Gesundheitsreform oder was?

Hallo,
in Berlin diskutiert man seit Wochen an einer „Gesundheitreform“ herum und hat die wesentlichen Punkte nicht im Auge.
Damit die Kosten runtergehen, muessen die Krankheiten seltener werden. Das bedeutet, die krankmachenden Stoffe und Verhaltensweisen muessen weniger werden. Also weniger Schadstoffe auf die Felder, ins Essen, in die Luft. Die Werbung fuer Krankmachendes muesste reduziert werden, stattdessen gibts vor jedem WM Sspiel Werbung fuer Zucker in einer bekannten braunen Limo.
Am schlimmsten blamiert sich die Regierung (die jetzige oder die vorige, ist eigentlich egal) beim Tabak, die Steuereinnahmen duerfen nicht sinken, dazu soll das Volk weiterrauchen. Hä?
Woran arbeitet die Regierung eigentlich? An der Gesundheit wohl kaum. Nur an der Verteilung der Kosten? Was meint ihr?
Gruss Helmut

Hallo Helmut

Am schlimmsten blamiert sich die Regierung (die jetzige oder
die vorige, ist eigentlich egal) beim Tabak, die
Steuereinnahmen duerfen nicht sinken, dazu soll das Volk
weiterrauchen.

Ich muss zugeben, dass es mich auch etwas erschrecht hat, dass die deutsche Regierung dermaßen gegen das Rauchverbot bzw. dessen
konsequentere Durchsetzung in öffentlichen Räumen und insbesondere Gaststätten gearbeitet hat. Einzig der Seehofer, der nun wirklich nicht aus meiner Wunschpartei kommt, hat sich dafür eingesetzt.
Ebenfalls irritierten Gruß,
Branden

Hallo,

Raucher kosten nicht mehr, alleine dadurch, dass sie früher versterben entlasten das Rentensystem durchaus sehr. Wenn alle Rentner so früh den Löffel abgäben, wäre es durchaus eine Wohltat für unser Rentensystem.

Leider wird dabei immer nur ein Winkel betrachtet, dass ein Raucher eben Kosten aufwirft. Nicht bedacht wird, welche er aufwerfen würde, wenn er länger lebte (als Nichtraucher). Das kann auch nur Spekulation sein.

Ich glaube, dass ein Raucher billiger ist. Vorrausgesetzt die Frau, die die Rente kassiert lebt ähnlich.

Aber Alkis sind ähnlich ungesund, und das kann man nun unendlich fortsetzen.

Lebe ich tatsächlich dafür, um aus der RV das optimale zu ziehen? oder lebe ich dafür, um aus meinem Leben das optimale zu ziehen? Das muss jeder für sich entscheiden.

ABER ich habe meine Lieben abgesichert und lebe für meinen eignen Spass und es ist mir sch… egal was die Gesellschaft draus zieht.
Ich will auch nicht mit besonderen Krankheiten weiterbehandelt werden, das habe ich über mein Patiententestament verfügt. Aber ich weiss, dass man sich dran halten kann… aber nicht muss. In meinem Rahrmen habe ich für alles gesorgt, und… was nicht kann… das kann halt nicht

LG

Sarah

Das Problem und Kostenfaktor sind wohl nicht tatsächliche Krankheiten, sondern die Einstellung der Patienten. In Deutschland dominieren v.a. bei den über 60-jährigen drei Gründe für den Artztbesuch:

  1. Man will prüfen lassen ob man krank sein könnte.
  2. Man will wieder rausbekommen, was man eingezahlt hat.
  3. Man möchte Gala und Bunte nicht selbst abonnieren.

Natürlich gibt es genug ernste Beschwerden und Krankheiten. Aber die Vollkasko-Mentalität sitzt tief, da wird routinemäßig gespült und gespiegelt was das Zeug hält. Genaugenommen gibt es keine gesunden Menschen, nur schlecht untersuchte. Ich kenne selbst vier Personen, die sich wegen diverser Beschwerden zwischen Bandscheiben und Knien frühverrenten ließen. Bei ihren jetzigen Freizeitbeschäftigungen merkt man ihnen ihre Leiden allerdings nicht mehr an.
Der Bedarf einer Behandlung wird oft nicht von der medizinischen Notwendigkeit sondern von der Zahlungsbereitschaft der Kassen abhängig gemacht. Diese ist trotz großen Wehklagens immer noch sehr hoch.

