Gibt es einen Unterschied zwischen Mensch und Tier

Ich meine einen konkreten, „echten“ Unterschied.

Und nicht, dass wir etwas komfortablere Behausungen bauen, dass wir zufaellig gerade die hoechstentwickelte Lebensform auf diesem Planeten sind (und das gerade mal, eine relativ gesehen, sehr kurze Zeit) oder dass damit unsere Gefuehlswelt und Verstaendnisfaehigkeit momentan etwas weiter sind.

Sind wir fuer den Affen das, was der Wurm fuer eine Amoebe ist?

Hinweise: Unter „haeufig gestellte Fragen“ hab ich nichts passendes gefunden.
Die Frage betrifft fasst jede Art der Wissenschaft (Bio, Psych, Soz.w.,…) Daher habe ich die Mutter aller Wissenschaften, die Philosophie gewaehlt.

Hallo,
alles was ich mal zu Schulzeiten als Unterschied gelernt habe, hat sich aufgelöst. Sprache und Werkzeuge herstellen, gibt es auch bei einigen Tieren. Auch Täuschung, Intrigen und Sex zur Verbesserung der gesellschaftlichen (Horde) Stellung ist nichts typisch Menschliches. Der Mensch ist nichts Besonderes. Er ist nur eine Tierart mit einigen besonders ausgeprägten Fähigkeiten.
Es bleibt also nur, die Art Mensch durch anatomische Merkmale von anderen Arten zu unterscheiden. So wie man auch Tierarten untereinander unterscheidet.
Grüße
Ulf

Hallo,

irgendwie erscheint mir die Frage bereits falsch gestellt. Der Unterschied zwischen einem Wurm und einem Schimpansen ist größer als der zwischen einem Schimpansen und einem Menschen. Insofern greift schon der generische Term „Tier“ nicht richtig. Man könnte die Unterschiede höchstens zwischen einzelnen Gattungen, von denen der Mensch nur eine mehr ist, bestimmen. Gerade bei höheren Primaten wird es dann im Vergleich mit dem Menschen sehr eng, zu eng für einen einzelnen signifikanten Unterschied.

Gruß
Peter B.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Ich meine einen konkreten, „echten“ Unterschied.

Lieber dukath
Der Mensch ist sich seiner Existenz bewusst. Er weiß um seine Individualität und seine Sterblichkeit.
Viele Grüße
Voltaire

Hallo Voltaire,

Der Mensch ist sich seiner Existenz bewusst. Er weiß um seine
Individualität und seine Sterblichkeit.

und woher weißt Du, dass dies bei Tieren nicht der Fall ist?

Bewusste Grüße

=^…^=
Katze

Hallo,

da ich nicht weiss, wie ein Wurm oder eine Amöbe denkt, kann ich diese Frage nicht beantworten. Jedes Lebewesen für sich, stellt eine eigene Welt dar, wie kann ich Welten vergleichen? Ich kann mit Deiner Frage nicht viel anfangen, leider.

Gruss
Michael

Er meinte Wurm und Amöbe:smile:

Hallo Ulf,

etwas einfach gedacht, finde ich. Der Mensch kann aber durch nachdenken und entwickeln von Maschinen und Fahrzeugen bald jedes Tier nachahmen. Sei es tauchen, sei es fliegen, sei es die Fortbewegung u.v.m… Somit ist Ihm das Tier entschieden unterlegen. Der Mensch ist nunmal die Spitze der Evolution, so meine ich das.

Gruss
Michael

Postskriptum
http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,4454…

Hallo Michael,

etwas einfach gedacht, finde ich.

Ich finde das von Dir gedachte auch recht einfach.

Der Mensch kann aber durch

nachdenken und entwickeln von Maschinen und Fahrzeugen bald
jedes Tier nachahmen. Sei es tauchen, sei es fliegen, sei es
die Fortbewegung u.v.m…

Ja, das stimmt

Somit ist Ihm das Tier entschieden

unterlegen.

Das ist kein entscheidender Vorteil. Evolution hat mit der Natur zu tun. Und viele Menschen würden es noch nicht einmal schaffen eine Woche im Wald halbwegs zu überstehen. Mit Evolution hat die Industrialisierung wenig zu tun. Es geht darum wie sich der Organismus der Umwelt anpasst um bestmöglich zu überleben - und da haben beispielsweise Ratten und Kakerlaken den Homo Sapiens einiges voraus.

Der Mensch ist nunmal die Spitze der Evolution, so

meine ich das.

Ganz schön mutig, so’ne Behauptung.

Viele Grüße

etwas einfach gedacht, finde ich. Der Mensch kann aber durch
nachdenken und entwickeln von Maschinen und Fahrzeugen bald
jedes Tier nachahmen. Sei es tauchen, sei es fliegen, sei es
die Fortbewegung u.v.m… Somit ist Ihm das Tier entschieden
unterlegen.

