Gewalt in der heutigen Zeit - Vergebung möglich?

Hallo!

Immer wieder, egal ob Fernsehen oder Zeitung - man wird mit Gewalt in welcher Form auch immer konfrontiert. Manchmal wünschte ich mir schon Zeitungen die generell einmal nur positive Beiträge schrieben. Wäre mal was Neues.

Was mir besonders zu denken gibt und was mir gerade in der heutigen Zeit speziell auffällt ist, die ungemeine Gewaltbereitschaft und hier ganz besonders in den Familien auftritt. Da werden Leute einfach kaltblütig ermordet, Mädchen vom eigenen Vater (ja unglaublich aber wahr) an Freude verkauft und zur Prostetution gezwungen und auch vom eigenen Vater vergewaltigt und missbraucht und das jahrelang und sogar noch im Erwachsenenalter (da der Wille des Mädchen einfach gebrochen wurde).

Ich frage mich dann immer wieder ist hier überhaupt noch Vergebung möglich? Kann man einfach, so wie es in den Religionen und sprech da sicher nicht nur von der röm.-kath. Kirche sondern Versöhnung ist sicherlich ein Thema für andere Religionen auch, einfach vergeben und dann ganz lässig zur Tagesordnung übergeben und so tun als wäre da nichts gewesen ist.

Ich meine ich kann einen Vater der mir so was antun würde einfach nicht mehr gern haben und schon gar nicht vergeben. Ein Vater sollte doch seine Familie beschützen. Das eigenartige ist auch, dass die Mutter von dem Mädchen nichts mitgekriegt hat. Kann ich mir nicht vorstellen, da das Kind sich ja irgendwie verändert haben muss.

Was ist Eure Meinung dazu.

Liebe Grüsse

Petra

Was mir besonders zu denken gibt und was mir gerade in der
heutigen Zeit speziell auffällt ist, die ungemeine
Gewaltbereitschaft

Du solltest dir aber klar machen, dass das bei Gott kein Phänomen der heutigen Zeit ist. Im Gegenteil, in früheren Zeiten, vor allem bis ins vorletzte Jahrhundert, war Gewalt sehr viel verbreitetet und auch völlig legitim, und zwar auch in unseren Breiten.

und hier ganz besonders in den Familien
auftritt. Da werden Leute einfach kaltblütig ermordet, Mädchen
vom eigenen Vater (ja unglaublich aber wahr) an Freude
verkauft und zur Prostetution gezwungen und auch vom eigenen
Vater vergewaltigt und missbraucht und das jahrelang und sogar
noch im Erwachsenenalter (da der Wille des Mädchen einfach
gebrochen wurde).

Und du glaubst ernsthaft, das war früher anders?

Ich meine ich kann einen Vater der mir so was antun würde
einfach nicht mehr gern haben und schon gar nicht vergeben.

Ich kann nur für mich sprechen, aber ich kann grundsätzlich alles vergeben, wenn, und das ist Voraussetzung, der andere bereut. Aufrichtig bereut.

Ein Vater sollte doch seine Familie beschützen. Das
eigenartige ist auch, dass die Mutter von dem Mädchen nichts
mitgekriegt hat. Kann ich mir nicht vorstellen, da das Kind
sich ja irgendwie verändert haben muss.

Tja, oft sind Mütter eben voll und ganz daran beteiligt.

Levay

Hallo,

na zumindest erst einmal war Gewalt früher wesentlich verbreiteter als heute. Da wurde sogar in der Schule geprügelt und in der Familie galten Schläge eh als Erziehungsmittel. Und was meinst Du denn, wie sich in früheren Jahrhunderten Jugendliche vorkamen, wenn sie ohne gerfragt zu werden von ihren Eltern einfach als Knecht oder Magd irgendwohin verkuppelt wurden? Ganz zu schweigen von der Leibeigenschaft in der Landwirtschaft und so was (es gab da zum beispiel das recht der ersten Nacht, falls Dir das was sagt. Da durfte der Gutsbesitzer nach der heirat mit der Braut noch ehe der Bräutigam… - und die müßte, ob sie wollte oder nicht).
Und im alten Rom hatte der Hausherr gegenüber der Familie die gleichen Züchtigungsrechte wie gegenüber seinen Sklaven. Da waren selbst 40jährige noch nicht geschäftsfähig, so lange der Vater noch lebte - und Frauen sowieso nicht.

