Gewaltsame Demo orhtodoxer Juden in Jerusalem

Moin Thorsten

aber du solltest wirklich
ultra orthodox schreiben das ist nochmal ein riesen
Unterschied zu normalen orthodoxen Juden.

Ich muss zugeben, dass mir der Unterschied zwischen orthodoxen und ultra-orthodoxen Juden nicht wirklich klar ist. Deshalb „eier“ ich in meiner Beschreibung auch etwas rum. Was sind denn die riesen Unterschiede?

Gruß
Marion

Und 10 verltezte Polizisten sind nur für einen masslos
Ignoranten Zeitgenossen, der von der Welt null Peil hat ein
Indiz für Krawall.

Mit Verlaub, aber als „normal“ kann man es ja wohl auch nicht bezeichnen, wenn bei einer Meinungsverschiedenheit gleich welcher Ursache 10 Menschen (egal ob Polizisten oder nicht) verletzt werden. Natürlich kommt das vielerorts vor und ist nicht auf eine Religionsgruppe oder Nation zu beschränken, aber so zu tun, als sei das nichts Schlimmes (weil kein Krawall) - und so klingt dieser Beitrag in meinen Ohren -, ist schon ein wenig befremdlich.

Gruß, Martinus…

Hallo,

ich glaube, hier wird der Versuch gemacht, Falsches mit Falschem aufzuwiegen.
Weil es Terrorattacken von Muslims gibt, sind Steine werfende ultraorthodoxe Juden nicht so schlimm.
Weil es Al Qaida gibt, gehen wir sang- und klanglos über einen Mord von fundamentalistischen Pro-Lifern an einem Arzt hinweg.

Ist aber eine Diskussionsschiene, auf die es sich nicht einzugehen lohnt.

Gruß
Elke

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Hallo Elke,

Ist aber eine Diskussionsschiene, auf die es sich nicht
einzugehen lohnt.

ganz im Gegenteil - genau dies ist der Punkt, der diese Diskussion hier überhaupt erst interessant und ontopic macht. Es geht doch nicht darum, Juden oder die jüdische Religion zu denunzieren oder eine Rangliste der Friedfertigkeit für Religionen auszudiskutieren. Es geht darum, dass religiös motivierte Gewalt zum einen und zum anderen das Bestreben, mit dem Mittel religiös motivierter Gewalt gezielt Einfluss auf gesellschaftliche Entwicklungen zu nehmen, gerade nicht auf den Islam beschränkt sondern ein grundsätzlich allen Religionen gemeinsames Problem sind. Wobei unübersehbar ist, dass eben dieses Problem in Abhängigkeit von den jeweiligen historischen, lokalen, soziologischen und psychologischen Settings unterschiedlich virulent ist. Eben dies deutet darauf hin, dass Gewaltbereitschaft nicht per se ein Kennzeichen bestimmter Religionen (oder einer bestimmten), sondern wesentlich durch außerreligiöse Faktoren mitbestimmt ist. Dies zu verstehen ist auch ein ganz wesentlicher Beitrag zu religiöser Toleranz.

Nur aus diesem Grund - weil es um ein grundsätzliches Problem des Verhältnisses von Religionen und Gesellschaft geht - hat diese Diskussion auch im Brett ‚Religionswissenschaft‘ ihren angemessenen Platz und nicht im Brett ‚Naher Osten‘ oder ‚Allgemeine Nachrichten‘. Und genau deswegen sind Karl-Heinz’ alberne Beschwichtigungen eben das, was sie sind - ignorant.

Freundliche Grüße,
Ralf

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Mit Verlaub, aber als „normal“ kann man es ja wohl auch nicht
bezeichnen, wenn bei einer Meinungsverschiedenheit gleich
welcher Ursache 10 Menschen (egal ob Polizisten oder nicht)
verletzt werden. Natürlich kommt das vielerorts vor und ist
nicht auf eine Religionsgruppe oder Nation zu beschränken,
aber so zu tun, als sei das nichts Schlimmes (weil kein
Krawall) - und so klingt dieser Beitrag in meinen Ohren -, ist
schon ein wenig befremdlich.

