Die „Initiative für Natürliche Wirtschaftsordung“ INWO www.inwo.de ist der Meinung, dass unsere gesamten Probleme daher rühren, dass sich Geld durch Zins „vermehren“ kann und dass der Gläubiger reich wird, ohne etwas dafür zu tun. Den Zins erarbeitet ja der Schuldner. Das Geld des Gläubigers vermehrt sich exponentiell, sodass irgendwann der Punkt erreicht ist, wo der Zins nicht mehr „bedient“ werden kann. INWO sagt, Geld ist nur ein Tauschmittel und darf nicht gehortet werden, muss also im Umlauf bleiben. Es sollte an Wert verlieren, falls es länger nicht in Umlauf gebracht wurde. Praktische, positive Erfahrungen mit einem solchen System hat die österr. Stadt Wörgl während der Weltwirtschaftskrise 1930 gemacht.
Für mich klingt das alles sehr logisch und richtig. Was meinen andere Leser?
Die Idee ist Spitze - darf aber nicht kommen!!!
Lieber Hans,
prima Gedanke, den Du der fachspezifischen Leserschaft öffentlich vorstellst. Insidern ist diese Ideal-Lösung ja schon sehr, sehr lange bekannt. Sie wird systematisch unterdrückt.
Weil sie die „Kreise“ der etablierten Macht-Mischpoke nicht nur stört, sondern außer Kraft und Wirkung setzen würde, wenn sie denn nicht nur weitergedacht, sondern auch „in vivo“ am Mensch angewendet würde, heute, 2000.
Dein Vorstellen dieses Gedanken ist der mit Abstand beste, seit es dieses Experten-Brett hier gibt.
Gehe ich recht in der Annahme, daß der seelige Gottfried Feder der Entwickler und „Promoter“ dieser revolutionierenden theoretischen Lösung der Haupt-Wirtschafts-Probleme war?
Theoretisch deswegen, weil die Praxis niemals irgendwo zugelassen werden könnte, …?!
Dein
Norbert Högel, Köln.
Hi,
Geld vermehrt sich durch Zinsen nicht volkswirtschaftlich, sondern es ist ein System der Umverteilung. Geld wird von den armen Schuldnern abgeschöpft und den reichen Gläubigern zugeordnet. Aber stimmt das denn mit arm und reich? Warum zahlt der Schuldner Zinsen? Doch dafür, dass er sich Geld geliehen hat, das er eigentlich garnicht hat. Wenn es keine Schuldner gäbe, also sich miemand Geld leihen würde, gäbe es keine Zinsen.
Der Schuldner gibt das geliehene Geld aus und bringt es damit wieder in den Markt. Es wird also nicht gehortet. Es ist nach diesem Verständnis also nicht ein System von Schuldner und Gläubiger.
Alleine das Ansparen auf Bankkonten, Anlegen in Aktien und Wertpapieren bringt Zinsen, die von Banken aufgebracht werden. Und Banken arbeiten mit dem Geld der Sparer und Anleger.
Dahin müssen wir unser Augenmerk richten. Es ist unser Banksystem, das überprüfungswürdig ist.
Es fällt doch auf, dass die Banken die reichsten Institutionen in Deutschland sind. Sie kontrollieren mittlerweile die gesamte deutsche Wirtschaft, sitzen in Aufsichtsräten, beherrschen eigene Konzerne und mischen in der Politik kräftig mit. Wie kommt das? Wo die Banken doch nur unser Geld verwalten sollen?