Hallo Michael,
eine verwilderte Hauskatze wird die die fütternde Hand beißen, da sie sich bedroht fühlt. Ein Junges von ihr, an den Menschen gewöhnt, weiß, wie es ihren „Büchsenöffner“ steuert. Trotzdem – beides Katze.
Ein Kleinkind von dir, 20.000 Jahre in der Zeit zurückversetzt, wächst unter den damaligen Gegebenheiten auf. Plötzlich keine Maschinen zum Tauchen und Fliegen. Noch nicht einmal Begriffe dafür. Eventuell ist dein Kind Frühstück für ein Raubtier. Also dein Kind ist plötzlich kein Mensch mehr?
Genetisch waren die Menschen damals nicht anders als wir. Für die Evolution der Art, ist die Zeit zu klein. Ein Kind aus der Steinzeit, könnte bei uns ein Einstein werden.

Der Mensch ist nunmal die Spitze der Evolution, so
meine ich das.

Mögliches Szenario: Atomkrieg. Mensch stirbt aus, das Leben nicht. Evolution geht weiter. Wer ist dann die Spitze der Evolution.
Intelligenz kann, muss aber kein Vorteil sein. Dass Hirn benötigt verhältnismäßig viel Energie und damit Nahrung.

Wie lange gibt es Menschen, wie lange gab es Saurier? Wer ist besser?

Wer hat nun etwas einfach gedacht.
Grüße
Ulf

Hi,

oder auch:

http://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/0,1518,4509…

http://www.greenpeace-magazin.de/index.php?id=2613

usw.

Es ist wohl eher eine Frage des inhärenten Potentials,
als die des Status Quo.

Grüsse
Junktor

Liebe KamikazeKatze

Der Mensch ist sich seiner Existenz bewusst. Er weiß um seine
Individualität und seine Sterblichkeit.

und woher weißt Du, dass dies bei Tieren nicht der Fall ist?

Du hast recht. Ich weiß es nicht. Niemand weiß es. Aber das soll mich nicht hindern, plausiblen Spekulationen zu glauben. Bis jetzt habe ich noch keinen Beleg dafür gefunden, dass eine Amöbe ein Ich-Bewusstsein hat. Ich glaube auch nicht, dass dem so ist. Dass man mit solchen Aussagen auf dünnem Eis wandelt, ist mir klar.
Aber dieses dünne Eis, auf dem ich wandle, ist im Moment dicker als das, auf dem man geht, wenn man einem Elefanten ein „Ich-weiß-dass-ich-ein-Elefant-bin“-Bewusstsein und die intellektuelle Einsicht in die eigene Sterblichkeit zubilligt.
Viele Grüße
Voltaire

Ja natürlich gibt es einen echten Unterschied zwischen Tieren und uns.
Sieh dir an was wir Menschen geschaffen haben, wir veränderten die Welt.
Wir sind Schöpfer und Denker und wir sind die wichtigste Spezies auf der Erde, vielleicht sogar im Universum.
Ich weiss nicht genau, was uns von Tieren unterscheidet, ob es die Kreativität, abstraktes Denken unsere hohe Intelligenz, unser Selbstbewusstsein oder die Mischung aus Allem ist. Doch feststeht dass kein Tier dieser Welt uns in irgendeinem Attribut das Wasser reichen kann.
Tiere sind im Gegensatz zu uns weniger wichtig, sie dienen meist als Fleischstücke für die Nahrung und die Natur hat sie nur mit nötigsten Eigenschaften zum Überleben ausgestattet.
Ich bin übrigens überzeugt, dass am Ende nur der Mensch bleiben wird.
„Survival of the Fittest“ und so.

Mikhail

Hallo,

Wir sind Schöpfer und Denker und wir sind die wichtigste
Spezies auf der Erde, vielleicht sogar im Universum.

jau, und dann reise doch einmal ein paar Millionen Jahre in die Zukunft (was in dem Zusammenhang quasi eine Wimpernschlag ist) und schaue einmal nach, wie es dann aussieht. Hier auf diesem Planeten oder sogar anderswo im Universum.

Gruß

=^…^=

Hallo Voltaire,

Bis jetzt habe ich noch keinen Beleg dafür gefunden, dass eine
Amöbe ein Ich-Bewusstsein hat.

eine Amöbe vielleicht nicht.

Aber wenn Du nicht annimmst, dass der Mensch so, wie er heute ist, aus einem Lehmklumpen geformt wurde, sondern ein Produkt der Evolution ist, dann kannst Du Dir ja durchaus einmal Gedanken darüber machen, wann denn das Ich-Bewusstsein ins Spiel gekommen ist.

