Gesetzlicher Feiertag in Berlin 8. März

Hallo!


Wie lächerlich ist das denn, dass eine Hälfte der Bevölkerung einen Gesetzlichen Feiertag bekommen soll?
(Nur zur Klarstellung: der Internationale Frauentag am 8.3. ist an sich natürlich nicht lächerlich)

Ist

Gruß
F.

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ich hab’s so verstanden, dass die Männer auch feiern dürfen…

Beatrix

Das verstehe ich nicht. Ich nehme an du meinst mit „Hälfte“ die weibliche Bevölkerung die etwa 50 % aller Einwohner ausmacht ?

Kirchliche Feiertage sind doch auch „nur“ für eine Hälfte( oder ein Drittel, ein Viertel ?) der Bevölkerung, nämlich die die sich der Kirche verbunden fühlen oder religiös sind.
Für alle anderen ist es ein freier Tag.

MfG
duck313

Du verstehst es ja doch :wink:

Falsche Analogie!

„Frauentag -> Frauen = Bevölkerungsgruppe“ ist ein Fall des allgemeinen Musters
„Xtag -> X = Bevölkerungsgruppe“, dessen weiterer Fall
Katholikentag -> Katholiken = Bevölkerungsgruppe wäre, wenn es den denn gäbe.
Den gibt es aber nicht, und der steht auch nicht zu Debatte.
Ob nun viele gesetzliche Feiertag christlichen Ursprungs sind oder nicht, ist demzufolge für meine Frage nebensächlich bis irrelevant.

„->“ lies: ist bezogen auf

Gruß
F-

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Glaubst du tatsächlich, ich würde es anders verstehen oder war dir gerade nach a bissl Rhetorik?

Gruß
F.

Trotzdem hat das m. E. nichts mehr mit Gleichberechtigung zu tun.

Wieso? Findest du es unfair, dass nur die jahrtausendelang Unterdrückten einen Feiertag bekommen und nicht auch diejenigen, die jahrtausendelang unterdrückt haben?

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Warum genau findest du das lächerlich, wenn du den Frauentag als solchen doch nicht lächerlich findest?

Wäre es deiner Meinung gerechter, den Feiertag einzugrenzen auf muslimische Frauen, die keinen deutschen Pass haben und dem Staat auf der Tasche liegen?

Fände ich ähnlich lächerlich.

Gruß
F.

Weil ich nichts gegen das „Thema“ dieses Tages habe, sondern gegen die Idee, das zum gesetzlichen Feiertag zu machen. Damit (Feiertag im Bundesland Berlin) wird die Internationalität dieses Tages aufgehoben, der Tag wird auf eine feierliche Monstranz gehoben, die ihm nicht gerecht wird, der Tag erfährt eine Sonderstellung unter all den UN-Welttagen (dass er thematisch bedeutsamer ist als viele andere dieser Thementage ist unbestritten), und es entsteht die m.E. sehr lächerliche Tatsache, dass wir alle einen „Frauentag“ feiern.
Das empfind ich ungefähr so, wie wenn die Tea Partyfreunde demnächst in den USA einen „Tag der Weißen“ durchsetzen, an dem der schwarze Bauarbeiter Jamal W. dann frei machen darf. Ungefähr.

Nebenbei: "Heute ist der 8. März in Angola, Armenien, Aserbaidschan, Burkina Faso, Eritrea, Georgien, Guinea-Bissau, Kasachstan, Kambodscha, Kirgisistan, Kuba, Laos, Madagaskar, Moldau, in der Mongolei, in Nordkorea, Nepal, Russland, Sambia, Tadschikistan, Turkmenistan, Uganda, in der Ukraine, in Usbekistan, Vietnam und Weißrussland ein gesetzlicher Feiertag - und bald in Berlin. Wow!
(Quelle: Wikipedia/InternationalerFrauentag)

Gruß
F.

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Einen Feiertag „Tag der Unterdrückten“ fände ich ganz ok, „Tag gegen Unterdrückung“ noch besser.

Gruß
F.

Ich hätte mir gewünscht, dass Berlin den 9.11.auswählt, insbesondere weil es durch den Fall der Mauer ein besonderer Tag für Berlin war.

Der Vergleich wäre nur dann ungefähr richtig, wenn in den USA ein „Tag der Schwarzen“ zum Feiertag gemacht würde, an dem dann auch der weiße Verwaltungsangestellte John S. frei machen darf.

Auf den 9.11. fällt auch die Reichspogromnacht, was dieses Datum denkbar ungeeignet für einen Feiertag macht.

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Nur, weil du die Schwarzen wie die Frauen zu den „Unterdrückten“ zählst.
Ich seh es struktureller: die Schwarzen sind in den USA eine deutliche Minderheit, die Frauen in Berlin nicht. Darum passt dieser Vergleich gar nicht.

Gruß
F.

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Diesen Einwand hätte ich bei einem bundesweiten Feiertag gelten lassen. Hier geht es aber um Berlin, wo übrigens auch an einem 9.11. Scheidemann die Republik ausgerufen hat.

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Sagtest du nicht weiter oben, dass du den Internationalen Frauentag als solchen in Ordnung findest? Dann solltest du dich doch auch mit ihm schon etwas beschäftigt haben.

Tatsächlich zählten und zählen Frauen - wie die Schwarzen in den USA - zu den strukturell Unterdrückten, weshalb es auch den Frauentag überhaupt gibt.

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Die Reichspogromnacht hat um Berlin keinen Bogen gemacht. Außerdem ist Berlin die deutsche Hauptstadt - da hätte ein solcher "Feier"tag auch dann eine üble Außenwirkung, wenn es nur örtlich begangen wird.

Das ist mir schon klar, dass das das entsprechende Hintergrundideologem ist.
Mir gehts aber um Bevölkerungsgruppen, und da finde ich es schon interessant, wenn die eine Hälfte+ der Bevölkerung an einem Feiertag für alle repräsentiert wird und die andere Hälfte- nicht.
Auf einen „Tag der Schwarzen“ würde das eben nicht zutreffen, also lassen wir diesen unpassenden Vergleich doch weg.

Gruß
F.