Gruß,
Francesco
Hallo Francesco,
das Geld der (Normal)-Sparer hat den den großen Anteil am Gesamtvermögen. Das läßt sich den Statistiken entnehmen. Ca. 10% der Bevölkerung besitzen 85% oder mehr am Gesamtvermögen. Vielleicht stimmt die Zahl nicht genau, aber die Richtung stimmt. Fast jeder von uns ist demnach (unterm Strich) Schuldner (Auto, Haus, Möbel-Kredite) und nicht zu vergessen die im Produktpreis enthaltenen Schuldzinsen (derzeit lt. Statistik 25%); also jede 4. Mark geht schon für Zinsen drauf (denn die Unternehmen geben ihre Zinskosten ja an den Verbraucher weiter)
Wohin diese Spirale führt, haben wir ja schon öfters erlebt (Inflation, Währungszusammenbruch,„Neuanfang“). Das zugrunde liegende Problem in unserem System ist, dass es nur mit Wachstum funktioniert. Aber dauerndes Wachstum gibt es nicht, wie uns die Natur lehrt. Warum soll es denn nicht möglich sein, nach diesem Vorbild zu wirtschaften d.h. nur das herstellen, was wirklich gebraucht wird (Utopie?) Beim Wirtschaftswachstum darf man auch nicht vergessen, dass die angegebenen Prozentzahlen sich immer auf der Basis des Vorjahres berechnen. Somit sind 2% heute absolut gesehen ein vielfaches mehr als 2% in den 60er Jahren. Und das gibt mir zu denken. Es erinnert mich an den See mit den Seerosen, die sich täglich verdoppeln; am Anfang nur eine, nach 20 Tagen ist der See halb voll- nach wieviel Tagen ist er ganz voll??? Vergessen wir in diesem „Spiel“ auch nicht die Börsen, wo quasi mit „Luft“ gehandelt wird und mehr Gewinn gemacht wird, mit als produzieren bzw. arbeiten. Das alles gibt mir sehr zu denken, ganz zu schweigen davon, dass „nebenbei“ die Umwelt mit zerstört wird (Wann kippt das Ökosystem). Wir tanzen auf dem Vulkan.
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Der Beifall von Herrn Högel zeigt ja wohl, wohin diese „Idee“ geht: G. Feder war der Wirtschafts"experte" der NSDAP bevor Hitler sich dem Deutschnationalen Schacht zuwandte, der dann eine Politik des deficit spending betrieb, für dessen ungetilgte Schulden alle Deutschen in der Währungsreform zahlen mussten.
Die Idee, dass es „gutes“ und „schlechtes“ Geld gebe stammt aus der Mottenkiste der NS-Ideologie und ist der größte Humbug aller Zeiten. Dahinter steckt die Ideologie, dass es was Gutes ist, wenn der Stahlwerker am Hochofen steht, aber was Schlechtes, wenn der Händler seine Ware verkauft oder der Banker Geld verleiht; die Querverbindung zum NS-Gedankengut ergibt sich von selbst: hier der fleißige teutsche Michel, der mit seiner Hände Arbeit Werte schafft - dort der jüdische (!!!) Händler oder Bankier, der von der Dividende lebt.
Nochmal für alle Wirtschafts"experten": Der Zins ist lediglich der Preis, den man für Geld-Nutzung bezahlen muss. So wie der Preis für Brot und Wurst deren Knappheit am Markt abbildet, so bildet der Zins die Knappheit von Geld am Geld-Markt ab.
Im übrigen: Selbst der von Euch so verehrte „Führer“ hat weder das Geld noch die Banken noch den Zins abgeschafft, trotz angeblich teutscher Blut-und-Boden-Politik.
erschüttert: frank
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Hi Hans
Die „Initiative für Natürliche Wirtschaftsordung“ INWO
www.inwo.de ist der Meinung, dass unsere gesamten Probleme
daher rühren, dass sich Geld durch Zins „vermehren“ kann und
dass der Gläubiger reich wird, ohne etwas dafür zu tun.
Na, ja, alle wohl nicht, aber es ist zuzustimmen, dass hohe Zinsen schlecht für die Wirtschaft sind.
Für alles, was ich miete, muss ich Leihgebühren zahlen, auch für Geld.
INWO sagt, Geld ist nur ein Tauschmittel und darf nicht
gehortet werden, muss also im Umlauf bleiben. Es sollte an
Wert verlieren, falls es länger nicht in Umlauf gebracht
wurde.
