Gestern buk mutti einen kuchen?

hi experten,

diese vergangenheitsform von ‚backen‘ las ich eben.
a) war das mal korrekt so?
b) oder ist es das heute noch?
c) ich es vielleicht erst durch die RSR entstanden?
d) war der schreiberling in der reg. zeitung etwas strange drauf?

ich vermute ja a), aber wenn das stimmt, gibt es denn irgendwo eine auflistung aller ähnlich veralteten vergangenheitsformen von verben?

„… wie ich bereits gestern ‚schrob‘ …“ habe ich auch mal gelesen.
ein ähnlicher fall, oder?

lg, pit

Hi Pit,

diese vergangenheitsform von ‚backen‘ las ich eben.
a) war das mal korrekt so?

Ja. Und es ist auch heute noch nicht wirklich falsch; denn das Verben backen ist ursprünglich unregelmäßig. Diese Konjugationsschwankung hat sich jedoch mit der Zeit gegen das regelmäßige backen-backte-gebacken im alltäglichen Sprachgebrauch nicht durchsetzen können.

® DUDEN-Band 9 „Richtiges und gutes Deutsch“

b) oder ist es das heute noch?

Ja. Aber s. o. Geschmackssache.

c) ich es vielleicht erst durch die RSR entstanden?

Nö!

d) war der schreiberling in der reg. zeitung etwas strange
drauf?

Wahrscheinlich hat er es einfach mal so gelernt?

ich vermute ja a), aber wenn das stimmt, gibt es denn irgendwo
eine auflistung aller ähnlich veralteten vergangenheitsformen
von verben?

Damit verließen sie mich leider: Keine Ahnung, aber bestimmt gibt es irgendwo Listen mit allen unregelmäßigen Verben. Vermute ich mal.

„… wie ich bereits gestern ‚schrob‘ …“ habe ich auch mal
gelesen.
ein ähnlicher fall, oder?

Auf jeden Fall ein feiner Deutsch,
liebe Grüße
Jana

danke jana,

habe jetzt mal nach „schrob“ und „frug“ gegoogelt, und stieß auf diesen haaresträubenden unfug:
http://www.soviseau.de/verben/verben.htm
die leute sind bestimmt gut drauf :smile:

pit

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Moin, moin Pit Dralon,

nein, dies ist kein haarsträubender Unsinn!
Die Gesellschaft zur Stärkung der Verben (ich wußre gar nicht, daß die inzwischen eine eigene HP hat - vielen Dank für den Hinweis!) geht zurück auf eine Idee von Balthasar Matzbach, dem Universaldilettanten, in einem Krimi von Gisbert Haefs.
Ich kann Dir den Tiotel jetzt nicht sagen, weil ich einem guten Bekannten - ich weiß leider nicht mehr, welchem - alle meine Haefs-Krimis geliehen habe, und dieser Gangster hat sie mir nicht zurückgegeben. Doch empfehlenswert sind sie alle; naja, fast alle: die letzten sind etwas müde geworden und leben weithin von Ideen, die Haefs früher schonmal verwendet hat. Doch sprachlich: vom Feinsten!

Gruß - Rolf

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GzSsV
Tach Pit,

habe jetzt mal nach „schrob“ und „frug“ gegoogelt, und stieß
auf diesen haaresträubenden unfug:
http://www.soviseau.de/verben/verben.htm
die leute sind bestimmt gut drauf :smile:

Also ich zumindest bin gut drauf und habe direkt nachdem ich von dieser Gesellschaft gehört habe meinen Teil beigesteuert (Dabei weiß ich schon gar nicht mehr welchem schwachen Verb ich zu neuer Stärke verhalf).
Das allerdings weniger aus Überzeugung denn aus Spa, außerdem auch als eine Art Widerstand gegen die unsinnige Rechtschreibreformbewegung (Übrigens die erste populistische Aktion bei der ich die Blödzeitung voll unterstütze, diese „Schlechtschreibreform“-Aktion).

