Geht das in allen Dörfern so ab

Ja. Ich werde in meinem neuen Wohnort beim Bäcker erst nach den Alteingesessenen bedient. Ich gehe da natürlich nicht mehr hin.

Hallo Jule,

Und was ich so aus der Ortsgeschichte jeweils weiß, passt gut ins Bild. Das offenere Dorf war immer auf den Austausch mit der Umgebung angewiesen, während die jetzige Kleinstadt (früher auch Dorf) durch ihre spezielle Situation von der Umgebung sehr abgegrenzt war. Das scheint sich als Tendenz zu halten. .

Das scheint hier zuzutreffen. Denn in manchen umliegenden Dörfern, solchen die an den Verbindungsstraßen zwischen den Kreisstädten liegen, scheint es offener zuzugehen. Natürlich habe ich da auch keinen detaillierteren Einblick. Aber eine Geschchte finde ich trotzdem bemerkenswert. Eine unserer Bekannten ist Erzieherin. Als ihre Tochter einmal ein merkwürdig unerzogenes Verhalten zeigte, meinte ich hinterher, als meine Schwiegermutter und meine Frau am Tisch saßen, dass die Kleine da wohl auch noch Defizite hätte. Meinte meine Schwiegermutter trocken: „Was erwartest Du? Das ist eine (Name des Nachbardorfes)!“ Und das, weil der Vater aus dem Nachbardorf stammt, die Mutter aber eine Eingeborene ist!

Hallo Paran,

Die Leute denken, jemand der von weit weg kommt, wird sich für etwas Besseres halten - der kennt ja quasi die Welt, könnte viel schlauer sein und ist ihnen daher nicht geheuer.

Die gehen erstmal auf Abstand und zeigen Dir, was sie alles können, weil sie verunsichert sind und auch Angst haben, Du könntest sie für zu doof halten.

Also hat das viel mit deren Ängsten und Minderwertigkeitskomplexen zu tun?

Überlege auch ruhig, ob ihr nicht woanders wohnen könntet. Wenn man die Nachbarn nun einfach gar nicht mag, tut man sich keinen Gefallen mit Dableiben. .

Meine Frau hängt Sentimental an diesem Haus, weil das Ihr Vater, der, als meine Frau noch ein ganz kleines Mädchen war, früh gestorben ist. Also wegziehen ist da eher nichts. Also ein Mögen der hierwohnenden ist bei meinen Erlebnissen eher nicht möglich. Das Benehmen ist für mich zu weit daneben. Ich finde die richtig schlecht erzogen! Und genau darauf scheinen sie auch noch stolz zu sein!

Streiten muss ich mit denen nicht, dazu sind sie mir zu unwichtig. Aber von Seiten des Dorfes werden immer mal wieder Annäherungsversuche gemacht, die dann im Desaster enden, weil mir mal wieder jemand klarmachen will, dass ich ein Niemand bin, und alle über mir stehen. Dasd weise ich dann zurück, und damit hat sich dann in der Regel auch der Versuch erledigt. Denn ein Paar leichte Angriffe weise ich freundlich zurück, wenn dann der Hautangriff kommt, breche ich die Beziehung ab.

Hallo Wilbert,

Es war nicht für Deine Ohren bestimmt, veilleicht ein Scherz, vielleicht Respekt, vermutlich harmlos!

Also ich hab mich da schon engagiert. Das ist so wohl richtig, Aber diese Bemerkung und das anschließende zustimmen hat mich geärgert, und ich empfand das nicht als Scherz, sondern weit unter der Gürtellinie. Als die danach dan erzählten, dass mir nach zwei Tagen die Arbeit zu viel wurde, habe ich die darauf angesprochen, meinten die, sie müssten mir ja schließlich das Arbeiten beibringen! Und as, wo hier in der Nähe ein Bundeswehrstandort ist, und sich viele dort Arbeit gesucht haben, wo sie nicht so viel Arbeiten müssen. Einer war bei der Flughafenfeuerwehr und hat jahrelang nur darauf gewartet, dass was passiert, und ausgerechnet die wollen mir das Arbeiten beibringen? Der hat selber erzählt, dass er zuvor zu hart arbeiten musste!