Nur war all das damals kein Thema - weil es normal war. (Und komischerweise hat auch diese Zeit gewaltige Geistesgrößen hervorgebracht, obwohl die einer Erziehung unterworfen waren, die nach heutiger Auffasung eigentlich nur schwerste psychische Schäden hinterlassen kann.)

Und was die vergebung betrifft - ich kann ja nur einem etwas vergeben, der diese Vergebung auch will. Also muß da auch ein Eingeständnis der Schuld sein. Und unter dieser Bedingung läßt sich über vieles reden. Im Übrigen - wir sind alle nur Menschen und nicht unfehlbar. Da ist auch die Forderung, alles vergeben zu können, wohl mehr oder weniger als erstrebenswertes Ziel zu sehen als als reale Tatsache.

Gernot Geyer

Ich meine ich kann einen Vater der mir so was antun würde
einfach nicht mehr gern haben und schon gar nicht vergeben.
Ein Vater sollte doch seine Familie beschützen.

Du argumentierst, dass man jemandem, der schwer versagt hat, nicht wirklich vergeben könne. Aber da ist anzufügen: Wem sonst? Wer sonst ist derart darauf angewiesen?

Hallo Bernd,

das sind zwei verschiedene Dinge:

  • die Fähigkeit zu vergeben von seiten der Person, der etwas angetan ist
    und
  • die mögliche Angewiesenheit (denn derjenige welche, muss das ja nicht so sehen) dsssen, der die Untat begangen hat.

Viele Grüße

Iris

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Hallo Petra,

ich würde die Frage lieber anders stellen wollen:

Was sind die Schritte, die - möglicherweise - dazu führen, daß jemand vergeben kann. Und will die betroffene Person vergeben?
Erst einmal stehen sicher ganz andere Gefühle im Vordergrund.

Ich denke, daß das Konzept „Vergebung“ und „Versöhnung“ oft recht früh bemüht wird und häufig einer Abwehrhaltung derer entspricht, die es einfordern. So eine Art Schlußstrichmentalität derer, die es nicht aushalten können, daß jemand anderer jahrelang unter posttraumatischen Belastungsstörungen leidet.

Viele Grüße

Iris

Hallo Petra,

ich hab deine Frage mal zum Anlass genommen, mir über Vergebung an sich Gedanken zu machen. Im Allgemeinen steht dahinter eine Art Vorstellung, dass das Opfer, womöglich nach langem Ringen, dem Täter vergibt und diesem in seinem Schuldbewusstsein ein besseres Gefühl verschafft. Aber ist das überhaupt realistisch ?

Dies setzt ja voraus, dass beim Täter überhaupt ein echtes Schuldbewusstsein vorhanden ist, dass ihm also seine Tat leid tut. Das dürfte bei längst nicht allen Tätern der Fall sein. Für einen Täter, dessen einziges Leid darin besteht, dass er die strafrechtlichen Konsequenzen für seine Taten trägt (oder vielleicht nicht mal das), dürfte „Vergebung“ ziemlich müßig sein.

Bei Tätern, die im Nachhinein tatsächlich Schuldbewusstsein entwickeln, ist es vermutlich wichtiger, dass sie sich in erster Linie selbst vergeben. Dabei kann eine Versöhnung mit dem Opfer sicher ein Beitrag sein, muss aber nicht. Hier steht das eigene etisch/moralische Empfinden des Täters im Vordergrund und wie er damit angesichts seiner Tat umgeht.