Ach Helmut,

das mit den „krankmachenden Einflüssen“ relativiert sich ziemlich deutlich, wenn man mal nicht bloß über, sondern vielleicht auch mal mit chronisch Kranken (den ohnehin jetzt schon vergessenen Opfern der bisherigen Reförmelein) geredet hat.

Alternativ bitte ich um die Beantwortung folgender Fragen (sind willkürlich gewählte Beispiele aus meiner persönlichen Umgebung):

Welche Einflüsse aus der Umgebung muss man ausschalten/vermeiden, um

  • Multiple Sklerose
  • Psychosen
  • Bipolare affektive Störungen

„vorbeugend auszuschalten“?

Nicht aus der Umgebung, sondern von mir selber:

  • Wie schafft man Paradontose ab?

Und von meinem Vater:

  • Wie schafft man Tuberkulose ab?
  • Was macht man, wenn ein lebenslänglich regelrecht „offensiver“ Nichtraucher an Bronchialkrebs erkrankt? Willst Du in so einem Fall Cardiazol geben, damit das Sterben billiger wird?

Und noch ein paar, die den Weg in Richtung Eugenik weisen und damit ziemlich vorbelastet sind:

  • Sollen Bluter (zwangs)sterilisiert werden, um deren Erbgut zu eliminieren? Und was macht man während der vielen hundert Jahre, bis der Effekt der Maßnahme eintritt?

Schöne Grüße

MM

Hallo Helmut,

1.) Zunächst einmal hat Richard damit Recht, dass unser gesundheitssystem im höheren Maße in Anspruch genommen wird, als es objektiv sein müsste.
Schmerzen und beschwerden sind Teil des menschlichen Lebens. Daran können Arztbesuche nicht ändern. Was sich hier ändern müsste, wäre das Bewustsein dazu.

2.) Selbst wenn wir die absolute Gesundheitsdikatur errichten, d.h. keine Drogen, nur noch „gesunde“ Nahrung, Sport für jeden, usw., wird es dennoch Krankheiten geben. Die Lebensweise hat zwar einen Einfluß auf die Gesundheit, aber dieser Einfluß ist beschränkt.

Nur mal so zum Nachdenken. Obwohl wir, wie du schreibst, immer mehr krankmachende Stoffe in Luft und Nahrung haben, steigt die Lebenserwartug kontinuierlich.

3.) Die Krankheitskosten steigen dramatisch im Alter. In einer alternden Bevölkerung bedeutet sie, das auch die Kosten für das Geundheitssystem steigen.

4.) Durch die verbesserten medizinischen Möglichkeiten, steigen auch die Kosten. Für Kranheiten, für die es vor 25 Jahren keine brauchbaren Therapien gab, gibt es nun (sehr teure) Therapien.

5.) Die Möglichkeiten einer demokratischen Regierung sind beschränkt.
Ein Verbot von Tabak wäre gesellschaftlich nicht durchzusetzen. Eine Regierung die mittels bürokratischer Mittel den Schadstoffausstoß der Industrie massiv einschränkt, würde nicht lang im Amt bleiben, sobald Zehntausende ihre Arbeitsplätze verlieren. Und die Nachfolgeregierung würde die Einschränkungen sofort wieder rückgängig machen.
Eine Gesundheitsdikatur lässt sich hier nicht realisieren.

Gruß
Carlos

hallo hellmut,

krank wird jeder mal,
da kann man wenig gegen
machen:

  1. man steckt sich an.

  2. manche krankheiten
    " liegen in den
    genen ".

  3. auch der einfluß des
    arbeitsleben wird
    gerne vernachlässigt.

da die politiker gegen
den einfluß der regierung,
der apotheker,der ärzte
und der arzneiindustrie
nicht ankommen,gehen sie
den weg des geringsten
widerstandes und kassieren
bei denen ab,die sich nicht
wehren können.

da bei den armen und reichen
nichts zu holen ist,wird beim
mittelstand abkassiert,denn
die starken schultern werden
es schon schaffen.

mfg

kunde3

Nur mal so zum Nachdenken. Obwohl wir, wie du schreibst, immer
mehr krankmachende Stoffe in Luft und Nahrung haben, steigt
die Lebenserwartug kontinuierlich.

