Gibts noch Christen außer Fundis?

Hallo Harald!
Leider kann ich dir nicht „beweisen“,
wieviel gequälte Tage ich schon damit
zugebracht habe, über diese Fragen zu
grübeln;

Liebe Barbara!

Dein Wort genügt mir völlig. Und ich mache keinerlei Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen Fragestellern.

Muß ich das Problem Übersetzung erklären?

Du meinst also, im Urtext stünde gar
nichts von Kinder steinigen, Brüder mit
dem Schwert erschlagen etc.? Oder was
meinst du?

Antwort etwas weiter unten.

Dann gelten also auch die Zehn Gebote
nicht für uns? (die sind nämlich Teil des
jüdischen Gesetzes)Und selbst wenn das
Gesetz nur für Juden galt, so bleibt die
Tatsache bestehen, dass der Gott der
Liebe seine Anhänger aufforderte, ihre
Nachbarn zu massakrieren, Schwule und
rebellische Kinder zu steinigen und
Frauen zu unterdrücken.

Über das Verhältnis Gott - Israel -Nachbarvölker muss ich Dir wohl eine extra Abhandlung schreiben. Dieses Thema passt nicht in die Rubrik „Christen und Fundis“

Die göttliche Gesetzgebung ist immer den Verhältnissen der Menschen in ihrem jeweiligen Umfeld angepasst.
Adam und Eva hatten ein einziges Gebot zu beachten, aber sie taten es nicht.
Danach sollten Kain und Abel als Symbol für die kommende Erlösung durch Jesus ein Lamm opfern. Aber das schien Kain zu aufwendig.
Zu Noahs Zeit hätte es genügt, in die Arche zu gehen. Aber die Menschen wollten nicht.
Nach dem Auszug aus Ägypten war es notwendig, dem Volk Israel eine neue „Verfassung“ zu geben. Im Zuge dieser neuen Gesetzgebung fasste Gott das Wichtigste zum Zusammenleben der Menschen in den Zehn Geboten zusammen. Aber diese Gebote hatten gegenüber den anderen
Gesetzen eine Sonderstellung. Während alle Gesetze in ein Buch geschrieben und neben die Lade des Bundes gelegt wurden, waren
die „Zehn Gebote“ auf Stein geschrieben und IN der Lade verwahrt.

Als Jesus auf das Gesetz angesprochen wurde, erklärte er ganz deutlich, dass in dem Satz „Liebe Gott über alles und deinen Nächsten wie dich selbst“ das ganze Gesetz enthalten ist.

Für uns Christen gilt nun natürlich das, was Christus selbst geboten hat. Siehe Bergpredigt.

Außerdem haben sich die Apostel auf folgende Aussage geeinigt:
Apostelgeschichte 15,28-29
„Geleitet durch den Heiligen Geist kamen wir zu dem Entschluß, euch außer den folgenden Regeln keine weitere Last aufzuerlegen:
Ihr sollt kein Fleisch von Tieren essen, die Götzen geopfert wurden, kein Fleisch von erstickten Tieren und auch kein Blut.
Hütet euch vor aller Unzucht. Wenn ihr danach handelt, verhaltet ihr euch richtig. Herzliche Grüße an euch alle.“

Diese Verse werden nicht als etwas
betrachtet, was zu Paulus Zeiten
vielleicht Gültigkeit hatte, sondern als
EWIGE UNUMSTÖSSLICHE Wahrheit, wie mir
zahlreiche Fundis bestätigt haben.

Dann diskutier mit ihnen darüber.

Schön. Was ist deine Ansicht dazu?

Paulus schrieb einige Dinge als seine Privatmeinung, die natürlich
durch seine Kultur und durch seine Überzeugung, dass die Wiederkunft
Jesu kurz bevorsteht, geprägt sind.
WAHRHEIT ist, dass er dieser Meinung war.
UNUMSTÖSSLICH ist aber nur, was GOTT sagt.

Kinderopfer?

Was ist das für ein Argument? Ich spreche
ausdrücklich von „angeblich“.

Wie wärs mit 2.Mose (Exodus) Kap.20 V.16

Der Vers, den ich im Bibel browser fand,
passt nicht dazu, welchen meinst du? Dort
steht nur, die Kinder der vierten
generation würden für die Sünden ihrer
Väter gestraft (ausgesprochen
liebevoll…)

Hier taucht ein typisches Problem der Übersetzung auf.
Die Verszählung wurde nämlich willkürlich eingefügt und weicht leider in einigen Übersetzungen ab. Vielleicht können wir uns
auf eine Übersetzung Deiner Wahl einigen.
Der angegebene Vers lautet:
„Sag nichts Unwahres über deinen Mitmenschen!“

Dein anderes Zitat in diesem Zusammenhang
ist leider auch unvollständig.
In 1.Kor.7,17-24 fordert Paulus generell
dazu auf, nicht auf Grund der neugewonnen
Freiheit in Christus einen irdischen
Freiheitskampf zu führen. Aber er
ermutigt die Sklaven, die Gelegenheit zur
Freilassung zu nützen, wenn sie sich
bietet.
Vers 23: „Ihr seid teuer erkauft, werdet
nicht der Menschen Knechte.“

Dieser Vers hat nichts mit Freiheit von
der sklaverei zu tun, sondern mit der
Freiheit vom Gesetz.

1.Kor.7,21: „Warst du ein Sklave, als du berufen wurdest? Nun, dann soll es dich nicht kümmern; wenn du aber deine Freiheit
erlangen kannst, dann ergreif die Gelegenheit.“

Die Freiheit vom Gesetz hat er erlangt, als er berufen wurde(sich bekehrt hat, sich zur Nachfolge Jesu entschieden hat).
Die Freiheit, die Paulus ihm anrät, jetzt zu ergreifen, ist die Freiheit vom Sklaventum !!

gilt auch Gottes Gebot,

„Liebe Gott über alles und Deinen
Nächsten wie Dich selbst“, unverändert.

Dieses Gebot taucht erst sehr spät in der
Bibel auf.

Ja natürlich, erst im 3. Buch Mose,
Kapitel 19,17-18.
Das war ziemlich genau der Zeitpunkt, als
das Volk Israel in der Wüste beim Berg
Sinai lagerte und die Gesetzestafeln
mit den Zehn Geboten empfing. Ebendort
schrieb auch Mose die Torah (wörtl.
Lehre).

Ja, und was hatten all die Schwulen,
Frauen, Sklaven und rebellischen Kinder
von diesem Vers? Hat man ihnen den etwa
vorgelesen, während sie zur steinigung
geschleppt wurden? Und wie verträgt sich
dieser Vers mit dem Befehl, die
Nachbarvölker auszurotten, samt der
Kinder und Babys? Waren die keine
„Nächsten“?
gruß,
bb

Siehe: Verhältnis Gott - Israel - Nachbarvölker

Zum Schluss noch ein guter Rat. Unterscheide Übersetzung und Auslegung/Interpretation.
Vergiss einfach alle bisher gehörten Interpretationen.

