Gibt es einen Freien Willen?

Liebe Fionny,

ih weiß nicht, obich das bejahen kann, was du sagst. Nimm einmal an, dass man dich gelehrt hat, dass du jemanden umbringen darfst um dir Nahrung zuverschaffen. Du lernst, dass dies der einzig richtge weg sei. Nun könntest du ja immernoch sagen, dass du das nicht machst, sodern dir deine Mörchen selbst anbaust. Aber welcher Einfluss wird wohl stärker sein. Gerade das Beispiel von Diktaturen beweist dis doch. Jungen, die in der Nazizeit erzogen wurden, sei es, was wahrscheinlich ist,durch die HJ, dann werden sie kaum Einwände gegen die Ermordung von Juden haben (sicher es gibt Ausnahmen, aber wohl nicht in repräsentativer Zahl), dennoch kannst du ihnen ausheutiger Sicht ein moralisch verwerfliches Verhalten vorwerfen. Dies jedoch machst duaus der Motiation heraus, dass du nämlich anders erzogen wurdest. Könnte es nicht sein, dass dieseJungen sich gar nicht anders hätten etscheiden können, weil der Einfluss der Faschistenzu groß war? Können wir wirklich frei entscheiden? Wenn du sagst, du kannst dich dafür entscheiden bei Rotüber die Ampel zu gehen anstatt bei Grün und du tust dies ach, um es jemandem zu beweisen, war dann nicht einfach der Einfluss, deines Beweisenwollens so groß, dass du über die rote Ampel gingst? Wie hättest du es sonst beweisen sollen? Unser denken unterliegt doch stets einer Prägung. Entweder durch Schule, Eltern, andere Bildung, Erfahrungen. Ohne diese und eben genau diese würdest du viele Dinge doch anders entscheiden odr?

Gute Nacht
Annuscka

Hi yoyipeifgatjortotipp,

etwas zu Deinem konkreten Beispiel, weil das,
unabhängig vom oben diskutierten Thema, interessante
Fragen aufwirft:

Ein anderes Beispiel: eine Frau z.B. wird beim Anblick eines
Säugling (oder auch einer Puppe, die relativ große Augen und
einem relativ großen Kopf hat) mit einer Oxytoxinausschüttung
konfrontiert. Sie muß dazu nichts lernen, das ist vollständig
unabhängig von Sozialisation, es ist ihr angeboren, es liegt
in ihrer Biologie.

Mythos, afaik

Daraus werden bestimmte mütterliche Impulse
entstehen (das ist die „Aufgabe“ des Oxytoxin).

Diese „Ausschüttung“ ist beim Menschen imho
vollständig „erlernt“. Wenn Du zeigen kannst,
dass das nicht so ist, bitte ich um Aufklärung.

Sie muß ihnen aber nicht folgen, ihr Verstand
entscheidet „Nein, ich kaufe diese Puppe nicht,
obwohl sie in mir (dem Oxytoxin sei es
geschuldet) mütterliche Gefühle auslöst“.

Vielleicht weil sie weiss, dass eine solche
„Verstandesentscheidung“ ebenfalls zu
„Ausschüttungs“-Rewards führt?

Du kannst entscheiden, wie du mit deinen Impulsen umgehst,

Täuschung. Die Entscheidung ist schon gefallen,
wenn Dein Bewusstsein „weiss“, wie es „umzugehen“ hat.

aber du kannst sie nicht willentlich entfernen. Deine
Impulskontrolle, die kannst du verbessern.

Ja, Du kannst die Luft anhalten. Du kannst ein bisschen
lernen, Dich zu „verstellen“. Kannst Du auch eine
„Verdrängung“ beschliessen?

Aber alles in allem muß ich zugeben, daß ich mich weit in
spekulative Bereiche hineinbegebe, wenn ich über so etwas
rede. Die medizinische Wissenschaft ist in diesen Bereichen
noch nicht besonders weit.

Ernsthaft; um auf obigen Disput zurückzukommen - was
ist denn „erwiesen“ und was ist Spekulation?

