… Liebe Freunde,
so schätzen wir die Fragen von Hanna, ich erinnere mich an ein Treffen in Dortmund, jaja, der Kohlenstoff.
Genug off-topic, zum Thema:
Natürlich gibt es Verbindungen, in denen sich Atome ein Elektron „teilen“. Das ist vereinfacht gesagt dann der Fall, wenn keines der beiden Atome stark genug ist, das Elektron ganz an sich heranzuziehen.
Fangen wir mal vorne an.
Man nehme ein Periodensystem der Elemente, im folgenden kurz PSE.
Zum Beispiel das hier: http://www.pse-online.de/pse.pdf
Schaut man genauer auf die vielen Zahlen in den Kästchen, so findet sich eine, die in der Erklärung oben „Elektronegativität“ EN genannt wird.
Diese Zahl bezeichnet (wieder stark vereinfacht !) die Kraft des Atoms ein Elektron anzuziehen, je höher die Zahl, desto stärker die Ktaft. Fluor (F, oben rechts bei den Halogenen zwischen Sauerstoff und Neon) hat die höchste EN, je nach System 4 oder 4,1. Somit zieht das Fluoratom ein Elöektron eines anderen Atoms sehr stark zu sich heran, weil es eine Edelgaskonfiguration erreichen will. Diese Konfiguration liegt dann vor, wenn die äußere Schale (kann man sich fast wie eine Umlaufbahn für mehrere Monde vorstellen) vollständig mit der maximal möglichen Zahl an Elektronen gefüllt ist. Dieser Zustand ist sehr stabil. Dem Fluor fehlt ein einziges Elektron um die begehrte Stabilität zu erreichen, so ist die treibendee Kraft groß, das Fluor ist stets einwertig, in seinen Verbindungen ist das Fluoratom überwiegend ein negativ geladenes (Elektronen sind negativ !) Fluoridanion.
Auf der linken Seite des PSE finden sich die ELemente, denen es grad andersrum ergeht. Sie wollen nur ein Elektron abgeben um die stabile Elektronenkonfiguration des nächttieferen Edelgases zu erreichen. So wird z.B. Natrium (Na) gern sein einzelnes Elektron hergeben um die Konfiguration des Neons zu bekommen. Es entsteht ein positiv geladenes Natriumkation, da ein negativ geladenes Teilchen (eben das Elektron) abgegeben wurde.
Soweit die Ionenverbindungen, die man auch „Salze“ nennt. Wie in jedfem anderen Fall auch, so hat auch hier das Produkt aus der Reaktion völlig andere Eigenschaften als die Elemente.
Aus dem aggressiven Gas Fluor, das bereits in kleinen Mengen sehr giftig ist und in seiner „Gier“ nach Elektronen sogar mit Steinen unter Feuererscheinung reagiert und dem reaktiven Natrium (leicht entzündlich, reagiert stürmisch bis zur Selbstentzündung mit Wasser) ist ein Salz geworden, das keine dieser Eigenschaften mehr hat. In ihm werden die Ionen durch ihre gegensätzliche Ladung aneinander gebunden.
Zwischen den Extremen, also den Alkalimetallen links und den Halogenen rechts finden sich alle möglichen Abstufungen. Reagieren nun zwei Elemente, bei denen der negative Partner nicht stark genug ist um dem anderen ein oder mehrere Elektronen zu entreißen so entsteht eine Atombindung. Zwar ist das eine Atom ein bißchen negativer und das andere ein bißchen positiver geladen als vorher, aber eben nicht so ganz. Man teilt sich also ein (oder mehrere) Elektronen, jeder kann von sich sagen, daß die angestrebt Edelgaskonfiguration erreicht sei - ein Kompromiß also. Das bindende Elektron umkreist (vereinfacht, jaja ich weiß…) beide Atome und gehört doch keinem ganz.
So ist das zum Beispiel beim Wassermolekül: Ein Sauerstoff, dm zwei Elektronen fehlen um wie Neon auszusehen reagiert mit zwei Wasserstoffatomen, die gerne jeder ihr einzelnes Elektron hergäben um gar keins mehr zu haben (kein Edelgas, sondern ein Proton, der nackte Atomkern wäre das Resultat). Man einigt sich wieder in der Mitte, jeder kann behaupten sein Ziel erreicht zu haben, es entsteht H2O in dem der Sauerstoff ein bißchen negativ und der Waserstoff ein bißchen positiv geladen ist, Wassermoleküle sind Dipole.
Ist die Differenz der Elektronegativitäten kleiner als 1,6 - 1,7 so wird eine Atombindung entstehen, ist sie größer entsteht eine Ionenbindung.
Alles klärchen
)
Bernd
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