Äm, wie passt das zusammen? Wenn ich Geld nicht mehr verleihe bzw keine Kredite mehr aufnehmen kann,(wer tut das ohne Zinsen dafür zu kriegen), dann muss ich Investitionen aus Eigenkapital finanzieren. Wer hat schon mal ne Milliarde einstecken? Das heisst, dadurch werden gerade Mittel langfristig fixiert und nicht reinvestiert, Oder?
Ein solches System gabs mal in Albanien. kein Kauf auf Pump im Ausland. Wohin es geführt hat ist bekannt.
Wenn dann mein Geldvermögen, dass ich zusammenspare, dauernd auch noch an Wert verliert… dann nennt man das Hyperinflation, hatten wir das nicht schon 2 mal in D?
Ein solches System würde mittelfristig das gesamte Weltwirtschaftssystem zerstören (Aber das beabsichtigen diese Leute ja…)
Ich halte es für Unsinn.
Gruss
Mike
Vergessen wir in diesem „Spiel“ auch nicht die Börsen, wo
quasi mit „Luft“ gehandelt wird und mehr Gewinn gemacht wird,
mit als produzieren bzw. arbeiten. Das alles gibt mir sehr zu
denken, ganz zu schweigen davon, dass „nebenbei“ die Umwelt
mit zerstört wird (Wann kippt das Ökosystem)
Über die ökologischen Nachteile des Börsenhandels gegenüber der industriellen Produktion würde ich gerne noch mehr erfahren.
Klasse! (o.T.)
…
Unterstellen Sie mir bitte nicht, ich sein Neonazi („Euer Führer“). Ich bin durch und durch Demokrat und verabscheue totalitäre Systeme. Nichts ist mir wichtiger, als Freiheit und Toleranz. Trotzdem kann man die Idee nicht einfach ad acta legen, nur weil auch schon einmal ein NSDAP-Mensch sie gut fand.
Setzen Sie sich doch einfach mit den Fakten auseinander und lesen Sie bitte in diesem Thread mein Replik vom 11.8. 11.12h
Wie wollen Sie das exponentielle Wachstum durch Zins stoppen?
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Es geht mir nicht um die ökologische Seite des Börsenhandels. Nur weil er diesbezüglich unbedenklich ist, muss er ingesamt gesehen, noch lange nicht unbedenklich sein. Die Börse ist doch heute ähnlich wie Roulette. Sie reagiert auf Gerüchte mehr als auf Fakten bzw. Bilanzzahlen. Hier wird mit Geld „gespielt“, das im Endeffekt gar nicht „da“ (also nicht gedeckt) ist.
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Hi Hans
Das zugrunde
liegende Problem in unserem System ist, dass es nur mit
Wachstum funktioniert. Aber dauerndes Wachstum gibt es nicht,
wie uns die Natur lehrt.
Wenn die Natur kein Wachstum hätte, dann würden wir immer noch als Einzeller im Meer rumschwimmen (*grins*)
Ich bitte dich, zwischen Quantitativem und Qualitativem Wachstum zu unterscheiden. Einfaches Beispiel: Kühlschrank… Jeder Haushalt hat einen. und der geht ab und zu mal kaputt, muss ein neuer her. Man kauft natürlich einen besseren, der im Vergleich zunm alten (auch im neuzustand) mehr wert ist. Die Zahl der in Betrieb befindlichen Kühlschränke bleibt gleich.
Oder glaubst du, dass ein heutiger Hi-tech Computer genauso viel wert ist wie einen von vor 10 Jahren…
Alleine durch technologische Verbesserungen (also Einsatz von Hirnschmalz) kann ein erheblicher Teil an Wirtschaftswachstum buchstäblich erarbeitet werden, ohne nat. Resourcen zu verbrauchen. (Hirn nutzt sich nicht ab, der beste nachwachsende Rohstoff überhaupt *g*)
Warum soll es denn nicht möglich
sein, nach diesem Vorbild zu wirtschaften d.h. nur das
herstellen, was wirklich gebraucht wird (Utopie?)
Brauchst DU einen Computer zum überleben.? ist doch alles recht angenehm, oder…
Wer legt fest, was wirklich gebraucht wird? Wer weiss denn, was für MICH wirklich wichtig ist? Willst du ein totalitäres Regime?