Für wen ist Vergebung also letztendlich wichtig? Was ist denn die Alternative zu Vergebung? Ich würde mal sagen lebenslanger (oder noch darüber hinaus gehender, wenn man sich manche Konflikte zwischen Nachbarn/Familien ansieht) Groll gegen den Täter. Dieser Groll, Hass usw. zerfrisst in erster Linie den, der ihn hegt und vergiftet häufig auch noch das Leben der Menschen in seiner unmittelbaren Umgebung.

Das Nicht Vergeben Können sehe ich somit in erster Linie als eine zusätzliche Belastung für das Opfer und somit als einen wichtigen Aspekt für dessen Wohlbefinden. Wie Vergebung erreicht werden kann, ist sicher von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Ich vermute, dass es hier sehr viel auf die individuelle Persönlichkeit und das etisch/moralische Weltbild des betroffenen Menschen ankommt. Professionelle Hilfe (z.B. durch Psychotherapeuten) kann sicher einen Beitrag dazu leisten, das Opfer mit dem zu versöhnen, was ihm zugestoßen ist. Ob darüber hinaus noch eine Vergebung gegenüber dem Täter stattfindet, halte ich für nicht so relevant.

Gruß
Marion

Vergebung möglich
Hallo Petra,

Ich frage mich dann immer wieder ist hier überhaupt noch
Vergebung möglich? Kann man einfach, so wie es in den
Religionen und sprech da sicher nicht nur von der röm.-kath.
Kirche sondern Versöhnung ist sicherlich ein Thema für andere
Religionen auch, einfach vergeben und dann ganz lässig zur
Tagesordnung übergeben und so tun als wäre da nichts gewesen
ist.

Was ist Eure Meinung dazu.

Mehrere Dinge dazu:

Ich denke, Vergebung durch Gott ist immer moeglich. Dazu muss der Taeter seine Tat aber auch tief bereuen. Also nicht so „Na ja, vielleicht habe ich einen Fehler gemacht“ sondern wirkliche, tiefgehende, schmerzende Reue, die ihn bei den von dir angesprochenen Taten auch sein ganzes Leben verfolgt.(Damit meine ich jetzt nicht, dass ein schmerzhaftes Leben Voraussetzung fuer Vergebeung durch Gott ist, sondern dass ich mir echte Reue in einem solchen Fall nur so vorstellen kann)

Vergebung durch das Opfer: Da kann -glaube ich- jeder, der nicht das Opfer ist, nur spekulieren. Ich denke Vergebung ist moeglich (zumindest will ich dies nicht ganz ausschlieszen), obwohl ich es mir persoenlich nicht vorstellen kann, jemanden zu vergeben, der mich so zerstoert hat. Gerade die Familie praegt sehr, und ein da begangenes Unrecht (ich spreche aus Erfahrung, auch wenn meine Erfahrung bei weitem nicht die von dir genannten Ausmasze annimmt) haengt einem lange hinterher. Bei mir ist es so, dass ich mir manchmal sehr wuensche, vergeben zu koennen, es aber nur mit dem Verstand und nicht mit dem Herzen schaffe.

Dann die Gesellschaft: Ich denke, die Gesellschaft als Gemeinschaft der zusammenlebenden Menschen kann und will ein solches Verbrechen nicht vergeben. Sie kann vergessen, aber das Vergehen wird immer im Hinterkopf bleiben. Eltern, deren Nachbar ein Mann ist, der seine Toechter missbraucht, werden ihre Kinder nicht dort spielen lassen. Nicht am Tag seiner Verhaftung, nicht nachdem er aus dem Gefaengis kommt, nicht wenn die Toechter dem Vater vergeben haben.

Nur ein paar Gedanken von mir…

Kati

Mk 3,28:Wahrlich, ich sage euch: Alle Sünden werden den Menschenkindern vergeben, auch die Lästerungen, wieviel sie auch lästern mögen; 29wer aber den heiligen Geist lästert, der hat keine Vergebung in Ewigkeit, sondern ist ewiger Sünde schuldig.