Nimm eine Bibel aus Papier zur Hand und lies das Evangelium des Johannes. Der Heilige Geist wird Dir dann die Liebe Gottes
besser verständlich machen.

Liebe Grüße und Gottes Segen

Harald

super Formulierung, Thomas
Hallo Thomas,
die Frage war natürlich eine Provokation, ganz klar. Ich hoffte damit eine Menge Christen anzulocken, die sich nicht als Fundis empfinden.

Ich hatte das Gefühl,

daß Du in Wirklichkeit über andere Fragen
diskutieren willst, wie z.B.

  • Darf, muß, kann man die Bibel wörtlich
    nehmen?
  • Kann man an Christus glauben und
    trotzdem tolerant zu Andersdenkenden
    sein?
  • Muß an Christus glauben zwangsläufig
    dazu führen, daß man politisch rechts
    steht?

Genau! Das ist eine sehr gute Formulierung. Eine weitere wäre:

  • Wenn ich „mein Leben Jesus übergebe“, muss ich dann in eine abgeschottete Subkultur abtauchen, in der die bisheriugen Werte meines Lebens (Menschenrechte, Toleranz,Antifaschismus, Gleichwertigkeit von Frauen und Kindern, innengesteuertes Leben) keinerlei Gültigkeit haben? Bisher hatte ich den Eindruck gewonnen, dass die „wahren Gläubigen“, sei es im katholischen oder protestantischen Raum, weitgehend Leute sind, denen diese Werte überhaupt nichts bedeuten. Sie werden von ihnen sogar als „säkularer Humanismus“ verteufelt.
    Ich hoffe, ich habe mich jetzt präziser ausgedrückt?

Noch präziser wäre:

  • Wie entkomme ich der qualvollen Zwickmühle, dass ich entweder Jesus aus meinem Leben hinauswerfen muss oder alle die Werte, die ich aus Überzeugung für gut und richtig halte? Wie kann ich Christin sein, ohne gleichzeitig Ansichten vertreten zu müssen, die ich eigentlich zutiefst ablehne? Wie kann ich „glauben aus Leidenschaft“, wenn ich mich gleichzeitig zu Werten und Ansichten bekennen muss, die ich für unmoralisch oder unsinnig halte?
    gruß,
    bb

Hallo Harald,

lies bitte meine Mail „Super Formulierung, Thomas“, ich glaube die hilft uns weiter, bevor wir uns im Kreis drehen.

gruß,
bb

neuer Anlauf
Hallo Barbara!

Jetzt sind wir auf der richtigen Schiene.
Deine Fragen zeigen jetzt das eigentliche Problem auf.

Eine weitere wäre:

  • Wenn ich „mein Leben Jesus übergebe“,
    muss ich dann in eine abgeschottete
    Subkultur abtauchen, in der die
    bisheriugen Werte meines Lebens
    (Menschenrechte, Toleranz,Antifaschismus,
    Gleichwertigkeit von Frauen und Kindern,
    innengesteuertes Leben) keinerlei
    Gültigkeit haben? Bisher hatte ich den
    Eindruck gewonnen, dass die „wahren
    Gläubigen“, sei es im katholischen oder
    protestantischen Raum, weitgehend Leute
    sind, denen diese Werte überhaupt nichts
    bedeuten. Sie werden von ihnen sogar als
    „säkularer Humanismus“ verteufelt.
    Ich hoffe, ich habe mich jetzt präziser
    ausgedrückt?

Wenn Du „Dein Leben Jesus übergibst“, bedeutet das, dass Du seinen Prinzipien zustimmst. Was ich aus Deiner Kritik heraushöre würde bedeuten, „Dein Leben einer Kirche/religiösen Gruppe zu übergeben“.

Versuche an Hand der Bibel Jesu Einstellung zu den obgenannten Punkten herauszufinden.

Noch präziser wäre:

  • Wie entkomme ich der qualvollen
    Zwickmühle, dass ich entweder Jesus aus
    meinem Leben hinauswerfen muss oder alle
    die Werte, die ich aus Überzeugung für
    gut und richtig halte? Wie kann ich
    Christin sein, ohne gleichzeitig
    Ansichten vertreten zu müssen, die ich
    eigentlich zutiefst ablehne? Wie kann ich
    „glauben aus Leidenschaft“, wenn ich mich
    gleichzeitig zu Werten und Ansichten
    bekennen muss, die ich für unmoralisch
    oder unsinnig halte?
    gruß,
    bb

„muss“ klingt in meinen Ohren immer ganz falsch. Gott sagt zu den Menschen nie „du musst“, sondern „du sollst“ oder „es ist gut für dich“. Gott will unsere Freiwilligkeit.

Wenn ich Dir noch andere Antworten geben soll, stell mir bitte präzise Fragen.

Gruß Harald

„muss“ klingt in meinen Ohren immer ganz
falsch. Gott sagt zu den Menschen nie „du
musst“, sondern „du sollst“ oder „es ist
gut für dich“. Gott will unsere
Freiwilligkeit.

Ja, und wenn wir nicht „freiwillig“ zustimmen, steckt er uns in die Hölle. Das ist schon einmal eins der Probleme. Wie kann ich jemand lieben, der mir sagt: „Entweder du liebst mich jetzt oder du kommst in die Hölle?“
gruß,
bb

Hallo Barbara!

Jetzt sind wir auf der richtigen Schiene.
Deine Fragen zeigen jetzt das eigentliche
Problem auf.

Wenn Du „Dein Leben Jesus übergibst“,
bedeutet das, dass Du seinen Prinzipien
zustimmst. :
Versuche an Hand der Bibel Jesu
Einstellung zu den obgenannten Punkten
herauszufinden.

