Gewerkschaften - diesmal: IG-Metall

Wenn ich mich recht entsinne, ist das ganze Theater dadurch
entstanden, daß drei Leute die Meinung der überwiegenden
Mehrheit nicht akzeptieren wollen. Die Inanspruchnahme der
Rechte wurde also abgelehnt.

Da wird aber was gründlich missverstanden. Die Meinung der
Mehrheit interessiert hier das geltende Recht überhaupt nicht.

Die Abstimmung ging über die Einrichtung des Organisations"kommittes" für den Betriebsrat. Die Mehrheit interessierte hier also sehr wohl. Nun können die drei Mitarbeiter ihre Wünsche vor Gericht durchsetzen. Kommt bestimmt gut an, im Rest der Belegeschaft.

Du wirst mir sicherlich erkären können, wie ein Betriebsrat
das verhindern soll, der bei strategischen Entscheidungen
nicht das kleinste Wörtchen mitzureden hat.

Knapp an der Frage vorbei: mich interessierte wie Papa Hopp
seine Drohung durchsetzen will ohne am operativen Geschäft
beteiligt
zu sein ?

Er hat zehn Prozent der Anteile und das reicht üblicherweise, um seinen Interessen Ausdruck zu verleihen. Eine Hauptversammlung ist schließlich nicht der Bundestag.

Aber sicher: es steht den tatsächlichen AG natürlich frei
strategische Entscheidungen zu treffen, ein funktionierender
BR hat hingegen sehr wohl Einflussmöglichkeiten in der
Ausgestaltung solcher Maßnahmen und die könnten teuer werden.

Ja, davon träumt ein Betriebsrat immer wieder gern. Die Praxis sieht da ein klein wenig anders aus. Es ist allerdings unbenommen so, daß sich viele Untenehmen den Frieden etwas kosten lassen und z.B. Betriebsvereinbarungen im Vorfeld von Personalmaßnahmen abschließen.

Entgegen der landläufigen Meinung ist das aber nicht immer von Vorteil für die Arbeitnehmer, weil dadurch der Verhandlungsspielraum für die Mitarbeiter stark eingeschränkt wird. Mit anderen Worten: Die weniger verhandlungsstarken Mitarbeiter verbessern sich durch so eine Betriebsvereinbarung meist nur wenig und die verhandlungsstärkeren bekommen u.U. deutlich weniger als ohne BV.

Stichwort Betriebsänderung. Warum sonst dieses Bangemachen vor
einem BR?

Frag SAP und nicht mich.

Ebenso wenig wie
übrigens effektiv die Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat,
weil die niemals eine Stimmenmehrheit erreichen können.

Geschenkt. Wie gesagt: der BR ist dazu da die AN-Interessen
wirksam zu vertreten.

Es soll auch Unternehmen geben, in denen die Interessen der Arbeitnehmer auch ohne Betriebsrat vertreten werden und in denen die Schaffung eines Betriebsrates als erstes mal vorher nicht vorhandene Fronten schafft.

Im übrigen: Alle DAX-Unternehmen, bis auf SAP haben einen BR.
Und nirgendwo ist das Ende des freien Unternehmertums
eingetreten.

Nein, natürlich nicht. Einige hundert Betriebsräte, einige Teilkonzernbetriebsräte, ein Konzernbetriebsrat und ein europäischer Betriebsrat vereinfachen die Kommunikation natürlich kolossal. Mal ganz davon abgesehen davon, daß man einige Millionen Euros für freigestellte Betriebsratsmitglieder verballert und teure Arbeitszeit der Führungsetage bindet. Und damit man sich am Ende dennoch lieb hat, fliegt man dann mal nach Brasilien.

Ich versteh nicht, was an der SAP so anders sein soll, dass
die keinen BR haben wollen.

Die? Die Mitarbeiter? Ich bin ja ein großer Fan davon, freie Entscheidungen zu respektieren. Sofern Du jetzt hier wieder die Drohung von Herrn Hopp anführen willst: Die SAP-Mitarbeiter hätten schon seit über zehn Jahren einen Betriebsrat einsetzen können und haben es nicht getan. Da kann kaum die genannte Drohung eine Rolle gespielt haben.