Vergessen wir in diesem „Spiel“ auch nicht die Börsen, wo
quasi mit „Luft“ gehandelt wird und mehr Gewinn gemacht wird,
mit als produzieren bzw. arbeiten.
Das „Börsenspiel“ ist für das Wirtschaftswachstum relativ unerheblich. Da gibt es mal ne Spekulationsblase, die platzt und Geld wird umverteilt, aber deswegen baut Fujitsu keinen Computer weniger.
(N.B. Der Grosse Börsenkrach 1929 war eine frühe Auswirkung der beginnenden Weltwirtschaftskrise, nicht deren Auslöser.)
Gruss
Mike
Leider kann ich hier nicht das gesamte Konzept der INWO erklären. Das kann man aber - wie gesagt - auf deren Web-Site
nachlesen. Jedenfalls hat das ganze in der Praxis (in Wörgl) schon mal funktioniert. Es ist auch nicht so, dass kein Zins mehr verlangt werden soll, aber eben weniger z.B. 1-2%. Für mich klingt’s plausibel. Und für die exponentielle Zinsspirale hat immer noch niemand eine Lösung angeboten.
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Hi Hans
Es geht mir nicht um die ökologische Seite des Börsenhandels.
Nur weil er diesbezüglich unbedenklich ist, muss er ingesamt
gesehen, noch lange nicht unbedenklich sein. Die Börse ist
doch heute ähnlich wie Roulette. Sie reagiert auf Gerüchte
mehr als auf Fakten bzw. Bilanzzahlen.
Muss Sie! Wenn die Fakten auf dem Tisch liegen, liegt der Wert des Unternehmens und damit der Aktienkurs fest.
Hier wird mit Geld
„gespielt“, das im Endeffekt gar nicht „da“ (also nicht
gedeckt) ist.
Ich verrate hier keine Neuigkeiten: Unser Geld, kein Geld der Welt ist gedeckt!!!
Durch was sollte es gedeckt sein? Durch Devisen? Zettelchen, gedeckt durch Zettelchen! Durch Gold? Der Wert von Gold wird in Geld ausgedrückt, und schon beisst sich die Schlange in den Schwanz.
Die Wertfestlegung von Geld ist einfache (na ja, nicht ganz so einfache) Massenpsychologie. Eine einfache Übereinkunft, dass ich für nen Hunni 50 Tüten Kartoffelchips bekomme.
NICHTS auf dieser Welt hat einen ewiglich fixierten finanziellen „Wert“.
Gruss, Mike
Hi Hans
Das zugrunde
liegende Problem in unserem System ist, dass es nur mit
Wachstum funktioniert. Aber dauerndes Wachstum gibt es nicht,
wie uns die Natur lehrt.Wenn die Natur kein Wachstum hätte, dann würden wir immer noch
als Einzeller im Meer rumschwimmen (*grins*)
Ich bitte dich, zwischen Quantitativem und Qualitativem
Wachstum zu unterscheiden. Einfaches Beispiel: Kühlschrank…
Jeder Haushalt hat einen. und der geht ab und zu mal kaputt,
muss ein neuer her. Man kauft natürlich einen besseren, der im
Vergleich zunm alten (auch im neuzustand) mehr wert ist. Die
Zahl der in Betrieb befindlichen Kühlschränke bleibt gleich.
Oder glaubst du, dass ein heutiger Hi-tech Computer genauso
viel wert ist wie einen von vor 10 Jahren…
Alleine durch technologische Verbesserungen (also Einsatz von
Hirnschmalz) kann ein erheblicher Teil an Wirtschaftswachstum
buchstäblich erarbeitet werden, ohne nat. Resourcen zu
verbrauchen. (Hirn nutzt sich nicht ab, der beste
nachwachsende Rohstoff überhaupt *g*)
Danke für den frdl.Hinweis aber ich kann sehr wohl unterscheiden zwischen qualit. und quantit. Wachstum (Ersteres nennt man aber Evolution). Unser eigentliches Problem ist jedoch der Rohstoffverbrauch und die damit verbundene Zunahme von Kohlendioxid in der Atmosphäre. Irgendwann sind die Rohstoffe aufgebraucht bzw. das Klima so verändert, dass wir nichts mehr tun können - was dann? Gar nicht auszudenken, wenn 6 Mrd. Menschen so leben und verbrauchen würden wie die USA. Also nutzen wir unser Hirn und erkennen wir zuerst, dass unser heutiger Weg geradewegs in den Abgrund führen muss. Unsere Nachkommen werden es uns danken.