Hai, Gernot,

(es gab da zum beispiel das
recht der ersten Nacht, falls Dir das was sagt. Da durfte der
Gutsbesitzer nach der heirat mit der Braut noch ehe der
Bräutigam… - und die müßte, ob sie wollte oder nicht).

das hat sich als Legende herausgestellt…

Gruß
Sibylle

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Moin Iris,

Ich denke, daß das Konzept „Vergebung“ und „Versöhnung“ oft
recht früh bemüht wird und häufig einer Abwehrhaltung derer
entspricht, die es einfordern. So eine Art
Schlußstrichmentalität derer, die es nicht aushalten können,
daß jemand anderer jahrelang unter posttraumatischen
Belastungsstörungen leidet.

Dies ist sicherlich ein wichtiger dritter Aspekt, den du hier reinbringst. Es ist nämlich eher das Umfeld des Betroffenen (Familie, Partner, Bekannte etc.), das unter den Auswirkungen dieser Belastungsstörung zu leiden hat und somit auf eine Aussöhnung drängt, und nicht der Täter (der ja häufig weit weg ist). Das auch das Umfeld insofern (mit-)leidet, ist vielen Opfern jedoch vielleicht gar nicht bewusst.

Gruß
Marion

Hallo

Ich will dir sagen, was ich davon halte.

Das Problem läßt sich nur durch eine totale Neuordnung unserer Gesellschaft lösen. Die Verzweigungen sind viel zu komplex, als daß man mit demokratischen Mitteln eine Verbesserung erreichen könnte.

a la laterne :wink:

gruß
rolf

Hallo,

mag sein, daß das ins reich der Legende gehört.
Trotzdem - da Leibeigene ja schließlich dem Gutsherrn gehörten bbin ich mir absolut sicher, daß da genügend Vergewaltigungen an der Tagesordnung waren. Und wie oft Hausangestellte bis in die jüngste zeit hinein zum Sex mit der Herrschaft genötigt wurden, möchte ich lieber gar nicht erst wissen.

Gernot Geyer

Hallo!

Danke für den Tip. Das wäre tatsächlich eine Möglichkeit, aber wie soll diese totale Neuordnung aussehen?

gruß

Petra

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Hallo Kati!

Ich bin echt froh, dass ich nicht die Einzige bin, die mit dem Verzeihen so seine Probleme hat. Mit dem Herzen verzeihen ist verdammt schwer, weil mir der Verstand auch immer wieder sagt, dass das was mir der Mensch angetan hat so gemein und böse ist.

Es ist doch immer bewundernswert, dass es Menschen gibt, die das trotzdem können. Ich hab für mich beschlossen einmal bei den leichteren Fällen anzufangen und mir keinen Stress zu machen. Gut was ich nicht vergeben kann, das kann ich halt nicht vergeben. Mir ist es nämlich genauso wie dir wichtig, das Herz dabei zu haben.

Danke für die Bibelstelle. Ich werde sie mir einmal durchlesen.

liebe Grüsse

Petra

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Danke für den Tip. Das wäre tatsächlich eine Möglichkeit, aber
wie soll diese totale Neuordnung aussehen?

Ich denke sie entwickelt sich von innen her. Das äußere Konstrukt ist dabei immer nur zeitbezogen und sollte keine neuen Anlässe dafür geben, sich als Hindernis für weitere Entwicklungen zu erweisen.

Darüber könnte man natürlich sehr viel sagen.

Aber ich meine, wenn die Bereitschaft in der Bevölkerung und bei der intellektuellen Elite vorhanden ist, wäre der erste wichtige Schritt getan.

Alles weitere ist dann eine natürliche Folge.

…einige Gedanken.

gruß
rolf

Neuordnung durch undemokratische Mittel

Das Problem läßt sich nur durch eine totale Neuordnung unserer
Gesellschaft lösen. Die Verzweigungen sind viel zu komplex,
als daß man mit demokratischen Mitteln eine Verbesserung
erreichen könnte.