Euer CMБ

ih weiß nicht, obich das bejahen kann, was du sagst.

Wieso; ihre Aussage ist doch klar und deutlich:
„nach einer Ursache reagieren wir als
Wirkung, ausser wenn es mal anders ist“

Nimm einmal an, dass man dich gelehrt hat, dass du jemanden
umbringen darfst um dir Nahrung zuverschaffen.

Das war das Motto, das für viele Soldaten der Roten Armee
im Winter 1941/42 bis Frühjar 1943 herausgegeben wurde.
Das Essen müsst ihr Euch von den Deutschen holen“.
Denn die Nachschubwege liessen nur den Transport von
Waffen und Munition, nicht aber Nahrung, zu. Und die
Deutschen gaben die Nahrung nicht freiwillig her …

Gerade das Beispiel von Diktaturen beweist dis doch. Jungen,
die in der Nazizeit erzogen wurden, sei es, was wahrschein-
lich ist,durch die HJ, dann werden sie kaum Einwände gegen die
Ermordung von Juden haben (sicher es gibt Ausnahmen, aber wohl
nicht in repräsentativer Zahl),

Das ist eine ausgesprochen naíve Ansicht, wie man sie in
Deutschland unter jungen Leuten häufig vorfindet. Es lohnt
sicher nicht, darauf hinzuweisen, dass die „Ermordung von
Juden“ eine „geheime Reichssache“ von SS bzw. RSSHA war.
Und was ist mit dem Nazi-Offizier Helmut Schmidt, welcher
nach Nazi-Rassengesetzen als Viertel-Jude galt?
(http://www.spiegel.de/fotostrecke/0,5538,PB64-SUQ9Mj…)

Unser denken unterliegt doch stets einer
Prägung. Entweder durch Schule, Eltern, andere Bildung,
Erfahrungen. Ohne diese und eben genau diese würdest du
viele Dinge doch anders entscheiden odr?

Denken „Unterliegt stets einer Prägung?“ Was heisst
das? Diese Prägung ist endgültig? Das „eingeprägte Symbol“
ist dann immer zu erkennen?

Euer CMБ

hallo,

Nun könntest du ja immernoch
sagen, dass du das nicht machst, sodern dir deine Mörchen
selbst anbaust.

es wird permanent handlungsfreiheit mit willensfreiheit verwechselt.

irgendwelche beeinflussungen oder zwänge spielen keine rolle, wenn es um den freien willen geht, also um die fähigkeit zu wollen was man will und nicht die möglichkeit zu tun was man will.

warum auch immer du deine möhrchen anbaust, du hast dann einen freien willen, wenn gesichert ist, daß du die möhrchen auch nicht anbauen kannst, wenn beide ausgänge also wahrscheinlich sind.

gruß
datafox

Hallo Frank

Ich habe auch noch niemand

kenengelernt, der psych. krank war und bei dem wirklich alles
in Ordnung war im Umfeld.

Da ist was dran. Ich selbst vertrete nach wie vor unspektakulär den Standpunkt, dass beides wichtig ist: Anlage und Umwelteinfluß. Es beschäftigt uns ja nach wie vor das Problem, warum Leute mit schwerster Kindheit relativ gesund sind und andererseits Leute mit wenig krankmachenden Eltern ziemlich neurotisch oder eben gar psychotisch sind. Ich wollte gegenüber Oliver nur den WERT der double-bind-Hypothese darstellen, aber er scheint ideologisch (manchmal ähnlich Dir, nur von der anderen Seite) so fixiert, dass da keine Zwischentöne rüberkommen.
Gruss, Branden

Hallo Oliver,

ich möchte noch einmal ein Angebot machen, denn ich teile deine Einschätzung von Laing und auch deine Ausführungen in diesem Absatz:

Wogegen ich mich wende, ist nicht die Auffassung, daß
psychische Störungen durch Umweltfaktoren bedingt sein können,

usw.

