Was ist die Gegenwart - gibt es sie wirklich?
Klingt einfach, aber vielleicht nur auf den ersten Blick.
Situation:
- Vergangenheit ist alles, was schon geschehen ist. Die Vergangenheit können wir nicht mehr beeinflussen.
- Zukunft ist alles, was noch geschehen wird. Die Zukunft können wir noch nicht unmittelbar beeinflussen.
- Gegenwart ist angeblich der Teil der Zeit, in der alles geschieht und wahrgenommen wird. Gegenwart ist das einzige, das wir unmittelbar beeinflussen können.
Wirklich?
Problem:
Was können wir als Gegenwart, als das Jetzt, definieren? Ein kleines Kind würde wohl auf den Sekundenzeiger seiner neuen Uhr deuten und sagen „Jetzt ist, wenn der Zeiger still steht.“ Oder liegt die Gegenwart in einem 100stel einer Sekunde? Oder in einem Millionstel? Je feiner unser Zeitmesser desto klarer können wir Vergangenheit und Zukunft von einander trennen. Was bleibt, ist die Gegenwart als ein virtueller Punkt, an den es nur eine Annäherung gibt.
Schlussfolgerungen:
Heißt das, dass es die Gegenwart gar nicht gibt, sondern nur Vergangenheit und Zukunft? Dass die Gegenwart ein unendlich kurzer, nicht existierender, virtueller Punkt ist? Doch wann geschieht dann all das, was wir der Gegenwart zuschreiben und als Gegenwart wahrnehmen? Kann es sein, dass die Gegenwart eine Grauzone ist, die in Vergangenheit und Zukunft hineinragt? Stehen wir als Wahrnehmende mit einem Fuß in der Vergangenheit und dem anderen in der Zukunft?
Wenn die Gegenwart diese überlappende Grauzone ist, wird sie dann von beiden Seiten beeinflusst? Von einem kausalen „Push-Prinzip“ aus der Vorgeschichte der Vergangenheit und einem visonären „Pull-Prinzip“ aus der Zukunft, das auf der Kraft der Gedanken basiert. Wie passen diese Fragen zu Theorien und Erkenntnissen der Quantenphysik und der Zufallszahlenprojekte?
Gibt es denn nun überhaupt eine Gegenwart??? Was meinen wir wenn wir von Gegenwart sprechen?
LG, Verenchen