Spätestens der Fall SAP sollte auch überzeugte Gewerkschafter
inspirieren, einmal die Totschlag-Argumente zu vergessen und
sich ganz kritisch mit sich selbst zu beschäftigen.
als Arbeitnehmer, der auch die rechtlose Variante in den Kleinbetrieben (bis 5 Mitarbeiter) kennengelernt hat, kann ich nur sagen:
Schlagkräftige Gewerkschaften sind notwendig um Arbeitnehmerinteressen durchzusetzen.
als Arbeitnehmer, der auch die rechtlose Variante in den
Kleinbetrieben (bis 5 Mitarbeiter) kennengelernt hat, kann ich
nur sagen:
Schlagkräftige Gewerkschaften sind notwendig um
Arbeitnehmerinteressen durchzusetzen.
Aber warum? Warst Du selber, mit Deinen 4 Kollegen, nicht in der Lage Deine Interessen durchzusetzen?
wie soll man seine Interessen durchsetzen können, wenn man
keinerlei Kündigungsschutz geniesst?
ich glaube nicht an das Bild des skrupellosen, geldgierigen Unternehmer, dem nichts egaler ist als seine Angestellten. Schon gar nicht in einem Betrieb mit 5 Angstellten.
Also frage ich Dich: Siehst Du Dich nicht in der Lage, durch ein Gespräch Deine Interessen dem Gegenüber klar zu machen, ohne dass dieser Dich gleich kündigt? Oder warum sollte ein Gespräch nicht statt finden oder fruchten?
wie soll man seine Interessen durchsetzen können, wenn man
keinerlei Kündigungsschutz geniesst?
ich glaube nicht an das Bild des skrupellosen, geldgierigen
Unternehmer, dem nichts egaler ist als seine Angestellten.
Schon gar nicht in einem Betrieb mit 5 Angstellten.
Also frage ich Dich: Siehst Du Dich nicht in der Lage, durch
ein Gespräch Deine Interessen dem Gegenüber klar zu machen,
ohne dass dieser Dich gleich kündigt? Oder warum sollte ein
Gespräch nicht statt finden oder fruchten?
ein Gespräch kann jederzeit stattfinden.
Nur findet nach einer gewissen Zeit der Einarbeitung einer anderen Person, die Kündigung des ansprucherhebenden Mitarbeiters statt.
nachdem das geklärt wurde *g*, kannst Du mir sicher auch
sagen, was einen Großaktionär wie Papa Hopp veranlasst, nicht
mal nur seine Meinung zu sagen, sondern gegen die
Inanspruchnahme geltender Rechte finstere Pauschaldrohungen -
Verlagerung des Hauptquartiers - zu setzen und wie er diese
Drohung tatsächlich umsetzen will.
öhm, wo siehst Du in seinen konkreten Aussagen sowas wie „gegen die
Inanspruchnahme geltender Rechte finstere Pauschaldrohungen“? Das verstehe ich nicht ganz.
Die Umsetzung der Verlegung des Hauptquartiers ist hingegen rein technisch leicht machbar. Von einer kompletten Schliessung hat Hopp nie gesprochen.
Davon abgesehen, hat die SAP längst begonnen, zentrale
Dienste, wie Buchhaltung und Personalabrechnung ins nahe
Ostausland zu verlagern
Das waren grob 200 Leute, es gab keine betriebsbedingte Entlassung. Ein Betriebsrat hätte da auch nicht mehr machen können.
(von der Entwicklung in Bangalore und in Kalifornien ganz zu
schweigen).
Nenne mir auch nur ein Softwareunternehmen in der Grösse der SAP, welches nicht internationale Entwicklungsstandorte unterhält.
Nur findet nach einer gewissen Zeit der Einarbeitung einer
anderen Person, die Kündigung des ansprucherhebenden
Mitarbeiters statt.
Aber nicht mit Karin!