Krass! Das ist mir mal beim Friseur passiert, mit gleichem Resultat. Und das obwohl ich einen Termin hatte!

Eine Erklärung könnte sein, was Peluche schreibt:

Lebensrecht innerhalb der Dorfgrenzen erhält. Hat man es aber erstmal, schützen einen die Eingeborenen unter Einsatz von Leib umd Leben.

Es könnte sein, dass da das Fell der Buschtrommeln dün getrommelt wird, weil man sich mit einem Eingeborenen angelegt hat. Zumindest deutet darauf der Konflikt mit meiner Schwiegermutter hin. Bei Dir könnte ja ähnliches gewesen sein.

Hallo.

Selber erlebt in Schwäbischem Dorf:

Beim Bäcker und Fleischer erst nach den „Einheimischen“ dran gekommen.

Der Pfarrer kam unangemeldet, u. A. um mir zu sagen, dass er es nicht gut findet, unverheiratet mit einem Mann zusammen zu leben.

Die Nachbarin von 5 Häuser weiter sagte folgenden ersten Satz zu mir: „Ach Sie sind die, wo das Balkongeländer dringend gestrichen gehört!“ (Das Geländer war ok, muss ich nicht erwähnen, oder?)

Zettelchen im Briefkasten wo drauf stand, dass die Hecke unbedingt geschnitten werden muss.

Zettel am Auto, wo Nachbarn sich beschwerten, dass ich am Straßenrand parkte (völlig legal und unproblematisch – muss ich auch nicht erwähnen …)

„Wir können alles, außer Hochdeutsch und Neigschmeckte willkommen heißen.“

Gruß,
Yasa

„Du weißt doch, ich habe nichts gegen Fremde. Einige meiner besten Freunde sind Fremde. Aber diese Fremden da sind nicht von hier!“ (Methusalix)

Es gibt Eingeborene
Eingeheiratete und
Zugezogene

natürlich gibts dann noch die Zugezogenen von ehemals Eingeborenen die dann ganz schnell auch wieder zu den Eingeborenen gehören wenn sie im Ursprungshaus wohnen.

Die Kinder mit einem eingeheirateten Elternteil gehören zu den Eingeborenen.
Zugezogene und deren Kinder bleiben solange Zugezogene bis im Dorf niemand mehr lebt der sich noch daran erinnern kann, dass die Familie mal zugezogen ist.

Die „Integration“ der Zugezogenen ist altersabhängig.
Bei 60+ fast nicht möglich, denen fehlen einfach 60 Jahre Dorfgeschehnisse zum mittratschen
bei Personen mit Kindern ok aber oft auch nur mit anderen Eltern
bei Kindern keine Probleme

Bei richtigen Eingeborenen wird z.B. auch nach dem Tod der Sarg von den Nachbarn getragen wenn die körperlich noch dazu in der Lage sind.

Wer sich natürlich mit der eingeborenen Schwiegermutter anlegt der muß sich nicht wundern.
Wenn du am Dorfanfang zu ihr gesagt hast: lass mich in Ruhe hast du sie am Dorfende bereits krankenhausreif geschlagen.
Und wem glaubt man wohl? Garantiert den Gerüchten, an denen muß was wahres dran sein…
und niemand kennt dich, deine Familie, deine „Herkunft“.

Augen zu und durch. Heimkommen und wohnen und leben, beim Spaziergang freundlich grüßen und dabei hats sichs. Kontakt lässt sich nicht erzwingen.
Spätestens wenn Kinder da sind kommt der dann automatisch.

aaah, was mir noch einfällt.
Schlimm ist das mit den den Frauen deren Mann eingeheiratet hat.
Von den Zugezogenen nennen nämlich alle den neuen Namen, die Eingeborenen verwenden den Mädchennamen auch wenn die Frau inzwischen schon Großmutter ist.
Wenn ich einem Einheimischen erklären muß wer ich bin, dann nenne ich gleich mal noch den Namen meiner Eltern bzw. bei den ganz alten Einheimischen den meiner Großeltern.