Das ist ein wichtiger Punkt: Im Gesundheitssystem haben wir dasselbe Problem wie in anderen Solidarsystemen auch, die geringe Lebensarbeitszeit. Ein Arbeitnehmer, der krank wird, hat seine Behandlung in der Regel bereits über die Beiträge beglichen und kann auch die Ausgaben für Arbeitslose und Arbeitsunfähige locker schultern. Aber das Prinzip „bis 25 in der Ausbildung, mit 55 in Rente und bis 90 leben“ ist bei allem sozialen Einverständnis eine Rechnung, die nicht aufgeht. Klar ist, dass ein körperlich belastender Job nicht bis 67 gemacht werden kann, aber es gibt genug 70-jährige, die gerne eine bezahlte Beschäftigung hätten. Da steht und fällt also mal wieder alles mit der Bereitstellung von ausreichend Arbeitsplätzen (auch für über 45-jährige). Ansonsten glaube ich nicht, dass man das Problem ohne massive Einschnitte in den Griff bekommt.

Das bedeutet, die krankmachenden Stoffe und
Verhaltensweisen muessen weniger werden.

Man muß den Leuten nicht nur vorschreiben wie sie sich zu versichern haben, sondern auch was sie zu essen haben. Für das öffentliche Essen von Schokolade muß man dann um Genehmigung ansuchen, die sichtbar zu tragen ist.

Gruß
dataf0x

Das sollte man mal lesen und dann klärt sich vieles auf. Die Wechseljahre der Frau sind auf einmal eine Krankheit und müssen mit Hormaonen behandelt werden usw. usw.

EX Gesundheitsminister Seehofer hat gesagt, dass gegen die Lobby der Pharmaindustrie und Co die Politik machtlos sei, jedenfalls in Deutschland… Strebe man Kostensenkungen an, so drohe diese mit Arbeitsplatzabbau und Verlagerung nach dem Ausland sowie Einstellung der Forschung und das wars dann. Bestes Bsp. der Anlauf vor Jahren von der Schmidt denen einige 100. Mios zu kürzen, worauf diese am Anfang des Jahres 2/3 cash bezahlten und 1/3 noch retten konnten, in anderen Fällen heisst sowas aktive Bestechung und man landet im Knast dafür…
Schöne Demokratie´…:frowning:

LG
Mikesch

Gesundheit sollte versichert werden wie ein Auto. In Deutschland gibt es über 45 Mio zugelassene Autos, d.h., auch angeblich sehr Arme können es sich leisten, ein Auto zu besitzen.

Die Versicherung läuft ähnlich einer Kaskoversicherung mit Selbstbeteiligung. Je länger man gesund ist, desto weniger bezahlt man. Gesundsein sollte belohnt, nicht betraft werden. Ich gehe ca. 3x im Jahr zum Arzt. Für das Geld, was ich in die Krankenkasse einzahle, könnte ich mich locker privat versichern. Leider hat die sozialistische Regierung dem einen Riegel vorgeschoben und wie es jetzt scheint, sollen auch noch alle Privatversicherten für die kranken Deutschen bluten.

Raucher kosten nicht mehr, alleine dadurch, dass sie früher
versterben entlasten das Rentensystem durchaus sehr.:

Hallo Sarah,
Raucher sterben früher, zugegeben, aber leider auch kränker, so dass sie sehr wohl als Lungenkrebs- oder Raucherbein-Patienten erhebliche Kosten verursacht haben.
Und was ist mit den Kosten der zwangsweise mitrauchenden Nichtraucher? Die sterben auch früher und sind also billiger, oder was? Hältst Du das für einen weiteren Vorteil des Rauchens?
Schöne Grüße!
H.

Hallo!

Ich muss zugeben, dass es mich auch etwas erschrecht hat, dass
die deutsche Regierung dermaßen gegen das Rauchverbot bzw.
dessen
konsequentere Durchsetzung in öffentlichen Räumen und
insbesondere Gaststätten gearbeitet hat.

Ich wundere mich nicht mehr, seit ich Berichte gelesen habe, dass die Tabaklobby Parteitage sponsert.
Darüber wüsste ich gern Genaueres. Hat wer Informationen dazu?
Beste Grüße!
H.

Lieber Mikesch,

ja, da schaffen wir doch einfach mal ab, was die Wechseljahre zum Problem macht: Wir verpflichten am besten jede Mutterkuh dazu, wenigstens sechs Kinder auszuklinken. Dann sind die Wechseljahre ein Kinderspiel.