Mit Hilfe der Gewerkschaft wirst du es dem ollen Monopolisten so richtig zeigen. Schließlich sieht er sein Fehlverhalten ein, wird ein besserer Mensch und stellt noch 10 unkündbare Mitarbeiter ein. Alle leben glücklich und zufrieden … und, wenn sie nicht gestorben sind, bis in alle Ewigkeit.
sagen, was einen Großaktionär wie Papa Hopp veranlasst, nicht
mal nur seine Meinung zu sagen, sondern gegen die
Inanspruchnahme geltender Rechte
Wenn ich mich recht entsinne, ist das ganze Theater dadurch entstanden, daß drei Leute die Meinung der überwiegenden Mehrheit nicht akzeptieren wollen. Die Inanspruchnahme der Rechte wurde also abgelehnt. Nun sind es die Gewerkschaften, die die Menschen mal wieder zu ihrem Glück zwingen wollen, und dabei deren Arbeitsplätze aufs Spiel setzen.
finstere Pauschaldrohungen -
Verlagerung des Hauptquartiers - zu setzen und wie er diese
Drohung tatsächlich umsetzen will. Macht er aus lauter Ärger
seine Aktien zu Geld und baut in Walldorf ein vergoldetes
Fussballstadion?
Davon abgesehen, hat die SAP längst begonnen, zentrale
Dienste, wie Buchhaltung und Personalabrechnung ins nahe
Ostausland zu verlagern
(von der Entwicklung in Bangalore und in Kalifornien ganz zu
schweigen).
Du wirst mir sicherlich erkären können, wie ein Betriebsrat das verhindern soll, der bei strategischen Entscheidungen nicht das kleinste Wörtchen mitzureden hat. Ebenso wenig wie übrigens effektiv die Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat, weil die niemals eine Stimmenmehrheit erreichen können.
doch auch mit Karin.
Sie lebte glücklich und zufrieden ohne Job - bis an ihr
Lebensende - Amen.
Hmm … aber du schrobst doch: „als Arbeitnehmer, der auch die rechtlose Variante in den Kleinbetrieben (bis 5 Mitarbeiter) kennengelernt hat, kann ich nur sagen: Schlagkräftige Gewerkschaften sind notwendig um Arbeitnehmerinteressen durchzusetzen.“
Inwiefern hat eine schlagkräftige Gewerkschaft dir denn geholfen? Irgendwie funktioniert das Happy-End so nicht. Ich habe da noch so ein Bild von Bsirske, dir und mir vor Augen, wie wir ausgelassen auf einer Wiese tanzen.
Ich bedanke mich aber recht herzlich für die Küsse. Sowas habe ich hier auch noch nicht erlebt.
Mit Hilfe der Gewerkschaft wirst du es dem ollen Monopolisten
so richtig zeigen. Schließlich sieht er sein Fehlverhalten
ein, wird ein besserer Mensch und stellt noch 10 unkündbare
Mitarbeiter ein. Alle leben glücklich und zufrieden … und,
wenn sie nicht gestorben sind, bis in alle Ewigkeit.
mal im Ernst.
Wo ist da eine Gewerkschaft (- bis 5 AN), die dem ollen AG klarmachen kann, dass er mit seinen Oldie-AN auch noch 'nen Blumentopf gewinnen kann?
Inwiefern hat eine schlagkräftige Gewerkschaft dir denn
geholfen? Irgendwie funktioniert das Happy-End so nicht.
bis 5 AN hilft auch keine Gewerkschaft mehr *schluchz*.
Umso mehr, muss AN schauen, dass über 5 AN in einem Betrieb noch ein paar AN-Rechte gelten - Amen.
Wo ist da eine Gewerkschaft (- bis 5 AN), die dem ollen AG
klarmachen kann, dass er mit seinen Oldie-AN auch noch 'nen
Blumentopf gewinnen kann?
Wie kommst du darauf, dass der olle AG einsichtiger wäre, wenn er 5 statt 4 AN hätte? Ich verstehe noch nicht, was du von der Gewerkschaft erwartest.
Wenn der AG ungerechtfertigt kündigt, dann ist das eine Sache für das Arbeitsgericht. Wenn er ein mieses Betriebsklima verbreitet, dann ist das sein ureigenes Problem. Wenn man mit deinen Oldie-AN Blumentöpfe gewinnen kann, warum sollte der AG auf sie verzichten?
Also noch mal: Inwiefern sind schlagkräftige Gewerkschaften notwendig?
Wo ist da eine Gewerkschaft (- bis 5 AN), die dem ollen AG
klarmachen kann, dass er mit seinen Oldie-AN auch noch 'nen
Blumentopf gewinnen kann?