Warum soll es denn nicht möglich
sein, nach diesem Vorbild zu wirtschaften d.h. nur das
herstellen, was wirklich gebraucht wird (Utopie?)Brauchst DU einen Computer zum überleben.? ist doch alles
recht angenehm, oder…
Wer legt fest, was wirklich gebraucht wird? Wer weiss denn,
was für MICH wirklich wichtig ist? Willst du ein totalitäres
Regime?
Sicher nicht. Es ist auch eine Erziehungsfrage. Ich weiss jedenfalls, dass Konsum allein nicht glücklich macht und auch zur Sucht werden kann. Mir hat mal jemand gesagt, bevor du etwas neues kaufst, frage dich immer zuerst: Brauche ich das (jetzt) wirklich? Es geht um die Werte, die einer Gesellschaft wichtig sind. Wir sind wohlhabender geworden, aber auch glücklicher?
Vergessen wir in diesem „Spiel“ auch nicht die Börsen, wo
quasi mit „Luft“ gehandelt wird und mehr Gewinn gemacht wird,
mit als produzieren bzw. arbeiten.Das „Börsenspiel“ ist für das Wirtschaftswachstum relativ
unerheblich. Da gibt es mal ne Spekulationsblase, die platzt
und Geld wird umverteilt, aber deswegen baut Fujitsu keinen
Computer weniger.
(N.B. Der Grosse Börsenkrach 1929 war eine frühe Auswirkung
der beginnenden Weltwirtschaftskrise, nicht deren Auslöser.)
Das ist mir auch klar und bekannt. Ein Börsencrash würde heute aber auch viele kleine Anleger treffen.
Hallo Hans
Leider kann ich hier nicht das gesamte Konzept der INWO
erklären. Das kann man aber - wie gesagt - auf deren Web-Site
nachlesen.
habe ich! M.E. Blödsinn!
Jedenfalls hat das ganze in der Praxis (in Wörgl)
schon mal funktioniert.
Nicht lange halt, sondern nur kurzfristig in einer deflationären Kriesensituation…
Es ist auch nicht so, dass kein Zins
mehr verlangt werden soll, aber eben weniger z.B. 1-2%. Für
mich klingt’s plausibel. Und für die exponentielle Zinsspirale
hat immer noch niemand eine Lösung angeboten.
Die Lösung heisst exponentielle Inflationsspirale: 2 % Inflation sind heute absolut betrachtet auch einiges Mehr wie vor 20 Jahren.
GRUSS
Mike
Geld hat eigentlich selbst überhaupt keinen „Wert“ sondern ist nur ein Tauschmittel. Der Preis der Ware wird durch Angebot und Nachfrage geregelt (Binsenweisheiten). Warum „verliert“ dann aber unser Geld dauernd an Wert? Wie kommt es denn zur Inflation? (rhetorische Fragen).
Haben Sie die INWO-Ideen schon einmal genauer studiert? Wenn Sie gut darüber Bescheid wüßten, hätten wir eine bessere Grundlage für unsere Diskussion. Ich bin beileibe noch nicht von INWO überzeugt, falls Sie das meinen. Deshalb versuche ich ja von anderen eine Meinung dazu zu erfahren. Im Kern geht es mir aber, wie gesagt darum, ob diese Ideen ein Ansatz zur Lösung unserer Gesellschafts-, Umwelt- und Wirtschaftsprobleme sein könnten.
[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]
Hallo Hans
Leider kann ich hier nicht das gesamte Konzept der INWO
erklären. Das kann man aber - wie gesagt - auf deren Web-Site
nachlesen.habe ich! M.E. Blödsinn!