Naja, so einfach ist das nicht. Zu vielen moralischen Fragen (gerechter Krieg, Homosexualität, Masturbation, Sterbehilfe, Künstlkiche Befruchtung …) hat Jesus keine Stellungnahme abgegeben oder sie wurde uns nicht überliefert. Wir müssen uns trotzdem mit diesen Fragen auseinandersetzen. Bei anderen muss ich fragen, ob seine Antwort wirklich allumfassend gemeint war. Z.B. gibt es absolut keinen anderen Grund für eine Scheidung als Ehebruch? Wenn ein Partner nun den anderen auf jede Weise misshandelt, aber nie mit jemand dritten schläft, ist das dann weiterhin eine Ehe in Gottes Sinn? Oder: Besagt die Tatsache, dass Jesus nur Männer als Apostel berief, wirklich, dass er nur Männer als seine Apostel wollte? (Man könnte nämlich auch argumentieren, dass er ja ebenso keine Schwarzen oder Asiaten berief, also dürfen die auch nicht Priester werden …)Was ist damit, dass Jesus Aussagen machte, die einander widersprechen? („Wer nicht für mich ist, ist wider mich. - Wer nicht wider mich ist, ist für mich.“)Wie ich oft hervorhebe, ist weder in der Bergpredigt noch in den Gerichtsreden noch in vielen Gleichnissen die Rede davon, dass sich jemand bekehren müsste (jetzt nach Schema F mit Sündergebet und so weiter). Es ist weitgehend nur die Rede von Barmherzigen und Unbarmherzigen. Weiters ist es besonders bei den Gleichnissen die Frage, wie sie zu interpretieren sind - was ist die wichtige Aussage und was sind Nebensachen? Muss man nicht auch die Zeit, in der diese Dinge gesagt wurden, mit verstehen? (Ich war zum Beispiel immer stinksauer über das Gleichnis vom Verlorenen Sohn, weil es zu besagen schien, dass erwachsene Kinder nicht das Elternhaus verlassen dürfen!)Weiters: Wie wörtlich sind die Aussagen zu verstehen? (Wieviele Christen reißen sich die Augen aus und hacken sich die Hand ab?)
Ich habe der Bibel bislang nur mit Sicherheit entnehmen können, dass Jesus keine Selbstgerechten, keine Heuchler und keine Habgierigen mochte. Glücklicherweise bin ich von Natur und Erziehung her nicht habgierig, da fällts mir also leicht. Selbstgerechtigkeit ist schon schwieriger, und Heuchelei - naja, wie weiß man selber, dass man heuchelt? :smile:))
gruß,
bb

„muss“ klingt in meinen Ohren immer ganz
falsch. Gott sagt zu den Menschen nie „du
musst“, sondern „du sollst“ oder „es ist
gut für dich“. Gott will unsere
Freiwilligkeit.

Ja, und wenn wir nicht „freiwillig“
zustimmen, steckt er uns in die Hölle.

Er „steckt“ uns nicht, sondern wir gehen (freiwillig!). Und was verstehst Du unter Hölle?
Wenn Dir Gottes Gegenwart derart zuwider ist, dass Du keine Gemeinschaft mit ihm haben willst, kann er Dir doch nicht zumuten, eine Ewigkeit bei ihm sein zu müssen.
Wer an einer Weggabelung steht, muß sich nun einmal für eine Richtung entscheiden.

Wie sagte Schiller? „Drum prüfe wer sich ewig bindet,…“ Du hast ein Leben lang Zeit dazu, aber ich sage aus Erfahrung, schade um jeden Tag, den ich nicht mit Gott gegangen bin.

Das ist schon einmal eins der Probleme.
Wie kann ich jemand lieben, der mir sagt:
„Entweder du liebst mich jetzt oder du
kommst in die Hölle?“
gruß,
bb

Sagt er ja nicht. Er sagt:„Kommet alle her zu mir, die ihr unter eurer Last leidet.“ Nur kommen mußt du schon selber. (freiwillig!)

Gruß Harald

PS.: Antwort auf „neuer Anlauf II“ etwas später

Hallo Babarbara

ich kann deiner Aussage nicht ganz zustimmen;

Ja, und wenn wir nicht „freiwillig“
zustimmen, steckt er uns in die Hölle.
Das ist schon einmal eins der Probleme.
Wie kann ich jemand lieben, der mir sagt:
„Entweder du liebst mich jetzt oder du
kommst in die Hölle?“

In der gesamten Bibel gibt es eine einzige Aussage, in der ein Mensch nach seinem Tod an einem Ort kommt, an dem er Qualen erleidet; Jesu Gleichnis vom Lazarus und dem reichen Mann.
Bitte nicht verwechseln mit Lazarus, der von Jesus wieder auferweckt wurde.

Ansonsten wird der ganzen Bibel eine klare Aussage gemacht:
Der Lohn der Sünde ist der Tod.

Wenn wir sterben, bezahlen wir für Sünden und werden nicht weiter bestraft.

Der Glaube an eine unsterbliche Seele, die ja Vorrausetzung für eine ewige Qual ist, kam erst nach dem tot Jesu durch den Einfluß der griechischen Philosophien in das Christentum hinein

Deswegen verkrampfen sich auch heute so viele Theologen, wenn sie den Zusammenhang zwischen Wiederauferstehung und einer unsterblichen Seele knüpfen wollen.

Gruß
Carlos

.

Er „steckt“ uns nicht, sondern wir gehen
(freiwillig!).

Du meinst, alle Menschen, die keine „Lebensübergabe“ vollzogen haben, also alle Nicht-Christen, haben sich „freiweillig dafür entschieden in die Hölle zu gehen“? Das würde doch bedeuten, dass alle diese Menschen von Herzen böse sind, nicht wahr? Hat sich z.B. der Zeuge Jehovas, der sich Tag für Tag für sein Verständnis von Gott aufopfert, „freiwillig dafür entschieden in die Hölle zu gehen“?

Und was verstehst Du unter

Hölle?

sowas wie ein großes KZ mit vielen Mengeles, die in Gottes Auftrag die Sünder quälen.

Wenn Dir Gottes Gegenwart derart zuwider
ist, dass Du keine Gemeinschaft mit ihm
haben willst, kann er Dir doch nicht
zumuten, eine Ewigkeit bei ihm sein zu
müssen.

Nochmal: Was ist mit all den Menschen, die unter teilweise großen persönlichen Opfern Gott suchen (Zeugen Jehovas im KZ, z.B.)? Wie kannst du sagen, ihnen sei Gott so zuwider, dass sie keine Gemeinschaft mit ihm wollen?

Wer an einer Weggabelung steht, muß sich
nun einmal für eine Richtung entscheiden.

Wenn das so klar und einfach wäre … Weißt du, dass zurzeit allein in Deutschland ca. 300 verschiedene Glaubensgemeinschaften behaupten, den richtigen Weg zu kennen?

Sagt er ja nicht. Er sagt:„Kommet alle
her zu mir, die ihr unter eurer Last
leidet.“ Nur kommen mußt du schon selber.
(freiwillig!)

Lieber Harald, als ich das getan habe, wurde mir eine zusätzliche Last aufgebürdet, unter der ich beinahe zusammengebrochen bin. Tausend Gesetzchen zu befolgen, ständige Angst vor Sünden und Fehltritten und der darauf folgenden Strafe, ständige Heuchelei (wir müssen ja Zeugnis sein, also immer brav so tun, als wäre bei uns alles in Ordnung). Es war ein Zustand, in dem ich wirklich dachte: Oh scheiß drauf, dann schick mich eben in die Hölle, aber lass mich in Frieden!

P.S. Carlos hat einen wichtigen Punkt angesprochen. Die Juden glaubten tatsächlich nicht an eine unsterbliche seele. Sie glaubten an eine Neuschöpfung durch Gott.