Wie kommst du darauf, dass der olle AG einsichtiger wäre, wenn
er 5 statt 4 AN hätte? Ich verstehe noch nicht, was du von der
Gewerkschaft erwartest.
ab 6 AN in einem Betrieb, gibt es einen Kündigungsschutz.
Wenn der AG ungerechtfertigt kündigt, dann ist das eine Sache
für das Arbeitsgericht.
Nur ab 6 AN - alte Regelung:
„Das Arbeitsverhältnis begann vor dem 01.01.2004 und besteht seit mindestens 6 Monaten“.
Im Betrieb werden regelmäßig mehr als fünf Arbeitnehmer beschäftigt.
Ab 10 AN - neue Regelung:
„Das Arbeitsverhältnis besteht seit mindestens 6 Monaten.
Im Betrieb werden regelmäßig mehr als zehn Arbeitnehmer beschäftigt.
In diesem Punkt ist das Kündigungsschutzgesetz mehrfach geändert worden zuletzt mit Wirkung zum 01.01.2004. Werden in einem Betrieb nicht mehr als zehn Arbeitnehmer (anders ab rechnerisch 10,5 Arbeitnehmern) beschäftigt, so handelt es sich um einen so genannten Kleinbetrieb.“ http://www.bkp-kanzlei.de/html/arbeitsrecht_kundigun…
Also noch mal: Inwiefern sind schlagkräftige Gewerkschaften
notwendig?
Zum Beispiel, um zu verhindern, dass es bald gar keinen Kündigungsschutz mehr gibt.
öhm, wo siehst Du in seinen konkreten Aussagen sowas wie
„gegen die
Inanspruchnahme geltender Rechte finstere Pauschaldrohungen“?
Das verstehe ich nicht ganz.
Korrigier mich, aber er meinte: wenn BR, dann SAP ganz schnell weg.
Die Umsetzung der Verlegung des Hauptquartiers ist hingegen
rein technisch leicht machbar. Von einer kompletten
Schliessung hat Hopp nie gesprochen.
Na ja, war ja auch 'ne „finstere Pauschaldrohung“ *g*
Das waren grob 200 Leute, es gab keine betriebsbedingte
Entlassung. Ein Betriebsrat hätte da auch nicht mehr machen
können.
(von der Entwicklung in Bangalore und in Kalifornien ganz zu
schweigen).
Nenne mir auch nur ein Softwareunternehmen in der Grösse der
SAP, welches nicht internationale Entwicklungsstandorte
unterhält.
Bestreitet keiner. Es geht um Verlagerung der Arbeit von D weg.
Ich meinte mit meiner Aussage, dass die Verlagerung der Arbeit bei der SAP schon längst begonnen hat und die AN in Walldorf nicht so tun sollten, als wären sie unersetzlich. Da könnte eine AN-Vertretung in Zukunft durchaus nützlich sein. Aber wenn die das nicht so sehen, sollen sie halt sehen, wer für sie im Ernstfall Sozialpläne aushandelt.
mfg bobesch
Wenn ich mich recht entsinne, ist das ganze Theater dadurch
entstanden, daß drei Leute die Meinung der überwiegenden
Mehrheit nicht akzeptieren wollen. Die Inanspruchnahme der
Rechte wurde also abgelehnt.
Da wird aber was gründlich missverstanden. Die Meinung der Mehrheit interessiert hier das geltende Recht überhaupt nicht. Ob einem das passt oder nicht.
Wie es mit der Legitimation aussieht steht auf einem anderen Blatt.
Du wirst mir sicherlich erkären können, wie ein Betriebsrat
das verhindern soll, der bei strategischen Entscheidungen
nicht das kleinste Wörtchen mitzureden hat.
Knapp an der Frage vorbei: mich interessierte wie Papa Hopp seine Drohung durchsetzen will ohne am operativen Geschäft beteiligt
zu sein ?
Aber sicher: es steht den tatsächlichen AG natürlich frei strategische Entscheidungen zu treffen, ein funktionierender BR hat hingegen sehr wohl Einflussmöglichkeiten in der Ausgestaltung solcher Maßnahmen und die könnten teuer werden. Stichwort Betriebsänderung. Warum sonst dieses Bangemachen vor einem BR?