Krümelchen

Teils Teils
Hallo,

ich bin schon auf zwei „Dörfer“ gezogen. Einmal ein Dorf mit 1700 Einwohnern, einmal ein Dorf mit 2800 Einwohnern. Ich habe ähnliches erlebt. Dazu muss ich sagen dass wir uns nie in die Gemeinden integrierten in der wir lebten, weil wir immer wussten das wir in ein paar Jahren da eh wegziehen. Das „unter die Bevölkerung mischen“ mit Sportverein, THW, Rotes Kreuz, Bibliotheksbazar, Landfrauen-Kuchenbacken und freiwilliger Feuerwehr, hätte da sicher viel gebracht. Und wenn ich meine Putzfimmel-Vermieterin öfter mal hilflos um ihre Expertise zum Fensterputzen gefragt hätte, hätte es die auch weniger gestört das ich das Unkraut nur selten zupfte.

In dem einen Dorf galten wir als „Stadtmenschen“ die keine Ahnung vom Leben hatten. Wir waren jung verheiratet und da waren die Ratschläge noch durchaus gut gemeint und wohlwollend. Auch wenn man mich als „Frau und zukünftige Erziehungsberechtigte“ da eher zurechtwies und auf „ordentliches Arbeiten“ trimmen wollte (vor allem wie man richtig sauber macht), weil wenn ich dann Kinder hätte müssten die ja ordentlich versorgt sein.

In dem anderen Dorf war es eigentlich genauso, nur wir waren älter, Kinder waren noch immer keine da (ich war schon uralt mit meinen 33 Jahren im Gegensatz zu all den 24jährigen Müttern) und die Belehrungen nahmen an Schärfe zu. Vor allem, weil es uns sonstwo vorbei ging was über uns gesagt wurde und wir das auch zeigten.

Gleich blieb der Vorsatz aus beiden Gemeinden - Frauen haben vor allen drei Hauptaufgaben: Putzen, Saubermachen und Kinder hüten. Wenns geht, Putzen noch nebenbei, damit der Mann das Xte Haus bauen kann. „Des mer dann vermieten tun, weil des bringt dann Geld nei.“ Überall wurden wir nach dem Wert unserer Autos gemessen und wieviele Häuser oder Wohnungen wir hatten (keine, wir waren diese Deppen die Geld zahlen um zu wohnen). Da unsere Autos vor allem gebraucht waren und wir nix besaßen, „waren wir auch nix“. Das wurde uns mehrfach gezeigt und auch offen gesagt.

In Geschäften wurden wir eigentlich immer genauso gut behandelt wie die EInheimischen. Außer das man mir an Muttertag (und noch immer keine Kinder…) mal eine Blume schenkte mit der Betonung „auch wenn’s ka Kinner habbe“. Alles was mit Geld oder „Technik“ im weitesten Sinne zu tun hatte wurde von „Mann zu Mann“ besprochen. U.a. wunderte sich mal mein Vermieter wie ich es fertig gebracht hatte, als Frau, eine Waschmaschine „ohne meinen Mann“ zu kaufen, liefern zu lassen und auch noch selbst anzuschließen.

Ansonsten war es recht ruhig, bis auf das ab und zu Gekeife von Nachbarn oder der Putzfimmel-Vermieterin, dass unsere Autos dreckig wären und alles vollölten, die Fenster ohne Vorhänge waren (Ich wurd scho von Fremden gefragt wer DA WOHL WOHNT der wo da so gar keine Vorhäng hat vor die Fenster…) und notorisch „verdreckt“, der Parkplatz nicht sauber genug gekehrt, das Unkraut nicht sauber gegezupft, das Garagenfenster zu schmutzig, die Balkonpflanzen zu lang (zu bunt, zu blühend…) und so weiter und so fort…!

Das muss nicht sein, ist aber eben oft so.

Ich wohne jetzt in einer 15.000 Einwohner Gemeinde und die ist so groß, das es niemandem auffällt oder aufregt, das mein Garagenfenster nicht supersauber geputzt ist. Hurra!

Grüße
Helena

Dann klär mich auf
Hallo Barney

ich empfand das nicht als Scherz, sondern weit unter der Gürtellinie.

Sie zollen Dir Respekt, dass Du als Neuer und studierter mehr reinhaust als sie, und Du hast das in den falschen Hals gekriegt. OK, kann passieren.