Gruß,
Christian

ab 6 AN in einem Betrieb, gibt es einen Kündigungsschutz.

Einen Grundkündigungsschutz und einen Sonderkündigungsschutz für bestimmte Personengruppen gibt es auch in Kleinbetrieben. Vertraglich kannst du auch jeder Zeit eine bessere Regelung nach dem Günstigkeitsprinzip vereinbaren. Sinn und Zweck der Neuregelung war, Neueinstellungen zu erleichtern.

Also noch mal: Inwiefern sind schlagkräftige Gewerkschaften
notwendig?

Zum Beispiel, um zu verhindern, dass es bald gar keinen
Kündigungsschutz mehr gibt.

Das regelt der Gesetzgeber, genauer die demokratisch gewählten Parteien und damit letztlich du selbst. Gewerkschaften können nur bessere Konditionen im Tarifvertrag vereinbaren. Das kannst du aber auch vertraglich selbst.

Wenn Lockerungen im Kündigungsschutz mehr Beschäftigung bringen, dann wird es einen gesellschaftlichen Konsens geben. Die komplette Abschaffung des Kündigungschutzes stand jedoch bei keiner der im Bundestag vorhandenen Parteien zur Debatte. Vermutlich wären aber Gewerkschaften auch gegen eine Lockerung, wenn sie nachweislich mehr Beschäftigung brächte.

Gruß,
Klaus

Hi,

Ich behaupte weiterhin, nur ein BR kann die unterschiedlichen
AG-Interessen und AN-Interessen effizient gestalten.

aber Gründe kannst Du keine liefern.

Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass bei der
SAP immer alles einvernehmlich geregelt werden kann.

Wo viele Menschen aufeinander treffen ist es schlicht nicht möglich, es allen recht zu machen. Auch mit einem BR nicht.

Gruss,

Herb

Hai,

Ich behaupte weiterhin, nur ein BR kann die unterschiedlichen
AG-Interessen und AN-Interessen effizient gestalten.

aber Gründe kannst Du keine liefern.

Wieviel Gründe brauchst Du? Liest Du nicht, was ich bisher alles schrieb? Zudem sind keine anderen Möglichkeiten vorgesehen, die einen rechtlich abgesicherten Rahmen für die AN haben.

Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass bei der
SAP immer alles einvernehmlich geregelt werden kann.

Wo viele Menschen aufeinander treffen ist es schlicht nicht
möglich, es allen recht zu machen. Auch mit einem BR nicht.

Das ist eine Plattitüde. Du willst nicht verstehen was ich meine. Es geht darum einen fairen Interessenausgleich zu erzielen und nicht, dass jeder seinen Maximalnutzen erzielt.

HTH bobesch

Da wird aber was gründlich missverstanden. Die Meinung der
Mehrheit interessiert hier das geltende Recht überhaupt nicht.

Die Abstimmung ging über die Einrichtung des
Organisations"kommittes" für den Betriebsrat.

Du meinst sicher „… eines Wahlvorstandes, der die BR-Wahlen organisiert“

Die Mehrheit
interessierte hier also sehr wohl.

Nö.

Nun können die drei
Mitarbeiter ihre Wünsche vor Gericht durchsetzen.

Genau, so steht’s im BetrVG.

Kommt bestimmt gut an, im Rest der Belegeschaft.

Du wirst mir sicherlich erkären können, wie ein Betriebsrat
das verhindern soll, der bei strategischen Entscheidungen
nicht das kleinste Wörtchen mitzureden hat.

Knapp an der Frage vorbei: mich interessierte wie Papa Hopp
seine Drohung durchsetzen will ohne am operativen Geschäft
beteiligt
zu sein ?

Er hat zehn Prozent der Anteile und das reicht üblicherweise,
um seinen Interessen Ausdruck zu verleihen. Eine
Hauptversammlung ist schließlich nicht der Bundestag.