Das hilft mir so auch nicht weiter. Bitte „zerpflücken“ Sie argumentativ das INWO-Konzept und überzeugen Sie mich somit.
Jedenfalls hat das ganze in der Praxis (in Wörgl)
schon mal funktioniert.Nicht lange halt, sondern nur kurzfristig in einer
deflationären Kriesensituation…
Weil das Experiment von der österr. Regierung gestoppt wurde.
Im Mittelalter soll es jedoch einmal eine längere Zeit gegeben haben, in der es gehandhabt wurde.
Es ist auch nicht so, dass kein Zins
mehr verlangt werden soll, aber eben weniger z.B. 1-2%. Für
mich klingt’s plausibel. Und für die exponentielle Zinsspirale
hat immer noch niemand eine Lösung angeboten.Die Lösung heisst exponentielle Inflationsspirale: 2 %
Inflation sind heute absolut betrachtet auch einiges Mehr wie
vor 20 Jahren.
Aha, dann sind wir also heute nicht reicher (inflationsbereinigt), als vor 30 Jahren (Die Inflation regelt das alles). Das Realeinkommen ist doch wohl gestiegen, und eben auch das Real-Vermögen.
Gehe ich recht in der Annahme, daß der seelige Gottfried Feder
der Entwickler und „Promoter“ dieser revolutionierenden
theoretischen Lösung der Haupt-Wirtschafts-Probleme war?
Theoretisch deswegen, weil die Praxis niemals irgendwo
zugelassen werden könnte, …?!
Von diesem Herrn hatte ich bis dato noch nichts gehört. Soweit mir bekannt, wurde die Idee schon viel früher im 19. Jh. von Silvio Gesell hervorgebracht. Leider versucht man ihn bzw. seine Idee immer mit den Nazis in Verbindung zu bringen, nur weil diese sie auch gut fanden. Dann müßte man vieles Andere, Positive ebenso ablehnen, was diese Leute für gut befunden hatten.
Aus drei mach eins
Hallo Hans Götz
Sind wir jetzt per Du oder per Sie?
(mir isses wurscht)
Ich bitte meine etwas saloppe Ausdrucksweise zu entschuldigen. So bin ich halt mal *g*.
Nun, ich habe die ganze Sache nochmal durchgelesen, und mir sind dabei folgende Punkte aufgestossen:
-
Es wird davon ausgegangen, das die Bundesbank die Wirtschaft mittels der umlaufenden Geldmenge=Bargeld regelt. das ist m.E. nicht korrekt, sondern die Bundesbankt lenkt über die Zinsen.
Bei hohen Zinsen wird Kapital fixiert, bei niedrigen freigesetzt. Die umlaufende Bargeldmenge ist davon eher unabhängig.
(da müsste man aber wahl einen Wirtschaftsweisen befragen… Huhu wo seid ihr) -
Alle Tauschmittel stellen Vermögenswerte dar. Das muss so sein, denn ansonsten könnte ich mir dafür nichts kaufen, oder.
Würden Sie gegen etwas „Wertfreies“ etwas hergeben, ich nicht. -
Die in dem Artikel aufgeführten Zaheln zur Verschuldung/Vermögen sehen natürlich auf den ersten Blick schlimm aus, es wird aber keine Inflationsbereinigung durchgeführt. Die DM ist innerhalb von 50 Jahren in der Kaufkraft etwa auf ein Zehntel ihres Wertes gefallen. Dann sieht es schon wesentlich weniger dramatisch aus.
-
Betreff Aussenhandel: Nach diesem System kann nur soviel an „Wert“ importiert werden, wie exportiert wird. D.H. eine Verfeinerte Form des Ringtauschhandels. Unser Aussenhandel würde de fakto zum Erliegen kommen, was in unserem Land ohne grosse Rohstoffbasis katastrophale Auswirkungen hätte.