Dennoch verwende ich im Schriftlichen gerne mal veraltete aber (soweit ich weiß) zulässige Formen wie z.B. buk, frug, wunk…, die klingen einfach nicht so trivial :wink:

Gruß
L.

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Die haben sicher lange argebitten dafür.
Gibts da ein System dahinter oder sind die Leute w.o. vermutet,
einfach nur gut drauf?

Gruß
Gerald

Moin, moin Pit Dralon,

Tach Rolf, und Pit Dralon, falls dich der Titel auch interessieren sollte

Ich kann Dir den Tiotel jetzt nicht sagen,

aber ich (ist w-w-w nicht eine tolle Sache?), er lautet:
„Und oben sitzt ein Rabe“
Haffmans Verlag AG Zürich
ISBN: 3_251_01009_3

Die Szene, in der der Besuch der „Gesellschaft zur Stärkung der Verben e.v.“ geschildert wird, gehört mit zum Amüsantesten, das ich je gelesen habe.
(„Als ich meine Nachttischlampe ausknops, schlopf die Birne aus der Fassung und zerschull“) Ein Krimischreiber, der sich der Pflege der Deutschen Sprache verschrieben hat! Vermutlich, weil er eben nicht nur ein „Krimischreiber“ ist.

weil ich einem

guten Bekannten - ich weiß leider nicht mehr, welchem - alle
meine Haefs-Krimis geliehen habe, und dieser Gangster hat sie
mir nicht zurückgegeben.

Ich liehe (börgte?; borgte?) sie dir ja, zum Behufe des nochmal Lesens, bürge ich nicht die Sorge in meinem Busen, ein ähnlich Schicksal zu erleiden wie du, oh Gutgläubiger.

Doch empfehlenswert sind sie alle;

Ich kenne und besitze nur deren drei (Rabe, Doppelgrab und Marder), teiltest du deine Kenntnis über weitere Titel mit mir, entböte ich dir einen dankbaren Gruß.

naja, fast alle: die letzten sind etwas müde geworden und
leben weithin von Ideen, die Haefs früher schonmal verwendet
hat. Doch sprachlich: vom Feinsten!

Gruß - Rolf

Tschüss - Renate
die froh ist, Haefs schon entdeckt zu haben, als sie Bücher noch kaufen konnte.

Der Kuchen buk, nicht die Mutti (owT)

jawoll …
und der teig knetet die mutti durch :wink:))

lg, pit

Hallo, Rolf,

Die Gesellschaft zur Stärkung der Verben (ich wußte gar nicht,
daß die inzwischen eine eigene HP hat - vielen Dank für den
Hinweis!) geht zurück auf eine Idee von Balthasar Matzbach,
dem Universaldilettanten, in einem Krimi von Gisbert Haefs.

Renate nannte schon den Titel.
Ich will nur der Genauigkeit halber erwähnen, dass Matzbach nicht der Gründer oder Initiator des Vereins z.St.d.V. ist, sondern er trifft bei seinen Ermittlungen auf diesen Verein.

Gruß Fritz

und der teig knetet die mutti durch :wink:))

Wenn schon, dann „knot die Mutti durch“!

Und eine Liste habe ich auch. Ich hab ein paar fett gemacht, aber es gibt noch mehr solcher altertümlichen Formen.
Die müssten übrigens in jedem guten Wörterbuch und in jeder guten Grammatik aufgelistet sein.

Gruß Fritz

Und nun die Liste:

German irregular verbs

Infinitive Present 2, 3 sg. Preterite 3 sg. Past Participle
backen bäckst/bäckt backte/buk gebacken ‚bake‘
backte gebackt 'cake’

befehlen befiehlst/befieht befahl befohlen ‚command‘
befleißen+ befleißt/befleißt befliß beflissen ‚take pains‘
beginnen beginnst/beginnt begann begonnen ‚begin‘
beißen beißt/beißt biß gebissen ‚bite‘
bergen birgst/birgt barg geborgen ‚rescue‘
bersten* birst/birst barst geborsten ‚burst‘
bescheißen* bescheißt/bescheißt beschiß beschissen ‚cheat‘
bewegen bewegst/bewegt bewog bewogen ‚induce‘
bewegt bewegt 'move’