Freiheit von dem Gestz
Hallo Barbara

Die Fragen, die Du stellst, sind keineswegs einfach und schon gar nicht eindeutig zu beantworten. Der Grund ist, daß sie von der Beziehung abhängen, die Du mit Jesus aufgebaut hast. Da ich Dich nicht kenne, kann ich nur mit Analogien und Beispielen aus meinem Leben antworten.

Ich habe mein Leben an Jesus übergeben, als ich bemerkte, daß Gott mich trotz meines Unglaubens und trotz meiner Weigerung, ihm zu folgen, nicht nur liebt, sondern mich auch so, wie ich bin akzeptiert. Damit war es mir erst einmal egal, was andere Menschen meinen, daß ich glauben müsste oder wie sich andere Menschen Gott vorstellen. Fest stand, daß Gott es gut mit mir meint und das habe ich nicht aus der Bibel gelernt, sondern persönlich erfahren. Ich habe dabei auch gelernt, daß dieser Grundsatz nicht dadurch gefärdet wird, daß ich einige Dinge in der Bibel nicht so wörtlich nehme, sondern in dem Bild und im Verständnis der heutigen Zeit interpretiere. Genauer gesagt gilt das für fast alle Aussagen der Bibel mit wenigen Ausnahmen, die ich wörtlich nehmen muß oder ich darf mich ehrlicherweise nicht mehr als „Christen“ bezeichnen. Bei dem Rest kommt es darauf an, den „Geist Gottes“ hinter den Worten zu erkennen, dann läßt er sich immer auch in die heutige Zeit übertragen.

Auf diese Weise habe ich die Freiheit gewonnen, mir auch Meinungen zuzulegen, die nicht der Mehrheitsmeinung von echten Christen entsprechen. Laß mich ein Beispiel nennen: Sex vor der Ehe ist ein beliebtes und in Fundi-Kreisen eindeutig beantwortbares Problem. Ich habe einmal ein unsägliches Buch gelesen mit dem Titel „Kann denn Liebe Sünde sein?“, daß versucht hat, liebevoll zu wirken und trotzdem diese Frage mit Ja zu beantworten. Ich konnte damit nicht übereinstimmen.

Liebe ist immer im Sinne des Geistes Gottes, es ist aber nicht in seinem Sinne, nach dem körperlichen Zusammensein und den feurigen Liebesnächten plötzlich zu sagen „Oh, Entschuldigung, war alles ein Irrtum, auf Nimmerwiedersehen“. Also nicht das Zusammensein ist die Sünde, sondern das Auseinandergehen. Es mag notwendig sein auseinanderzugehen, weil es eine noch größere Sünde wäre zusammenzubleiben (hier kommen wir auf die Ehescheidung). Kommt man in eine solche Situation, dann ist es für beide Partner schon an der Zeit zu bereuen (in der Regel die eigene Unfähigkeit, sich mit dem anderen zu arrangieren), d.h. das Kind ist schon in den Brunnen gefallen und es gilt nun im Sinne der Liebe zu entscheiden, welcher Weg (nocheinmal miteinander versuchen oder auseinandergehen) der Beste ist. Das Problem ist auch hier, daß Menschen so erschreckend hartherzig sein können.

Ich hoffe, ich konnte klarmachen, was ich meine, daß man den Geist Gottes in unsere Zeit übertragen muß. Ich bin sicher, Jesus hätte sehr erstaunt geschaut, wenn Du mit der Frage zu ihm gekommen wärest, ob Du die Sache mit der Hand abhacken jetzt durchführen solltest. Jesus hat Bilder gebraucht, um den Geist Gottes zu verdeutlichen und nicht um Anweisungen zur Selbstverstümmelung zu geben. Die Bildersprache ist uns nur zu oft fremd und fern, also gilt es diese Bilder in die heutige Sprache zu übersetzen.

Du wirst damit sicherlich verstehen, wenn ich für mich sage, daß ich mich frei fühle von dem Gesetz und ich mich trotzdem verpflichtet fühle, es zu befolgen. Ich mag irren, aber nichts kann mich scheiden von der Liebe Gottes. Dies gilt meines Erachtens auch für andere Menschen. Manche mögen auf einem falschen Weg sein, aber Gott liebt sie trotzdem und wird einen Weg finden, mit ihnen umzugehen.

Viele Grüße
Thomas

Die Fragen, die Du stellst, sind
keineswegs einfach und schon gar nicht
eindeutig zu beantworten.

Ich weiß. Wollte auch nur aufzeigen, dass es nicht so einfach geht: „Schau in die Bibel und du hast die Antwort.“

Der Grund ist,

daß sie von der Beziehung abhängen, die
Du mit Jesus aufgebaut hast.

Das verstehe ich nicht ganz.

Laß mich ein

Beispiel nennen: Sex vor der Ehe ist ein
beliebtes und in Fundi-Kreisen eindeutig
beantwortbares Problem. Ich habe einmal
ein unsägliches Buch gelesen mit dem
Titel „Kann denn Liebe Sünde sein?“, daß
versucht hat, liebevoll zu wirken und
trotzdem diese Frage mit Ja zu
beantworten.

Ja, solche Bücher gibts auch über Homosexualität. Warmherziges Verständnis und als beinhartes Fazit: „Sorry, ihr müsst euch eben mit einem trostlosen Leben ohne Liebe und Zärtlichkeit abfinden.“ Man weiß heute, dass Babys, die nie liebkost werden, sterben, Erwachsene, die ohne Zärtlichkeit leben müssen, werden neurotisch.
Mein Problem mit dieser Frage ist vor allem, dass die Leute immer so tun, als ließen sich physische (hormonelle) und psychische Prozesse einfach an- und abschalten, je nachdem, ob man verheiratet ist oder (noch) nicht (nicht mehr). Das ist etwa so, wie die katholische Kirche sagt, homosexuell sein ist keine Sünde, aber homosexuell denken, fühlen, träumen, sehnen ist schon eine. Ich empfinde es als unerträgliche Last, wenn mir gesagt wird, ich sollte zwar nicht verklemmt,sondern gesund, vital, emotionell normal sein, aber „keinen Sex haben“. (Wenn damit nur gemeint wäre, keinen vollendeten Geschlechtsverkehr, ginge es ja noch, denn das traut sich im zeitalter von Aids ohnehin niemand mehr …)
Ich finde es auch ganz witzig, wenn immer davon gesprochen wird, „man müsste eben warten“, dann frage ich mich, ob ich - jetzt fast fünfzig - noch auf den Märchenprinzen warten soll?
Meine Moral heißt, dass ich mich mit niemand einlasse, der gebunden ist, einfach weil ich als ehemalige betrogene Ehefrau weiß, wie das ist, wenn man verheult zuhause sitzt und weiß, der Typ ist bei der Freundin. Aber bei einem ebenfalls ungebundenen Mann habe ich keine Skrupel. Und heute noch davon zu sprechen, dass Selbstbefriedigung sündhaft ist, finde ich lächerlich.

es ist aber nicht in seinem

Sinne, nach dem körperlichen Zusammensein
und den feurigen Liebesnächten plötzlich
zu sagen „Oh, Entschuldigung, war alles
ein Irrtum, auf Nimmerwiedersehen“. Also
nicht das Zusammensein ist die Sünde,
sondern das Auseinandergehen.