Aber sicher: es steht den tatsächlichen AG natürlich frei
strategische Entscheidungen zu treffen, ein funktionierender
BR hat hingegen sehr wohl Einflussmöglichkeiten in der
Ausgestaltung solcher Maßnahmen und die könnten teuer werden.

Ja, davon träumt ein Betriebsrat immer wieder gern. Die Praxis
sieht da ein klein wenig anders aus.

Sorry, aber ich kenne die Praxis aus eigener Erfahrung als Betriebsrat.

Es ist allerdings
unbenommen so, daß sich viele Untenehmen den Frieden etwas
kosten lassen und z.B. Betriebsvereinbarungen im Vorfeld von
Personalmaßnahmen abschließen.

So? Bei uns war das aber anders. Da wurde gesagt wir entlassen mindestens 300 Leute. Ohne BR wär das für den AG ziemlich kompliziert geworden.

Entgegen der landläufigen Meinung ist das aber nicht immer von
Vorteil für die Arbeitnehmer, weil dadurch der
Verhandlungsspielraum für die Mitarbeiter stark eingeschränkt
wird. Mit anderen Worten: Die weniger verhandlungsstarken
Mitarbeiter verbessern sich durch so eine Betriebsvereinbarung
meist nur wenig und die verhandlungsstärkeren bekommen u.U.
deutlich weniger als ohne BV.

Eine gewagte Thease, aber dafür hast Du sicher gute Belege. Du darfst sie behalten.:wink:

Stichwort Betriebsänderung. Warum sonst dieses Bangemachen vor
einem BR?

Frag SAP und nicht mich.

Mach ich. Morgen.

Ebenso wenig wie
übrigens effektiv die Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat,
weil die niemals eine Stimmenmehrheit erreichen können.

Geschenkt. Wie gesagt: der BR ist dazu da die AN-Interessen
wirksam zu vertreten.

Es soll auch Unternehmen geben, in denen die Interessen der
Arbeitnehmer auch ohne Betriebsrat vertreten werden und in
denen die Schaffung eines Betriebsrates als erstes mal vorher
nicht vorhandene Fronten schafft.

Und es gibts solche, wo man versucht die Fronten zwischen BR und AG fair auszugleichen.

Im übrigen: Alle DAX-Unternehmen, bis auf SAP haben einen BR.
Und nirgendwo ist das Ende des freien Unternehmertums
eingetreten.

Nein, natürlich nicht. Einige hundert Betriebsräte, einige
Teilkonzernbetriebsräte, ein Konzernbetriebsrat und ein
europäischer Betriebsrat vereinfachen die Kommunikation
natürlich kolossal. Mal ganz davon abgesehen davon, daß man
einige Millionen Euros für freigestellte
Betriebsratsmitglieder verballert und teure Arbeitszeit der
Führungsetage bindet. Und damit man sich am Ende dennoch lieb
hat, fliegt man dann mal nach Brasilien.

Jaja die üblichen Klischees.

Ich versteh nicht, was an der SAP so anders sein soll, dass
die keinen BR haben wollen.

Die? Die Mitarbeiter? Ich bin ja ein großer Fan davon, freie
Entscheidungen zu respektieren. Sofern Du jetzt hier wieder
die Drohung von Herrn Hopp anführen willst: Die
SAP-Mitarbeiter hätten schon seit über zehn Jahren einen
Betriebsrat einsetzen können und haben es nicht getan.

Sag ich doch!

cheers bobesch

Ja, davon träumt ein Betriebsrat immer wieder gern. Die Praxis
sieht da ein klein wenig anders aus.

Sorry, aber ich kenne die Praxis aus eigener Erfahrung als
Betriebsrat.

Bei wievielen Unternehmen?

Nein, natürlich nicht. Einige hundert Betriebsräte, einige
Teilkonzernbetriebsräte, ein Konzernbetriebsrat und ein
europäischer Betriebsrat vereinfachen die Kommunikation
natürlich kolossal. Mal ganz davon abgesehen davon, daß man
einige Millionen Euros für freigestellte
Betriebsratsmitglieder verballert und teure Arbeitszeit der
Führungsetage bindet. Und damit man sich am Ende dennoch lieb
hat, fliegt man dann mal nach Brasilien.