Ebenso wenig wie
übrigens effektiv die Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat,
weil die niemals eine Stimmenmehrheit erreichen können.
Geschenkt. Wie gesagt: der BR ist dazu da die AN-Interessen wirksam zu vertreten.
Im übrigen: Alle DAX-Unternehmen, bis auf SAP haben einen BR. Und nirgendwo ist das Ende des freien Unternehmertums eingetreten. Es soll sogar AG geben, die auf einen solchen gar nicht mehr verzichten wollen, weil das die Zusammenarbeit zwischen Belegschaft und Geschäftsführung effizienter macht (Gutes Beispiel: BASF).
Ich versteh nicht, was an der SAP so anders sein soll, dass die keinen BR haben wollen.
Im übrigen: Alle DAX-Unternehmen, bis auf SAP haben einen BR.
Und nirgendwo ist das Ende des freien Unternehmertums
eingetreten. Es soll sogar AG geben, die auf einen solchen
gar nicht mehr verzichten wollen, weil das die Zusammenarbeit
zwischen Belegschaft und Geschäftsführung effizienter macht
(Gutes Beispiel: BASF).
schöne Sache für die BASF, aber wann begreift die Welt endlich, dass es nicht eine einzige seeligmachende Lösung geben muss, die da Betriebsrat heisst?
Anders gefragt: Warum muss die SAP einen BR haben, nur weil die anderen das haben und das Gesetz dies ermöglicht? Das ist nämlich das einzige Argument der drei Mannen, die in der SAP einen BR haben wollen. Deins ist es scheinbar auch.
Ich versteh nicht, was an der SAP so anders sein soll, dass
die keinen BR haben wollen.
Ganz einfach: Bei der SAP arbeiten viele Leute miteinander, nicht gegeneinander. Die Kultur innerhalb der Firma ist schon einzigartig.
Korrigier mich, aber er meinte: wenn BR, dann SAP ganz schnell
weg.
Er sagte, wenn ein von der Gewerkschaft dominierter BR, dann wird das HQ möglicherweise aus Deutschland verlegt. Das bedeutet nicht, dass Walldorf geschlossen wird.
Bestreitet keiner. Es geht um Verlagerung der Arbeit von D
weg.
Ich meinte mit meiner Aussage, dass die Verlagerung der Arbeit
bei der SAP schon längst begonnen hat und die AN in Walldorf
nicht so tun sollten, als wären sie unersetzlich. Da könnte
eine AN-Vertretung in Zukunft durchaus nützlich sein. Aber
wenn die das nicht so sehen, sollen sie halt sehen, wer für
sie im Ernstfall Sozialpläne aushandelt.
Nochmal: Die SAP hat eine Arbeitnehmervertretung, die ihre Arbeit sehr gut macht. Zur Verlagerung von Arbeit hab ich oben schon was geschrieben, scheint aber irgendwie nicht anzukommen.
Ich habe allerdings bisher noch keinen wirklich guten Grund für einen BR bei der SAP gehört oder gelesen. Immer nur, dass das per Gesetz möglich wäre und die anderen einen haben.
Anders gefragt: Warum muss die SAP einen BR haben, nur weil
die anderen das haben und das Gesetz dies ermöglicht? Das ist
nämlich das einzige Argument der drei Mannen, die in der SAP
einen BR haben wollen. Deins ist es scheinbar auch.
Du unterschlägst, dass es noch weitere SAP-Mitarbeiter (etwa 9 Prozent) gibt, die das auch so sehen. Und das bereits bei einem von der IGM initiierten BR, der auch für mich ein „Gschmäckle“ hat.
Ganz einfach: Bei der SAP arbeiten viele Leute miteinander,
nicht gegeneinander. Die Kultur innerhalb der Firma ist schon
einzigartig.
Wie schön. Die Kultur einer Firma zeigt sich erst dann so richtig, wenn’s mal nicht mehr so läuft, wenn es zu unangenehmen Entscheidungen kommt.
Ich behaupte weiterhin, nur ein BR kann die unterschiedlichen AG-Interessen und AN-Interessen effizient gestalten.
Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass bei der SAP immer alles einvernehmlich geregelt werden kann.
Gruß bobesch