Wirklich erst mit der Entstehung des Homo Sapiens? Oder vielleicht doch schon beim Homo Erectus? Und wie sieht es mit den heute noch existierenden Primaten aus - welche sich mitunter auch im Spiegel erkennen, Werkzeuge benutzen, regional unterschiedliche ‚Kulturen‘ haben und im Zweifelsfall sogar Krieg führen… ;o)

Aber dieses dünne Eis, auf dem ich wandle, ist im Moment
dicker als das, auf dem man geht, wenn man einem Elefanten ein
„Ich-weiß-dass-ich-ein-Elefant-bin“-Bewusstsein und die
intellektuelle Einsicht in die eigene Sterblichkeit zubilligt.

Gerade bei Elefanten gibt es aber sehr viele Belege dafür, dass sie sich des Todes bewusst sind und auch fähig sind, Trauer zu empfinden - sogar speziesübergreifend: http://www.badische-zeitung.de/nachrichten/welt/54,5…

Beste Grüße

=^…^=
Katze

Das Bewusstsein, dass wir irgendwann sterben müssen.
Die Frucht vom „Baum der Erkenntnis“!
Der Fluch, der uns aus dem Paradies vertrieb.
Und das ist jetzt keineswegs religiös gemeint.

Mag allerdings der Ursprung aller Religionen sein.
Wir können, wahrscheinlich infolge der Sprache, bewusst über die Zukunft nachdenken.

So wäre es also die abstrakte Sprache, die uns von anderen Tieren unterscheidet.
Eine Weiterentwicklung, kein grundlegender Unterschied.

Unserem Verhalten liegt das zu Grunde, was für alle Lebewesen gilt: Verhalte dich so, dass deine Art weiterbesteht.

Gruß, Nemo.

Hallo Dukath,

ein augenfälliger Unterschied ist die Tatsache, daß wir die besseren und mächtigeren Werkzeuge haben als jene Tiere wie z. B. Primaten, die Werkzeuge verwenden. Aber wenn wir fünzig oder hunderttausend Jahre zurückgehen, so haben sich die Menschen damals genetisch wohl nicht sehr von uns Heutigen unterschieden. Wieviel Unterschied hätte man zwischen Menschenaffen und Menschen der damaligen Zeit feststellen können? Ich glaube, nicht viel.

Der Unterschied sieht oberflächlich nur deshalb so riesig aus, weil einige unserer Werkzeuge, die wir gefunden haben, so etwas wie einen Quantensprung-Effekt haben. Vielleicht das erste Beispiel dafür ist die Erfindung der Schrift. Plötzlich könnte man viel größere Mengen an Wissen speichern, und dies für fast beliebig lange. Mit einem Mal wurde es möglich, Organisationsstrukturen für die Verwaltung großer sozialer Gebilde, von Staaten zu schaffen. Weitere Beispiele sind die Erfindung der Antriebsmaschinen, angefangen von der Dampfmaschine. Oder die Beherrschung der Elektrizität.

Früher haben viele geglaubt, Tiere hätten kein Bewußtsein, seien nur Reiz-Reaktions-Automaten, würden keinen Schmerz empfinden usw. Ähnlich übrigens wie bei Säuglingen. Die Säuglingsforschung hat Methoden entwickelt, um aus Beobachtung und Experiment Rückschlüsse auf kognitive Prozesse zu ziehen, wo direkte Befragung nun einmal nicht geht. Dasselbe gilt etwa für die vergleichende Verhaltensforschung. So hat man unter anderem herausgefunden, daß einige der höheren Tierarten zu logischen Schlußfolgerungen fähig sind, planvoll handeln können, und über nicht weniger komplexe soziale Strukturen wie wir Menschen verfügen. Auch wenn man so etwas wie ein Bewußtsein nicht nachweisen kann (wie im übrigen auch nicht bei anderen Menschen) - kognitive Prozesse müssen in den Gehirnen dieser Tiere stattfinden.

Also gibt es keinen fundamentale Unterschied, sondern es gibt nur graduelle Unterschiede zwischen Menschen und den höheren Tieren, vor allem Primaten. Alle Fähigkeiten von Menschen scheinen auch bei diesen Tieren bereits da zu sein, zum Teil weniger weit entwickelt. Oder doch, eines gibt es. Wie soll ich das beschreiben, eine Art „kritische Masse-Effekt“ - s. o. etwa die Erfindung der Schrift. Wirklich zum Tragen kam dieser Effekt aber erst in den letzten zehntausend Jahren.

Über Denk- und Bewußtseinsprozesse von Würmern und Amöben zu spekulieren scheint mir müßig. Aber ich bin mir eigentlich sicher, daß unter manchen höheren Tierarten Grundfragen wie die über Tod und Vergänglichkeit nichts gänzlich Unbekanntes sind.

