Hallo Dukath,
ein augenfälliger Unterschied ist die Tatsache, daß wir die besseren und mächtigeren Werkzeuge haben als jene Tiere wie z. B. Primaten, die Werkzeuge verwenden. Aber wenn wir fünzig oder hunderttausend Jahre zurückgehen, so haben sich die Menschen damals genetisch wohl nicht sehr von uns Heutigen unterschieden. Wieviel Unterschied hätte man zwischen Menschenaffen und Menschen der damaligen Zeit feststellen können? Ich glaube, nicht viel.
Der Unterschied sieht oberflächlich nur deshalb so riesig aus, weil einige unserer Werkzeuge, die wir gefunden haben, so etwas wie einen Quantensprung-Effekt haben. Vielleicht das erste Beispiel dafür ist die Erfindung der Schrift. Plötzlich könnte man viel größere Mengen an Wissen speichern, und dies für fast beliebig lange. Mit einem Mal wurde es möglich, Organisationsstrukturen für die Verwaltung großer sozialer Gebilde, von Staaten zu schaffen. Weitere Beispiele sind die Erfindung der Antriebsmaschinen, angefangen von der Dampfmaschine. Oder die Beherrschung der Elektrizität.
Früher haben viele geglaubt, Tiere hätten kein Bewußtsein, seien nur Reiz-Reaktions-Automaten, würden keinen Schmerz empfinden usw. Ähnlich übrigens wie bei Säuglingen. Die Säuglingsforschung hat Methoden entwickelt, um aus Beobachtung und Experiment Rückschlüsse auf kognitive Prozesse zu ziehen, wo direkte Befragung nun einmal nicht geht. Dasselbe gilt etwa für die vergleichende Verhaltensforschung. So hat man unter anderem herausgefunden, daß einige der höheren Tierarten zu logischen Schlußfolgerungen fähig sind, planvoll handeln können, und über nicht weniger komplexe soziale Strukturen wie wir Menschen verfügen. Auch wenn man so etwas wie ein Bewußtsein nicht nachweisen kann (wie im übrigen auch nicht bei anderen Menschen) - kognitive Prozesse müssen in den Gehirnen dieser Tiere stattfinden.
Also gibt es keinen fundamentale Unterschied, sondern es gibt nur graduelle Unterschiede zwischen Menschen und den höheren Tieren, vor allem Primaten. Alle Fähigkeiten von Menschen scheinen auch bei diesen Tieren bereits da zu sein, zum Teil weniger weit entwickelt. Oder doch, eines gibt es. Wie soll ich das beschreiben, eine Art „kritische Masse-Effekt“ - s. o. etwa die Erfindung der Schrift. Wirklich zum Tragen kam dieser Effekt aber erst in den letzten zehntausend Jahren.
Über Denk- und Bewußtseinsprozesse von Würmern und Amöben zu spekulieren scheint mir müßig. Aber ich bin mir eigentlich sicher, daß unter manchen höheren Tierarten Grundfragen wie die über Tod und Vergänglichkeit nichts gänzlich Unbekanntes sind.
Hier noch ein hübscher Link:
http://www.wissenschaft.de/wissenschaft/hintergrund/…
Grüße,
I.
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