Als die danach dan erzählten, dass mir nach zwei Tagen die Arbeit zu viel wurde,

So stellt sich das aus deren Sicht ja da. Nach 2 Tagen bist Du, für sie ohne erkennbaren Grund, nicht mehr gekommen.

meinten die, sie müssten mir ja schließlich das Arbeiten beibringen!

Das würde man bei uns übersetzen mit „integrieren in die Dorfgemeinschaft“. Wie gesagt, als angeheirateter bist Du meist erstmal willkommen. Auch wenn Dich Deine ehemaligen Konkurenten in manchen Dörfern erst noch mal „verdreschen“, weil Du „ihr“ Mädchen gekriegt hast. Kultivierter nennt man sowas anderswo Bizutage. (http://de.wikipedia.org/wiki/Bizutage)

Gruß
achim

Hallo erstmal,

man kann sich jeden Schuh anziehen, jedes Wort auf die Goldwaage legen, aus jeder Mücke einen Elefanten machen, und in jede Belanglosigkeit komplexe Boshaftigkeiten hinein interpretieren. Muss man aber nicht! Einfach mehr Gelassenheit zeigen, kleine Sticheleien mit Humor nehmen, und akzeptieren, dass Dinge so sind, wie sie sind, und man an ihnen vielfach nun mal nichts ändern kann. Überall gibt es nette und weniger nette Menschen im Umfeld, dümmere und intelligentere, … In einem gewachsenen Dorf sind die Beziehungsgeflechte enger als in einem Stadtviertel, in dem niemand längerfristig wohnen bleibt, und es keine Gartenzäune gibt, an denen man sich trifft, … Das hat - wie jedes Ding - Vor- und Nachteile.

Ich bin drei Mal in ein Dorf gezogen. Beim ersten Mal war klar, dass es nur für eine kurze Übergangszeit war. Es gab eine dumme Nachbarin, die in vollkommenem Verkennen der tatsächlichen Hintergründe wirre Dinge über uns erzählte, aber dafür gegenüber den alten Dorflehrer mit seiner Familie, die herzensgut und hilfsbereit waren, und uns vielfach unterstützt und mit vielen netten Leuten in Kontakt gebracht haben.

Beim zweiten Mal war ich zuerst alleine, und nutzte die Wohnung (zufällig im selben Dorf) eigentlich nur zum Schlafen und als Büro. Trotzdem ergaben sich sofort wieder nette und hilfsbereite Kontakte.

Jetzt wohne ich schon über zehn Jahre im Geburtsort meiner Frau, und bin hier mit absolut offenen Armen empfangen worden. Über den Spruch des Pastorenehepaares, „niemand sei perfekt“, weil ich der anderen Fraktion angehöre, habe ich herzlich gelacht. Dafür habe ich hin und wieder in Richtung der „Ketzer“ gestichelt. Trotzdem war es selbstverständlich, dass ich gleich gebeten wurde die großen Tannenbäume für Weihnachten in der Kirche aufzustellen, Kollekte zu zählen oder mal nach dem Gottesdienst Konzertkarten zu verkaufen, … Im Bürgerverein der ganz alt eingesessenen (Durchschnittsalter knapp 80) war ich eine Zeitlang stellvertretender Vorsitzender, für den Ortsrat wollte man mich auch schon mehrmals verhaften, und als Anwalt bin ich immer noch der Vertraute ganz vieler älterer Herrschaften hier in allen Lebenslagen, auch wenn ich eigentlich nur noch im Unternehmen arbeite.

Dass wir uns aufgrund Familie und Beruf vor ein paar Jahren ziemlich ins Private zurück gezogen haben, wollen einige bis heute nicht verstehen, aber das ändert nichts daran, dass man weiterhin lieb und nett zueinander ist, und mich bekommen hier keine zehn Pferde mehr weg, auch wenn gerade das Verhältnis zu einem Nachbarn etwas unterkühlt ist. Das passiert nun mal, ist aber doch kein Beinbruch, und stellt nicht gleich die ganze dörfliche Lebenssituation mit all ihren anderen Vorteilen in Frage.

Gruß vom Wiz

Hi,

hier mal eine Schilderung aus dem Hochsauerland. Der Sauerländer allgemein gilt ja als verstockt und verschlossen und überhaupt geht der zum Lachen immer in den Keller.