biegen (*) biegst/biegt bog gebogen ‚bend‘
bieten bietst/bietet bot geboten ‚offer‘
binden bindest/bindet band gebunden ‚bind‘
bitten bittest/bittet bat gebeten ‚request‘
blasen bläst/bläst blies geblasen ‚blow‘
bleiben* bleibst/bleibt blieb geblieben ‚remain‘
bleichen*+ bleichst/bleicht bleichte geblichen ‚fade‘
bleichte gebleicht ‚bleach‘
braten brätst/brät briet gebraten ‚roast‘
brechen (*) brichst/bricht brach gebrochen ‚break‘
brennen brennst/brennt brannte gebrannt ‚burn‘
bringen bringst/bringt brachte gebracht ‚bring‘
denken denkst/denkt dachte gedacht ‚think‘
dingen dingst/dingt dingte gedungen ‚hire‘
Rarely: dang gedingt

dreschen drischst/drischt drasch gedroschen ‚thresh‘
dringen (*) dringst/dringt drang gedrungen ‚penetrate‘
dünken dünkst/dünkt dünkte gedünkt ‚seem‘
Older: deuchst/deucht deuchte gedeucht

dürfen darf/darfst/darf durfte gedurft ‚be allowed‘
empfehlen empfiehlst/empfiehlt empfahl empfohlen ‚recommend‘
erbleichen* erbleichst/erbleicht erbleichte erblichen ‚pale‘
erkiesen erkiest/erkiest erkor erkoren ‚choose‘
Rarely: erkieste erkiest

erlöschen* erlischst/erlischt erlosch erloschen ‚die (out)‘
erschrecken* erschrickst/erschrickt erschrak erschrocken ‚frighten‘
essen ißt/ißt aß gegessen ‚eat‘
fahren (*) fährst/fährt fuhr gefahren ‚drive‘
fallen* fällst/fällt fiel gefallen ‚fall‘
fangen fängst/fängt fing gefangen ‚catch‘
fechten fichtst/ficht focht gefochten ‚fence‘
finden findest/findet fand gefunden ‚find‘
flechten flichst/flicht flocht geflochten ‚plait‘
fliegen (*) fliegst/fliegt flog geflogen ‚fly‘
fliehen (*) fliehst/flieht floh geflohen ‚flee‘
fließen* fließt/fließt floß geflossen ‚flow‘
fragen fragst/fragt fragte/frug gefragt 'ask’
fressen frißt/frißt fraß gefressen ‚snarf‘
frieren frierst/friert fror gefroren ‚freeze‘
gären (*) gärst/gärt gor gegoren ‚ferment‘
Figuratively: gärte gegärt 'disturb’

gebären gebärst/gebärt gebar geboren ‚give birth‘
Elevated: gebierst/gebiert
geben gibst/gibt gab gegeben ‚give‘
gedeihen* gedeihst/gedeiht gedieh gediehen ‚thrive‘
gehen* gehst/geht ging gegangen ‚go‘
gelingen* --/gelingt gelang gelungen ‚succeed‘
gelten giltst/gilt galt gegolten ‚be worth‘
genesen* genest/genest genas genesen ‚convalesce‘
genießen genießt/geneißt genoß genossen ‚enjoy‘
geraten* gerätst/gerät geriet geraten ‚turn out‘
geschehen* --/geschieht geschah geschehen ‚happen‘
gewinnen gewinnst/gewinnt gewann gewonnen ‚win‘
gießen gießt/gießt goß gegossen ‚pour‘
gleichen gleichst/gleicht glich geglichen ‚compare‘
gleißen gleißt/gleißt gleißte/gliß geglissen 'gleam’
gleiten* gleitest/gleitet glitt geglitten ‚glide‘
Rarely: gleitete gegleitet
glimmen glimmst/glimmt glomm geglommen ‚glow‘
Sometimes: glimmte geglimmt