Ein allgemein immer wieder auftretendes Problem scheint mir der Satz:

Ich arbeite wissenschaftlich und kenne
„den Betrieb“ deshalb schon ein bißchen von innen. :smile:

zu sein. Nein, keine Angst, ich will die Wissenschaftlichkeit deiner Arbeit nicht in Zweifel ziehen, sondern nur darauf hinweisen, dass Frank diesen Satz für sich genauso in Anspruch nehmen würde , nur dass er eben unter dem Begriff etwas ganz anderes versteht. Der Begriff „Wissenschaft“ ist ja gerade nicht zuletzt durch den dialektischen Materialismus in Verruf gekommen und sogar zum Schlagwort geworden, was ich als sehr problematisch ansehe.

Man kann sich natürlich darauf zurückziehen, dass man sagt, man arbeitet wissenschaftlich, weil man an einem wissenschaftlichen Institut tätig ist, aber das nehmen andere auch für sich in Anspruch, die es vielleicht aus deiner Sicht gar nicht in Anspruch nehmen dürften. Das Entscheidende scheint mir zu sein, dass der Entwurf dessen, was man jeweils „Wissenschaft“ nennt, der eigentlichen (wissenschaftlichen) Tätigkeit vorausgeht , dass also die Bestimmung, was wissenschaftlich ist, nicht eine Sache der Wissenschaft selbst ist, sondern der jeweiligen Bewertung, unter der man diesen Begriff verwendet.

Bitte sei nicht böse, dass ich dir wieder geantwortet habe. Es geht mir nicht darum, deine Forschung zu diskreditieren, überhaupt nicht. Es geht mir hier auch nicht in erster Linier darum, den Wissenschaftsbegriff inhaltlich zu bestimmen (obwohl ich dazu eine Meinung habe), sondern ich möchte auf die formalen Voraussetzungen hinweisen. Ich weiß, dass sich Empiriker damit schwer tun, und sie haben natürlich auch prinzipiell jedenfalls Recht, dass Empirie ein wichtiger Bestandteil der Wissenschaft ist. Gleichwohl würde ich behaupten, dass es nicht der einzige ist (was du ja wohl auch unterschreiben würdest), nur gehen eben unsere Bewertungen darüber auseinander, welche Gewichtungen den einzelnen Teilen zukommen sollten.

Bitte entschuldige nochmal, dass ich dir geantwortet habe, aber ich halte eine Verständigung grundsätzlich noch für möglich und wünschenswert.

Herzliche Grüße

Thomas Miller

Hallo Thomas,

entschuldige, aber bei dem Unsinn, den du zum Montag Morgen schon wieder über die Leute vergießt, muß ich glatt feuerwehrartig einspringen.

Ein allgemein immer wieder auftretendes Problem scheint mir
der Satz:

Ich arbeite wissenschaftlich und kenne
„den Betrieb“ deshalb schon ein bißchen von innen. :smile:

zu sein. Nein, keine Angst, ich will die Wissenschaftlichkeit
deiner Arbeit nicht in Zweifel ziehen, sondern nur darauf
hinweisen, dass Frank diesen Satz für sich genauso in Anspruch
nehmen würde , nur dass er eben unter dem Begriff etwas
ganz anderes versteht. Der Begriff „Wissenschaft“ ist ja
gerade nicht zuletzt durch den dialektischen Materialismus in
Verruf gekommen und sogar zum Schlagwort geworden, was ich als
sehr problematisch ansehe.

Man kann sich natürlich darauf zurückziehen, dass man sagt,
man arbeitet wissenschaftlich, weil man an einem
wissenschaftlichen Institut tätig ist, aber das nehmen andere
auch für sich in Anspruch, die es vielleicht aus deiner Sicht
gar nicht in Anspruch nehmen dürften. Das Entscheidende
scheint mir zu sein, dass der Entwurf dessen, was man jeweils
„Wissenschaft“ nennt, der eigentlichen (wissenschaftlichen)
Tätigkeit vorausgeht , dass also die Bestimmung, was
wissenschaftlich ist, nicht eine Sache der Wissenschaft selbst
ist, sondern der jeweiligen Bewertung, unter der man diesen
Begriff verwendet.