Ich bin vor langer, langer Zeit in einem Städtchen im HSK zur Welt gekommen, in diesem Städtchen habe ich auch lange. lange Zeit gelebt. Irgendwann traf ich dann mein Schatzi vom Dorf - und nun wohne ich auf dem Dorf. Dieses gehört allerdings zur Stadt in der ich aufgewachsen bin :wink:

Was soll ich sagen: super! Viel besser als Stadt! Man kennt sich, man hilft sich, man hat Spaß.

Nun gut, die Freundesfreunde haben mich auch mit offenen Armen aufgenommen, das hat vielleicht geholfen, aber auch sonst hätte ich mit ziemlicher Sicherheit keine Probleme bekommen.

Ja, ich gehe (auch als Frau) gerne mal zum Fußballgucken und Bierchentrinken in die Kneipe (schnüff, die hat demnächst kein Sky mehr). Ja, ich feiere gerne Karneval und trinke mit jedem einen mit. Ja, ich gehe auch auf Schützenfest, da reicht mir allerdings ein Tag. Und am Fußballplatz findet man mich Sonntags auch schon mal. Dazu kommt, dass wir in den letzten Jahren Freundes Elternhaus aufgestockt haben, da sprach jeder drüber und es waren auch viele zum gucken und freiwillig helfen da :smile: Eine zünftige Rohbauparty war da das mindeste!

Natürlich kann ich mich auch in meiner Kemenate verkriechen und allem und jedem aus dem Weg gehen - das bin aber nicht ich.

So ein Tüp ist der neue Nachbar - als wir mal geklingelt haben um uns vorzustellen wurden wir mit den Worten „Danke, ich lege auf Nachbarschaft keinen Wert“ abgespeist. Ok, er ist Ende 50, wir mitte 30 - das ist egal. Nur mit so einer Einstellung brauche ich auch nicht aufs Dorf zu ziehen. Da ist wohl die Großstadt besser.

Gruss,
Little.

Hallo Wilbert,

Nein, Denke da liegst Du daneben. Der, dem ich beim Hausbau geholfen habe ist meine Generation, der war recht zurückhaltend. Aber dessen Elterngeneration, und die waren da in erster Linie die Angreifer. So zwischen den Zeilen kam da auch immer rüber, ich müsse mich da unterordnen, was natürlich Unsinn ist, denn Wie hier schon paran schreibt:

Die Leute denken, jemand der von weit weg kommt, wird sich für etwas Besseres halten - der kennt ja quasi die Welt, könnte viel schlauer sein und ist ihnen daher nicht geheuer.
Die gehen erstmal auf Abstand und zeigen Dir, was sie alles können, weil sie verunsichert sind und auch Angst haben, Du könntest sie für zu doof halten.

Und da ist natürlich was dran, Das lässt sich nicht von der Hand weisen. Aber das liegt nur in zweiter Linie an meinem Verhalten, denn ich bin überzeugt davon, dass ich denen ein Angebot auf gleicher Augenhöhe gemacht habe. Aber als Reaktion auf deren Verhalten habe ich natürlich den Abstand etwas vergrößert.

Also das verdreschen, wie Du es nennst, fällt auch aus anderem Grunde weg, denn der Junge Nachbar war zu dem Zeitpunkt schon verheiratet.

Weiß nicht wie ich Dich noch weiter aufklären soll. Derartiges ist mir häufig passiert, hier in der Umgebung. Die sind relativ aggressiv auf mich zugegangen. Auch Heute noch. Habe eigentlich keine Lust mich permanent mit denen zu streiten. Aber die kommen immer wieder so auf mich zu. Wenn das auf vielen Dörfern normal ist, dann ist das Thema für mich erledigt, dann sollen sie halt untereinander sich gegenseitig ihr Spielzeug kaputt machen. Ich mache da einfach nicht mit! Entweder es ist ein Umgang in gegenseitiger Achtung möglich, oder eben nicht. Dann läuft die Erwartung, die einmal einer gegen mich ausgesprochen hat, dass es nicht reicht, mich einfach nur nach Recht und Gesetz zu verhalten, einfach ins leere.