graben gräbst/gräbt grub gegraben ‚dig‘
greifen greifst/greift griff gegriffen ‚seize‘
haben hast/hat hatte gehabt ‚have‘
halten hältst/hält hielt gehalten ‚hold‘
hängen hängst/hängt hing gehangen ‚hang‘
Transitive: hängte gehängt
hauen haust/haut haute gehauen ‚hew‘
In battle: hieb gehauen

heben hebst/hebt hob gehoben ‚lift‘
heißen heißt/heißt hieß geheißen ‚be called‘
helfen hilfst/hilft half geholfen ‚help‘
kennen kennst/kennt kannte gekannt ‚know‘
klimmen* klimmst/klimmt klomm geklommen ‚climb‘
Also: klimmte geklimmt

klingen klingst/klingt klang geklungen ‚sound‘
kneifen kneifst/kneift kniff gekniffen ‚pinch‘
kommen* kommst/kommt kam gekommen ‚come‘
können kann/kannst/kann konnte gekonnt ‚be able‘
kreischen kreischst/kreischt kreischte gekreischt ‚shriek‘
Older: krisch gekrischen

kriechen* kriechst/kriecht kroch gekrochen ‚crawl‘
küren+ kürst/kürt kürte gekürt 'choose’
Elevated: kor gekoren
laden lädst/lädt lud geladen ‚load‘
lassen läßt/läßt ließ gelassen ‚let‘
laufen (*) läufst/läuft lief gelaufen ‚run‘
leiden leidest/leidet litt gelitten ‚suffer‘
leihen leihst/leiht lieh geliehen ‚lend‘
lesen liest/liest las gelesen ‚read‘
liegen (*) liegst/liegt lag gelegen ‚lie‘
löschen* lischst/lischt losch geloschen ‚go out‘
Transitive: löschte gelöscht 'put out’

lügen lügst/lügt log gelogen ‚tell lies‘
mahlen mahlst/mahlt mahlte gemahlen ‚grind‘
meiden meidest/meidet mied gemieden ‚avoid‘
melken melkst/melkt melkte gemelkt ‚milk‘
Also: milkst/milkt molk gemolken

