Genaue Bohrungen in Aluminium herstellen

Hallo alle!

Wir müssen bei 100 000 Teilen (ca. 150g schwer) im Jahr eine vorgegossene Bohrung mit dem Maß 10,1 ±0,05 herstellen. Bohrung ist ca. 25mm lang. Geforderte Rundheit 0,15.
Wer kann mir sagen, wo ich eine Bohrmaschine finden kann die sowas kann.

Vielen Dank für Eure Antworten.

Elmar

Moin,

Wer kann mir sagen, wo ich eine Bohrmaschine finden kann die
sowas kann.

bei so was ist Wer-liefert-was meist eine gute Informationsquelle
http://www.wlw.com

Gandalf

Wir müssen bei 100 000 Teilen (ca. 150g schwer) im Jahr eine
vorgegossene Bohrung mit dem Maß 10,1 ±0,05 herstellen.

Hallo,

das ist viel mehr eine Frage von Werkzeug, Drehzahl, Vorschub und Kühlmittel als der Maschine. Du kannst das mit einer guten Ständerbohrmaschine manuell machen, da sollte man durchaus ein paar hundert Stück pro Stunde aufbohren können. Oder jede Maschine die bohren kann bis zum CNC-Bearbeitungszentrum.

Oder du schickst die 15 Tonnen per Container nach China.

Gruss Reinhard

Hallo,

Wir müssen bei 100 000 Teilen (ca. 150g schwer) im Jahr eine
vorgegossene Bohrung mit dem Maß 10,1 ±0,05 herstellen.
Bohrung ist ca. 25mm lang. Geforderte Rundheit 0,15.
Wer kann mir sagen, wo ich eine Bohrmaschine finden kann die
sowas kann.

Wie schon gepostet ist die Bohrmaschine das kleinere Problem.
Um allerdings bei dieser Bohrung die Genauigkeit zu erhalten ist vorbohren angesagt.
Bei deiner Stückzahl ist dies am wirtschaftlichstem mit einem 10,1mm Stufenbohrer der mit 8,0mm vorbohrt.
Jede Werkzeugschleiferei sollte solch einen Bohrer problemlos aus einem 10,1mm Bohrer herstellen können.

Grüße
Markus

Stufenbohrer Link
http://www.google.de/imgres?imgurl=http://www.loeher…

Hallo Elmar,

bei diesen Stückzahlen, der geforderten Toleranz (wobei sich die Rundheit von 0,15 mm? mit der Durchmessertoleranz mehr als beisst) und der Dicke, würde ich mir einen Spezialisten suchen. Zumal ist die Bearbeitung von Al nicht so einfach wie bei St. Zumal war von Dir keine Angabe bzgl. der Oberfläche der Bohrung gegeben -> Ra=? oder Rz

Gruß Corvus

P.S. das Gewicht des Rohteils spielt bei so etwas keine Rolle. Eher schon die Geometrie -> Aufspannung

Hallo

Das Problem ist hauptsächlich die Rundheit des Guss.
Wenn die Bohrung vorgegossen ist, und die ist etwas dreieckig(womit man rechnen muss), setzt sich dieser Fehler in die Bohrung fort.
Die Fragestellung ist da auch etwas ungenau.
Ein Stufenbohrer ist natürlich Unsinn, denn ich vermute, mit einer Stufe kann man da nichts anfangen.

Wurde die Bohrung unrund vorgegossen, müsste mit einer Fräsmaschine und einem speziellem Bohrwerkzeug oder einem Fräser vorgebohrt werden.
Dazu müsste man aber etwas genaueres wissen, und die Fragestellung deutet auch auf fehlende Fachkenntnisse, die einen Fräsmaschinenkauf nicht angebracht erscheinen lassen.
Ins Volle halbwegs rund zu bohren ist dagegen bereits mit einer normalen Ständerbohrmaschine möglich, man muss nur das Ergebnis kontrollieren und evtl. verschiedene Bohrer ausprobieren.
Vorbohren erhöht die fertige Genauigkeit.

MfG
Matthias

Hallo,

Das Problem ist hauptsächlich die Rundheit des Guss.
Wenn die Bohrung vorgegossen ist, und die ist etwas
dreieckig(womit man rechnen muss), setzt sich dieser Fehler in
die Bohrung fort.

Ein Stufenbohrer ist natürlich Unsinn, denn ich vermute, mit
einer Stufe kann man da nichts anfangen.

Deine Vermutung ist eher Unsinn.
Extra für dich,ähem bist du wirklich Werkzeugmacher?? die Funktion des Stufenbohrers:
Die ertse Stufe 8,0mm bohrt vor,diese Bohrung dient gleichzeitig dem Bohrer als Führung (ähnlich Zapfensenker)somit ist für die 2te Stufe,Endbohrung 10,1 mm eine 100%ige Führung gewärleistet.
Dabei spielt es keine Rolle ob die Bohrung vorgegossen ist oder nicht.