Mutterkreuz vielleicht?? - Dann gibts in Zukunft auch viel mehr Kanonenfutter für Abenteuer in YU, Afghanistan, Kongo und anderen neuen Bundesländern.

BTW: Was hat das eigentlich mit Demokratie zu tun?

Ungefähr so vielleicht: Solang die Mehrheit jung und gesund ist, darf sie entscheiden, wer wie billig verrecken darf? - Warts bloß ab, bis die 1961er (wir sind wahnsinnig viele!) mehrheitlich alt und gebrechlich sind: Wir werden Euch mehrheitlich das letzte Hemd über die Ohren ziehen…

Schöne Grüße

MM

Hallo Steven,

schön, daß Du gesund bist.

Darf ich Dich bitten, Deine These „jeder Kranke ist für seine Krankheit selbst verantwortlich“ ein wenig zu präzisieren? Ich bin nicht ganz sicher, ob sie haltbar ist.

Schöne Grüße

MM

Darf ich Dich bitten, Deine These „jeder Kranke ist für seine
Krankheit selbst verantwortlich“ ein wenig zu präzisieren?

Zeige mir die Stelle, wo ich das behauptet habe?

Ich wünsche mir lediglich eine gerechte Versicherung und keine überteuerte Kasse, aus der sich jeder bedienen kann, wie er es für richtig hält.

Hallo,

Warts bloß ab, bis die 1961er (wir sind wahnsinnig viele!)
mehrheitlich alt und gebrechlich sind: Wir werden Euch
mehrheitlich das letzte Hemd über die Ohren ziehen…

Durch entsprechendes Leben kann man dem sorglos begegnen. Wer aber meint, seinen Körper mit Fastfood zu schädigen, wer meint, rauchen tue gut und Alkohol töte Krankheitskeiem ab, dem gehört zu recht die Versicherung gestrichen, denn dieser nutzt die Allgemeinheit schamlos aus.

Was ich mich schon immer wundere, je besser die medizinische Versoprgung ist, desto kranker werden die Deutschen. Findest du das normal? Einmal niesen, 7 Tage krank?

Und, warum soll die Allgemeinheit Extremsportarten mitbezahlen? Irgendwo hört Demokratieverständnis auf. Warum sollte ich jemanden die Versicherung zahlen, der meint, sich an einem Gummiseil die Klippen runterzustürzen? Das ist fahrlässige Körperverletzung und sollte aus einer „Versicherung“ ausgeklammert werden.

Sevus,

Zeige mir die Stelle, wo ich das behauptet habe?

Ich lese: „Gesundheit sollte belohnt werden“. Diese Aussage gibt nur dann einen Sinn, wenn man unterstellt, daß Gesundsein willentlich - ergo verantwortlich - gesteuert werden kann. Sonst wäre es ja keine belohnbare Leistung.

Da sind wir also den (z.B.) Psychotikern endlich auf die Schliche gekommen: Sie sind bloß in ärztlicher Behandlung, um sich in der Klapse auf die faule Haut zu legen und geplagte Leistungsträger wie Dich zu schröpfen.

Schön, daß Du gesund bist, wirklich.

MM

Servus,

schönen Dank für die klaren Worte. Das wollte ich hören, eine Stellungnahme erübrigt sich.

BTW: Wird Gelbfieber eher durch BigMäc oder eher durch Cheeseburger übertragen?

In diesem Sinne

MM

Sevus,

Zeige mir die Stelle, wo ich das behauptet habe?

Ich lese: „Gesundheit sollte belohnt werden“. Diese Aussage
gibt nur dann einen Sinn, wenn man unterstellt, daß Gesundsein
willentlich - ergo verantwortlich - gesteuert werden kann.
Sonst wäre es ja keine belohnbare Leistung.

Warum liest du dann nicht, dass das Zerstören der eigenen Gesundheit sowie der Gesundheit der Mitmenschen bestraft werden soll? Warum sollte ich die Behandlungskosten eines Rauchers mitzahlen? Warum die eines Paragleiters, eines Bergsteigers etc.

Da sind wir also den (z.B.) Psychotikern endlich auf die
Schliche gekommen: Sie sind bloß in ärztlicher Behandlung, um
sich in der Klapse auf die faule Haut zu legen und geplagte
Leistungsträger wie Dich zu schröpfen.

Nam von deiner Meinung will ich dich nicht abbringen. Keine Ahnung, warum du das so siehst.