Wenn es überhaupt etwas gibt, was wissenschaftlich eindeutoig darstellbat ist, dann basiert das auf der analytischen Methode nach materialistisch-dialektzischer Art. Alles andere ist Scholasterei mit der man NIE zu einem vernünftigen Ergebnis kommt. Es sind rein Hirngespinnste, die die objektive Realität nicht widergespiegelt und damit eindeutig dargestellt wird. Wieviele Beispiele hättest du gern dafür?
Ich sag da nur: „Urknall“. Nicht, daß ich prinzipieller Phobiker bin, aber genau dieses Beispiel zeigt, wie bekloppt manche Wissenschaftler sind, weil aus einer fixen Idee eines Pfäffleins „handfestes“ Wissen wurde. Aua.

Gruß
Frank

Feuerwehr
Hallo Frank,

Wenn es überhaupt etwas gibt, was wissenschaftlich eindeutoig
darstellbat ist, dann basiert das auf der analytischen Methode
nach materialistisch-dialektzischer Art.

den Rest lasse ich jetzt einfach weg, damit dein Posting auf das Wesentliche reduziert dasteht. Abgesehen davon, dass du implizit meine Postition bestätigst, weise ich dich noch einmal darauf hin, dass deine uneingestanden gemachten Voraussetzungen genauso zahlreich sind wie die von denen, denen du gerade das vorwirfst.

Tatütata, so kannst du gerne weiter Feuerwehr spielen, aber bitte nicht mit mir.

Herzliche Grüße

Thomas Miller

Hallo Frank,

Wenn es überhaupt etwas gibt, was wissenschaftlich eindeutoig
darstellbat ist, dann basiert das auf der analytischen Methode
nach materialistisch-dialektzischer Art.

den Rest lasse ich jetzt einfach weg, damit dein Posting auf
das Wesentliche reduziert dasteht. Abgesehen davon, dass du
implizit meine Postition bestätigst, weise ich dich noch
einmal darauf hin, dass deine uneingestanden gemachten
Voraussetzungen genauso zahlreich sind wie die von denen,
denen du gerade das vorwirfst.

Damit bestätige ich garnix von deinen Aussagen. Im Gegenteil habe ich die Unterschoiede der einzelnen drei verschiedenen Logiken herausgearbeitet, um damit zeigen zu können, daß die beiden idealistischen Nonsens sind. Mit klassischer Logik lassen sich nur kausale Zusammenhänge beweisen - also im Prinzip garnix. Mit idealistischer Dialektik dreht man sich nur im Kreis. Du kannst damit darstellen, daß eine Katze einen Kopf und einen Schwanz hat und sich somit in diesen hineinbeissen kann. Mehr nicht.
Ausschliesslich mit materialistischer Dialektik lassen sich Prozesse korrekt darstellen. Das hat rein garnichts mit Ideologie zu tun, sondern mit der dir nicht anheimen Logik :smile:

Gruß
Frank

hallo datenfuchs

es wird permanent handlungsfreiheit mit willensfreiheit
verwechselt.

Halte ich nicht für wesentlich. Mach mal bitte eine
Begriffsfixierung, wo hört das eine auf und wo fängt
das andere an. Sind diese Kategorien wirklich relevant?

irgendwelche beeinflussungen oder zwänge spielen keine rolle,
wenn es um den freien willen geht, also um die fähigkeit zu
wollen was man will und nicht die möglichkeit zu tun was man
will.

Ach so, Du machst Dir nur einen Spass?
die fähigkeit zu wollen was man will

Hehe!

warum auch immer du deine möhrchen anbaust, du hast dann einen
freien willen, wenn gesichert ist, daß du die möhrchen auch
nicht anbauen kannst, wenn beide ausgänge also wahrscheinlich
sind.

beide ausgänge gleich wahrscheinlich?“
Quantenfluktuationen im neurophysiologischen Bereich,
auf atomarer Ebene?

Was raucht Ihr denn gerade so? :wink:

Euer CMБ

Herr Miller,

mit dem Inhalt Ihres Postings stimme ich weitgehend überein.