messen mißt/mißt maß gemessen ‚measure‘
mißlingen* --/mißlingt mißlang mißlungen ‚fail‘
mögen mag/magst/mag mochte gemocht ‚like‘
müssen muß/mußt/muß mußte gemußt ‚must‘
nehmen nimmst/nimmt nahm genommen ‚take‘
nennen nennst/nennt nannte genannt ‚name‘
pfeifen pfeifst/pfeift pfiff gepfiffen ‚whistle‘
pflegen pflegst/pflegt pflegte gepflegt ‚care for‘
Idiomatic: pflog gepflogen ‚go in for‘
preisen preist/preist pries gepriesen ‚praise‘
quellen* quillst/quillt quoll gequollen ‚well up‘
Transitive: quellte gequellt ‚soak‘
raten rätst/rät riet geraten ‚guess‘
reiben reibst/reibt rieb gerieben ‚rub‘
reißen (*) reißt/reißt riß gerissen ‚tear‘
reiten (*) reitest/reitet ritt geritten ‚ride‘
rennen* rennst/rennt rannte gerannt ‚run‘
riechen riechst/riecht roch gerochen ‚smell‘
ringen ringst/ringt rang gerungen ‚wrestle‘
rinnen* rinnst/rinnt rann geronnen ‚trickle‘
rufen rufst/ruft rief gerufen ‚call‘
salzen salzt/salzt salzte gesalzen ‚salt‘
saufen säufst/säuft soff gesoffen ‚booze‘
saugen saugst/saugt sog gesogen ‚suck‘
Technical: saugte gesaugt ‚absorb‘
schaffen schaffst/schafft schuf geschaffen ‚create‘
schaffte geschafft ‚work‘
schallen schallst/schallt schallte geschollen ‚resound‘
scheiden* scheidest/scheidet schied geschieden ‚separate‘
scheinen scheinst/scheint schien geschienen ‚shine‘
scheißen scheißt/scheißt schiß geschissen ‚shit‘
schelten schiltst/schilt schalt gescholten ‚scold‘
scheren schierst/schiert schor geschoren ‚shear‘
schieben schiebst/schiebt schob geschoben ‚push‘
schießen schießt/schießt schoß geschossen ‚shoot‘
schinden schindest/schindet schindete geschunden ‚fleece‘
Rarely: schund
schlafen schläfst/schläft schlief geschlafen ‚sleep‘
schlagen schlägst/schlägt schlug geschlagen ‚strike‘
schleichen* schleichst/schleicht schlich geschlichen ‚creep‘
schleifen schleifst/schleift schliff geschliffen ‚sharpen‘
schleifte geschleift ‚drag, raze‘
schleißen schleißt/schleißt schliß geschlissen ‚pluck‘
Also: schleißte geschleißt
schließen schließt/schließt schloß geschlossen ‚close‘
schlingen schlingst/schlingt schlang geschlungen ‚wind; bolt‘
schmeißen schmeißt/schmeißt schmiß geschmissen ‚chuck‘
schmeißte geschmeißt ‚befoul‘
schmelzen (*) schmilzt/scmhilzt schmolz geschmolzen ‚melt‘
Transitive often: schmelzte geschmelzt
schnauben schnaubst/schnaubt schnaubte geschnaubt ‚snort‘
Older: schnob geschnoben
schneiden schneidest/schneidet schnitt geschnitten ‚cut‘
schreiben schreibst/schreibt schrieb geschrieben ‚write‘
schreien schreist/schreit schrie geschrien ‚scream‘
schreiten* schreitest/schreitet schritt geschritten ‚stride‘
schwären schwärst/schwärt schwärte geschwärt ‚fester‘
Older: schwor geschworen
schweigen schweigst/schweigt schwieg geschwiegen ‚clam up‘
schwellen* schwillst/schwillt schwoll geschwollen ‚swell‘
Transitive: schwellte geschwellt
schwimmen (*) schwimmst/schwimmt schwamm geschwommen ‚swim‘
schwinden* schwindest/schwindet schwand geschwunden ‚disappear‘
schwingen schwingst/schwingt schwang geschwungen ‚swing‘
schwören schwörst/schwört schwur geschworen ‚swear‘
sehen siehst/sieht sah gesehen ‚see‘
sein* bin/bist/ist war gewesen ‚be‘
sind/seid/sind
senden sendest/sendet sandte gesandt ‚send‘
Radio etc.: sendete gesendet ‚transmit‘
sieden siedest/siedet siedete gesiedet ‚boil‘
Transitive: sott gesotten
singen singst/singt sang gesungen ‚sing‘
sinken* sinkst/sinkt sank gesunken ‚sink‘
sinnen sinnst/sinnt sann gesonnen ‚ponder‘
sitzen* sitzt/sitzt saß gesessen ‚sit‘
sollen soll/sollst/soll sollte gesollt ‚should‘
speien speist/speit spie gespien ‚spit‘
spinnen spinnst/spinn spann gesponnen ‚spin‘
sprechen sprichst/spricht sprach gesprochen ‚speak‘
sprießen* sprießt/sprießt sproß gesprossen ‚spring up‘
springen* springst/springt sprang gesprungen ‚jump‘
stechen stichst/sticht stach gestochen ‚prick‘
stecken steckst/steckt stak/steckte gesteckt ‚be stuck‘
Transitive: steckte gesteckt ‚put‘
stehen stehst/steht stand gestanden ‚stand‘
stehlen stiehlst/stiehlt stahl gestohlen ‚steal‘
steigen* steigst/steigt stieg gestiegen ‚climb‘
sterben* stirbst/stirbt starb gestorben ‚die‘
stieben (*) stiebst/stiebt stob gestoben ‚fly about‘
Also: stiebte gestiebt
stinken stinkst/stinkt stank gestunken ‚stink‘
stoßen stößt/stößt stieß gestossen ‚shove‘
streichen streichst/streicht strich gestrichen ‚stroke‘
streiten* streitest/streitet stritt gestritten ‚argue‘
tragen trägst/trägt trug getragen ‚carry‘
treffen triffst/trifft traf getroffen ‚meet‘
treiben* treibst/treibt trieb getrieben ‚drive‘
treten* trittst/tritt trat getreten ‚step‘
triefen triefst/trieft troff getroffen ‚drip‘
Often: triefte getrieft
trinken trinkst/trinkt trank getrunken ‚drink‘
trügen trügst/trügt trog getrogen ‚deceive‘
tun tust/tut tat getan ‚do‘
verderben verdirbst/verdirbt verdarb verdorben ‚spoil‘
verdrießen verdrießt/verdrießt verdroß verdrossen ‚peeve‘
vergessen vergißt/vergißt vergaß vergessen ‚forget‘
verlieren verlierst/verliert verlor verloren ‚lose‘
verschleißen verschleißt/verschleißt verschliß verschlissen ‚wear out‘
wachsen* wächst/wächst wuchs gewachsen ‚grow‘
wägen wägst/wägt wog gewogen ‚weigh‘
Sometimes: wägte gewägt
waschen wäschst/wäscht wusch gewaschen ‚wash‘
weben webst/webt webte gewebt ‚weave‘
Figuratively: wob gewoben
weichen* weichst/weicht wich gewichen ‚yield‘
weichte geweicht ‚soften‘
weisen weist/weist wies gewiesen ‚how‘
wenden wendest/wendet wandte gewandt ‚turn‘
wendete gewendet ‚change‘
werben wirbst/wirbt warb geworben ‚win‘
werden* wirst/wirt wurde (ge)worden ‚become‘
werfen wirfst/wirft warf geworfen ‚throw‘
wiegen1 wiegst/wiegt wog gewogen ‚weigh‘
wiegen2 wiegst/wiegt wog gewogen ‚rock‘
winden windest/windet wand gewunden ‚wind‘
winken winkst/winkt winkte gewinkt ‚wave‘
Jocularly: gewunken
wissen weiß/weißt/weiß wußte gewußt ‚know‘
wollen will/willst/will wollte gewollt ‚want‘
wringen wringst/wringt wrang gewrungen ‚wring‘
zeihen zeihst/zeiht zieh geziehen ‚accuse‘
ziehen (*) ziehst/zieht zog gezogen ‚pull‘
zwingen zwingst/zwingt zwang gezwungen ‚compel‘
Infinitive Present 2, 3 sg. Preterite 3 sg. Past Participle