Wo ich den Konflikt festmachen könnte ist meine Schwiegermutter, aber die ist nun schon seit Jahren tot. Also wenn die da nicht locker lassen können, haben die für mich ein Problem!

Hi,

Also so plumpe abfuhren habe ich noch nie erteilt, allerdings vor Kurzem, als unser Nachbarin, uas meiner Generation öfter zu uns gekommen war, habe ich ihr auch eine Abfuhr erteilt. Also da waren oft so sticheleien, von ihrer Seite. Wenn ich zu einem Thema eine andere Meinung hatte, meinte sie grob: „Lass das, Du kannst mich eh nicht überzeugen!“ Und so. Habe darauf freundlich aber bestimmt gesagt: „Das kann gut sein, aber ich sehe das trotzdem anders!“ Danach hat sie dann schn ruhe gegeben. Aber irgendwann hat sie dann so richtig über die Stränge geschlagen: Sie versuchte mich wie einen Rekruten runterzuputzen. Leider (aus ihrer Sicht) funktioniert das bei mir nicht! Habe ihr dann noch einmal eine Chance gegeben, und einen Termin zur Aussprache ausgemacht. Da hat sie dann versucht, die Dinge zu verdrehen und mir die Schuld in die Schuhe zu schieben. Daraufhin habe ich den Kontakt abgebrochen. Ist mir zu anstrengend.

Aber ansonsten, wenn jemand nett auf mich zukommt, bin ich ein ganz verträglicher Mensch. Allerdings wohne ich auch nicht im Sauerland.

Ja, wenn die hier jemandem gegenüber wohlwollend sind, dann behandeln sie den wie Dich. Aber ich gehöre nicht zu denen, dem sie wohlgesonnen sind. Aber Du stellst das erfrischend dar.

Vor allem habe ich jetzt nicht den Eindruck, dass ich derjenige bin, der an Allem Schuld hat! Weil ich mich nicht richtig integriere.

Danke das hilft weiter und erklärt mir einiges!

Den Spruch hänge ich bei uns in der Küche auf, da kommen oft Eingeborene zu meiner Frau!

Ja komme selber aus einer schwäbischen, dörflichen Vorstadsiedlung, aber das Wort „Neigschmeckte“ hat nur die Urgroßmutter in den Mund genommen, sonst würde ich es gar nicht kennen!

Hallo,

niemand hat immer die Alleinschuld! Das ist immer ein Wechselspiel.

Wir hatten uns nie die Mühe gemacht die Leute kennen zu lernen. Das war eine Wohnung in der wir schliefen, ab und zu mal auf dem Balkon saßen und ansonsten waren wir arbeiten oder nicht da. Als ich mal an der Vhs einige Kurse besuchte, kam ich schon in Kontakt zu den Leuten. Zwar nicht aus meinem Dorf, aber ich bekam sehr viel mit. Auch über unsere Nachbarn oder die Vermieter.

Gesprächsfetzen würde ich nie auf mich alleine beziehen. Und blöde Bemerkungen gibts auch in der Stadt.

Die engstirnige Einstellung einiger Leute die sind eben so. Die sollte man tunlichst nicht als Grundlage nehmen sich zu ärgern oder genauso „blöd“ daherzukommen.

Im Nachhinein würde ich einiges anders machen, und wenns das Landfauen-Kuchenbacken ist. Wollte ich denn in dieser Gemeinschaft aufgenommen werden. Mit dem dörflichen Putzfimmel habe ich ja bis heute noch so meine Probleme :wink:, ich kann mir ja bis heute nicht die Feiertage merken, an denen der Gehweg klinisch rein sein muss.

Gib den Leuten eben noch ne Chance und zier dich nicht so arg. Du musst dich nicht anbieten wie ein faules Ei, aber du solltest auch nicht zu empfindsam sein. Die wollen dir ja alle prinzipiell nichts Böses. Die sind eigen, du bist eigen. Findet einfach einen Weg. Und wenn du eben zur Kirmes Bierchen zapfst für die Freiw. Feuerwehr - dann ist das mal ein guter Anfang.

Denk immer dran, Dumpfnasen gibts überall und Blödheit ist eine internatioinale Tugend.

Gruß
Helena

2 Like