Gewalt beim Jugendsport (2.Teil)

Hallo,

kleiner Nachklapp zu dem Thema:

Das Sportgericht des Berliner Fußball-Verbandes (BFV) hat das abgebrochene Spiel der C-Jugend zwischen dem BAK und dem SC Staaken für die Gäste gewertet. Bei der Begegnung im Poststadion am 28. Mai war der Vater eines BAK-Spielers nach einem Foulspiel an seinem Sohn auf das Feld gerannt und hatte den Staakener Spieler gewürgt. Während den zu diesem Zeitpunkt mit 2:0 führenden Staakenern der Sieg zugesprochen wurde, wurden der Verbandsliga-Mannschaft von BAK drei Punkte abgezogen, wie der BFV auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch mitteilte.
Zugleich muss der BAK 300 Euro Strafe zahlen, da der Verein als Ausrichter für die Sicherheit der Veranstaltung verantwortlich war. Beide Vereine haben das Sportgerichtsurteil anerkannt, das somit rechtskräftig ist. Der BFV arbeitet mit beiden Vereinen die Ereignisse weiter auf, um präventiv weitere Vorfälle vermeiden zu können.
Während für den Fußball-Verband mit der Spielwertung die rechtliche Situation geklärt ist, laufen gegen den Vater Ermittlungen durch die Berliner Polizei. Auf Anfrage am Mittwoch konnte die Polizei aber noch keinen aktuellen Stand der Ermittlungen vermelden.

Und das die Probleme nicht mit Spielen in Wien vergleichbar ist, wo sich Mütter vielleicht mal an den Haaren geziept hatten, ist hier zu erkennen:

Wie normal ist Gewalt im Jugend- und Amateurfußball heutzutage? Ich telefoniere mit zwei bis fünf Schiedsrichtern pro Wochenende wegen Tätlichkeiten und ernsthaften Bedrohungen. Wir hatten diese Saison in Berlin 65 Spielabbrüche, die ins DFBnet (Anm. d. Red: Verwaltungssystem des DFB) eingetragen wurde. Insgesamt sind es vermutlich 80 bis 100 Spielabbrüche – von der E-Jugend bis in die Verbandsliga der Herren. Wir haben im Herrenbereich 800 Sportgerichtsurteile und 500 Staffelleiterurteile.

Dann etwas allgemeiner gefragt: Werden häufig neben den Spielern noch andere Akteure wie etwa Eltern und andere Zuschauer ausfällig oder gar handgreiflich?

Auf jeden Fall. Wir dürfen auf keinen Fall die Trainer vergessen, die ähnlich nah am Spielgeschehen sind und auch einen großen Anteil haben. Die Zuschauer auch. Gerade bei allem, was abseits der 90 Minuten in der Halbzeit, vor oder nach dem Spiel passiert. Wir haben Schiedsrichter, die auf dem Weg in Kabine verfolgt werden, irgendwo abgefangen werden oder nach dem Umziehen vor ihrer Kabine jemanden finden, der auf eine nicht so nette Art nochmal mit ihnen reden will.

Beste Grüße
Rakete