Hier noch ein hübscher Link:

http://www.wissenschaft.de/wissenschaft/hintergrund/…

Grüße,

I.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Nemo

Das Bewusstsein, dass wir irgendwann sterben müssen.

Das ist nur eine Vermutung von dir. Woher weißt du, dass Tiere, die sich selber als „Ich“ erkennen und um gestorbene Tiere trauern, nicht auch von ihrem unausweichlichen Ende wissen? Beobachten können sie den Tod ja.

Die Frucht vom „Baum der Erkenntnis“!
Der Fluch, der uns aus dem Paradies vertrieb.
Und das ist jetzt keineswegs religiös gemeint.

Ich verstehe nicht, was du damit ausdrücken möchtest.

Wir können, wahrscheinlich infolge der Sprache, bewusst über
die Zukunft nachdenken.
So wäre es also die abstrakte Sprache, die uns von anderen
Tieren unterscheidet.

Ein Affe, der die Banane versteckt, beim Verstecken das bekannte Verhalten der anderen berücksichtigt, denkt nicht bewusst über die Zukunft nach? Die Vielfalt der Kommunikationsmöglichkeiten bei einigen Arten ist durchaus eine Sprache. Nur nicht unsere.
Ob das alles mehr oder weniger abstrakt ist, können wir derzeit nicht prüfen. Die Übergänge werden fließend sein.

Eine Weiterentwicklung, kein grundlegender Unterschied.

gerade hast du noch geschrieben:

So wäre es also die abstrakte Sprache, die uns von anderen
Tieren unterscheidet.

Grüße
Ulf

Liebe KamikazeKatze

Bis jetzt habe ich noch keinen Beleg dafür gefunden, dass eine
Amöbe ein Ich-Bewusstsein hat.

eine Amöbe vielleicht nicht.
Aber wenn Du nicht annimmst, dass der Mensch so, wie er heute
ist, aus einem Lehmklumpen geformt wurde, sondern ein Produkt
der Evolution ist, dann kannst Du Dir ja durchaus einmal
Gedanken darüber machen, wann denn das Ich-Bewusstsein ins
Spiel gekommen ist.

Die Amöbe ist ein extremes Beispiel, das stimmt.
Ich habe es genommen, um Gegensätze in den Standpunkten zu
verdeutlichen.
Wann das Ich-Bewusstsein ins Spiel gekommen
ist, lässt sich nur schwer nachvollziehen. Auf alle Fälle ist es ein
schleichender Prozess gewesen, der sich im Laufe der Evolution
als vorteilhaft für die Erhaltung der Art erwiesen hat. Deine Frage
nach einem Zeitpunkt kann ich nicht beantworten. Aber da der Mensch
ein Ergebnis der Evolution ist und sich folglich letztlich aus Einzellern
entwickelt hat, kann man nur feststellen, wie du schon andeutest, dass
es irgendwann den Augenblick gab, als ein Wesen sich seiner selbst
bewusst wurde. Ab diesem Zeitpunkt war dieses Wesen kein Tier mehr.

Wirklich erst mit der Entstehung des Homo Sapiens? Oder
vielleicht doch schon beim Homo Erectus? Und wie sieht es mit
den heute noch existierenden Primaten aus - welche sich
mitunter auch im Spiegel erkennen, Werkzeuge benutzen,
regional unterschiedliche ‚Kulturen‘ haben und im Zweifelsfall
sogar Krieg führen… ;o)

Es stimmt. Primaten sind recht hoch entwickelte Tiere. Kein Mensch
kann sagen, wohin sie sich entwickeln. Sie mögen auch recht
intelligent sein, haben damit wohl auch Fähigkeiten zur Verknüpfung
von Sachverhalten, aber lässt sich daraus zwingend oder zumindestens
plausibel Bewusstsein ableiten? Ich bin mir da nicht sicher.

Aber dieses dünne Eis, auf dem ich wandle, ist im Moment
dicker als das, auf dem man geht, wenn man einem Elefanten ein
„Ich-weiß-dass-ich-ein-Elefant-bin“-Bewusstsein und die
intellektuelle Einsicht in die eigene Sterblichkeit zubilligt.

Gerade bei Elefanten gibt es aber sehr viele Belege dafür,
dass sie sich des Todes bewusst sind und auch fähig sind,
Trauer zu empfinden

Elefanten, um beim Beispiel zu bleiben, ahnen ja ihr Ende. Aber
das kann ein Teil ihres biologischen Programms sein, nicht
Einsicht in die Unausweichlichkeit des persönlichen Todes.
Ich danke dir für deine anregende Antwort.
Viele Grüße
Voltaire