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Aber es gibt noch mehr solcher altertümlichen Formen.
Die müssten übrigens in jedem guten Wörterbuch und in jeder
guten Grammatik aufgelistet sein.

Hallo Fritz

„Man merkt die Absicht und ist verstimmt!“
Überall wird die Stange tiefer gehängt, damit mehr Leute drüber springen können.
Warum werden die starken Verben als ‚altertümlich‘ abqualifiziert?
Man kann auch sagen: „In der täglichen Umgangssprache hat sich die schwache, weil einfachere Konjugation eingebürgert. Wer jedoch einen gepflegten Sprachstil verwenden will wählt die starke Form.“
Seit wann ist es altertümlich geistiges Niveau zu zeigen? Ich gehe übrigens auch nicht mir T-shirt, Jeans und Sandalen in die Oper. Allerdings auch nicht mit Dreispitz, Perücke und seidenen Kniebundhosen!
(:wink:))
Freundliche Grüße
Alexander.

Aber bitte, Alexander,

Warum werden die starken Verben als ‚altertümlich‘
abqualifiziert?

In meinem Munde ist „Altertümer, altertümlich“ und ähnliches aber auch gar nichts Abwertendenes! Die „Altertümer studieren“ nannte ich bisweilen meine Studienfächer, wenn ich danach gefragt wurde. So angefangen bei den Sumerern, über Ägypten, Griechenland, Rom, ins nordische Mittelalter! Lauter lohnende Altertümer!