Hervorheben und kurz kommentieren möchte ich nur folgende Abschnitte:

dass also die Bestimmung, was
wissenschaftlich ist, nicht eine Sache der Wissenschaft selbst
ist, sondern der jeweiligen Bewertung, unter der man diesen
Begriff verwendet.

Ich finde in diesem Zusammenhang Quines Standpunkt irgendwie sympathisch, lege mich aber nicht auf ihn fest.

sie [d.h. die empirisch arbeitenden Wissenschaftler] haben natürlich auch
prinzipiell jedenfalls Recht, dass Empirie ein wichtiger
Bestandteil der Wissenschaft ist.

Das sehe ich genauso und unterstreiche dick „prinzipiell“ im Sinne von „grundsätzlich“.

Gleichwohl würde ich behaupten, dass es nicht der einzige ist
(was du ja wohl auch unterschreiben würdest)

Das ist auch mein Standpunkt.

nur gehen eben unsere Bewertungen darüber auseinander, welche Gewichtungen den
einzelnen Teilen zukommen sollten.

Ich denke, daß diese Unterschiede deutlich geworden sind.

aber ich halte eine Verständigung grundsätzlich noch für
möglich und wünschenswert.

Aufgrund jüngster Vorkommnisse bin ich ziemlich zurückhaltend, gegenwärtig auf diese Frage eine Antwort zu geben.

Oliver Walter

1 Like

hi,

Mach mal bitte eine
Begriffsfixierung, wo hört das eine auf und wo fängt
das andere an. Sind diese Kategorien wirklich relevant?

na und ob die relevant sind. man diskutiert am thema vorbei.

willensfreiheit ist dann gegeben, wenn determinismus fehlt. das abgrenzungsproblem von willensfreiheit ist nicht das zum determinismus (das ist banal), sondern das zum zufall. wenn ein willensakt nicht deterministisch ist, inwiefern ist er dann nicht zufällig, sondern der beginn einer unabhängigen kausalkette?

Ach so, Du machst Dir nur einen Spass?
die fähigkeit zu wollen was man will

Hehe!

du outest dich als philosophischer laie. ist aber in ordnung, wenn du nicht versuchen würdest, dich über mich lustig zu machen!

„zu wollen was man will“ im gegensatz zu „zufällig tun was man will und die illusion des willens zu spüren.“

beide ausgänge gleich wahrscheinlich?“
Quantenfluktuationen im neurophysiologischen Bereich,
auf atomarer Ebene?

ja gleich wahrscheinlich.
in einem deterministischen universum ist die wahrscheinlichkeit für jedes ereignis 1. es gibt weder zufall noch willensfreiheit.

beobachtet man ein willensfreies wesen von AUSSEN, erscheint es als zufallsbedingt. jede seiner handlungen ist nicht determiniert und ergo auch nicht vorausberechenbar. man kann höchstens wahrscheinlichkeiten angeben: „da X ein cholerischer mensch ist, wird er höchstwahrscheinlich so reagieren und nicht so.“

Was raucht Ihr denn gerade so? :wink:

du hast deine ignoranz bereits bewiesen. das war unnötig. ich rauche nur wenn ich brenne.

gruß
datafox

Hi fox,

willensfreiheit ist dann gegeben, wenn determinismus fehlt.
das abgrenzungsproblem von willensfreiheit ist nicht das zum
determinismus (das ist banal), sondern das zum zufall. wenn
ein willensakt nicht deterministisch ist, inwiefern ist er
dann nicht zufällig, sondern der beginn einer unabhängigen
kausalkette?

http://kds-nano.de/physik-live/physik/der%20antagoni…
Auch der Zufall determiniert Ereignisse! Zufall und Notwendigkeit sind Qualitäten, Prozesse. Mit der Kausalität haben sie nix zu tun.
Mein dialektischer Determinismus ist absolut korrekt, auch wenn Meister Muller das mit seiner auf klassischer Logik beruhenden Metaphysik Heideggerscher Prägung nie begreifen wird.