Ins Volle halbwegs rund zu bohren

Halbwegs rund bohren? was ist das für eine Aussage?

Grüße
Markus

Hallo Markus

Das Problem ist hauptsächlich die Rundheit des Guss.
Wenn die Bohrung vorgegossen ist, und die ist etwas
dreieckig(womit man rechnen muss), setzt sich dieser Fehler in
die Bohrung fort.

Funktion des Stufenbohrers:
Die ertse Stufe 8,0mm bohrt vor, und orientiert sich an der fehlplatzierten Gussbohrung.
Dabei spielt es keine Rolle ob die Bohrung vorgegossen ist
oder nicht.

Doch gerade.
Denk noch mal über die Sache nach.

Gruss
Rochus

Hallo Rochus,

Dabei spielt es keine Rolle ob die Bohrung vorgegossen ist
oder nicht.

Doch gerade.
Denk noch mal über die Sache nach.

Hm ,Alu ,8/10,1mm Stufenbohrer (bei Sackloch kurz gehaltene Stufe), Voraussetzungen der Spannung von Werkzeug und Werstück sind gegeben…nach meiner Erfahrung geht es so problemlos.
Rochus sag an, wo ist die Krux?

Grüße
Markus

Hallo,

ist es eine Sackloch- oder Durchgangsbohrung? Ich nehme letzteres an. Bohre mit einem kurzen aber ausreichend langem 9,5mm HSS- Bohrer mit hoher Drehzahl und Kühlmittel auf, und reibe die Bohrung mit einer passenden Reibahle mit geringer Drehzahl nach. Du kannst auch einen dreischneidigen Bohrer probieren, durch diesen Bohrer wird verhindert, daß das Bohrloch dreieckig werden kann.

Gruß Gefr.Schultz

Hallo Markus

Die Krux ist „eine vorgegossene Bohrung mit dem Maß 10,1 ±0,05 herstellen.“
Es ist so gut wie ausgeschlossen, dass die Position der vorgegossenen Bohrung exact ist.
Selbst bei hochgenauen Druckguss Techniken bekommt man das nicht so hin.
Damit ist gesichert, dass der Bohrer, welcher auch immer, dem gegossenen Loch folgt. usw, usw.
Es scheint tatsächlich so, dass einer Bearbeitung mit festem Einspannen und einem Fräsbohrer oder Fräser der Vorzug zu geben ist.

Gruß
Rochus

1 Like

Hm ,Alu ,8/10,1mm Stufenbohrer (bei Sackloch kurz gehaltene
Stufe), Voraussetzungen der Spannung von Werkzeug und Werstück
sind gegeben…nach meiner Erfahrung geht es so problemlos.

Wenn ein 8mm oder 10mm Bohrer dem eingegossenen Loch folgt statt an der richtigen Position zu bohren, dann ist das Vorbohren natürlich völlig für die Katz, denn der Fertigbohrer folgt ja nur dem schon falsch gebohrten Loch des Vorbohrers.

Lösen könnte man das mit perfekt steifer Werkzeugeinspannung und Verwendung eines Fräsers mit flacher „Spitze“, aber viel sinnvoller wäre zu klären, ob man das eingegossene Loch nicht besser ganz weglässt; es sei denn, es ist so präzise wie das Endergebnis sein soll, aber das ist eher unwahrscheinlich. Wäre das durch Giessen möglich, bräuchte man ja nicht mehr bohren.

Gruss Reinhard

1 Like

Hallo an die Beteiligten,
ich stelle mich auf die Seite von Reinhardt und Rochus.
Es geht nicht mit einem herkömmlichen Bohrer. Auch ein Stufenbohrer ist ungeeignet. Bei dieser Stückzahl sollte man auch nicht mehrmals Bohren oder gar Reiben. Eine stabile HM-bestückte Bohrstange, oder ein dreischneidiges VHM-Fräswerkzeug(z.B.Nutenfräser) sollte die Lösung sein. Stabile Maschine und Einspannung, sowie Kühlmittel als Trennmittel gegen Aufbauschneide ist vorausgesetzt. Dann dauert der Bohrvorgang kaum mehr als 2 Sekunden bei Schnittgeschwindigkeit um 350 - 400 m/min. Für mich stellt sich eher die Frage: wie kann man das Werkstück schnell und sicher wechseln? Denn das dauert länger als das Bohren.
Gruß Bernd

Hallo Rochus,

Es ist so gut wie ausgeschlossen, dass die Position der
vorgegossenen Bohrung exact ist.
Selbst bei hochgenauen Druckguss Techniken bekommt man das
nicht so hin.
Damit ist gesichert, dass der Bohrer, welcher auch immer, dem
gegossenen Loch folgt. usw, usw.