Mit Verlaub, was unterstellst du hier? Ich habe die Aktion in Jerusalem uberhaupt nicht als normal bewertet. Ich diskutiere die bigotte Emporung uber diesen Krawall, nicht den Krawall. Dies ist offenkundig.

Falsches mit Falsche? Echt?

Hallo,

ich glaube, hier wird der Versuch gemacht, Falsches mit
Falschem aufzuwiegen.
Weil es Terrorattacken von Muslims gibt, sind Steine werfende
ultraorthodoxe Juden nicht so schlimm.
Weil es Al Qaida gibt, gehen wir sang- und klanglos über einen
Mord von fundamentalistischen Pro-Lifern an einem Arzt hinweg.

Und du bist munter dabei selbst dies zu tun. Dieser arme Herr Doktor hat tausendfach Spatabtreibungen vorgenommen. Einem acht Monate alten Kind den Schadel aufzutrennen und aus dem Bauch der „Mutter“ rauszuschlagen ist nicht schlimm…aber wenn ein bekloppter diesen Multimillionar kurz und knapp erschiesst, reicht es aus um als Argument hier auf www aufgenommen zu werden. LOL.

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Albernheiten en masse

ganz im Gegenteil - genau dies ist der Punkt, der diese
Diskussion hier überhaupt erst interessant und ontopic
macht. Es geht doch nicht darum, Juden oder die jüdische
Religion zu denunzieren oder eine Rangliste der
Friedfertigkeit für Religionen auszudiskutieren.

Doch, gerade darum geht es. Unzahlige Faelle bestimmter religioser Gewalt zu ignorieren, und dann an diesem Einzefall sich an dieses Thema ranzumachen ist heuchlerich. Und albern und ignorant - dies nicht als billiger Auswurf sondern als Tatsache.

Es geht
darum, dass religiös motivierte Gewalt zum einen und zum
anderen das Bestreben, mit dem Mittel religiös motivierter
Gewalt gezielt Einfluss auf gesellschaftliche Entwicklungen zu
nehmen,

Die Gewalt ist nicht religios motiviert. Das ignorieren des Sabbats legitimiert keine Gewalt. Diese Gewalt geht auf die Individuen zurueck. Weiterhin ist nicht die gesellschaftliche Entwicklung konkreter Gegenstand, sondern das direkte Umfeld der Zeloten.
Dies wurde hier bereits gesagt. Dies zu ignorieren ist albern.

gerade nicht auf den Islam beschränkt sondern ein
grundsätzlich allen Religionen gemeinsames Problem sind.

Es ist albern und ignorant - Tatsachenfeststellung - zu unterstellen dass alle Religion auf bestimmte Taten die Gewaltanwendung legitimieren und sanktionieren, gar belohnen. Ignorant und albern, indeed.

Wobei unübersehbar ist, dass eben dieses Problem in Abhängigkeit von
den jeweiligen historischen, lokalen, soziologischen und
psychologischen Settings unterschiedlich virulent ist.

Nicht belegbare Aussage. Weiterhin ist es ignorant und albern zu ‚ignorieren,‘ dass Ideologie eine weitere Variable ist, die - wie die meisten Bsp. es bezeugen - weit Dominanter ist als deine Settings.

Eben
dies deutet darauf hin, dass Gewaltbereitschaft nicht per se
ein Kennzeichen bestimmter Religionen (oder einer bestimmten),
sondern wesentlich durch außerreligiöse Faktoren mitbestimmt
ist.

Im Sudsudan wurden 250 mal mehr Menschen getotet als im Palastinakonflikt. In Sachen Reziprozitat in Sachen Terror und Gewalt ist allerdings kein Equivalent zu finden. Dieses Bsp. lasst sich historisch vertiegen wie auch mit aktuellem Zeitgeschehen erweitern. Daher zeugt dein Einwand von Ignoranz und ist albern.