Gruß
Frank

fein :smile:
Hallo Oliver,

Ich finde in diesem Zusammenhang Quines Standpunkt irgendwie
sympathisch, lege mich aber nicht auf ihn fest.

damit kann ich gut leben. Man kann sich natürlich darüber streiten, wie denn in der Sentenz Quines, dass man sich nie weiter von den Sinnesdaten entfernen sollte als nötig, das Wort „nötig“ zu verstehen sei, aber das scheint mir keine prinzipielle Differenz zu sein.

In diesem Sinne herzliche Grüße

Thomas Miller

Liebe Anuschka,

ih weiß nicht, obich das bejahen kann, was du sagst. Nimm
einmal an, dass man dich gelehrt hat, dass du jemanden
umbringen darfst um dir Nahrung zuverschaffen. Du lernst, dass
dies der einzig richtge weg sei. Nun könntest du ja immernoch
sagen, dass du das nicht machst, sodern dir deine Mörchen
selbst anbaust. Aber welcher Einfluss wird wohl stärker sein.

Der Einfluß meines Denkens, meines Willens. Habe ich einen schwachen Willen (jeder nimmt ja die Qual des Anderen beim Tötungsakt wahr), werde ich mich der Handlung meiner Zeitgenossen beugen, und tun, was jeder tut -unfreiwillige Handlung durch Prägung-. Denke ich aber nur eine Sekunde über das, was ich tun soll nach, komme ich wohl möglich zum Schluß, daß mein Handeln nicht richtig ist. Indem ich es für mich innerlich nicht mehr als Richtig empfinde, unterlasse ich diese Handlung, und stelle mich möglicherweise auf Seiten des Opfers -freiwillige Handlung durch freie Entscheidung-. Ebenso kann ich mich natürlich auch entscheiden, daß ich weiter töte -auch das wäre der freie Wille-.
Der Freie Wille setzt da ein, wo bewußt die Dinge wahr genommen werden, und darüber nachgedacht wird. Im übrigen der erste Schritt zur Selbstdisziplinierung. Einst fing die ‚Aufklärung‘ auf genau diesem Weg an, und die Ethik funktioniert auch genau so.
Betrachte die Dinge, denke darüber nach, und entscheide frei, wie Du reagieren willst -wobei ‚Nicht Reagieren‘ auch stets ein Reagieren darstellt. Das ist es, was das ‚Menschsein‘ ausmacht. Wäre dem nicht so, wären wir wie die kleine Ameise, die nur macht, was die Natur ihr zugesprochen hat.

Gerade das Beispiel von Diktaturen beweist dis doch. Jungen,
die in der Nazizeit erzogen wurden, sei es, was wahrscheinlich
ist,durch die HJ, dann werden sie kaum Einwände gegen die
Ermordung von Juden haben (sicher es gibt Ausnahmen, aber wohl
nicht in repräsentativer Zahl), dennoch kannst du ihnen
ausheutiger Sicht ein moralisch verwerfliches Verhalten
vorwerfen.

Nein, denn sie wußten nicht, und konnten deswegen nicht darüber nachdenken. Sie wurden geleitet wie primitive Wesen oder wie die Ameise, wenn Du so willst. Wie leid ihnen ihre Handlung tat (nachdem sie sehen mußten, was sie taten), kannst Du daran erkennen, wie lange dieser Staat an Schulgefühlen litt -und noch immer leidet (Reue wird so etwas wohl genannt). Werden unseren Kindern nicht genau deswegen Bilder dieser Schrecken gezeigt, damit sie achtsam sind, und früh genug anfangen zu denken, und entsprechend handeln können, wenn ein fanatisch rassistischer Diktator das Licht der Welt erblickt? Diese Kinder (wir) würden sich schuldig machen, ließen sie eine solche Führung zu.

Dies jedoch machst duaus der Motiation heraus, dass
du nämlich anders erzogen wurdest. Könnte es nicht sein, dass
dieseJungen sich gar nicht anders hätten etscheiden können,
weil der Einfluss der Faschistenzu groß war? Können wir
wirklich frei entscheiden?