Man kann auch sagen: „In der täglichen Umgangssprache hat sich
die schwache, weil einfachere Konjugation eingebürgert.“

Nicht nur dies; es gibt auch Bedeutungsvariationen.

Z. B. Muttur buk gutu Kuchun.

  • Sie hat gute Kuchen gebachen mit den bekannten sieben Sachen: Eier und Schmalz, Butter und Salz, Milch und Mehl und Safran macht den Kuchen gel. :wink:

Aber:

  • Der Schnee backte an den Skiern. Er hat an den Skiern gebackt!

Diese regelmäßige Partizip II-Form wurde hier noch gar nicht erwähnt.

Wer jedoch einen gepflegten Sprachstil verwenden will wählt die
starke Form."

Sage ich auch! Ohne jetzt dem Verein zur Stärkung der Verben anzugehören! :wink:

Seit wann ist es altertümlich geistiges Niveau zu zeigen?

Naja, bei manchen unserer Zeitgenossen …

Ich gehe übrigens auch nicht mir T-shirt, Jeans und Sandalen in
die Oper.

Ist mir schon gelungen! :wink:

Allerdings auch nicht mit Dreispitz, Perücke und
seidenen Kniebundhosen!

Das sähe ich gern einmal! :wink:

Gruß Fritz

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Hallo Fritz,

eignete mir nicht der Charakterzug, daß ich auch einmal einen Fehler zugäbe, und eine gewisse Heiterkeit des Gemüts, erwöge ich jetzt, daß ich mich erschösse.
Jedenfalls: dem, der mir die Krimis geklaut hat, wünsche ich, daß ihm die Kreft seiner Lenden verdorre!

Gruß - Rolf

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Moin, moin Renate,

danke!

Wegen der anderen Bücher von Haefs schreibe ich Dir heute abend eine mail.

Bis dann - Rolf

ich jetzt, daß ich mich erschösse.

Nicht doch, Rolf!

Ich sehe keinen Grund für solche Erwägungen! :wink:

Meine Haefs-Krimis sind alle bei meinem Bruder, sozusagen ausgelagert. Wegen Platzmangels in meinen Regalen.

Jedenfalls: dem, der mir die Krimis geklaut hat, wünsche ich,
daß ihm die Kraft seiner Lenden verdorre!

Und alle Zähen sollen ihm ausfallen, bis auf einen, fürs Zahnweh!

Gruß Fritz

hallo fritz,

Z. B. Muttur buk gutu Kuchun.

das hört sich ja fast an wie die 3 chinesen mit dem kontrabaß …
oder wie „ottos mops“ von ernst jandl.

lg, pit

hallo, pit,

ju, mun nunnt dus Ulluturutuun!

Frutz

Dennoch verwende ich im Schriftlichen gerne mal veraltete aber
(soweit ich weiß) zulässige Formen wie z.B. buk, frug,
wunk…, die klingen einfach nicht so trivial :wink:

Da muß man aber aufpassen! In der Literatur kommen manchmal Formen vor, die es in Wirklichkeit nie gegeben hat. Ich erinnere mich, daß einmal ein Jäger ins Horn „blus“ (und hoffe, daß dieses Beispiel auch zu meiner Aussage paßt)!

„Man merkt die Absicht und ist verstimmt!“
Überall wird die Stange tiefer gehängt, damit mehr Leute
drüber springen können.
Warum werden die starken Verben als ‚altertümlich‘
abqualifiziert?
Man kann auch sagen: „In der täglichen Umgangssprache hat sich
die schwache, weil einfachere Konjugation eingebürgert. Wer
jedoch einen gepflegten Sprachstil verwenden will wählt die
starke Form.“

Das kann man übrigens, so finde ich, auch auf Schreibweisen anwenden(jenseits der Streitigkeiten um neue/alte Rechtschreibung):
Gibt es vielleicht Tabellen, auf denen man einst übliche Schreibweisen nachsehen kann, etwa Ch statt K, Th statt einfachem T, C statt K in bestmmten Wörtern?
Na gut, es zeugt nich von einem besseren Schreibstil, ist aber unter Umständen in bestimmten Fällen schöner.