Nur aus diesem Grund - weil es um ein grundsätzliches Problem
des Verhältnisses von Religionen und Gesellschaft geht - hat
diese Diskussion auch im Brett ‚Religionswissenschaft‘ ihren
angemessenen Platz und nicht im Brett ‚Naher Osten‘ oder
‚Allgemeine Nachrichten‘. Und genau deswegen sind Karl-Heinz’
alberne Beschwichtigungen eben das, was sie sind - ignorant.

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Moin,

Ich muss zugeben, dass mir der Unterschied zwischen orthodoxen
und ultra-orthodoxen Juden nicht wirklich klar ist. Deshalb
„eier“ ich in meiner Beschreibung auch etwas rum. Was sind
denn die riesen Unterschiede?

Mal eine kurze Zusammenfassung:
die Ultraorthodoxen beschäftigen sich ausschließlich mit der Torah und dem Talmud und nehmen am weltlichen Leben praktisch nicht mehr teil. Weltliches Wissen interessiert nicht mehr. Die Kinder erhalten keine vernünftige Ausbildung und können nicht in einem Beruf arbeiten. Daher leben ultraorthodoxe Familien oft von der Sozialhilfe. Auch der Wehrdienst wird verweigert.
Klar, dass es dann öfter zu Problemen mit der Umwelt kommt, die zuweilen auch gewalttätig gelöst werden, zumal ja keine andere Autorität ausser Gott anerkannt wird.

Aber hier handelt es sich nur eher um kleinere Gruppen. Nicht etwa um die gesamte Orthodoxie im Judentum.

Gruß
Torsten

Hallo.

Es ist geboten, dass sich auch die Fremden (=Touristen) an die
Sabbatruhe halten sollen. Also kann ich den Unmut der
orthodoxen Juden durchaus verstehen.

Dieses gilt alleine in einer religiösen Gesellschaft, welche hier so ja gerade nicht vorherrscht. Ganz davon abgesehen, dass die genannten Gesetze so zur Zeit nicht gelten. Kein Mensch hat zur Zeit hier mehr die Verantwortung oder gar die Aufgabe, darauf zu achten und zu strafen. Dieses liegt zur Zeit ganz bei G’tt.

In diesem Sinne gelten die Betreffenden sowieso bei den Haredim als Verloren, als die „andere Seite“, um die man sich nicht kümmern muss und wenn dann sicherlich eben gerade nicht so.

Wie Iris hier schon aufführte, sind gewaltsames Vorgehen hier (egal ob am Schabbes oder Wochentag) ausgeschlossen und zahlreiche religiöse Autoritäten sprechen sich immer wieder dagegen aus.

Dass die „Entweihung“ des Sabbats auch noch durch die
Stadtverwaltung gefördert wird, hat jetzt zu solchen
Eskalationen geführt.

Hier liegt das eigentliche Problem, dass in den letzten Jahrzehnten zwei Gruppen massiv in Israel zugenommen haben. Auf der einen Seite die religiös-motivierten Zeoloten, welche ich nie als Haradim bezeichnen würde und auf der anderen Seite die aggressive Sekulären. Beide Gruppen zerstören aktiv den Frieden in Israel, wo beide Gruppen sich mit einandere arrangiert haben. So war es bis dahin fast undenkbar in Israel am Schabbes ein Auto zu benutzen oder das hier Geschäfte geöffnet sind. Mittlerweile ist dieses die Regel und die religiösen Städte und Stadtviertel sind schon zur Ausnahme geworden, wo an diesem Tag Ruhe herrscht.

Und genau hier dringen die radikalen Sekulären immer wieder vor. Fahren bewusst und provokativ durch diese abgesperrten Viertel am Schabbes, habe dabei auch schon zahlreiche Menschen verletzt etc. Es kochen sich hier also beiderseitig die Emotionen hoch.

Und entgegen der Annahmen hier, geht es nicht um eine Ausbreitung, Gewalt von Seiten der Orthodoxen gegen die Sekulären, sondern die Ursache ist genau anders herum.

Na ja, die Situation eskaliert, dann gibt es schon überall
welche, die zur Gewalt neigen. Und Steine werfen hat in
Jerusalem schon Tradition *g*

… und wird von allen religiösen Seiten scharf verurteilt.

Gruss,
Eli