Jaja die üblichen Klischees.

Keine üblichen Klischees, sondern die Folge einer zu engen Kungelei zwischen Betriebsräten und Unternehmensleitung, wenn sich nämlich die Leitung die Betriebsräet kaufen muß bzw. meint das zu müssen, weil sie Entscheidungen nicht mehr treffen kann, ohne mit den zuständigen drei Betriebsräten (also Einzelunternehmen, Konzernbetriebsrat, euop. Betriebsrat) zu diskutieren, die zwar nur ein Informationsrecht haben, dieses aber prima zur Blockade einsetzen können.

Die? Die Mitarbeiter? Ich bin ja ein großer Fan davon, freie
Entscheidungen zu respektieren. Sofern Du jetzt hier wieder
die Drohung von Herrn Hopp anführen willst: Die
SAP-Mitarbeiter hätten schon seit über zehn Jahren einen
Betriebsrat einsetzen können und haben es nicht getan.

Sag ich doch!

Achso, Herr Hopp droht mittlerweile seit Jahrzehnetn die Verlagerung der Konzernzentrale an. Wußte ich nicht.

Gruß,
Christian

YEEESSSSS !! !!! Wir haben es geschafft, ELektrolux die teuerste Betriebs-Schließung aller Zeiten zu besorgen. Das nenne ich mal richtig Motivation…

moe.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Sind ja auch Scheissschweine, oder wie war die Bezeichnung gestern in der Zeitung?

Die kaufen AEG auf, stecken 0 mehr in den Erhalt der Firma,
Ziehen alles Kapital, Patente und Werte aus der Firma.
Legen den Kaufpreis der Firma der Firma selbst als Kredit, also Verbindlichkeiten drauf. Verlagern die Produktion ins Ausland.
Wollen nun alle Entlassen und danach Grundstücke und Immobilien veräussern.
Die machen mit den Zereissen einer grossen Firma den Gewinn.
Denen war es doch egal ob die Firma Waschmaschinen baut oder Zahnstocher sondern nur darum das sie was fressen.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Die kaufen AEG auf, stecken 0 mehr in den Erhalt der Firma,
Ziehen alles Kapital, Patente und Werte aus der Firma.

Was haben die denn genau gemacht?

Legen den Kaufpreis der Firma der Firma selbst als Kredit,
also Verbindlichkeiten drauf.

Was haben die denn genau gemacht?

Die machen mit den Zereissen einer grossen Firma den Gewinn.
Denen war es doch egal ob die Firma Waschmaschinen baut oder
Zahnstocher sondern nur darum das sie was fressen.

Ich bin mir sicher, daß der Satz mal sinnvoll geplant war.

Erheitert,
Christian

Hallo,
ein billiger Beitrag der an der Wirklichkeit vorbeigeht.
Der Ausverkauf deutscher Arbeitsplätze hat nichts mit den Gewerkschaften zu tun,siehe u.a. AEG. Ohne die Gewerkschaft wären diese Arbeitnehmer vollends betrogen worden.AEG verlagert nach Polen und kann dort mit staatlichen Subventionen ein Werk aufbauen.Die Kosten der Verlagerung meldet die Firma dem Finanzamt Deutschland als Verlust in der Bilanzierung.Die Steuerfreiheit in Polen kann Polen machen,da sie Subventionen aus Brüssel erhalten.Der deutsche Steuerzahler zahlt ja brav in die EU und Dank Merkel jetzt so gar 2 Milliarden mehr.Die AEG Mitarbeiter landen dafür in den deutschen Sozialkassen,was für ein perverses System.
Die gesamte Brüsseler Bürokratie einschließlich Berliner Regierung müßte nach Polen verlegt werden,aber zu einem Achtel der Diäten, Reisespeesen, Versorgung, Nebeneinkünfte usw. Vielleicht geht dann diesen Korruptionären ein Licht auf.
wilfried1942

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]