ihn
bereits mehrfach testen lassen, mit negativem Ergebnis.
haha, ich als mutter von einem adhs-kind und bei der aufzucht eines weiteren exemplars, kann da nur lachen. wie kann eine lehrerin schon kurz nach der einschulung beurteilen, ob ein kind diese krankheit hat? wir erleben unsere kinder jeden tag und rennen teilweise jahrelang von arzt zu arzt um endlich zu erfahren was genau los ist, und diese lehrerin will das auf den ersten blick erkennen? und bitte schön, welche form von ads hat dieses kind ihrer meinung nach? denn diese krankheit wird ja wieder in verschiedene arten unterteilt. hyperaktiv, ängstlich/depressiv, etc.
Diese Tests wurden in anderen Städten durchgeführt, jedoch
nicht bei dem im Ort ansässigen Kinderarzt. Dieser engagiert
sich stark für hyperaktive Kinder, organisiert
Informationsveranstaltungen in Kindergärten und verschreibt
häufig Ritalin.
schön, daran verdient er wohl mehr, als würde er nur masern, etc. behandeln. nein im ernst, hochachtung vor dem wissen und der tätigkeit eines kinderarztes, aber für diese diagnose benötigt man etwas mehr als nur medizinisches wissen. m. e. sollte auf jeden fall ein kinderpsychologe hinzugezogen werden, der psychische störungen anders erkennen und therapeutisch entgegenwirken kann. oft auch mit methylphenidat, um ein kind aufnahmefähiger und ausgeglichener zu machen, damit eine therapie besser anschlägt. nur allein mit medikamenten ist nicht geholfen. oftmals ist neben einer psychologischen therapie und medikamenten auch eine psychoanalytische therapie angesagt. aber ich bezweifle, dass ein kinderarzt ohne zusätzliche psychologische ausbildung dies erkennen und behandeln kann.
Seine Ehefrau ist Grundschullehrerin. In ihrer Klasse sind 19
Schüler/innen, darunter der Sohn meiner Bekannten. Auch sie
wird nicht müde, die Eltern ihrer Schüler über ADS
aufzuklären.
an aufklärung an sich ist nichts entgegenzusetzen, denn leider gibt es immer noch viele, die sich keine gedanken über die schwierigkeiten dieser erkrankung machen und kontakte zu betroffenen verbieten. oder leidtragenden eltern vorwürfe der falschen erziehung machen. nur sollte man die kirche im dorf lassen und nicht jedem temperamentvollen kind ad(h)s unterschieben.
Bei acht ihrer Schüler, alles Jungen, wurde die Krankheit
mitlerweile erkannt; sie werden dauerhaft mit Ritalin
behandelt.
ich möchte anmerken, dass auch immer mehr mädchen anzeichen von verhaltensauffälligkeiten aufgrund von ad(h)s zeigen. medikamentengabe muss dauerhaft sein, um eine geeignete situation zur aufnahmefähigkeit der therapie herzustellen.
zum besseren verständnis, bei dieser krankheit fehlt ein botenstoff im gehirn zur regulierung der einfliesenden umwelteinflüsse und reize. methylphenidat ersetzt den botenstoff und macht den betroffenen aufnahmefähiger und dadurch ausgeglichener. wird das medikament abgesetzt fehlt wieder der botenstoff.
sehr viele erwachsene brauchen auch nach der pubertät nach wie vor ihre medikamente um klarzukommen. manche haben sich besser im griff, soll heißen haben andere methoden um mit den reizen klarzukommen.
in der klasse meines sohnes sind 24 schüler, bei dreien wurde ad(h)s diagnostiziert und werden mehr oder weniger erfolgreich behandelt (zum teil noch nicht richtig medikamentös eingestellt). bei drei weiteren wäre zumindest eine untersuchung angebracht, um herauszufinden warum auffälligkeiten vorhanden sind, wobei sich die eltern aber strikt weigern. tatsache jedoch ist, dass alle sehr gute schüler sind und klassenbeste sind.
Sollte meine Bekannte mehr Einsicht zeigen und ihren Sohn
behandeln lassen ? Oder ihn zur Hauptschule schicken ?
nun, das ist ohne den fall persönlich zu kennen, sehr schwierig. man müsste dazu wissen wie sich das kind verhält. ist es häufig angespannt, leicht reizbar, depressiv oder sonst im sozialverhalten in bestimmten situationen auffällig?
wie dem auch sei, falls sie sich zu einer weiteren untersuchung bereit erklärt, dann nur bei unabhängigen kinderärzten in verbindung mit einem psychologen.
wenn er gute leistungen in der schule zeigt, dann würde ich ihn auf keinen fall auf die hauptschule schicken ( nichts gegen hauptschüler), aber da wäre er total unterfordert und dann würden sich auf dauer wirkliche probleme ergeben.
was ich mcih nur frage, wenn diese lehrerin und auch ihr mann so gut auskennen, warum werden ad(h)s-kinder als dumm hingestellt? dieser verdacht erhärtet sich nun ganz stark. denn sie sind es selten.
ich würde mir keinen kopf darüber machen, denn die eltern entscheiden nach der notengrundlage über den weiteren schulbesuch, nicht die lehrerin. und genau das würde ich ihr so auch sagen. was mich dann noch interessieren würde, warum behauptet diese lehrerin dies seit der einschulung? lehrer haben ihre klasse doch nur zwei jahre…oder irre ich mich da?
falls du noch weitere fragen hast, dann kannst du ja gerne eine email schicken, inzwischen weiß ich recht gut bescheid auf diesem gebiet.
lg und daumen drück, dass alles glattläuft
tanya
Klaus