Wenn man es so sagt, ist es sicher fies, aber warum soll man sich nicht ein paar schöne Stunden schenken, wenn beide ungebunden sind, und von vornherein klarmachen: „Du, ich mag dich gerne, aber Heirat ist mir zu heavy.“ Für mich würde eine Heirat ja beispielsweise bedeuten, dass ich meine Wohnung und meinen Beruf aufgeben müsste und das ist nicht drinnen.Ich war schon einmal verheiratet und bin bei der Scheidung dermaßen abgestürzt, dass ich beinahe auf der Straße gelandet wäre - noch einmal mache ich das nicht mit.

Ich hoffe, ich konnte klarmachen, was ich
meine, daß man den Geist Gottes in unsere
Zeit übertragen muß.

Ich denke, unser Sozialgefüge hat sich ja auch wahnsinnig geändert. Zu Jesu Zeiten lag zwischen Geschlechtsreife und heiratsfähigem Alter etwa ein Jahr, heute sind es oft fünfzehn Jahre, bis jemand heiraten kann. Und nach der Menopause leben wir noch dreißig, vierzig Jahre, in denen wir zumeist gesund und vital sind.

Du wirst damit sicherlich verstehen, wenn
ich für mich sage, daß ich mich frei
fühle von dem Gesetz und ich mich
trotzdem verpflichtet fühle, es zu
befolgen.

In meinen Augen heißt das Gesetz einfach: Schadet das, was ich da tue, mir oder jemand anderem? Und ich denke an das Wort: „Es gibt für den Menschen kein absolut Gutes.“ Wenn wir uns noch so bemühen, die richtige Wahl zu treffen, wir müssen uns hinterher fragen, ob es wirklich richtig war. Ich war z.B. immer eine glühende Gegnerin jeder Euthanasie, aber als ich dann einmal einen 17jährigen Jungen gesehen habe, der buchstäblich nur ein riesiger Kopf mit ein paar dran zappelnden winzigen Gliedmaßen war, da habe ich mich auch gefragt …

Übrigens: Die Sache mit dem Handabhacken war natürlich eine rhetorische Bemerkung!
gruß,
bb

Du wirst damit sicherlich verstehen, wenn
ich für mich sage, daß ich mich frei
fühle von dem Gesetz und ich mich
trotzdem verpflichtet fühle, es zu
befolgen. Ich mag irren, aber nichts kann
mich scheiden von der Liebe Gottes. Dies
gilt meines Erachtens auch für andere
Menschen. Manche mögen auf einem falschen
Weg sein, aber Gott liebt sie trotzdem
und wird einen Weg finden, mit ihnen
umzugehen.

Viele Grüße
Thomas

Ausgezeichnet Thomas!

Ich kann Dir nur zustimmen, Du hast das sehr gut erklärt.

Natürlich können wir in allen Fragen auch mal irren, aber der Geist Gottes bringt uns dann schon irgendwie auf den rechten Weg.

Viele Grüße
Harald

Hallo Barbara!

Nur ganz kurz, bin in Eile.
Du schreibst ja schneller, als ich denken kann. Leider muss ich zwischendurch auch noch etwas arbeiten.

Er „steckt“ uns nicht, sondern wir gehen
(freiwillig!).

Du meinst, alle Menschen, die keine
„Lebensübergabe“ vollzogen haben, also
alle Nicht-Christen, haben sich
„freiweillig dafür entschieden in die
Hölle zu gehen“? Das würde doch bedeuten,
dass alle diese Menschen von Herzen böse
sind, nicht wahr? Hat sich z.B. der Zeuge
Jehovas, der sich Tag für Tag für sein
Verständnis von Gott aufopfert,
„freiwillig dafür entschieden in die
Hölle zu gehen“?

Nicht alle Nicht-Christen, sondern alle, die Gottes Angebot bewußt ablehnen.

Und was verstehst Du unter

Hölle?

sowas wie ein großes KZ mit vielen
Mengeles, die in Gottes Auftrag die
Sünder quälen.

Wird leider oft so dargestellt, ist aber falsch.
Die Hölle ist ein Ort, der für den Teufel geschaffen wird. Aber der möchte soviele Menschen, wie möglich mitnehmen.

Wenn Dir Gottes Gegenwart derart zuwider
ist, dass Du keine Gemeinschaft mit ihm
haben willst, kann er Dir doch nicht
zumuten, eine Ewigkeit bei ihm sein zu
müssen.

Nochmal: Was ist mit all den Menschen,
die unter teilweise großen persönlichen
Opfern Gott suchen (Zeugen Jehovas im KZ,
z.B.)? Wie kannst du sagen, ihnen sei
Gott so zuwider, dass sie keine
Gemeinschaft mit ihm wollen?

Wie kannst Du sagen, dass sie ihn nicht gefunden hätten? Bei Gott sind KZ-Mauern kein unüberwindbares Hindernis. Und Er verspricht:„Wer mich sucht, wird mich finden.“

Wer an einer Weggabelung steht, muß sich
nun einmal für eine Richtung entscheiden.

Wenn das so klar und einfach wäre …
Weißt du, dass zurzeit allein in
Deutschland ca. 300 verschiedene
Glaubensgemeinschaften behaupten, den
richtigen Weg zu kennen?

Wie? Ist Christus zerteilt? Du brauchst erst eine persönliche Beziehung zu ihm und er wird Dir zeigen, wo seine Jünger zu finden sind.

Sagt er ja nicht. Er sagt:„Kommet alle
her zu mir, die ihr unter eurer Last
leidet.“ Nur kommen mußt du schon selber.
(freiwillig!)

Lieber Harald, als ich das getan habe,
wurde mir eine zusätzliche Last
aufgebürdet, unter der ich beinahe
zusammengebrochen bin. Tausend Gesetzchen
zu befolgen, ständige Angst vor Sünden
und Fehltritten und der darauf folgenden
Strafe, ständige Heuchelei (wir müssen ja
Zeugnis sein, also immer brav so tun, als
wäre bei uns alles in Ordnung). Es war
ein Zustand, in dem ich wirklich dachte:
Oh scheiß drauf, dann schick mich eben in
die Hölle, aber lass mich in Frieden!

Die Lasten wurden Dir von Menschen aufgebürdet, von denen Du Dich besser trennst. (Hast Du wahrscheinlich eh schon.)

Siehe „Freiheit vom Gesetz“.

P.S. Carlos hat einen wichtigen Punkt
angesprochen. Die Juden glaubten
tatsächlich nicht an eine unsterbliche
seele. Sie glaubten an eine Neuschöpfung
durch Gott.