Bevor ein 10 mm HM-Bohrer „abhaut“ bricht er.
Mit ähnlichen Vorgaben hab ich erfolgreich im Vorrichtungsbau (Werkzeugstahl)Bohrungen aussermittig versetzt.

Es scheint tatsächlich so, dass einer Bearbeitung mit festem
Einspannen und einem Fräsbohrer oder Fräser der Vorzug zu
geben ist.

Da wird die gemeine Bohrmaschine aber nicht mehr genügen.
Ansonsten gebe ich dir Recht.

Grüße
Markus

Hallo Bernd

Es geht nicht mit einem herkömmlichen Bohrer.Auch ein
Stufenbohrer ist ungeeignet

Soweit die Theorie des Ausbilders.:wink:

Bei dieser Stückzahl sollte man

auch nicht mehrmals Bohren oder gar Reiben. Eine stabile
HM-bestückte Bohrstange, oder ein dreischneidiges
VHM-Fräswerkzeug(z.B.Nutenfräser) sollte die Lösung sein.

Fingerfräser OK,aber bei einer Bohrstange muss vorgebohrt werden.

Grüße
Markus

Hallo Markus,
der Ausbilder selbst hat 15 Jahre praktische Erfahrung als Zerspaner und 25 Jahre praktische Erfahrung als Ausbilder,-soviel zur Theorie des Ausbilders.
Die Bohrung muss nicht vorgebohrt werden, sie ist bereits vorgegossen.
Einfach Augen zu und durch.
Gruß Bernd

Hallo Elmar

Die Massvorgaben irritieren ein bisschen. Eine Massgenauigkeit von 0,05 mm (+/- 5 Hunderstel). Bohrung wird üblicherweise in „Tiefe“ angegeben. Rundheit 0,15? 0,15 was?
Für so etwas brauchst Du eine Werkzeugspindelgenauigkeit von 0,01 damit Du in der Fehlersumme mit der Fräser bzw Bohrertoleranz auf die Bohrungsgenauigkeit von max + 0,05 kommst. Du wirst also irgendwas in der Werkzeuggenauigkeit Schaftfräser 2 oder 3 schneidig mit Kühlbohrungen D 10,1 H6 brauchen um bei der Tiefe ein brauchbares Ergebnis zu erzielen. Was vermutlich in die Hose geht ist ein Bohrwerkzeug das zentriert, also ein klassischer Spiralbohrer.
Wenn Du 100.000 pro Jahr bohren musst dann bohrst Du bei 260 Werktagen/Jahr täglich 385 Stk. Da brauchst Du auf einer ordentlichen 3Achs cnc mindestens einen 6fach Spanner damit Du da täglich halbwegs über die Runden kommst. Wenn der Guss ungenau ist und Du jedes Teil einzeln einrichten und spannen musst dann gute Nacht. Deine Fragestellung lässt vermuten dass Ihr keine solche Maschinen im Betrieb habt.
Ist das für Euch selbst oder Auftragsarbeit? Frag mal nach was das Loch können muss bzw was rein kommt vielleicht ist die Genauigkeit übertrieben.
Vielleicht hilfts Dir beim Nachdenken

LG Lois

Korrektur

die Werkzeuggenauigkeit heisst natürlich h6 (klein h)

Ergänzung
Also noch ein paar weitere Informationen:

Bearbeitungszentrum (haben wir viele (z.B. Chiron, SW, …) will ich nicht, weil ich eine billigere Lösung finden will.
Das Loch ist eine Druchgangsbohrung und wird genau mit Entformungsschrägen und Bearbeitungszugabe 0,3mm vorgegossen.
Rz16 ist gefordert; Rundlauf ist 0,15 (mm; wird aber normelweise nicht dazugeschrieben); Mir ist das schon klar, dass sich das mit der Toleranz beißt; aber angegeben ist es halt so.
Postition der Bohrung ist nicht soo wichtig.
WLW.de kenne ich schon

Mir geht es eigentlich nicht um die Herstellung, wie man so etwas bohren kann (machen wir unglaublich oft am Tag) sondern weil so wenig Bearbeitung an dem Teil ist wie man das kostengünstiger herstellen kann. Habe auch schon an einen Rundtakttisch gedacht aber das ist wahrscheinlich auch mit Kanonen auf Spatzen geschossen.

Von China wollen wir nix importieren (Fertigen auch in China, aber nur für den chinesischen Markt).

Suchen würde ich eine Kostengünstige Lösung (d.h. niedriger Stundensatz weil günstig) mit hoher Durchsatzrate (niedrige Taktzeit).

Danke für Eure Antworten