Was für eine Neuordnung schwebt dir vor? Vor allem durch welche undemokratischen Mittel? Das wurde ja schon mehrmals versucht, mit dementsprechenden Folgen. Mich würde interessieren, was es da noch alles gäbe.

Gruß
dataf0x

Hallo!

Was mir besonders zu denken gibt und was mir gerade in der
heutigen Zeit speziell auffällt ist, die ungemeine
Gewaltbereitschaft und hier ganz besonders in den Familien
auftritt.

Die Gewaltbereitschaft hat sich nicht erhöhnt, sondern die Nachrichtendichte.

Ich frage mich dann immer wieder ist hier überhaupt noch
Vergebung möglich?

Vergebung ist durch das Opfer möglich. Wenn es sich dazu aus freien Stücken entschließt, dann kann der Täter sich glücklich schätzen. Wenn es das nicht tut, ist es seine Sache, und der Täter muß damit leben. Mord kann nicht vergeben werden, da das Opfer tot ist.

Eine stellvertretende Vergebung, ob durch Gott, „die Gesellschaft“ oder sonstetwas, sehe ich als zynischen Hohn und arrogante Anmaßung. Ein Schlag ins Gesicht für Opfer jeglicher Gewalt. Eine Gefängnisstrafe abzusitzen hat übrigens mit „Vergebung durch die Gesellschaft“ nicht das geringste zu tun.

Gruß
dataf0x

Was für eine Neuordnung schwebt dir vor? Vor allem durch
welche undemokratischen Mittel? Das wurde ja schon mehrmals
versucht, mit dementsprechenden Folgen. Mich würde
interessieren, was es da noch alles gäbe.

Eine Revolution? Dazu bin ich zu faul.
Aber eine neue Partei, könnte ich mir schon vorstellen.

gruß
rolf

Hai, Gernot,

mag sein, daß das ins reich der Legende gehört.

das war ja nur 'ne Bemerkung am Rande…

Trotzdem - da Leibeigene ja schließlich dem Gutsherrn
gehörten bbin ich mir absolut sicher, daß da genügend
Vergewaltigungen an der Tagesordnung waren. Und wie oft
Hausangestellte bis in die jüngste zeit hinein zum Sex mit der
Herrschaft genötigt wurden, möchte ich lieber gar nicht erst
wissen.

Da bin ich Deiner Meinung (oder Du meiner :wink: ).

Gruß
Sibylle

Hai, Petra,

wieso „in der heutigen Zeit“? Gewalt, innerhalb oder außerhalb von Familien, Mißbrauch, innerhalb oder außerhalb von Familien, Mord aus reiner Blutgier, oder wegen „rationeller Gründe“… gab es alles schon immer.

Kain erschlug Abel - Lot warf seine Töchter dem Mob vor… nichts Neues.

Aber es gibt dennoch einen Unterschied zwischen früher und heute - Lot bedurfte nicht der Verzeihung, weil er ja „nur sein Recht als Vater“ ausgeübt hat. Die Leute, die im Mittelalter „Hexen“ zu Tode folterten, bedurften nicht der Verzeihung, weil sie ja „für das Gute gearbeitet haben und eine Seele retten wollten“. Die Herren, die ihre Leibeigenen mißbraucht oder auch mal einfach so erschlagen haben, bedurften nicht der Verzeihung, weil sie mit „ihrem Eigentum“ ja machen konnten, was sie wollten. Ebenso die Sklavenhalter der Neuzeit.

Wozu also überhaupt „Verzeihung“? Aus zwei Gründen: zum einen ist eine-Tat-vergeben ein probates Mittel, um Blutrachekriege zu vermeiden und zum anderen hilft die Vergebung dem Opfer, die Tat zu verarbeiten und hinter sich zu lassen.

Gruß
Sibylle