Ja, können wir. Würde ich meiner Prägung unterliegen, und so sein, wie meine Umgebung mich erzog, könnte ich Dir heute nicht schreiben, weil ich damit beschäftigt wäre, die Fehler meiner Eltern nachzueifern.

Wenn du sagst, du kannst dich dafür
entscheiden bei Rotüber die Ampel zu gehen anstatt bei Grün
und du tust dies ach, um es jemandem zu beweisen, war dann
nicht einfach der Einfluss, deines Beweisenwollens so groß,
dass du über die rote Ampel gingst? Wie hättest du es sonst
beweisen sollen? Unser denken unterliegt doch stets einer
Prägung. Entweder durch Schule, Eltern, andere Bildung,
Erfahrungen. Ohne diese und eben genau diese würdest du viele
Dinge doch anders entscheiden odr?

Es kommt darauf an, ob ich gewollt beweisen will. Will ich nur beweisen, um zu bestätigen, oder will ich mir selbst die Richtigkeit meiner Aussage beweisen. Will ich die Konsequenz aus meinen Handeln tragen, oder lieber die Herausförderung rückgängig machen, und die Schuld meinem Herausforderer zuschieben? Freier Wille heißt auch, die volle Verantwortung mit allen Konsequenzen für das jeweilige Handeln übernehmen.
Unser Denken setzt in der ersten Sekunde unseres Lebens ein. Unser Bewußtsein setzt irgendwann im Kleinkindalter (meist zwischen dem 3. und 6. Lebensjahr) ein, nämlich genau dann, wenn ein beeindruckendes Erlebnis statt fand. Hier erst wird das bewußte Gedächtnis aktiviert, und die ersten Erinnerungen gespeichert.

Lieben Gruß,
fionny

Hallo,

ich möchte mich noch einmalerklären. Natürlich ist der Nationalsozialisms nicht nur Sache irgendwecher Fühungseliten oder Einzlmänner, aber es st auch nicht so, dassdie Menschen aus dem nichts darauf gekommen sind, sondern aus Gründen von Fehlern oder fehleden Dingen und fortesetzt wurde das durch ie Legitimtion und falsche Moralprägung. Sicher ein Fehler, aber sicher auch nicht úndeterminiert.
Ich halte immernoc an diesem Beispiel fest. Fionny sagte, dass wir j heute darüber nachdenken undes als falsch erkennen und das wir es unsern Kindern zeigen, damit sie auch darüber nachdnken, aber ist das nicht schon eine Prägung? Wir sagen, dass es falsch ist, was die Nazis taten und sind dabei geleitet vom so genannten gesunden Menschenverstand. Wir sind also beeinflusst von moralischen Vorstellungen, die sich über Jahrhunderte entwickelt haben. Ein Nazi hätte dir gesagt, das genau das falsch ist und es dir auch mit Hilfe der Rassenideologie erklärt. Worauf begründest du deinen Anspruch, dass deine Moralvorstellung richtig ist? Seit Descartes wissen wir, dass wir uns über nichts in Sicherheit wiegen können. Nur unsere Bewusssein ist real sicher existent: „Ich denke, also bin ich.“ Und gerade in der Aufklärung befndet sich eine Menge überdenkbarer Kram :wink: (siehe Adorno+Horckheimer: Dialektik der Aufklärung). UnserDenken und unsere Vorstellungen sind demnach immr gelenkt. Und wenn du nicht die selben Fehler machst wie deine Eltern, dann auchnur, wel du Alternativen kennengelernt hast (vielleicht auch unbewusst) und dich durch für diese umenschieden hast. Du kannst dich nicht determinieren, bevor du etwas getan hast, aber hinterher. Oder du kannst von anderen determiniert werde (sonst wären Dinge wie Psychologie, Psychoanalyse gar nicht möglich). Im Nachhinein erkennst du, warum du etwas gemacht hast. Ich sprach in einer früheren Mail schon von dem objektven und subjektiven Determinismus nach Max Planck.

Viele liebe Grüße
Annuschka