Die Griechen haben tatsächlich einige Unordnung in das Bild der unsichtbaren Welt gebracht. Ich werde die Definitionen auch noch nachreichen.

Gruß
Harald

Hello Rainer,

ich schalte hier mal zu, da ich dich gut
verstehe , denn mir ging es ebenso; nach
jahrelanger Suche koennte uU. auch fuer
dich die LDS-Kirche der richtige Hort
sein.

Schau dochmals hier und bilde dir Deine
Meinung:

http://www.lds.org

Und schau dir dann ganz persoenlich die
Mitglieder an, die sind ganz anders:
soviel natuerliche Liebe,Zuwendung und
Hilfe hab’ ich zumindest noch nie erlebt.

Alles Gute, viel Erfolg.

Tschau
Tom

Hallo Tom
vielen Dank, wirklich hochinteressant.
Wie ich gesehen habe, läuft ja oben schon die Diskussion darüber.
Gruss nach Amerika
Rainer

Nicht alle Nicht-Christen, sondern alle,
die Gottes Angebot bewußt ablehnen.

Naja, wenn Gottes Angebot Jesus heißt, dann sind das aber doch alle, die nicht an Jesus glauben, oder?
Ich denke, um „Gottes Angebot bewusst ablehnen“ zu können, müsste jemand doch zuerst eine absolute Erfahrung Gottes gehabt haben, also wirklich überzeugt von seiner Existenz und seiner Liebe sein und ihm TROTZDEM ins Gesicht spucken. In dem Fall müsste ich dann auch sagen: Naja, da kann selbst Gott nichts mehr machen. Aber ich glaube nicht, dass es viele solche Menschen gibt - oder du?
Im Allgemeinen glauben Menschen deshalb nicht an Jesus, weil sie entweder nie von ihm gehört haben oder von einer anderen Religion überzeugt sind oder von Christen enttäuscht wurden oder auch einfach nie viel nachgedacht haben. Mir fällt da immer ein altes Mütterchen in meinem Wohnhaus ein, das glühend antiklerikal gesinnt war, weil sie die (kath.) Kirche nur als Freunde des Faschismus kannte und deshalb nichts mit ihnen zu tun haben wollte.Ebenso: Im Internet postet ein Mann, der vom Evangelisten Bob Larson verleumdet und ruiniert wurde und jetzt alle Christen von herzen hasst. Hat dieser Mann nun Gottes Angebot bewusst abgelehnt?

Nochmal: Was ist mit all den Menschen,
die unter teilweise großen persönlichen
Opfern Gott suchen (Zeugen Jehovas im KZ,
z.B.)? Wie kannst du sagen, ihnen sei
Gott so zuwider, dass sie keine
Gemeinschaft mit ihm wollen?

Wie kannst Du sagen, dass sie ihn nicht
gefunden hätten?

Na heee! Was bist denn du für einer? Lässt der glatt die ZJ in den Himmel! :smile:))

Die Lasten wurden Dir von Menschen
aufgebürdet, von denen Du Dich besser
trennst. (Hast Du wahrscheinlich eh
schon.)

Hab ich, ja. Aber wie sagt man: „It´s easier to get yourself out of a cult than to get the cult out of yourself. - Es ist leichter sich aus einem Kult zu entfernen als den Kult aus sich.“ Sache ist, ich habe jetzt einfach Schiss davor, Jesus zu vertrauen, weil ich das Gefühl nicht loswerde, dass er ja vielleicht doch auf Seiten dieser Leute steht. Ich weiß auch nicht, ob mein Gewissenskonflikt jetzt bedeutet, dass Jesus weiterhin die Hand nach mir ausstreckt, oder nur, dass die Gedankenkontrolle einer raffinierten Sekte immer noch funktioniert.
gruß,
bb

ich glaube nicht, dass es viele solche
Menschen gibt - oder du?

Leider mehr, als Du denkst. Aber jeder einzelne ist schon zuviel.

Im Allgemeinen glauben Menschen deshalb
nicht an Jesus, weil sie entweder nie von
ihm gehört haben oder von einer anderen
Religion überzeugt sind oder von Christen
enttäuscht wurden oder auch einfach nie
viel nachgedacht haben. Mir fällt da
immer ein altes Mütterchen in meinem
Wohnhaus ein, das glühend antiklerikal
gesinnt war, weil sie die (kath.) Kirche
nur als Freunde des Faschismus kannte und
deshalb nichts mit ihnen zu tun haben
wollte.Ebenso: Im Internet postet ein
Mann, der vom Evangelisten Bob Larson
verleumdet und ruiniert wurde und jetzt
alle Christen von herzen hasst. Hat
dieser Mann nun Gottes Angebot bewusst
abgelehnt?

Nein. Es geht diesen Menschen vermutlich so wie Dir. Ich hab das auch selbst erlebt, aber Gott gab mir noch eine Chance. Und hier ist jetzt Deine.

Na heee! Was bist denn du für einer?
Lässt der glatt die ZJ in den Himmel!

-)))

Es steht mir gar nicht zu, jemand nicht hineinzulassen. Die Zugehörigkeit zu einer Kirche, Religionsgemeinschaft oder auch Sekte hat nichts damit zu tun.

„Ein Mensch sieht, was vor Augen ist, der HERR aber sieht das Herz an.“ (1.Samuel 16,7)

„Die ihn (Jesus) aber aufnahmen und an ihn glaubten,denen gab er das Recht, Kinder Gottes zu sein.“ (Johannes 1,12)

habe jetzt einfach Schiss davor, Jesus zu
vertrauen, weil ich das Gefühl nicht
loswerde, dass er ja vielleicht doch auf
Seiten dieser Leute steht.

Tut er nicht.
„Jesus sagte: Wehe euch, ihr Schriftgelehrten! Ihr legt den Menschen Lasten auf, die sie kaum tragen können, und rührt selbst keinen Finger, ihnen zu helfen.“ (Lukas 11,46)

Ich weiß auch
nicht, ob mein Gewissenskonflikt jetzt
bedeutet, dass Jesus weiterhin die Hand
nach mir ausstreckt, oder nur, dass die
Gedankenkontrolle einer raffinierten
Sekte immer noch funktioniert.
gruß,
bb

Die Gedankenkontrolle hast Du gut überwunden, sonst könntest Du nicht so kritisch sein. Jesus streckt tatsächlich seine Hand nach Dir aus. Womit wir wieder beim Gleichnis vom verlorenen Sohn (bzw. Tochter) wären. Nur, dass Du nicht mutwillig das Haus verlassen hast, sondern weil Deine Geschwister Dich aus dem Haus geekelt haben. Aber Dein Vater wartet auf Deine Rückkehr.

Abschließend noch kurz meine eigene Geschichte:

Ich lebte als Kind bei meiner Großmutter, weil meine Eltern geschieden waren. Meine Großmutter war eine gläubige Frau und erzählte und erklärte mir die biblischen Geschichten. Das war der Grundstein für mein heutiges Bibelwissen. Die Bibel war mein erstes Lesebuch.

