Hi!
Also ganz verstanden habe ich das nicht:
Nachfragen:
Meint derjenige jeder soll Medikamente, Arztkosten z.B.
Kernspin, Computertomografie, Ultraschall und Labor selber
zahlten?
Das war sein Reden.
Und wenn jemand Behandlungskosten aus eigenen Mitteln nicht zahlen kann, benötigt er eine entsprechenden individuelle Versicherung.
Ganz nebenbei: welcher Kassenpatient weiß eigentlich, was seine Behandlung durch den Arzt kostet? Und in welchem Verhältnis diese Kosten zu den Abzügen von seinem Gehalt stehen?
Laut Statistischem Bundesamt beträgt das Durchschnittseinkommen knapp 40.000 Euro brutto. Bei 7% Eigenleistung gehen 2.800 Euro im Jahr an die Krankenkasse (der Arbeitgeber steuert die gleiche Summe bei). Macht 5.600 Euro im Jahr für die medizinische Versorgung. Wie viel ärztliche Behandlung muss ein Patient im Durchschnitt im Jahr bekommen, um einen entsprechenden Gegenwert zu erhalten?
Meine letzte Arztrechnung betraf die operative Entfernung von drei Muttermalen wegen Verdachts auf Melanom (der Verdacht bestätigte sich zum Glück nicht). Diagnose, Operation, histologische Untersuchung sowie Nachbehandlung der Operationswunden kostete mich laut vorliegender Arztrechnung 150 Euro (ich hatte mit einer vierstelligen Summe gerechnet). Aber wie gesagt: wer weiß schon, was eine Behandlung wirklich kostet?
Wie sieht es bei teuren Operationen aus, wenn der Patient sich
das nicht leisten kann?
Solche Fälle müssten dann vermutlich irgendwie geklärt werden.
Soll der Patient dann sterben nur weil er kein Geld hat?
Also doch Zweiklassenmedizin?
Die Zwei-Medizin haben wir doch längst. Der gesellschaftliche Stand eines Menschen wird über kurz oder lang an seinem Zahnstand erkennbar sein. Welchem „Normalsterblichen“ wird denn eine Chefarzt-Behandlung gestattet? Welche Patienten bekommen denn die Genehmigung von ihrer Krankenkasse, sich von Spezialisten in den USA behandeln zu lassen? Was geschieht mit den Krankenkassen, die gezwungen sind, Arbeitslose und Sozialhilfeempfänger aufzunehmen?
Wie man es auch dreht und wendet: das Gesundheitssystem wird früher oder später kollabieren. Oder es werden so stark Leistungen gekürzt, das auch jene, die sich eine private Zusatzversicherung leisten könnten, dies aufgrund der hohen Beiträge für einer Basisversorgung aller nicht leisten können (von den Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt wegen der hohen Lohnnebenkosten mal ganz abgesehen).
Grüße
Heinrich