Alternativ könnte man natürlich mit Devisen , also ausländischem Geld weiterhandeln, aber diese Geld unterliegt ja wieder der kapitalistischen Zinsordnung…
Ein derartiges System ist nur als „Inselsystem“ praktikabel. -
Bei einer Einführung dieses Systems wäre die DM im Ausland ungefähr so beliebt wie die Beulenpest, Zahllose ausländische Geldanleger würden Ihr Kapital aus D abziehen, während alle deutschen Firmen ihr im Ausland investiertes sehr wahrscheinlich nach D zurückziehen müssten um den Kapitalabfluss in den eigenen Firmen auszugleichen.
Ergebniss: Wirtschaftskatastrophe -
Es ist natürlich richtig, dass ein niedriger Zins die Leute dazu bringt, in die Wirtschaft zu investieren. Dies geschieht dann wohl über Anteilsscheine = Aktien. (wer investiert schon seine 100 Kröten in der fabrik um die Ecke) Ich weiss nicht, ob der Versuch, die Sparquote unter Umgehung der Banken (wäre ja nichts anderes) direkt über Aktien in die Wirtschaft zu pumpen, so gelungen ist. Die Börse ist ein in sich instabiles Objekt. Bei einem Crash würden zahlreiche Leute alles verlieren.
Auch nicht der Sinn der Sache, oder.
Mittels einer Aktien leihe ich der Firma kein Geld, sondern ich erwerbe einen Teil von ihr. (D.H. Ich bekomme keine Zinsen, der Wertverlust greift nicht) Und dann will ich natürlich eine saubere Rendite haben. Das System verschiebt sich von Banken und Darlehen auf Aktien und Gewinnausschüttungen. Und alles bleibt beim alten…
Ich bin natürlich nicht unbedingt ein Wirtschaftsfachmann *g*
Allgemeine Anmerkungen:
Betreff Reichtum: wir sind in dem Sinne reicher geworden, dass unser Lebensstandard besser geworden ist. (anstelle Käfer jetzt New Beetle.) Reichtum wird aber immer relativ gegen andere definiert.
Die einzigen Industrien, die so etwas wie Absoluten Wert tatsächlich schaffen, sind die Primärindustrien: land, Fisch und Forstwirtschaft sowie Bergbau. Alles andere ist „Mehrwert“ durch körperliche, maschinelle bzw geistige Arbeit.
Betreff Reserven: wegen der natürlichen Reserven brauchen wir uns mal keine Sorgen zu machen. Auf absehbare Zeit ist mit keinerlei Engpässen zu rechnen, was metallische und Energierohstoffe betrifft. Alle anderen Statistiken sind fehlerhaft, da sie von den ausgewiesenen Reserven ausgehen.
Ich kann noch mehr schreiben (Da kenn ich mich WIRKLICH aus) Aber Art und Weise der Reserveberechnung gehört imho eher zu Naturwissenschaften allgemein. Wenn es Sie interessiert, posten Sie doch da ne Frage.
Betreff naturzerstörung. Die Zerstörung der Natur wird hauptsächlich nicht durch Reichtum, sondern durch Armut und relative Überbevölkerung verursacht.
Das CO2-Problem wg Treibhauseffekt ist etwas anderes. Es gibt leider noch keinen definitiven Nachweis für einen vom Menschen verursachten Treibhauseffekt (Bitte nicht aufregen, ich persönlich glaube schon daran). Der z.Z zu beobachtende Temperaturanstieg könnte (sic) auch bzw. überwiegend natürliche Ursachen haben. Nichtsdestotrotz wäre es schon wünschenswert, den CO2-Ausstoss zu verringern.
Zur Beruhigung: Im Mesozoikum war der CO2-Gehalt vermutlich um einiges Höher, aber deswegen ist das Leben auch nicht verschwunden. Die Ansicht, dass der Mensch die Welt zerstören könnte, ist in meinen Augen abwegig. Eher zerstören wir uns selbst.
Gruss
Michael Kling
Lieber Hans,
es stimmt, die Idee ist von Silvio Gesell genannt. Gottfried Feder hat sie nur weiterentwickelt. Mein Hintergrund war der Ansatz mit der österreichischen Stadt 1930, daher G. Feder.
Mit freundlichem Gruß,
Norbert.