Leider starb meine Großmutter als ich 10 Jahre alt war. Ich geriet in eine ziemlich fanatische Sekte. Die Leute lebten sehr weltfremd und erzogen mich auch so. Nach etwa 3 Jahren war ich in meiner körperlichen Entwicklung so zurückgeblieben, dass die Jugendfürsorge
einschritt und meinen Vater zwang(!), mich zu sich zu nehmen.

Mein Vater war wieder verheiratet und setzte alles daran, mir klar zu machen, dass alles, was diese Christen gesagt und getan hatten falsch gewesen sei. Da sich niemand aus dieser Gruppe mehr um mich
kümmerte, begann ich meinem Vater zu glauben.

Er lehnte alles ab, was mit Gott und Jesus und Bibel zu tun hatte, obwohl er das Evangelium kannte. Er meinte, er sei so auch ein guter Mensch und ich sollte so werden, wie er. Ich versuchte es.

Mit meiner Stiefmutter gab es aber mehr und mehr Streit, sodass ich die erste Gelegenheit nutzte, von daheim auszuziehen. Ich verpflichtete mich beim Bundesheer.

Dort gab es über lange Zeit Langeweile, die ich mit Lesen und Denken überbrückte. Der Gedanke, es müsse ein höheres Wesen geben, das das Universum lenkte, brachte mich dazu, die verschiedenen Religionen und Philosophien zu durchleuchten. Und eines Tages hatte ich ein Buch in der Hand mit dem Titel: „Die biblische Geschichte“.

Dieses Buch beschrieb in Erzählform die Geschichte des Volkes Israel vom Auszug aus Ägypten bis zu Christi Geburt. Und da sah ich zum erstenmal Gott als jemanden, der sich um die Menschen kümmert. Ich dachte bei mir, wie schön es wäre, wenn dieser Gott auch heute noch für uns da wäre.

Einige Wochen später machte ich einen Verwandtenbesuch und lernte eine nette Familie kennen. Die luden mich zum Sonntagsgottesdienst ein. Ich war etwas überrascht, aber da ich nichts besseres vorhatte, ging ich mit. Und an diesem Sonntag spürte ich plötzlich, Gott ist da.

Es gab dann dort eine Jugendgruppe, die mich mit viel Liebe aufnahm. Ich lernte Gott immer besser kennen und vor allem den Unterschied zwischen Gottes Plan mit den Menschen und menschlicher Organisation.

Die Menschen können oft gute Absichten haben, aber nur Gott ist wirklich gut.

Hoffentlich war das jetzt nicht doch zu lang.

Gruß Harald

Hallo Barbara!

Jetzt sind wir auf der richtigen Schiene.
Deine Fragen zeigen jetzt das eigentliche
Problem auf.

Wenn Du „Dein Leben Jesus übergibst“,
bedeutet das, dass Du seinen Prinzipien
zustimmst. :
Versuche an Hand der Bibel Jesu
Einstellung zu den obgenannten Punkten
herauszufinden.

Naja, so einfach ist das nicht. Zu vielen
moralischen Fragen (gerechter Krieg,

Gott sagte zu Noah:„Wer Menschenblut vergießt, des Blut soll auch durch Menschen vergossen werden:“ (1.Mose 9,6)
Jesus sagt zu Petrus:„Wer zum Schwert greift, wird durch das Schwert umkommen.“ (Matt.26,52)

Homosexualität,

Im 3.Mose 18 spricht Gott über sexuelle Beziehungen, die ihm ein Greuel sind.

Masturbation,

Darüber steht allerdings nichts in der Bibel. Was denkst du?
Ist alles erlaubt, was nicht ausdrücklich verboten ist, oder alles verboten, was nicht ausdrücklich erlaubt ist?

Sterbehilfe, Künstlkiche Befruchtung …)

Wenn es um Leben oder Tod geht, sollte die Entscheidung Gott überlassen bleiben.

hat Jesus keine Stellungnahme abgegeben
oder sie wurde uns nicht überliefert. Wir
müssen uns trotzdem mit diesen Fragen
auseinandersetzen. Bei anderen muss ich
fragen, ob seine Antwort wirklich
allumfassend gemeint war. Z.B. gibt es
absolut keinen anderen Grund für eine
Scheidung als Ehebruch? Wenn ein Partner
nun den anderen auf jede Weise
misshandelt, aber nie mit jemand dritten
schläft, ist das dann weiterhin eine Ehe
in Gottes Sinn?

Eine Ehe in Gottes Sinn wäre, wenn beide Partner auf Gottes Wort hören, Meinungsverschiedenheiten ihm Gebet klären und Gottes Liebe in ihrer Ehe sichtbar wird. Aber wer ist schon perfekt?
Trotzdem gibt es Ehen, die durch den Geist Gottes wieder in Ordnung gekommen sind, obwohl die Partner vor ihrer Bekehrung
schon kurz vor der Scheidung standen.

Oder: Besagt die
Tatsache, dass Jesus nur Männer als
Apostel berief, wirklich, dass er nur
Männer als seine Apostel wollte? (Man
könnte nämlich auch argumentieren, dass
er ja ebenso keine Schwarzen oder Asiaten
berief, also dürfen die auch nicht
Priester werden …)

Warum, glaubst Du, hat er keine Asiaten berufen?
Frauen konnte er deshalb nicht nehmen, weil sie von der Bevölkerung nicht akzeptiert worden wären. Hatten’s doch die Männer schon schwer genug. Aber beachte, wie Jesus mit den Frauen umgegangen ist!
Außerdem gibt es im Neuen Testament Hinweise, dass Frauen auch Gemeinden leiteten.
(Lydia: Apg.16,14; Phöbe: Röm.16,1; Priscilla: Röm.16,3;
der 2. Brief des Johannes geht auch an eine Frau)

Was ist damit, dass
Jesus Aussagen machte, die einander
widersprechen? („Wer nicht für mich ist,
ist wider mich. - Wer nicht wider mich
ist, ist für mich.“)

Hier sind zwei verschiedene Ausgangspunkte:

Matt. 12,30: „Wer nicht für mich ist, der ist gegen mich, und wer mir nicht hilft, der schadet meiner Sache.“
Hier nimmt Jesus dazu Stellung, dass man seinem Wirken nicht unparteiisch zusehen kann.

Mark. 9,40: „Wer nicht gegen uns ist, der ist für uns.“
Hier beklagen die Jünger, dass jemand zwar Jesu Lehre befolgt, aber sich ihnen nicht angeschlossen hat. Man könnte im heutigen
Deutsch auch sagen, die Jünger nörgelten über jemand, der nicht die gleiche Kirche besuchte.

Wie ich oft
hervorhebe, ist weder in der Bergpredigt
noch in den Gerichtsreden noch in vielen
Gleichnissen die Rede davon, dass sich
jemand bekehren müsste

Jesus sagt zu Nikodemus in Joh. 3,5 : „Wer nicht umkehrt und durch Gottes Geist neu geboren wird, kann nicht in Gottes Reich kommen.“
Petrus nach der Pfingstpredigt zu den ratlosen Zuhörern (Apg.2,38):
„Ändert euch und euer Leben. Wendet euch Gott zu. Laßt euch auf den Namen Jesu Christi taufen.“

(jetzt nach Schema
F mit Sündergebet und so weiter).

Nach Schema F geht bei Gott sowieso nichts. So individuell wie wir Menschen sind, ist auch sein Handeln mit uns.
Aber es sollte schon sinngemäß herauszuhören sein, dass…
…man erkannt hat, ein Sünder zu sein.
…man Gott dafür um Verzeihung bittet.
…man Jesu Opfertod für sich in Anspruch nimmt.
…man willens ist, Jesus nachzufolgen und seinen Willen zu tun.
Übrigens; Gott belohnt auch schon den guten Willen, auch wenn wir die Durchführung nicht ganz geschafft haben.

Es ist
weitgehend nur die Rede von Barmherzigen
und Unbarmherzigen. Weiters ist es
besonders bei den Gleichnissen die Frage,
wie sie zu interpretieren sind - was ist
die wichtige Aussage und was sind
Nebensachen? Muss man nicht auch die
Zeit, in der diese Dinge gesagt wurden,
mit verstehen? (Ich war zum Beispiel
immer stinksauer über das Gleichnis vom
Verlorenen Sohn, weil es zu besagen
schien, dass erwachsene Kinder nicht das
Elternhaus verlassen dürfen!)Weiters: Wie
wörtlich sind die Aussagen zu verstehen?
(Wieviele Christen reißen sich die Augen
aus und hacken sich die Hand ab?)

Lies die Gleichnisse unter folgenden Gesichtspunkten:
Sind die dargestellten Ereignisse in unserer Zeit verständlich?
Welchen Nutzen kann ich aus dieser Geschichte ziehen?
Woran kann ich die Liebe Gottes erkennen?

Wenn Du zu keinem befriedigenden Ergebnis kommst, frag halt wieder nach.

Ich habe der Bibel bislang nur mit
Sicherheit entnehmen können, dass Jesus
keine Selbstgerechten, keine Heuchler und
keine Habgierigen mochte.
Glücklicherweise bin ich von Natur und
Erziehung her nicht habgierig, da fällts
mir also leicht. Selbstgerechtigkeit ist
schon schwieriger, und Heuchelei - naja,
wie weiß man selber, dass man heuchelt?

-)))

gruß,
bb

Heuchelei ist ganz leicht zu erkennen. Wenn Du versuchst, jemanden etwas vorzumachen, um besser dazustehen, als Du wirklich bist.

Hoffentlich hab ich nichts Wichtiges vergessen.

Gruß Harald

Auf Leben und Tod
Hallo Harald!

Sterbehilfe, Künstlkiche Befruchtung …)

Wenn es um Leben oder Tod geht, sollte
die Entscheidung Gott überlassen bleiben.

So einfach wie Du das darstellst ist das bei weitem nicht.

Was ist z.B. mit Impfungen gegen toedliche Krankheiten? Operationen bei sagen wir z.B. schweren Herzfehlern? Reanimation (z.B. bei Unfallpatienten)?

Hier wird MASSIV in die Entscheidung ueber Leben und Tod eingegriffen!!!

Sind Christen solche medizinische Massnahmen verboten?
Das wird doch kaum jemand ernstlich behaupten, oder?

Nun stellt sich die Frage, wo die Grenze zu ziehen ist. Und die Antwort auf diese Frage ist alles andere als leicht.

Ciao
Gernot
*nachdenklich

Hallo Harald,
schön,jemand kennenzulernen, der alle Fragen schon vollkommen beantwortet hat. Das ist leider genau das, was ich eben NICHT mag: Ein Blick in die Bibel, aha, da ein Vers, schon ist die sache geritzt, Gott hat gesprochen, und wir haben die ewige Antwort. In der Realität ist es halt nicht so einfach. Was die Kriege betrifft, so hast du alle die Stellen ausgelassen, in denen Gott Menschen BEFIEHLT, andere zu töten, ja ganze Völker auszurotten (inklusive der Kinder).
Übrigens: Du zitierst vorwiegend das AT, warst nicht du derjenige, der mir erklärte, das Gesetz sei für uns nicht mehr gültig?
Ich gewinne aus meinen gesprächen mit „überzeugten Christen“ immer den Eindruck, dass ihnen leidende und suchende Menschen scheißegal sind. Sie knallen einem einfach irgendeinen Vers um die Ohren und PÄNG, hier ist die Wahrheit, friss Vogel oder stirb.
gruß,
bb

Entschuldigung
Hallo Barbara,
ich möchte mich nur für ein Mißverständnis entschuldigen. Ich dachte nämlich, Du suchst Antworten auf Deine Fragen.

Hallo Harald,
schön,jemand kennenzulernen, der alle
Fragen schon vollkommen beantwortet hat.
Das ist leider genau das, was ich eben
NICHT mag: Ein Blick in die Bibel, aha,
da ein Vers, schon ist die sache geritzt,
Gott hat gesprochen, und wir haben die
ewige Antwort. In der Realität ist es
halt nicht so einfach.

Gottes Antworten stehen nun mal in der Bibel.

Was die Kriege
betrifft, so hast du alle die Stellen
ausgelassen, in denen Gott Menschen
BEFIEHLT, andere zu töten, ja ganze
Völker auszurotten (inklusive der
Kinder).
Übrigens: Du zitierst vorwiegend das AT,
warst nicht du derjenige, der mir
erklärte, das Gesetz sei für uns nicht
mehr gültig?

Ich habe jene Stellen zitiert, die für die Antwort wichtig waren.
Gott hat Dir NICHT BEFOHLEN, Völker und Kinder auszurotten.

Ich gewinne aus meinen gesprächen mit
„überzeugten Christen“ immer den
Eindruck, dass ihnen leidende und
suchende Menschen scheißegal sind. Sie
knallen einem einfach irgendeinen Vers um
die Ohren und PÄNG, hier ist die
Wahrheit, friss Vogel oder stirb.
gruß,
bb

Wären mir suchende Menschen egal, hättest Du keine Zeile von mir bekommen. Du mußt meine Antworten nicht ‚fressen oder sterben‘. Aber da Du ohnehin keine Antworten willst, frage ich Dich, was willst Du?
Wie kann ich Dir helfen?
Welchen Zweck hätte die Diskussion haben sollen?
Warum gibst Du Gott die Schuld am Fehlverhalten der Menschen?
Wie erklärt man etwas, ohne dass es wie eine Antwort aussieht?

Gruß,
Harald